Lohnt sich eine Solaranlage? Investition geprüft (Inkl. Rechen-Beispielen)

Eine Person arbeitet an einem Schreibtisch mit einem kleinen Solarmodell, einem Taschenrechner, einem Laptop mit technischen Zeichnungen, einem Lineal und einem Dokument mit Diagrammen und Tabellen zur Solarenergie. Sonnenlicht strömt durch die nahe gelegenen Fenster.
Schwankende Strompreise und hohe Stromrechnungen gefallen niemanden: Eine Solaranlage soll Abhilfe verschaffen und die Abhängigkeit vom teuren Stromanbietern reduzieren. Doch lohnt sich die Investition wirklich? Wir haben geprüft und rechnen Ihnen hier Kosten, Rendite und Amortisationszeit praxisnah vor.
  • Photovoltaikanlagen amortisieren sich meist nach 8-12 Jahren und liefern danach 15-20 Jahre weiterhin günstigen Solarstrom.
  • Eigenverbrauch ist entscheidend! Je mehr Strom direkt genutzt oder gespeichert wird, desto höher die Ersparnis.
  • Förderungen und steuerliche Vorteile wie die Umsatzsteuerbefreiung senken die Anschaffungskosten spürbar.
  • Standort und Sonneneinstrahlung bestimmen maßgeblich den Ertrag und die Dauer der Amortisation

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Damit müssen Sie rechnen → Kosten einer Photovoltaikanlage
So schnell amortisiert sich eine Anlage → Praxisnahe Rechenbeispiele

Inhaltsverzeichnis

Wann lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?

Photovoltaikanlagen rechnen sich heute in den meisten Fällen, in denen ausreichend Dachfläche und Sonnenlicht zur Verfügung stehen. Bei aktuellen Strompreisen von rund 30-40 Cent pro Kilowattstunde und Anschaffungskosten ab etwa 10.000 € für eine typische 10 kWp-Anlage stellt sich nicht die Frage ob, sondern wann sich die Investition amortisiert.

Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit sind vor allem der Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms, die Ausrichtung und Neigung der Solarmodule sowie die jährlichen Sonnenstunden am Standort. Selbst bei nicht optimalen Bedingungen erzielen moderne PV-Anlagen genügend Ertrag, um langfristig eine spürbare Senkung der Stromkosten zu erreichen.

📌 Good-To-Know: Langfristig steigende Strompreise und die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung machen die Anschaffung noch attraktiver. Wir empfehlen: Rechnen Sie sich den Fall mit oder ohne Batteriespeicher durch, um die beste Option für Ihren Fall zu finden.

Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Zum typischen Lieferumfang gehören Solarmodule, ein Wechselrichter, Montagesysteme für das Dach sowie die nötige Verkabelung. Optional können auch ein Stromspeicher oder ein Energiemanagement-System integriert werden. Durch diese Komplettlösungen ist sichergestellt, dass alle Bauteile optimal zusammenarbeiten und die Anlage zuverlässig betrieben werden kann.

Die Gesamtkosten hängen stark von der Größe, der Qualität der Solarmodule sowie der gewünschten Ausstattung ab. Für eine Anlage auf einem Einfamilienhaus muss man aktuell mit Investitionskosten ab etwa 10.000 € für eine 8-10 kWp-Anlage rechnen. Mit Batteriespeicher steigen die Kosten entsprechend, bieten aber den Vorteil, den Eigenverbrauch deutlich zu erhöhen. Hochwertigere Systeme mit größerer Speicherkapazität oder besonders effizienten Modulen können deutlich mehr kosten, bringen langfristig jedoch auch höhere Erträge und eine bessere Wirtschaftlichkeit.

BestandteilKostenbereich
Solarmodule (meist 20-30 Stück)7.000 - 13.000 €
Batteriespeicher (10-15 kWh)3.000 - 10.000 €
Montage (häufig inbegriffen)0 - 3.000 €
Gesamtkosten10.000 - 23.000 €
Optional: Wallbox1.500 - 3.000 €
Optional: Wärmepumpe10.000 -20.000 €

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Wie viel lässt sich bei einer Solaranlage fördern?

Für Photovoltaikanlagen gibt es auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene verschiedene Fördermöglichkeiten. Diese reichen von direkten Zuschüssen über zinsgünstige Kredite bis hin zu steuerlichen Vorteilen. Besonders attraktiv ist dabei, dass seit 2023 für PV-Anlagen bis 30 kWp die Umsatzsteuer auf Anschaffung und Installation entfällt, was die Investitionskosten sofort spürbar reduziert.

Darüber hinaus unterstützen viele Bundesländer und Städte die Installation mit eigenen Förderprogrammen. Diese können entweder pauschale Zuschüsse je installierter kWp-Leistung sein oder zusätzliche Förderungen für Stromspeicher, Wärmepumpen oder Wallboxen. Je nach Region lassen sich so mehrere 1000 € einsparen.

📌 Quick-Tipp: Viele Programme sind zeitlich begrenzt und regional unterschiedlich ausgestaltet. Wir empfehlen daher, sich vor der Anschaffung bei der eigenen Kommune, dem Landesförderinstitut oder der KfW nach den aktuellen Konditionen zu informieren. Mit den passenden Fördermitteln verkürzt sich die Amortisationszeit deutlich und die Investition in eine PV-Anlage wird noch attraktiver.

Was kann eine Solaranlage pro Jahr einsparen?

Für die Berechnung der Ersparnisse benötigen wir eine einfache Formel:

→ Erzeugte jährliche Strommenge x durchschnittlicher jährlicher Strompreis

Eine typische 10 kWp-Anlage auf einem Einfamilienhaus erzeugt, je nach Standort, Dachausrichtung und Neigungswinkel, zwischen 8.000 und 10.000 kWh Solarstrom pro Jahr. In den meisten Fällen rechnet man vereinfacht mit 1 kWh pro kWp der Anlage.

Der Ertrag schwankt saisonal stark: Während in den Sommermonaten mehrere hundert Kilowattstunden pro Monat erzeugt werden, fällt die Produktion in den Wintermonaten deutlich geringer aus. Deshalb bietet sich der jährliche Blick besser an.

Entscheidend ist zudem, wie viel des erzeugten Stroms Sie direkt selbst nutzen können. Ohne Stromspeicher lassen sich bei einem Eigenverbrauchsanteil von etwa 30 % mehrere tausend Kilowattstunden im Jahr direkt im Haushalt nutzen. Bei einem Strompreis von 35 Cent pro kWh ergibt das jährliche Einsparungen von 1.000 € und mehr.

Berechnung: 1000 kWh x 0,3 (Eigenbedarf) x 0,35 € = 1.035 €

Wird zusätzlich ein Batteriespeicher integriert, steigt der Eigenverbrauchsanteil oft auf 80 %, wodurch die Ersparnis noch deutlicher ausfällt. Hinzu kommt außerdem die Vergütung für eingespeisten Strom, der in diesem Beispiel nicht mit aufgeführt ist. Weitere Berechnungen für verschiedene Fälle finden Sie hier.

Der tatsächliche Nutzen hängt jedoch stark von individuellen Faktoren ab: Standort und Sonnenstunden, Verschattung durch Bäume oder Nachbargebäude, die Dachausrichtung sowie der eigene Stromverbrauch.

Je mehr selbst erzeugter Solarstrom direkt verbraucht oder für Wärmepumpe und E-Auto genutzt wird, desto höher sind die jährlichen Einsparungen.

Ein modernes Haus mit Sonnenkollektoren auf dem Dach - eine perfekte Illustration dafür, warum sich eine Solaranlage lohnt. Ein weißer Energiespeicher steht auf dem Rasen, während ein E-Auto an der Wallbox lädt. Kleine Büsche und Gras verschönern den Garten.
Batteriespeicher erhöht Eigenverbraucht auf bis zu 80%

Wann amortisiert sich Photovoltaik?

Die Amortisationszeit einer Photovoltaikanlage hängt maßgeblich von den Anschaffungskosten, dem jährlichen Ertrag sowie dem Anteil des selbst verbrauchten Solarstroms ab. Bei einer typischen 10 kWp-Anlage für ein Einfamilienhaus mit Investitionskosten von rund 10.000 € und jährlichen Einsparungen von etwa 1.000 € erreichen viele Haushalte den Break-Even nach 10 Jahren. Danach produziert die Anlage für weitere 15-20 Jahre nahezu kostenlosen Strom und sorgt für kontinuierliche Ersparnisse.

Durch Förderungen, steuerliche Vorteile und die seit 2023 geltende Mehrwertsteuerbefreiung für PV-Anlagen verkürzt sich die Amortisationszeit zusätzlich. Auch der Einsatz eines Speicher kann die Eigenverbrauchsquote erhöhen und so die Wirtschaftlichkeit verbessern, wenngleich er die Anschaffungskosten zunächst steigert.

Rechenbeispiele für verschiedene Fälle

In den folgenden Beispielen rechnen wir mit folgenden Annahmen:

  • Anlagenleistung: 10 kWp
  • Anlagenkosten = 13.500 €
  • Spezifischer Ertrag: 1.000 kWh/kWp ⇒ 10.000 kWh/Jahr
  • Eigenverbrauch: 30 % (mit Speicher 65 %)
  • Strompreis: 0,30 €/kWh
  • Einspeisevergütung: 7,86 ct/kWh (Teileinspeiser bis 10 kWp, 1.8.2025-31.1.2026)
  • Speicherkosten: 4.900 €
  • Speicherkapazität: 10 kWh
  • Förderpauschale: 2.300 €

📌 Wichtig: Für die Einspeisevergütung wird hier mit dem aktuell bekannten Satz von 7,86ct gerechnet. Ab 2027 wird sich der Betrag ändern. Für die Einfachheit behalten wir diesen Satz für die gesamte Rechnung bei. Auch der Solarspitzengesetz wird hier nicht mit einkalkuliert.

Solaranlage ohne Speicher, ohne Förderung

Ertrag aus Eigenverbrauch pro Jahr

  • Erzeugung: 10.000 kWh x 0,3 = 3.000 kWh
  • Ersparnis: 3.000 kWh × 0,30 €/kWh = 900 €

Ertrag aus Einspeisevergütung pro Jahr

  • Einspeisevergütung: 10.000 kWh – 3.000 kWh = 7.000 kWh
  • Vergütung: 7.000 kWh × 0,0786 €/kWh = 550,20 €

Gesamt

  • Anschaffungskosten: 13.500 € − 0 € = 13.500 €
  • Gesamtvorteil/Jahr: 900,00 € + 550,20 € = 1.450,20 €
  • Amortisationszeit: 13.500 € / 1.450,20 € ≈ 9,3 Jahre

Ertrag aus Eigenverbrauch pro Jahr

  • Erzeugung: 10.000 kWh × 0,3 = 3.000 kWh
  • Ersparnis: 3.000 kWh × 0,30 €/kWh = 900 €

Ertrag aus Einspeisevergütung pro Jahr

  • Einspeisevergütung: 10.000 kWh − 3.000 kWh = 7.000 kWh
  • Vergütung: 7.000 kWh × 0,0786 €/kWh = 550,20 €

Gesamt

  • Anschaffungskosten: 13.500 € − 2.300 € = 11.200 €
  • Gesamtvorteil/Jahr: 900,00 € + 550,20 € = 1.450,20 €
  • Amortisationszeit: 11.200 € / 1.450,20 € ≈ 7,7 Jahre

Ertrag aus Eigenverbrauch pro Jahr

  • Erzeugung: 10.000 kWh × 0,65 = 6.500 kWh
  • Ersparnis: 6.500 kWh × 0,30 €/kWh = 1.950,00 €

Ertrag aus Einspeisevergütung pro Jahr

  • Einspeisevergütung: 10.000 kWh − 6.500 kWh = 3.500 kWh
  • Vergütung: 3.500 kWh × 0,0786 €/kWh = 275,10 €

Gesamt

  • Anschaffungskosten: 13.500 € + 4.900 € = 18.400 €
  • Gesamtvorteil/Jahr: 1.950,00 € + 275,10 € = 2.225,10 €
  • Amortisationszeit: 18.400 € / 2.225,10 € ≈ 8,3 Jahre

Ertrag aus Eigenverbrauch pro Jahr

  • Erzeugung: 10.000 kWh × 0,65 = 6.500 kWh
  • Ersparnis: 6.500 kWh × 0,30 €/kWh = 1.950,00 €

Ertrag aus Einspeisevergütung pro Jahr

  • Einspeisevergütung: 10.000 kWh − 6.500 kWh = 3.500 kWh
  • Vergütung: 3.500 kWh × 0,0786 €/kWh = 275,10 €

Gesamt

  • Anschaffungskosten: 13.500 € + 4.900 € − 2.300 € = 16.100 €
  • Gesamtvorteil/Jahr: 1.950,00 € + 275,10 € = 2.225,10 €
  • Amortisationszeit: 16.100 € / 2.225,10 € ≈ 7,2 Jahre

Das Solarspitzengesetz

Das Solarspitzengesetz ist Anfang 2025 in Kraft getreten und regelt den Umgang mit Stromüberschüssen aus neuen Photovoltaikanlagen. Betreiber:innen erhalten in Zeiten mit negativen Börsenstrompreisen keine Einspeisevergütung mehr und Anlagen ohne intelligente Steuertechnik dürfen ihre Leistung nur bis zu 60 % ins Netz einspeisen.

Für die Wirtschaftlichkeit bedeutet das, dass sich der Fokus noch stärker auf den Eigenverbrauch und die Integration von Speichern verlagert, da so Verluste vermieden werden.

Wer eine neue PV-Anlage plant, sollte daher auf moderne Messtechnik und ein Energiemanagementsystem setzen, um den Eigenverbrauch zu optimieren.

📌 Quick-Tipp: Je mehr Solarstrom selbst genutzt oder gespeichert wird, desto schneller amortisiert sich die Anlage.

Wann sich eine PV-Anlage nicht lohnt

Eine Photovoltaikanlage lohnt sich in der Regel nicht, wenn der Standort dauerhaft ungünstige Bedingungen aufweist.

  • Dächer mit starker Verschattung durch Bäume oder Nachbargebäude,
  • eine ausschließlich nordseitige Ausrichtung
  • oder sehr geringe jährliche Sonneneinstrahlung

führen dazu, dass der Ertrag zu niedrig ausfällt, um die Investition wirtschaftlich zu machen.

Auch bei sehr kleinen Dachflächen oder komplizierten Dachkonstruktionen können die Installationskosten im Verhältnis zur erzeugten Strommenge zu hoch sein. In solchen Fällen ist die Amortisation deutlich länger und die Rendite gering.

Darüber hinaus spielt der Stromverbrauch eine wichtige Rolle: Haushalte mit sehr niedrigem jährlichen Bedarf (unter 2.000 kWh) können den selbst erzeugten Solarstrom oft nicht vollständig nutzen. Da sich der Eigenverbrauch aber am stärksten auf die Rentabilität auswirkt, lohnt sich eine Anlage hier unter Umständen nicht.

Für Eigentümer:innen mit ausreichend Dachfläche und einem Strombedarf von 3.000–5.000 kWh pro Jahr ist eine PV-Anlage hingegen fast immer sinnvoll. In diesen Fällen überwiegen die Vorteile klar, und die Investition rechnet sich langfristig.

Fazit

Eine Photovoltaikanlage lohnt sich für die meisten Haushalte mit geeigneter Dachfläche und ausreichender Sonneneinstrahlung. Bei aktuellen Strompreisen und gesunkenen Anschaffungskosten amortisiert sich die Investition in vielen Fällen innerhalb von 8 bis 12 Jahren. Staatliche Förderungen, steuerliche Vorteile und die Einspeisevergütung verkürzen diese Zeit zusätzlich und machen die PV-Anlage zu einer der attraktivsten Investitionen für Eigenheimbesitzer:innen. Selbst ohne Förderung liefert eine Solaranlage über Jahrzehnte hinweg günstigen Solarstrom, senkt dauerhaft die Stromkosten und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Häufig gestellte Fragen​

Ist die Installation aufwendig?

Die Installation einer PV-Anlage erfolgt durch Fachbetriebe und dauert bei Einfamilienhäusern in der Regel nur wenige Tage. Wichtig sind eine geeignete Dachfläche und die richtige Auslegung der Anlage. Einige Anbieter versprechen auch Anlagen, die einfach selbst installiert werden können, jedoch sollte dafür immer handwerkliches Verständnis vorhanden sein.

Ja, jede Photovoltaikanlage muss beim Netzbetreiber angemeldet werden, da sie Strom ins öffentliche Netz einspeist. Zusätzlich erfolgt die Registrierung im Marktstammdatenregister.

Nicht verbrauchter Solarstrom wird automatisch ins Netz eingespeist. Dafür erhalten Betreiber:innen die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung. Diese sinkt jedoch jährlich. Zudem sind die Ersparnisse durch die Reduzierung der Stromkosten wirtschaftlicher als die Einspeisung.

Ja, Solarmodule erzeugen auch bei diffusem Licht Strom, allerdings mit geringerem Ertrag als bei direkter Sonneneinstrahlung. Die Leistung hängt dabei von der Intensität des Tageslichts und der Technologie der Module ab.

Grundsätzlich ja. Etwa auf verschiedenen Gebäuden oder Dachflächen. Wichtig ist jedoch, jede Anlage korrekt beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister anzumelden.

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