Solaranlage selber bauen: Solaranlage DIY in 7 Schritten

Ein Mann installiert ein Solarmodul auf einem Dach. (Foto: Pexels)

Solaranlage selber bauen - ist das möglich?

Der Traum von einer eigenen Solaranlage ist für viele Hausbesitzer:innen attraktiv. Neben der Aussicht auf niedrigere Energiekosten steht dabei auch das gute Gefühl, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, im Mittelpunkt. Der Bau einer PV-Anlage ist dabei längst nicht mehr nur für Fachleute zugänglich. Mit dem richtigen Know-how und etwas handwerklichem Geschick kann jeder eine Solaranlage selber bauen und die Energie der Sonne nutzen, um den eigenen Strombedarf zu decken.

Dabei gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten – vom einfachen Balkonkraftwerk bis hin zur komplexeren Solaranlage mit Speicher, die auch überschüssige Energie speichert und bei Bedarf wieder abgibt. Wer sich dafür entscheidet, eine Solaranlage selbst bauen zu wollen, sollte sich jedoch im Vorfeld genau informieren. Denn auch wenn es verlockend klingt, einfach loszulegen, gibt es wichtige rechtliche, technische und sicherheitsrelevante Aspekte zu beachten. Der Anschluss der Anlage an das Stromnetz darf zum Beispiel nur von einer Elektro-Fachkraft vorgenommen werden. Dennoch können Sie viele Teile der Installation selbst übernehmen und so nicht nur die Kosten senken, sondern auch ein spannendes Projekt in Angriff nehmen.

Solaranlage selbst installieren: So wird das Vorhaben zum Erfolg

In dieser Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt Ihre eigene Solaranlage DIY umsetzen können. Sie erfahren, wie Sie eine Solaranlage selber installieren, welche Materialien und Werkzeuge Sie benötigen und worauf Sie achten müssen, wenn Sie eine Solaranlage mit Speicher selber bauen. Dabei gehen wir detailliert auf die verschiedenen Arbeitsschritte ein und geben Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie Fehler vermeiden und das Maximum aus Ihrer Anlage herausholen.

Ganz gleich, ob Sie eine einfache Solaranlage selbst installieren oder eine größere, komplexere Anlage planen – diese Anleitung hilft Ihnen dabei, den Prozess strukturiert anzugehen und erfolgreich abzuschließen.

Sie sind auf der Suche nach den Vorteilen und Nachteilen, die Sie beim Solaranlage selber bauen kennen sollten? Dabei kann Ihnen dieser Artikel weiterhelfen.

Ein Mann installiert ein Solarmodul auf einem Dach. (Foto: Pexels)
Solaranlage selber bauen: auf einige Dinge sollten Sie achten. (Foto: Pexels)

Schritt 1: Solaranlage DIY – Planung der Solaranlage

Eine sorgfältige Planung ist der Schlüssel zum Erfolg, wenn Sie eine Solaranlage selber bauen möchten. Zunächst müssen Sie den Strombedarf Ihres Haushalts ermitteln, um die richtige Dimensionierung der Anlage festzulegen. Dabei sollten Sie sowohl Ihren täglichen Stromverbrauch als auch saisonale Schwankungen berücksichtigen. Wenn Sie zusätzlich eine Solaranlage mit Speicher selber bauen, können Sie überschüssige Energie für spätere Nutzung speichern und dadurch Ihre Abhängigkeit von externen Stromlieferanten weiter reduzieren.

Neben dem Stromverbrauch spielt auch die verfügbare Dachfläche eine entscheidende Rolle. Die optimale Ausrichtung der Solarmodule liegt idealerweise nach Süden, bei einem Neigungswinkel von etwa 30 Grad. Falls Ihr Dach diese Bedingungen nicht erfüllt, gibt es Alternativen wie die Installation auf Garagen oder im Garten, um das Maximum aus der Sonnenenergie herauszuholen. Eine Solaranlage selbst bauen erfordert somit eine umfassende Analyse der örtlichen Gegebenheiten.

Schritt 2: Solaranlage selbst bauen – Genehmigungen und rechtliche Anforderungen

Bevor Sie eine Solaranlage selber bauen, sollten Sie sich über die rechtlichen Vorgaben informieren. In Deutschland und vielen anderen Ländern gibt es spezifische Bauvorschriften, die Sie einhalten müssen, insbesondere bei größeren Anlagen. Wenn Sie eine Solaranlage mit Speicher selber bauen, müssen Sie möglicherweise auch zusätzliche Genehmigungen für den Speicher einholen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Anschluss ans Stromnetz, falls Sie planen, überschüssigen Strom einzuspeisen. Hierfür müssen Sie sich mit Ihrem Netzbetreiber in Verbindung setzen. Unabhängig davon, ob Sie eine Solaranlage selber installieren oder eine Solaranlage mit Speicher selbst installieren, sollte immer eine zertifizierte Elektro-Fachkraft die Installation überprüfen und abnehmen, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Schritt 3: Solaranlage selbst installieren – Materialbeschaffung

Die Wahl der richtigen Materialien ist entscheidend, wenn Sie eine Solaranlage selber bauen möchten. Hier sind die wichtigsten Komponenten, die Sie benötigen:

  • Solarmodule: Diese wandeln das Sonnenlicht in Strom um. Es gibt verschiedene Arten von Solarmodulen, wie monokristalline, polykristalline und Dünnschichtmodule. Monokristalline Module haben in der Regel den höchsten Wirkungsgrad.
    Wechselrichter: Der Wechselrichter ist dafür zuständig, den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umzuwandeln.
  • Montagesystem: Abhängig von der Dachbeschaffenheit benötigen Sie ein robustes Montagesystem, das die Solarmodule sicher fixiert.
  • Batteriespeicher: Wenn Sie eine Solaranlage mit Speicher selber bauen, benötigen Sie einen Speicher, um den überschüssigen Strom zu speichern und bei Bedarf abzurufen.
  • Kabel und Stecker: Die Verkabelung muss den örtlichen Sicherheitsstandards entsprechen.

Die Beschaffung der Materialien erfordert sorgfältige Planung und Recherche, um sicherzustellen, dass alle Komponenten kompatibel sind und Ihre Anforderungen erfüllen. Wer eine Solaranlage selbst installieren möchte, sollte sich im Voraus informieren, welche Hersteller und Lieferanten zuverlässig sind. In unserem PV-Anbieter-Vergleich finden Sie auch Anbieter, die Einzelteile liefern.

Schritt 4:  Solaranlage selbst bauen – Montagesystem installieren

Bevor Sie mit der eigentlichen Installation der Solarmodule beginnen, müssen Sie das Montagesystem sicher anbringen. Wer eine Solaranlage selbst bauen will, sollte auf präzise Arbeit achten, um eine stabile Befestigung zu gewährleisten. Die richtige Ausrichtung der Solarmodule auf dem Dach ist entscheidend für den Ertrag der Anlage. Idealerweise sollte das Dach nach Süden ausgerichtet sein, aber auch Ost- oder Westdächer können für eine Solaranlage genutzt werden.

Die Befestigung der Module auf dem Dach muss extrem stabil sein, um Wind und Wetter zu trotzen. Bei Unsicherheiten sollten Sie eine Fachkraft hinzuziehen, um sicherzustellen, dass die Installation den örtlichen Sicherheitsvorschriften entspricht. Besonders wenn Sie eine Solaranlage selber installieren, ist eine professionelle Überprüfung entscheidend für die Langlebigkeit und Sicherheit der Anlage.

Auch wenn Sie Ihre Solaranlage selbst bauen, müssen einige Schritte von Fachkundigen erledigt werden. (Foto: Антон Дмитриев/Unsplash)
Einige Schritte müssen von Fachkundigen erledigt werden. (Foto: Антон Дмитриев/Unsplash)

Schritt 5: Solaranlage selber installieren – Montage und Verkabelung

Nachdem das Montagesystem sicher angebracht ist, können Sie mit der Montage der Solarmodule beginnen. Dieser Schritt erfordert besondere Sorgfalt, denn die Solarmodule müssen nicht nur korrekt montiert, sondern auch fachgerecht verkabelt werden. Wer eine Solaranlage DIY plant, muss sicherstellen, dass die Module ordnungsgemäß an den Wechselrichter und – falls vorhanden – an den Speicher angeschlossen werden. Eine fehlerhafte Verkabelung kann zu erheblichen Leistungsverlusten oder sogar zu gefährlichen Kurzschlüssen führen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Verkabelung nicht von Laien überprüft werden sollte. Besonders der Anschluss an das Stromnetz darf ausschließlich von einer zertifizierten Fachkraft für Elektrotechnik vorgenommen werden, um Unfälle oder Schäden zu vermeiden.

Schritt 6: Solaranlage mit Speicher selber bauen – Installation des Stromspeichers

Ein entscheidender Vorteil, wenn Sie eine Solaranlage mit Speicher selber bauen, ist die Möglichkeit, überschüssigen Strom zu speichern und später zu nutzen. Dies ist besonders in Zeiten ohne direkte Sonneneinstrahlung, wie abends oder an bewölkten Tagen, von Vorteil. Ein moderner Batteriespeicher kann mehrere Kilowattstunden (kWh) Strom speichern und sorgt dafür, dass Sie auch in solchen Phasen autark bleiben.

Die Integration des Speichers in Ihre Solaranlage erfordert spezielle Kenntnisse, da die korrekte Verkabelung und Steuerung entscheidend für die Effizienz der Anlage sind. Eine Elektro-Fachkraft sollte den Einbau überprüfen und sicherstellen, dass der Speicher korrekt arbeitet. Wer eine Solaranlage DIY plant, sollte in diesem Schritt also nicht am falschen Ende sparen.

Schritt 7: Solaranlage DIY – Inbetriebnahme

Nachdem Sie alle Komponenten montiert und verkabelt haben, ist es Zeit, die Solaranlage in Betrieb zu nehmen. Bevor Sie jedoch den ersten Strom erzeugen, muss die gesamte Anlage gründlich überprüft werden. Auch wenn Sie die Solaranlage selber installieren, muss ebenfalls eine Fachkraft für Elektrotechnik die Abnahme vornehmen, um die Sicherheit und Funktionalität zu gewährleisten.

Bei der Inbetriebnahme müssen alle Anschlüsse und die Funktionsweise der Solarmodule und des Speichers überprüft werden. Wenn alles ordnungsgemäß funktioniert, können Sie die erzeugte Energie entweder selbst nutzen oder überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen.

Solaranlage selber bauen: Unser Fazit

Eine Solaranlage selber bauen kann eine lohnende Investition sein, die Ihnen nicht nur langfristig Kosten spart, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Besonders, wenn Sie eine Solaranlage mit Speicher selber bauen, erhöhen Sie Ihre Unabhängigkeit und können den erzeugten Strom auch in sonnenarmen Zeiten nutzen. Wer eine Solaranlage DIY plant, sollte sich jedoch bewusst sein, dass einige Schritte von einer Fachkraft durchgeführt werden müssen. Die Sicherheit steht an erster Stelle, damit Ihre Anlage effizient und sicher arbeitet.

Häufig gestellte Fragen​

Nein, bestimmte Teile der Installation, insbesondere die Verkabelung und der Anschluss an das Stromnetz, müssen von einer zertifizierten Elektro-Fachkraft übernommen oder überprüft werden. Dies ist aus Sicherheitsgründen und aufgrund gesetzlicher Vorschriften erforderlich.
Die Kosten variieren je nach Größe der Anlage, Qualität der Komponenten und ob ein Speicher integriert wird. Für eine kleine Anlage können die Kosten bei etwa 1.000 bis 3.000 Euro liegen, während größere Anlagen mit Speicher deutlich teurer sein können. Außerdem sollten Sie Kosten für die fachmännische Abnahme einplanen.
Es ist empfehlenswert, Ihre Solaranlage in die Gebäudeversicherung aufzunehmen, um sie gegen Schäden wie Sturm, Hagel oder Blitzeinschläge abzusichern. Sprechen Sie dazu mit Ihrer Versicherung und lassen Sie sich beraten, welche Deckung am besten für Ihre Anlage passt.

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