In Wald investieren: Was bringt die Geldanlage?

Nachhaltige Geldanlagen, Wald

Warum in Wald investieren?

Die Investition in Waldflächen gewinnt zunehmend an Interesse, vor allem bei Anleger:innen, die auf der Suche nach alternativen, nachhaltigen Anlageformen sind. Wald gilt als ein Sachwert, der im Vergleich zu klassischen Aktien weniger anfällig für Marktschwankungen ist und zusätzlich eine Möglichkeit zur Diversifikation bietet.

Die wachsenden Bäume bieten einen natürlichen Vermögenswert, der im Laufe der Jahre an Wert gewinnt und potenziell eine stabile Rendite abwerfen kann –  vorausgesetzt die Waldwirtschaft ist ertragsorientiert geplant.

Darüber hinaus spielt die ökologische Komponente eine große Rolle: In einer Zeit, in der nachhaltige Geldanlagen immer wichtiger werden, bietet der Wald als Kohlenstoffspeicher und Lebensraum für zahlreiche Arten nicht nur eine interessante Option zum Investieren, sondern fördert auch Umwelt-Aspekte und ist somit besonders für Anleger:innen geeignet, die Nachhaltigkeit fördern wollen.

Wald von oben
Lohnt sich eine Investition in den Wald? (Foto: @geraninmo/Unsplash)

Kosten & Rendite im Vergleich

Eine Investition in den Wald bietet die Möglichkeit das Kapital langfristig an eine nachhaltige Anlageform zu binden und somit einen positiven Impact auf unsere Umwelt zu nehmen. Doch mit welchen Kosten und welcher Rendite ist dabei zu rechnen?

Was kostet ein Wald?

Die Kosten für den Erwerb von Waldflächen sind nicht unerheblich: Der Preis pro Hektar Wald liegt in Deutschland durchschnittlich zwischen 5.000 und 15.000 Euro, wobei in stark nachgefragten Regionen auch deutlich höhere Preise erreicht werden können.

Ein für die Wirtschaft gepflanzter Wald verursacht zudem auch jährliche Kosten, etwa für Pflege und Schutz vor Schädlingen wie dem Borkenkäfer, sowie die Verarbeitung des Holzes zu Wirtschaftsgut.

Welche Rendite bringt ein Wald?

Die erwartete Rendite hängt bei einer Investition in den Wald von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem Standort, den Baumarten und der Bewirtschaftung. Durchschnittlich können Anleger:innen bei professionell bewirtschafteten Wäldern in Deutschland mit Renditen zwischen 2 % und 4 % pro Jahr rechnen.

Umsatz und daraus resultierender Gewinn sind stark abhängig von den Verkaufspreisen von Holz. Diese können schwanken, beeinflusst durch Faktoren wie die Holzart, die Nachfrage nach Bau- und Möbelholz sowie den globalen Holzpreis. In den letzten Jahren sind die Holzpreise immer wieder gesunken und gestiegen, was die Kalkulation für Investierende zunehmend erschwert.

Wichtig: Neben dem Verkauf von Holz kann auch der Verkauf von CO2-Emissionszertifikaten, Samen und Setzlingen weitere Einnahmen bringen.

Erfahren Sie mehr über das Investitionspotential eines Waldes in unserem Experten-Beitrag von Philip Weidenfeller von kinu.earth.

wald als investition
Wald als nachhaltige Geldanlage (Foto: Rudolf Jakkel/ Pexels)

Chancen & Risiken eines Waldinvestments

In einen Wald zu investieren bietet wie auch jedes andere Investment Chancen & Risiken, die vor der eigentlichen Kapitalanlage miteinander ins Verhältnis gesetzt werden müssen, um eine fundierte Entscheidung zu Gunsten der Rendite zu treffen.

Chancen

Risiken

Wie kann man in einen Wald investieren?

Eine Investition in den Wald kann auf verschiedene Arten erfolgen, die jeweils unterschiedliche Chancen und Risiken bieten. Interessierte Anleger:innen haben die Möglichkeit, einen Wald direkt zu kaufen, in spezielle Waldfonds oder gezielt in Holz als Rohstoff zu investieren.

Wälder direkt kaufen

Der direkte Kauf von Waldflächen bietet eine der unmittelbarsten Möglichkeiten, in die Forstwirtschaft zu investieren. Investierende erwerben ein Stück Land und bewirtschaften es entweder selbst oder beauftragen Fachleute mit der Pflege und Ernte. Ein Vorteil dieser Methode ist die vollständige Kontrolle über die Waldfläche, inklusive der Möglichkeit, nachhaltig und individuell zu bewirtschaften.

Der direkte Erwerb bringt jedoch hohe Anschaffungskosten mit sich, und das Kapital ist meist langfristig gebunden. Zudem sind laufende Kosten für Pflege, Versicherung und Schutz gegen Schädlingsbefall oder Sturmschäden zu berücksichtigen. Für viele stellt sich hier die Frage, ob die erwarteten Erträge diese laufenden Ausgaben tatsächlich aufwiegen können.

In Waldfonds investieren

Waldfonds bieten eine Möglichkeit, sich auch ohne großen Kapitaleinsatz an Waldinvestitionen zu beteiligen. Fondsanlagen bündeln Kapital von verschiedenen Investierenden und legen es in den Kauf und die Bewirtschaftung von Waldflächen an.

Waldfonds ermöglichen eine breite Streuung und eine professionelle Bewirtschaftung, ohne dass man selbst direkten Aufwand betreiben muss. Allerdings können auch Fonds gewisse Risiken bergen, da sie von Marktschwankungen und den Holzpreisen abhängig sind.

Crowd Investing

Crowd Investing in Waldprojekte ermöglicht es Privatanleger:innen schon mit kleineren Beträgen in Forstflächen zu investieren und so auch ohne große Kapitalreserven am Waldinvestment teilzuhaben. Bei dieser Methode wird das Kapital vieler Investierender gebündelt und in Waldflächen oder nachhaltige Forstprojekte investiert. Oft zielen diese Projekte auf ökologisch wertvolle Waldflächen ab, die nachhaltig bewirtschaftet oder wiederaufgeforstet werden.

Crowd Investing bietet damit eine niedrige Eintrittsbarriere und erlaubt eine breite Streuung des Investments. Wichtig ist, die Crowdinvesting-Plattform zu prüfen und ein Projekt mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit zu finden.

In Holz investieren

Eine weitere Möglichkeit, indirekt in Wälder zu investieren, ist der Kauf von Holz oder Holzprodukten als Anlageform. Dies kann etwa durch Investitionen in Unternehmen geschehen, die sich auf die Produktion oder den Handel von Holz und Holzprodukten spezialisieren. Alternativ gibt es börsengehandelte Fonds, die in die globale Holzindustrie investieren.

Die Anlageform erlaubt eine flexiblere Kapitalanlage und eine höhere Liquidität im Vergleich zum direkten Waldkauf.

Gesunde Wälder bringen mehr Rendite (Foto: Markus Spiske/ Pexels)

Geldanlage in Wälder: Was macht einen gesunden Wald aus?

Ein gesunder Wald ist nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch entscheidend für die Rentabilität eines Waldinvestments. Wer in Wälder investieren möchte, sollte einige zentrale Merkmale beachten, die die Widerstandsfähigkeit und Stabilität eines Waldes gewährleisten.

Wälder mit einer hohen Vielfalt an Baumarten sind widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Mischwälder schützen besser vor großflächigen Ausfällen, wie sie in Monokulturen häufig auftreten, und fördern eine nachhaltige Holznutzung. Jedoch ist die Ernte in Mischwäldern häufig schwieriger.

Ein gesunder Wald sollte Bäume unterschiedlichen Alters enthalten. Diese Struktur macht den Wald robuster, da jüngere und ältere Bäume sich in ihrer Resistenz und Anpassungsfähigkeit ergänzen und das Risiko eines Totalausfalls minimieren.

Die Bodenqualität und klimatischen Bedingungen des Standorts beeinflussen das Wachstum und die Stabilität des Waldes erheblich. Wälder auf nährstoffreichen Böden und mit ausreichender Wasserversorgung sind widerstandsfähiger und wachsen produktiver, was direkten Einfluss auf den Gewinn und somit die Rendite hat.

Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Ressourcen des Waldes ist unerlässlich. Zertifikate wie FSC oder PEFC gewährleisten, dass nur so viel Holz entnommen wird, wie nachwachsen kann, und dass der Wald als Lebensraum erhalten bleibt.

Schädlinge wie der Borkenkäfer können große Schäden verursachen. Ein Wald sollte regelmäßig kontrolliert und präventiv gegen Schädlingsbefall geschützt werden, um seine Gesundheit langfristig zu sichern.

Ein Wald, der klimaresistente Baumarten umfasst, ist besser gegen Wettereinflüsse wie Dürre oder Stürme gewappnet. Diese Anpassungsfähigkeit ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit eines Waldinvestments in Zeiten des Klimawandels.

Was bedeutet Aufforstung und welche Rolle spielt sie bei Wald-Investments?

Aufforstung bezeichnet das gezielte Anpflanzen von Bäumen auf Flächen, die zuvor unbewaldet oder durch Abholzung und natürliche Katastrophen entwaldet wurden. Ziel der Aufforstung ist es, neue Waldflächen zu schaffen oder bestehende Wälder zu erweitern, was sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet. Sie trägt wesentlich zur Bindung von CO₂ bei, verbessert die Biodiversität und hilft, die Bodenqualität und Wasserspeicherung zu erhöhen.

Im Kontext von Wald-Investments spielt Aufforstung eine zunehmend bedeutende Rolle, da sie nicht nur zur Stabilisierung des Klimas beiträgt, sondern auch wirtschaftliches Potenzial bietet. Forstunternehmen und Anleger:innen beteiligen sich häufig an Aufforstungsprojekten, da diese Investitionen langfristige Erträge in Aussicht stellen. Durch das Wachstum der neu gepflanzten Bäume entsteht über Jahrzehnte hinweg ein natürlicher Vermögenswert, der bei der Holzernte Gewinne generieren kann. Zudem profitieren viele Aufforstungsprojekte von Subventionen und Förderungen, die Investitionen in diesem Bereich attraktiver machen.

Fazit

Eine Investition in Wälder bietet potenzielle finanzielle Renditen und trägt gleichzeitig zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz bei. Allerdings sollten Anleger:innen die Risiken wie Schädlingsbefall, Wetterextreme und die langfristige Kapitalbindung sorgfältig abwägen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Waldinvestments können eine sinnvolle Anlageoption sein, erfordern jedoch eine genaue Prüfung und ein Verständnis für die damit verbundenen ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen.

Häufig gestellte Fragen​

Eine Waldinvestition kann langfristig sinnvoll sein, da Boden und Holzpotenzial über die Jahre an Wert gewinnen können. Die Rendite hängt jedoch stark von der sorgfältigen Bewirtschaftung und Risiken wie Bränden oder Schädlingsbefall ab. Institutionen wie die Stiftung Warentest empfehlen, Waldinvestments nur nach gründlicher Prüfung und mit realistischen Erwartungen anzugehen.

Direktinvestments in Holz bieten eine interessante Möglichkeit, von der steigenden Nachfrage nach Holz zu profitieren. Durch den Kauf von Waldflächen kann das Investment bei wachsender Nachfrage eine attraktive Rendite erzielen, birgt aber auch Risiken durch Preisschwankungen und Marktentwicklungen.

Die Holzpreise haben in den letzten Jahren starke Schwankungen erlebt. Besonders 2021 kam es zunächst zu einem deutlichen Anstieg, ausgelöst durch eine hohe Nachfrage und Lieferkettenengpässe. In den Folgejahren stabilisierten sich die Preise teilweise wieder, was zu erheblichen Preiskorrekturen führte. Die hohe Volatilität zeigt, dass Holzpreise stark auf globale Markteinflüsse reagieren, weshalb ein Investment in Holz eine gewisse Risikobereitschaft und einen langfristigen Anlagehorizont erfordert.

Der Gewinn aus einem Waldbesitz variiert je nach Art und Intensität der Bewirtschaftung und den Holzverkaufspreisen. Holzarten wie Teak oder Eukalyptus können relativ hohe Renditen erzielen, vor allem bei nachhaltiger Produktion und sorgfältiger Pflege des Bestandes. Durchschnittlich sind Erträge zwischen 2 % und 4 % pro Jahr möglich, wobei diese meist langfristig und kapitalbindend sind.

Ja, Privatpersonen können Waldflächen erwerben, entweder direkt oder durch Investitionen in geschlossene Fonds wie ForestFinance. Der Kauf erfolgt über einen Kauf- oder Pachtvertrag und erfordert die Einhaltung regionaler forstwirtschaftlicher Vorgaben. Die Kosten und Pflegeaufwände für die eigene Waldfläche sollten dabei jedoch bedacht werden.

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