Windenergie im Vergleich zu anderen Energien

Windmühlen stehen in einer Reihe vor blauem Himmel mit einigen Wolken. (Foto: Kervin Edward Lara/Pexels)

Windenergie im Vergleich zu anderen Energien

In einer Welt, die verstärkt nach nachhaltigen Energielösungen strebt, spielen erneuerbare Energien eine Schlüsselrolle im Streben nach Klimaschutz und der Reduzierung fossiler Energiequellen. Unter diesen erneuerbaren Optionen nimmt die Windenergie eine herausragende Position ein. 

Unser Artikel beleuchtet eingehend, wie Windenergie im Vergleich zu anderen Energien eine zentrale Rolle bei der Umstellung auf umweltfreundliche Energiequellen spielt. Wir werfen einen detaillierten Blick auf die Vorzüge der Windenergie, verglichen mit anderen nachhaltigen Alternativen, und erkunden, wie diese Technologie einen entscheidenden Beitrag zu einem klimaschonenden Energiesektor leistet.

Was ist Windenergie und wie funktioniert es? 

In aller Kürze: Windenergie ist eine erneuerbare Energiequelle, die durch die Bewegung der Luftmassen erzeugt wird. Der Prozess basiert auf der Umwandlung kinetischer Energie des Windes in elektrische Energie. Windkraftanlagen, auch Windräder genannt, sind die Schlüsselkomponenten dieses Systems. Die Funktionsweise ist im Wesentlichen einfach: Der Wind, der durch ungleiche Erwärmung der Erdoberfläche entsteht, trifft auf die Rotorblätter und bewegt sie. Diese Drehbewegung wird durch eine Nabe in einen Generator geleitet, der die mechanische Energie in elektrische Energie umwandelt. Der erzeugte Strom wird dann über Kabel in das Stromnetz eingespeist und versorgt Haushalte, Industrie und Unternehmen mit nachhaltiger Energie. Windenergieanlagen gibt es in verschiedenen Typen und Größen, darunter Onshore-Anlagen auf dem Land und Offshore-Anlagen im Meer. Diese Vielfalt ermöglicht eine flexible Nutzung der Windenergie, angepasst an geografische Gegebenheiten.

Windkraftanlagen, erneuerbare Energien
Windkraftanlagen mit Photovoltaikanlagen (Quelle: Pexels)

Was ist der Unterschied zwischen Windenergie und fossiler Energie? 

Windenergie und fossile Energie repräsentieren zwei grundlegend verschiedene Ansätze zur Energiegewinnung mit weitreichenden Auswirkungen auf Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimawandel.

Die Hauptunterschiede liegen in der Energiequelle und den Umweltauswirkungen:

  1. Energiequelle: Die Windenergie nutzt die kinetische Energie des Windes zur Stromerzeugung. Windturbinen wandeln diese Bewegungsenergie in elektrische Energie um. Die fossile Energie stützt sich auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Diese werden verbrannt, um Wärme zu erzeugen, die wiederum zur Stromgewinnung genutzt wird.
  2. Umweltauswirkungen: Die Windenergie verursacht im Vergleich zu fossilen Energien geringere Umweltauswirkungen. Es gibt keine CO2-Emissionen während der Stromerzeugung, und andere Umweltauswirkungen sind begrenzt. Dagegen führt die Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Freisetzung von Treibhausgasen wie CO2, was zu Klimawandel und Umweltverschmutzung beiträgt. Zudem entstehen Luft- und Wasserverschmutzung sowie Umweltschäden durch Bergbauaktivitäten.
  3. Nachhaltigkeit: Als erneuerbare Energiequelle ist Windenergie nachhaltiger, da sie nicht auf begrenzten Ressourcen basiert und weniger negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Basierend auf nicht erneuerbaren Ressourcen, trägt die Nutzung fossiler Brennstoffe zur Erschöpfung natürlicher Vorkommen und Umweltverschmutzung bei.
  4. Klimaschutz: Die Windenergie fördert den Klimaschutz, da sie kohlenstoffarme Energie erzeugt und somit zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beiträgt. Dagegen verstärkt die fossile Energie den Klimawandel durch die Freisetzung großer Mengen CO2 und anderer Treibhausgase.

Insgesamt zeigt der Vergleich, dass Windenergie eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Alternative zur fossilen Energie darstellt, die entscheidend für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Energiezukunft ist.

Was ist der Unterschied zwischen Windenergie und den übrigen erneuerbaren Energien?

Die erneuerbaren Energien unterscheiden sich in ihren Funktionsweisen und Anwendungen. Windenergie profitiert von ihrer hohen Skalierbarkeit und weltweiten Anwendbarkeit. Solarenergie ist vielseitig, aber wetterabhängig. Wasserkraft bietet Kontinuität, erfordert jedoch bestimmte geografische Bedingungen. Bioenergie und Geothermie sind lokal begrenzt, während Wasserstoff als flexibler Energieträger betrachtet wird. In einem nachhaltigen Energiemix können diese Quellen synergistisch wirken und die Herausforderungen der Energieversorgung adressieren. Diese werden nun in Ihrer Funktionsweise und Ihren Vor- und Nachteilen einzeln betrachtet:

1. Solarenergie 

Die Solarenergie wandelt Sonnenlicht in elektrische Energie um, häufig durch Photovoltaikanlagen. Photovoltaikzellen fangen Photonen ein, die Elektronen freisetzen und so einen elektrischen Strom erzeugen. Diese erneuerbare Energie hat natürlich Ihre Vor- und Nachteile: Sie hat hohe Verfügbarkeit tagsüber, abhängig von Sonnenstunden. Geringe Umweltauswirkungen, aber intermittierende Energieerzeugung.

2. Wasserkraft

Die Wasserkraft nutzt die kinetische Energie von fließendem Wasser zur Stromerzeugung. Turbinen werden durch Wasserströmung angetrieben, erzeugen mechanische Energie, die in Strom umgewandelt wird. Auch diese Energie hat Ihre Vor- und Nachteile: Als Vorteil kann genannt werden die kontinuierliche Energieproduktion, aber als Nachteil kommen die  Standortabhängigkeit und potenzielle Ökologieprobleme wie Staudamm-Bau in Betracht.

3. Bioenergie

Die Bioenergie verwendet organische Materialien wie Pflanzen oder Abfälle zur Energieerzeugung. Biomasseverbrennung, Biogasanlagen oder Biodieselproduktion sind gängige Methoden. Die Vorteile lauten: Potenziell klimaneutral. Als Nachteil kann Folgendes gesehen werden: begrenzte Verfügbarkeit, Konkurrenz mit Nahrungsmittelanbau und Landnutzung.

4. Geothermie

Die Geothermie nutzt die Wärme aus dem Inneren der Erde für Heizung oder Stromerzeugung. Diese Energie wird gewonnen durch Bohrungen. Diese holen Erdwärme an die Oberfläche, die dann für verschiedene Zwecke genutzt wird. Sie ist zwar eine konstante Energiequelle, aber nur in geothermisch aktiven Regionen verfügbar, begrenzte Standorte.

5. Wasserstoff

Wasserstoff wird als sauberer Brennstoff gewonnen, häufig durch Elektrolyse von Wasser oder aus Biomasse. Wasserstoff dient dabei als Energiespeicher oder Brennstoff für Fahrzeuge und industrielle Anwendungen. Sie ist vielseitig einsetzbar, erfordert jedoch spezifische Infrastruktur, und die Herstellung kann energieintensiv sein.

Umweltauswirkungen im Vergleich zwischen den erneuerbaren Energien

Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist von entscheidender Bedeutung für den Umweltschutz, aber es ist ebenso wichtig, die Umweltauswirkungen der verschiedenen erneuerbaren Energiequellen zu verstehen. Im folgenden Vergleich werden die Umweltauswirkungen der wichtigsten erneuerbaren Energien betrachtet.

1. Solarenergie

  • Positive Auswirkungen: Solarenergie verursacht während des Betriebs keine direkten CO2-Emissionen, was sie zu einer klimafreundlichen Option macht. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen gibt es bei der Energieerzeugung aus Sonnenlicht keine schädlichen Emissionen, die Luft oder Wasser verschmutzen.
  • Herausforderungen: Die Herstellung von Solarzellen erfordert den Abbau von Rohstoffen wie Silizium, was Umweltauswirkungen durch Bergbauaktivitäten verursachen kann. Zudem kann die Entsorgung von Solarpanels Herausforderungen mit sich bringen, da bestimmte Materialien schwer recycelbar sind.

2. Wasserkraft

  • Positive Auswirkungen: Wasserkraft erzeugt während des Betriebs keine direkten CO2-Emissionen und kann kontinuierlich Energie liefern. Im Vergleich zu einigen intermittierenden erneuerbaren Energiequellen ist Wasserkraft eine zuverlässige Energiequelle.
  • Herausforderungen: Ökosysteme und Wasserknappheit: Der Bau von Staudämmen kann Ökosysteme beeinträchtigen und in einigen Regionen zu Wasserknappheit führen. Der Bau von Staudämmen ist kostspielig, und geeignete Standorte sind begrenzt.

3. Windenergie

  • Positive Auswirkungen: Windenergie hat im Betrieb niedrige Kosten und verursacht keine direkten Emissionen. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen trägt Windenergie nicht zur Luft- oder Wasserverschmutzung bei.
  • Herausforderungen:Die Herstellung von Windturbinen erfordert den Einsatz von Ressourcen wie Stahl und seltene Erden, was Umweltauswirkungen haben kann. Zudem gibt es durchaus Kritik gegen die Windenergie: Vogel- und Fledermaustoten durch Rotoren sind eine Herausforderung, obwohl diese oft im Vergleich zu anderen menschlichen Einflüssen auf die Tierwelt gering sind.

4. Biomasse

  • Positive Auswirkungen: Biomasse kann als CO2-neutral betrachtet werden, da die Pflanzen bei ihrem Wachstum CO2 aufnehmen. Die Verwendung von Biomasse nutzt erneuerbare Ressourcen, solange der Anbau nachhaltig erfolgt.
  • Herausforderungen: Der Anbau von Biomasse kann zu Landnutzungskonflikten führen, wenn große Flächen für den Anbau genutzt werden. Die Verbrennung von Biomasse setzt CO2 und andere Schadstoffe frei, was Umweltauswirkungen haben kann.

5. Geothermie

  • Positive Auswirkungen: Geothermische Energie hat im Betrieb niedrige Kosten und verursacht keine direkten Emissionen. Im Vergleich zu einigen erneuerbaren Energiequellen, die von Wetterbedingungen abhängig sind, bietet Geothermie eine kontinuierliche Energiequelle.
  • Herausforderungen: Geothermische Energie ist auf bestimmte geografische Standorte beschränkt und nicht überall verfügbar. Die Injektion von Wasser in heiße Gesteinsschichten kann in einigen Fällen zu seismischer Aktivität führen.

6. Wasserstoff

  • Positive Auswirkungen: Wasserstoff kann als Energieträger in verschiedenen Sektoren eingesetzt werden, darunter Industrie und Verkehr. Bei der Nutzung von Wasserstoff entstehen keine direkten CO2-Emissionen, wenn er mit erneuerbaren Energien hergestellt wird.
  • Herausforderungen: Die herkömmliche Herstellung von Wasserstoff durch Dampfreformierung von Methan verursacht CO2-Emissionen. Die Speicherung und der Transport von Wasserstoff sind technisch anspruchsvoll und erfordern spezielle Infrastrukturen.

Diese umfassende Analyse verdeutlicht, dass jede erneuerbare Energieform ihre eigenen Vor- und Nachteile sowie spezifische Umweltauswirkungen hat. Die Wahl der am besten geeigneten Energiequelle hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich geografischer Lage, verfügbarer Ressourcen und Umweltauswirkungen.

Erneuerbare Energien in der Bevölkerung
Darstellung: Erneuerbare Energien in der Bevölkerung

Kostenvergleich: Windenergie im Vergleich zu anderen Energiequellen

Die Kostenanalyse erneuerbarer Energiequellen spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung ihrer Wirtschaftlichkeit und ihres Beitrags zur nachhaltigen Energieversorgung. Im Folgenden werden die Kosten der Windenergie im Vergleich zu anderen Energiequellen ausführlich betrachtet.

  • Windenergie: Die Investitionskosten für den Bau von Windkraftanlagen umfassen die Turbinen, Rotorblätter, den Generator und die Fundamentstrukturen. Die Kosten variieren je nach Turbinentyp und Standort. Windkraftanlagen erfordern regelmäßige Wartung, einschließlich Inspektionen, Reparaturen und Austausch von Komponenten.
  • Solarenergie: Die Installation von Solarzellen auf Photovoltaik-Modulen ist eine bedeutende Investition. Diese Kosten hängen von der Modultechnologie und der installierten Kapazität ab. Die Betriebskosten von Solarenergieanlagen beinhalten Reinigungs- und Inspektionsarbeiten, um die Effizienz der Photovoltaik-Module aufrechtzuerhalten.
  • Wasserkraft: Wasserkraftanlagen erfordern beträchtliche Investitionen in den Bau von Staudämmen, Turbinen und Generatoren, abhängig von der Größe des Wasserkraftwerks. Wasserkraftwerke müssen Schleusen, Turbinen und Generatoren warten, um einen kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten.
  • Kernenergie: Der Bau von Kernkraftwerken ist kostenintensiv und umfasst den Bau des Reaktorgebäudes, die Sicherheitssysteme und den Brennstoff. Kernkraftwerke erfordern strenge Sicherheitsinspektionen, Strahlenüberwachung und den Austausch von Brennstoff. Diese sind auch ein Kostenfaktor.

Die Wirtschaftlichkeit von Windenergie im Vergleich zu anderen Energiequellen ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Die Vielseitigkeit von Windenergie im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien

Die Windenergie zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit aus und nimmt eine herausragende Position unter den erneuerbaren Energien ein. Im Vergleich zu anderen nachhaltigen Energiequellen bietet die Windenergie eine Reihe von Vorteilen, die ihre Vielseitigkeit unterstreichen:

  • Standortunabhängigkeit: Im Gegensatz zu Wasserkraft oder Geothermie ist die Windenergie nicht auf bestimmte geografische Standorte angewiesen. Windkraftanlagen können auf Land (Onshore) oder im Meer (Offshore) errichtet werden, wodurch eine flexible Standortwahl möglich ist.
  • Skalierbarkeit: Windenergieanlagen gibt es in verschiedenen Größen, von kleinen Windturbinen für den Hausgebrauch bis zu riesigen Offshore-Windparks. Diese Skalierbarkeit ermöglicht es, die Windenergie an die Anforderungen unterschiedlicher Nutzer und Regionen anzupassen.
  • Umweltfreundlichkeit: Die Windenergie erzeugt Strom ohne schädliche Emissionen oder den Verbrauch begrenzter Ressourcen. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen reduziert sie signifikant den CO2-Ausstoß und trägt somit zum Klimaschutz bei.
  • Kosteneffizienz: Fortschritte in der Technologie und Skaleneffekte haben die Kosten für die Windenergie erheblich reduziert. Onshore-Windenergie zählt zu den kostengünstigsten Formen der Stromerzeugung, und auch Offshore-Windprojekte werden immer wettbewerbsfähiger.
  • Hybridlösungen: Windenergie kann effektiv mit anderen erneuerbaren Energien wie Solar- und Wasserkraft kombiniert werden, um eine kontinuierliche Energieversorgung zu gewährleisten. Diese Hybridansätze verbessern die Zuverlässigkeit des Gesamtsystems.
  • Dezentrale Energieerzeugung: Kleinere Windturbinen ermöglichen dezentrale Energieerzeugung, insbesondere in ländlichen Gebieten oder in Regionen mit begrenzter Infrastruktur. Dies fördert die Unabhängigkeit von zentralen Stromnetzen.
  • Innovative Anwendungsmöglichkeiten: Neben der Stromerzeugung kann die Windenergie für innovative Anwendungen wie Wasserstoffproduktion oder die Unterstützung von Energiespeichern genutzt werden, was ihre Vielseitigkeit weiter steigert.

Die Vielseitigkeit der Windenergie macht sie zu einer Schlüsselressource in der globalen Energielandschaft. Ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Gegebenheiten und Bedürfnisse, kombiniert mit ihrer Umweltfreundlichkeit, positioniert die Windenergie als wesentlichen Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft.

Die Vielseitigkeit der anderen erneuerbaren Energien

In diesem Abschnitt wird nun ein Vergleich zwischen der Vielseitigkeit der anderen erneuerbaren Energien vorgenommen.

1. Vielseitigkeit der Solarenergie

Solarenergie ist eine vielseitige erneuerbare Energiequelle, die durch die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie mithilfe von Photovoltaikzellen oder solarthermischen Systemen gewonnen wird. Photovoltaikanlagen können auf Dächern, Freiflächen oder integriert in Gebäudestrukturen installiert werden. Die Vielseitigkeit von Solarenergie zeigt sich auch in verschiedenen Anwendungen wie Solarthermie, die zur Warmwasserbereitung und Heizung genutzt wird. Eine Herausforderung für die Vielseitigkeit von Solarenergie liegt in der intermittierenden Natur der Sonneneinstrahlung. Dies kann durch die Integration von Energiespeichersystemen und verbesserte Netzinfrastruktur überwunden werden.

2. Vielseitigkeit von Wasserkraft

Wasserkraft ist eine bewährte erneuerbare Energiequelle, die durch die Nutzung von Wasserströmungen elektrische Energie erzeugt. Wasserkraftwerke können sowohl an Flüssen als auch an Talsperren gebaut werden. Diese Technologie ist insbesondere für die kontinuierliche Stromproduktion geeignet. Die Vielseitigkeit von Wasserkraft wird jedoch durch räumliche Beschränkungen und ökologische Auswirkungen wie Staudammprojekte begrenzt. Eine Möglichkeit, diese Einschränkungen zu überwinden, besteht darin, innovative Technologien wie schwimmende Wasserkraftanlagen zu entwickeln und Umweltauswirkungen zu minimieren.

3. Vielseitigkeit der Bioenergie

Bioenergie umfasst verschiedene Formen wie Biomasse, Biogas und Biotreibstoffe. Biomasse, organische Materialien, kann für die Erzeugung von Strom und Wärme verwendet werden. Biogas wird durch die Vergärung von organischen Abfällen in der Landwirtschaft produziert. Biotreibstoffe können im Transportsektor eingesetzt werden. Die Vielseitigkeit von Bioenergie liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit an verschiedene Energiebedürfnisse. Allerdings können Konflikte mit der Nahrungsmittelproduktion auftreten. Eine nachhaltige Nutzung erfordert daher strenge Regelungen und die Förderung von fortgeschrittenen Technologien.

4. Vielseitigkeit der Geothermie

Geothermische Energie nutzt die natürliche Wärme der Erde für Heiz- und Kühlzwecke sowie zur Stromerzeugung. Diese erneuerbare Energiequelle ist abhängig von geografischen Standorten mit geothermischen Ressourcen. Die Vielseitigkeit von Geothermie ermöglicht den Einsatz in Regionen mit entsprechender geologischer Beschaffenheit. Dennoch ist nicht jeder Standort für die Nutzung von Geothermie geeignet. Fortschritte in geothermischer Exploration und Technologie könnten jedoch die Reichweite dieser erneuerbaren Energiequelle erweitern.

5. Vielseitigkeit von Wasserstoff

Wasserstoff wird als vielseitiger Energieträger der Zukunft betrachtet. Durch Elektrolyse mit erneuerbarem Strom hergestellt, kann Wasserstoff in verschiedenen Sektoren wie Transport, Industrie und Energie genutzt werden. Die Vielseitigkeit von Wasserstoff liegt in seiner Rolle als effizienter Energiespeicher und emissionsfreier Brennstoff. Die Herausforderung besteht darin, Wasserstoff kostengünstig und nachhaltig zu produzieren. Fortschritte in der Wasserstoffproduktionstechnologie und der Ausbau erneuerbarer Energien können dazu beitragen, diese Herausforderung zu bewältigen.

Zukunftsperspektiven und Entwicklungspotenzial der Windenergie

Die Windenergie spielt eine zentrale Rolle in der globalen Energiewende und wird voraussichtlich auch in Zukunft eine entscheidende Bedeutung für die nachhaltige Energieerzeugung haben. Die Zukunftsperspektiven und das Entwicklungspotenzial der Windenergie sind von verschiedenen Faktoren geprägt:

  • Technologische Weiterentwicklung: Die Windenergietechnologie unterliegt einem ständigen Innovationsprozess. Fortschritte in der Aerodynamik, Materialwissenschaft und Steuerungstechnik tragen dazu bei, die Effizienz von Windkraftanlagen zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu senken.
  • Speicher- und Netzintegration: Eine der Herausforderungen der Windenergie ist die Schwankung der Windgeschwindigkeiten. Die Entwicklung effizienter Speichertechnologien und eine verbesserte Integration von Windenergie in bestehende Stromnetze sind Schlüsselaspekte für eine zuverlässige Energieversorgung.
  • Offshore-Potenzial: Offshore-Windenergie gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Erschließung von Offshore-Windparks ermöglicht die Nutzung von starken, konstanten Winden in küstennahen Gebieten und bietet somit zusätzliches Entwicklungspotenzial.
  • Globale Ausbreitung: Die Windenergiebranche expandiert global. Länder auf der ganzen Welt setzen verstärkt auf Windenergie, um ihre Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten. Dies führt zu einem breiteren Markt und verstärkter internationaler Zusammenarbeit.
  • Wasserstoffproduktion: Windenergie kann auch eine Schlüsselrolle in der grünen Wasserstoffproduktion spielen. Die Elektrolyse von Wasser mit überschüssigem Windstrom ermöglicht die Erzeugung von grünem Wasserstoff, der als sauberer Energieträger in verschiedenen Sektoren genutzt werden kann.

Insgesamt zeigen die Zukunftsperspektiven der Windenergie eine positive Richtung, wobei eine stetige Weiterentwicklung, die Integration neuer Technologien und die Schaffung geeigneter politischer Rahmenbedingungen entscheidend sind, um das volle Potenzial dieser nachhaltigen Energiequelle zu entfalten.

erneuerbare Energien, Strommix in Deutschland 2022
Darstellung: Strommix in Deutschland 2022

Die Entwicklung der Windenergie in Deutschland

Die Windkraftanlagen in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2022 signifikant mehr Windstrom produziert als im Vorjahr, mit einer Ausbeute von etwa 68,3 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh), was einem Anstieg von 19 % gegenüber 2021 entspricht. Die Stromerzeugung aus Windkraft im 2. Halbjahr 2022 war mit 54,6 TWh etwas schwächer als im Vorjahr [-0.7 %]. Die Windenergie an Land in Deutschland verzeichnete im Jahr 2023 einen Zuwachs von 745 neuen Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.567 MW. Dies bedeutet eine Steigerung des Zubaus um 48 % im Vergleich zum Vorjahr, wobei 30 % der neu installierten Leistung im Rahmen von Repowering-Projekten realisiert wurden. Dem Zubau steht ein Rückbau von 423 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 534 MW gegenüber. Der Netto-Zubau beträgt somit 3.033 MW. Der kumulierte Gesamtbestand zum Jahresende 2023 liegt bei 28.677 Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 61.010 MW, wobei die installierte Leistung im Jahresverlauf um 5 % stieg, während die Gesamtanlagenanzahl nur um 1 % zunahm.

Deutschland führt mit etwa 61.000 Megawatt die Liste der installierten Windleistung in Europa an. Anfang 2023 lieferten 29.982 Windkraftanlagen hierzulande 25 % des erzeugten Stroms in Deutschland. Trotz moderater Zubauzahlen und durchschnittlicher Windverhältnisse wurde die Windenergie im Jahr 2022 nach Braunkohlekraftwerken die wichtigste Energiequelle im deutschen Strommix [106 TWh]. Durch die Nutzung von Windenergie wurden im vergangenen Jahr rund 95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermieden.

Das im Frühjahr verabschiedete Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sieht bis 2030 für die Windenergie an Land ein Ausbauziel von 100 Gigawatt vor. Gemeinsam mit dem im Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG) gesetzten Ziel von 30 Gigawatt Offshore-Wind soll sich der Anlagenbestand in Deutschland somit bis 2030 um 92,5 Gigawatt erhöhen, was einer Steigerung von 103 % entspricht.

Ausbauziele Windenergie
Darstellung: Ausbauziele Windenergie

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Windenergie eine zentrale Rolle im Kontext der erneuerbaren Energien einnimmt. Der Vergleich mit anderen erneuerbaren Energien verdeutlicht, dass die Windenergie durch ihre Vielseitigkeit, hohe Energieausbeute und technologische Innovationen eine führende Position einnimmt. Die Windenergie punktet durch ihre umfassende Nutzungsmöglichkeit sowohl an Land (Onshore) als auch auf hoher See (Offshore), was im Gegensatz zu einigen anderen erneuerbaren Energiequellen eine breitere geografische Anwendbarkeit ermöglicht. Trotz ihrer Vorzüge ist die Windenergie jedoch nicht ohne Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf Akzeptanz in der Bevölkerung, Umweltauswirkungen und die Bewältigung von Netzintegration. Diese Herausforderungen müssen konstruktiv angegangen werden, um das volle Potenzial der Windenergie auszuschöpfen. Insgesamt unterstreicht der Vergleich, dass die Windenergie ein unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen Energiezukunft ist.

Häufig gestellte Fragen​

Ja, Windenergie gilt als äußerst vielseitige erneuerbare Energiequelle. Sie kann sowohl an Land als auch offshore genutzt werden und bietet eine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten. Windturbinen erzeugen Strom für den öffentlichen Verbrauch, können aber auch zur dezentralen Energieerzeugung in entlegenen Gebieten eingesetzt werden. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einem Eckpfeiler einer nachhaltigen Energiezukunft.

Ja, neben der Windenergie gibt es auch andere vielseitige erneuerbare Energien, die einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Energiegewinnung leisten. Jede ist auf ihre eigene Art und Weise vielseitig. Der Vorteil der Solarenergie ist, dass Solarzellen auf Dächern, Freiflächen und sogar in integrierten Systemen wie Solarstraßen eingesetzt werden können. Wasserkraft ist eine weitere vielseitige erneuerbare Energiequelle, die Fluss- oder Gezeitenenergie nutzt, um elektrische Energie zu erzeugen. Biomasse, einschließlich Biogas und Bioenergie, setzt organische Materialien ein, um Strom, Wärme und Treibstoff zu produzieren.

Die Frage nach der besten erneuerbaren Energiequelle für die Energiewende ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Jede erneuerbare Energie hat ihre Vor- und Nachteile, und die optimale Lösung kann je nach geografischer Lage, Ressourcenverfügbarkeit und technologischer Entwicklung variieren. Windenergie und Solarenergie gelten jedoch oft als Schlüsselakteure in der Energiewende. Die beste Lösung könnte jedoch darin bestehen, verschiedene erneuerbare Energiequellen zu kombinieren und auf die spezifischen Gegebenheiten vor Ort zugeschnittene integrierte Systeme zu entwickeln.

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