Inhalt des Artikels
Das Wichtigste in Kürze
- Nachhaltige Investments sind konventionellen Anlagen meist gleichauf, was die Rendite anbelangt
- Investieren können Sie in diverse Anlageformen und Sektoren, von erneuerbaren Energien bis hin zur e-Mobilität
- Sehen Sie Ihre Investition als langfristige Geldanlage, um Schwankungen auszusitzen und Risiken zu minimieren
- Nachhaltige Investments sind recht sicher, da Sie in zukunftsorientierte Unternehmen und Wirtschaftssektoren anlegen

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- Skip the theory → Mit unserem Praxis-Guide zum ersten nachhaltigen Investment
- Sicherheit, Rendite oder Nachhaltigkeit? → Finden Sie Ihren Anlagetyp
- Direkt loslegen → Unser Depot-Vergleich für Ihr grünes Investment
Inhaltsverzeichnis
Lohnt sich nachhaltiges Investieren?
In einer Zeit, in der Klimaschutz und ethische Verantwortung immer wichtiger werden, suchen viele nach Wegen, wie sie ihr Geld sinnvoll und nachhaltig investieren können. Trotzdem wollen wir als private Anleger:innen unser Geld sinnvoll investieren und Rendite erzielen. Die Frage nach dem „Lohnt sich nachhaltiges Investieren?“ ist daher überhaupt nicht fehl am Platz und bedarf einer Antwort.
Was auf den ersten Blick nicht klar erkennbar ist und viele Neueinsteiger überrascht: Ökologische Geldanlagen hinken konventionellen Investitionen keineswegs hinterher und bieten häufig sogar höhere Renditen.
Eine Auswertung von MSCI zeigt dabei, dass sich der nachhaltig aufgesetzte Index „MSCI World SRI Low Carbon Select 5% Issuer Capped Index“ gegenüber dem konventionellen „MSCI World“ über die letzten Jahre hinweg besser entwickelt hat und höhere Renditen einbringt.
„Unsere Analyse von mehr als 1.000 Forschungsarbeiten, die sich seit 2015 mit dem Zusammenhang zwischen ESG und finanzieller Performance befassen, zeigt einen wachsenden Konsens darüber, dass ein gutes Unternehmensmanagement in Bezug auf ESG-Themen in der Regel zu verbesserten operativen Kennzahlen wie ROE, ROA oder Aktienkurs führt.
Für Anleger, die Portfolios aufbauen möchten, die Alpha generieren, scheinen einige ESG-Strategien im Vergleich zu herkömmlichen Anlagestrategien Markt- oder Überrenditen zu erzielen, insbesondere für langfristige Anleger, und bieten Schutz vor Kursverlusten während wirtschaftlicher oder sozialer Krisen.“
Übersetzt aus dem Englischen von stern.nyu.edu
Chancen
- ✔Regulatorische Unterstützung und Förderungen durch gesetzliche Vorgaben wie den EU Green Deal, der mehr Kapital in den nachhaltigen Anlagemarkt spült
- ✔Langfristige Renditechancen und höhere Sicherheit dank zukunftsorientierter Ausrichtung der Unternehmen
- ✔Doppelte Rendite: Finanzielle und Ökologische Ziele in einem Investment vereint
- ✔Junger aber etablierter Markt: Ausreichend Wachstumschancen für alle, die jetzt einsteigen
Risiken
- ❌Jedes Investment, egal ob konventionell oder nachhaltig, birgt das Risiko von Geldverlust
- ❌Falsche Anlageentscheidungen, besonders für Neueinsteiger:innen (Wir empfehlen ETFs und Fonds, da diese professionell verwaltet werden und diversifizieren)
- ❌Anfälligkeit für Panik-Verkäufe (Sehen Sie Ihr Investment langfristig und vermeiden Sie ständiges Prüfen der Aktienkurse)
- ❌Greenwashing und vorgetäuschte Nachhaltigkeit von Unternehmen (wurde durch die SFDR Richtlinie stark verbessert)
Wann gilt eine Geldanlage als ökologisch?
Eine Geldanlage gilt in der Regel als ökologisch, wenn sie Kapital gezielt in Unternehmen, Projekte oder Finanzinstrumente lenkt, die nachweislich positive Umweltwirkungen haben oder negative Umweltauswirkungen deutlich vermeiden. Unterschieden wird dabei also in
- Einschlusskriterien wie Erneuerbare Energien, Grüne Mobilität, Faire Unternehmensführung, Nachhaltige Baustoffe etc. Also Kriterien, die ESG (Environment, Social, Governance) stützen
- Ausschlusskriterien wie Tabak, Waffen, Abholzung etc. Also Kriterien, die einer nachhaltigen Entwicklung im Weg stehen
Wann genau eine Anlage als ökologisch oder nachhaltig gilt, ist für uns als private Anleger:innen nicht immer leicht einzuschätzen. Risiken wie Greenwashing, fehlende Zeit oder fehlendes Verständnis machen die Auswertung einer Aktien bzw. dem Unternehmen nicht leicht. Aus diesem Grund verpflichtet die EU schrittweise mehr und mehr Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Damit müssen diese über Ihre Maßnahmen für Umweltschutz, Menschenrechte und Co Auskunft geben und dabei auch die finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen aufzuzeigen.
📌 Quick-Tipp: Wenn Sie in ETFs oder Fonds anlegen wollen, sollten Sie auf die Klassifizierung nach SFDR achten. Eine Geldanlage wird dabei nach den Farben grau (Kein Nachhaltigkeitsfokus), hellgrün (ökologische oder soziale Merkmale vorhanden) oder dunkelgrün (explizit nachhaltige Anlageziele) getrennt. Fonds- und ETF-Anbieter müssen Ihnen in Ihren Produktblättern Auskunft darüber geben.

Grüne Assets: Mit diesen Geldanlagen vereinen Sie Rendite und Nachhaltigkeit
Wollen Sie nachhaltig anlegen, bieten sich Ihnen verschiedene Assets, die individuelle Vor- und Nachteile haben. Abhängig von Ihrem Fokus, haben wir nachfolgend die Anlageformen aufgeschlüsselt:
Für höchste Nachhaltigkeit
Um gezielt nachhaltige oder soziale Projekte zu unterstützen, können Sie über sogenannte Schwarmfinanzierung Ihr Kapital anlegen. Sie investieren gemeinsam mit anderen Investor:innen gezielt in ein oder mehrere ausgewählte Projekte. Da Sie selber die Projekte auswählen können, ist hier ein sehr hoher nachhaltiger oder sozialer Faktor möglich.
- Nachhaltiges Crowdinvesting: Beim Crowdinvesting geben Sie einem Unternehmen Ihr Geld für ein konkretes Projekt, wie zum Beispiel der Aufbau eines neuen Windparks in Deutschland, das Pflanzen eines Nutzwaldes in Schweden oder der Aufbau einer Schule in Afrika. Beim Crowdinvesting sind Laufzeit und Rendite von Beginn an festgeschrieben. Achten Sie dabei vor allem auf die Auswahl der Plattform, um höhere Sicherheiten zu bekommen. Hier geht’s zu unserem Vergleich für Crowdinvesting-Plattformen.
- Nachhaltiges Crowdfunding: Crowdfunding ist hingegen zum Crowdinvesting weniger auf Rendite ausgelegt. Für Ihren finanziellen Beitrag zu einem Projekt erhalten Sie keine Rendite, sondern tun dies entweder als Spende oder bekommen in manchen Fällen eine unentgeltliche Gegenleistung, wie zum Beispiel Merchandise, Erwähnungen auf Dankeseiten oder kostenfreie Produkte. Wollen Sie Projekte unterstützen, finden Sie hier unseren Vergleich für Crowdfunding-Plattformen.
Für renditeorientierte Anleger:innen
Rendite-orientiert Anleger:innen sollten direkt in den Aktienmarkt investieren, um dort diversifiziert auf hohe Renditen zugreifen zu können. Zu den typischen Anlageformen gehören:
- Nachhaltige Aktien: Mit nachhaltigen Aktien investieren Sie gezielt in einzelne Unternehmen, die Sie mit Ihren Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit überzeugen und zeitgleich die Erwartung einer Rendite erfüllen. Achten Sie dabei jedoch darauf, Ihr Portfolio zu diversifizieren und in verschiedene Aktien aus verschiedenen Branchen anzulegen, um Ihr Kapital vor großen Verlusten abzusichern.
- Nachhaltige ETFs: Mit nachhaltigen ETFs können Sie in Unternehmen investieren und profitieren dabei schon mit dem ersten Euro von hoher Diversifikation. Zudem werden die Aktien von Expert:innen ausgewählt und automatisiert gemanaged, was die Management-Gebühren sehr gering hält. ETFs sind somit sicherer und kostengünstiger als Einzelaktien, haben aber nicht die Chance, mit einem Glückstreffer sehr hohe Renditen zu erzielen.
- Nachhaltige Fonds: Nachhaltige Investmentfonds sind wie ETFs auch ein Zusammenschluss von Aktien verschiedener Unternehmen. Im Gegensatz zum ETF werden Sie jedoch aktiv von einem/r Manager:in verwaltet. Das kann zwar für leicht höhere Rendite sorgen, bringt in der Regel aber auch höhere Verwaltungsgebühren mit sich.
📌 Quick-Tipp: Die Auswahl des Brokers spielt eine wichtige Rolle, um Kosten niedrig zu halten und Ihr Geld sicher anzulegen. Hier finden Sie unseren Depot-Vergleich, um schnell und einfach Anbieter miteinander zu vergleichen.
Für sicherheitsorientierte Sparfüchse
Für alle denen der Aktienmarkt zu unsicher erscheint, bieten sich weniger volatile Anlageformen. Hier vertrauen Sie auf höchste Sicherheit und teilweise von Beginn an festgeschriebene Renditen (meist in Form von Zinsen). Dazu gehören:
- Green Bonds: Green Bonds bzw. Grüne Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, mit denen sich Staaten, Unternehmen oder andere Institutionen Kapital von Anlegern leihen. Kaufen Sie grüne Anleihen, werden Sie zum Gläubiger und erhalten Zinsen (Kupons). Am Ende der festgeschriebenen Laufzeit erhalten Sie Ihren ursprüngliches Kapital + Zinsen zurück.
- Nachhaltiges Tagesgeld: Das Tagesgeld ist die liquideste Form der Anlage, bringt entsprechend aber auch geringere Zinsen. Beim Tagesgeld legen Sie Ihr Kapital auf einem täglich verfügbaren Konto zur Seite (Girokonto). Die Bank darf mit diesem Geld arbeiten und entlohnt Sie dafür mit Zinsen. Da das Tagesgeld nicht fest ist, können sich entsprechend auch die Zinsen monatlich ändern, sofern nicht anders vertraglich festgehalten. Nachhaltig wird Tagesgeld, indem Sie sich für eine nachhaltige Bank entscheiden. Hier finden Sie unseren Tagesgeld-Vergleich, um die aktuell besten Zinsen zu sichern.
- Nachhaltiges Festgeld: Beim Festgeld wird entgegen dem Tagesgeld das Kapital zu einer festgeschriebenen Laufzeit und zu festen Zinsen geparkt. Sie können sich also schon zum Zeitpunkt der Anlage Ihren Gewinn errechnen, was Ihnen besonders als sicherheitsorientierte:r Anleger:in Gewissheit verschafft. Dennoch spielen natürlich Zinsen und Kosten des Kontos eine Rolle. Nutzen Sie unseren Festgeld-Vergleich, um Banken miteinander zu vergleichen.

Nachhaltige Investitionsbereiche
Neben den Anlageformen können Sie sich abhängig vom gewählten Asset noch zwischen den Bereichen entscheiden, in die Sie anlegen möchten. Eine nachhaltige Geldanlage ist auf vielen verschiedenen Ebenen möglich und sollte sich in erster Linie nach Ihren Interessen, Werten und der erwarteten Rendite richten. Dabei sind nicht nur Investments in erneuerbare Energien möglich. Auch andere interessante Sektoren bieten Renditechancen und unterstützen nachhaltige, wie soziale Aspekte.
Solar
In Solar zu investieren bietet Zugang zu einem wachsenden globalen Markt mit stabiler Nachfrage. Möglich sind Solar-Fonds oder -ETFs, Direktbeteiligungen an Solarparks oder der Kauf von Aktien von Photovoltaik-Herstellern. Auch Crowdinvesting-Plattformen und Green Bonds finanzieren gezielt Solarprojekte.
Wind
Kapitalanleger:innen profitieren bei einem Investment in Windenergie von langfristigen Ausbauplänen und planbaren Erträgen. Sie können in Windkraftfonds oder -ETFs, Anteile an Windparks oder Aktien von Turbinenherstellern investieren. Bürgerbeteiligungsmodelle ermöglichen direkte Teilhabe an regionalen Windprojekten.
Wasser
Mit einer Investition in Wasser setzen Sie auf einen Bereich mit hoher globaler Relevanz und steigender Nachfrage, da Wasser knapper wird. Möglichkeiten sind Fonds oder ETFs mit Fokus auf Wasserwirtschaft, Direktbeteiligungen an Wasseraufbereitungs- oder Infrastrukturprojekten sowie Aktien von Versorgungs- und Technologieunternehmen.
Bio
Ein Bio-Investment eröffnet Zugang zu einer wachsenden Konsumentennachfrage und stabilen Absatzmärkten. Investitionen umfassen eher direkte Beteiligungen an Bio-Lebensmittelherstellern und -händlern sowie Crowdinvesting für regionale Bio-Höfe. Auch Genossenschaftsanteile an Bio-Märkten sind möglich.
Geothermie
Ein Investment in Geothermie profitiert von langfristigen Lieferverträgen und Standortstabilität. Anleger:innen können in Geothermie-Fonds oder -ETFs, Projektgesellschaften oder Aktien entsprechender Unternehmen investieren. Zudem gibt es die Möglichkeit in Assets rund um Wärmepumpen anzulegen und von der hohen Nachfrage zu profitieren.
Nachhaltige Immobilien
Nachhaltige Immobilien profitieren von stabilen Mieteinnahmen und bringen Wertsteigerungspotenzial. Investierbar über Immobilienfonds oder -ETFs mit ESG-Fokus, direkte Beteiligungen an Bau- oder Sanierungsprojekten sowie Genossenschaftsanteile an ökologischen Wohnprojekten. REITs mit Nachhaltigkeitskriterien bieten eine börsengehandelte Option.
Nachhaltige Projekte
Nachhaltige Projekte bieten die Möglichkeit, direkt zu unterstützen und bringen häufig die Möglichkeit von Impact-Messungen, zeigen also auf, was Sie mit Ihrem beigesteuertem Kapital erwirkt haben. Beteiligungen laufen über Impact-Investment-Fonds, Crowdfunding, Crowdinvesting oder Projektanleihen. Geeignet für Kapitalanlagen mit messbarem Umwelt- oder Sozialnutzen.
Green Startups
Investitionen in Startups setzen auf Innovationskraft und überdurchschnittliche Wachstumschancen. Investitionen über Venture-Capital-Fonds, spezialisierte ETFs, Business-Angel-Netzwerke oder Crowdinvesting bringen die Chance auf sehr hohe Rendite, aber entsprechend ist auch das Risiko hoch.
Wald
Anlagen in einen Wald verbinden den Besitz eines Sachwerts mit langfristigem Wertsteigerungspotenzial und einer klaren ökologischen Wirkung. Investor:innen können über Wald- oder Forstwirtschaftsfonds und Holz-Aktien, über Aufforstungsprojekte oder über Beteiligungen an Waldgenossenschaften investieren. Zusätzliche Erträge entstehen häufig durch den Verkauf von Holz oder CO₂-Zertifikaten.
e-Mobilität
Investitionen in e-Mobilität profitieren von technologischen Fortschritten, staatlicher Förderung und einer wachsenden Nachfrage nach klimafreundlicher Mobilität. Anleger:innen haben die Möglichkeit, über Aktien und Fonds oder ETFs mit Fokus auf Elektrofahrzeughersteller, Batterietechnologie und Ladeinfrastruktur zu investieren. Crowdinvesting bietet zudem Zugang zu innovativen Projekten wie Sharing- oder Flottenmodellen.
Mikrofinanz
Kapitalanlagen über Mikrofinanzierung bieten stabile Renditen und unterstützen gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung in Schwellen- und Entwicklungsländern. Investoren können über spezialisierte Mikrofinanzfonds oder -ETFs sowie durch direkte Beteiligungen an Mikrofinanzinstituten investieren. Auch Crowdinvesting oder -funding bietet eine gute Anlaufstelle, um Mikrofinanzierung umzusetzen. Die Anlageform eignet sich besonders für Anleger:innen, die finanzielle Ziele mit einer messbaren sozialen Wirkung verbinden möchten.

Wie kann man nachhaltig investieren?
1. Sicherheit, Rendite und Nachhaltigkeit
Überlegen Sie zunächst, ob für Sie der Werterhalt und die Stabilität der Anlage im Vordergrund stehen oder ob Sie bereit sind, für höhere Renditechancen auch höhere Risiken einzugehen. Definieren Sie Ihr Anlageziel (z. B. Vermögensaufbau, Altersvorsorge) und Ihren Anlagehorizont, um die passende Balance zwischen Sicherheit und Rendite zu finden.
Überlegen Sie sich außerdem, welchen Impact Sie mit Ihrem Kapital schaffen wollen. Abhängig davon, wie Sie zwischen Rendite, Sicherheit und Nachhaltigkeitswert gewichten. Abhängig davon sollten Sie Ihre Anlageform wählen.
2. Ein- und Ausschlusskriterien klären
Bestimmen Sie, welche Branchen, Geschäftsmodelle oder Praktiken ausgeschlossen werden sollen (z. B. fossile Energien, Waffen, Tabak) und welche positiv berücksichtigt werden (z. B. erneuerbare Energien, soziale Projekte, ressourcenschonende Unternehmen). Legen Sie fest, ob Sie sich an etablierten Nachhaltigkeitsstandards wie der EU-Taxonomie oder ESG-Ratings orientieren möchten.
📌 Quick-Tipp: Ein gutes ESG-Rating bedeuten nicht immer gleich Nachhaltigkeit, da die Bewertungen nach Branche getätigt werden. Ein Ölkonzern kann also auch ein gutes Rating haben, weil dieser gegenüber anderen Ölkonzernen nachhaltigere Praktiken durchführt.
3. Nachhaltige Investmentstrategie festlegen
Wählen Sie eine Anlagestrategie, die zu Ihren Zielen passt. Zum Beispiel Impact Investing (gezielte positive Wirkung), Best-in-Class-Ansatz (Branchenführer in Nachhaltigkeit) oder Themeninvestments (z. B. erneuerbare Energien, Wasser, Kreislaufwirtschaft). Entscheiden Sie, ob Sie breit gestreut oder thematisch fokussiert investieren wollen. Abhängig von der gewählten Strategie können Sie entweder Ihr eigenes Portfolio aufbauen oder über einen ETF oder Fonds investieren, der die Strategie nutzt.
4. Richtigen Anbieter wählen
Vergleichen Sie Banken, Fondsanbieter, ETF-Emittenten oder digitale Plattformen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsrichtlinien, Gebührenstruktur und Transparenz. Prüfen Sie, ob die Anbieter regelmäßige Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen und ob unabhängige Labels (z. B. FNG-Siegel) vorliegen. Achten Sie darauf, dass die Produkte klar belegen, wie die Einhaltung Ihrer Kriterien sichergestellt wird.
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Gibt es Risiken beim nachhaltigen Investieren?
Ja, beim nachhaltigen Investieren gibt es Risiken, wie auch bei jeder anderen Geldanlage. Ein wichtiges Thema ist Greenwashing, wenn Finanzprodukte oder Unternehmen umweltfreundlicher dargestellt werden, als sie tatsächlich sind. Auch kann die Auswahl durch strenge Ausschlusskriterien eingeschränkt sein, und unterschiedliche Nachhaltigkeitsdefinitionen oder regulatorische Änderungen können zu Unsicherheiten führen.
Allerdings verbessern sich die Rahmenbedingungen stetig: Immer mehr Unternehmen veröffentlichen detaillierte Nachhaltigkeitsberichte, die EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) schafft klare Transparenzvorgaben für Finanzprodukte, und die EU-Taxonomie definiert einheitlich, was als ökologisch nachhaltig gilt. Dadurch wird es für Anleger zunehmend einfacher, glaubwürdige Angebote zu erkennen und gezielt in Projekte zu investieren, die sowohl attraktive Renditen bieten als auch messbare ökologische und soziale Wirkungen erzielen.
Fazit
Nachhaltiges Investieren ist schon lange kein Trend mehr, sondern hat sich in den letzten Jahren als sinnvolle Alternative zu konventionellen Anlagen gefestigt. Professionelle, wie auch private Anleger:innen vertrauen dabei nicht nur auf den positiven Effekt, den sie mit Ihrer Investition tätigen. Zudem sind auch die erwarteten Renditen äußerst lockend. Wer Geld nachhaltig anlegen möchte, sollte sich vorher mit dem Markt auseinandersetzen und einen langfristigen Anlagehorizont mitbringen.
Häufig gestellte Fragen
Wie hoch ist die Rendite beim nachhaltigen Investieren?
Die Rendite beim nachhaltigen Investieren hängt stark von der gewählten Anlageform ab. Während Einzelaktien quasi unbeschränkt in Ihrer Renditeerwartung sind, bildet sich bei ETFs und Fonds ein Durchschnitt von 4-10 % p.a. Konservativere Anlageformen wie Tagesgeldkonten erreichen hingehen meist nicht mehr als 3-4 %.
Kann ich die nachhaltige Wirkung einsehen?
Um die Wirkung Ihres nachhaltiges Investments nachvollziehen zu können, empfehlen wir Impact Investing zu nutzen. Dabei wird mittels messbarer Kriterien aufgezeigt, welcher konkrete Nutzen erzielt wird, z.B. die Anzahl erbauter Schulen, erzeugte Windenergie durch einen neuen Windpark oder gepflanzte Bäume bei einem Waldinvestment. Vergleichen Sie hier Impact-Investment-Plattformen, über die Sie investieren können.
Welche Branchen bieten das meiste Potential?
Besonders großes Potenzial haben Branchen, die von Klimaschutz, Digitalisierung und politischen Förderprogrammen profitieren. Dazu zählen erneuerbare Energien, Energiespeicher, nachhaltige Mobilität, Wasserwirtschaft, Kreislaufwirtschaft sowie nachhaltige Landwirtschaft. Auch energieeffiziente Immobilien und Green Building gewinnen stark an Bedeutung. Diese Bereiche vereinen langfristiges Wachstumspotenzial mit messbaren ökologischen und sozialen Vorteilen.
Wie erkennt man ein grünes Investment?
Ein grünes Investment lässt sich daran erkennen, dass es klar definierte Nachhaltigkeitsziele verfolgt und die Verwendung der Mittel transparent darlegt. Seriöse Produkte orientieren sich oft an Standards wie der EU-Taxonomie, der Offenlegungsverordnung (SFDR) oder tragen unabhängige Nachhaltigkeitssiegel (z. B. FNG-Siegel). Zusätzlich sollten regelmäßig überprüfbare Kennzahlen und Berichte vorliegen, die den ökologischen oder sozialen Nutzen belegen und Greenwashing ausschließen.