Was ist Tagesgeld? Funktionsweise, Zinsen und Vor- und Nachteile einfach erklärt

Was ist Tagesgeld? Funktionsweise, Zinsen und Vor- und Nachteile einfach erklärt

Eine Person im Anzug zeigt auf ein Balkendiagramm auf Papier, mit Stapeln von Münzen, einem kleinen Hausmodell und dem Wort "Tagesgeld" auf einem Holztisch, das finanzielles Wachstum und Investitionen in Immobilien symbolisiert.
Tagesgeld zählt in Deutschland zu den beliebtesten Anlageformen. Während Ihr Geld auf dem Girokonto meist unverzinst liegen bleibt, erwirtschaftet es auf einem Tagesgeldkonto zusätzliche Zinsen. Der große Vorteil: Ihr Erspartes ist sicher angelegt, bleibt aber dennoch täglich verfügbar. Wie genau ein Tagesgeldkonto funktioniert und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
  • Flexible und sichere Form der Geldanlage: Sie können täglich über Ihr Geld verfügen und erhalten dafür Zinsen.
  • Einfache Nutzung: Sie überweisen Geld von Ihrem Girokonto auf das Tagesgelkonto, erhalten variable Zinsen und können jederzeit ohne Kündigungsfrist auf Ihr Geld zugreifen.
  • Vorteile sind die tägliche Verfügbarkeit, Zinsen, meist keine Kontoführungsgebühren und keine Mindestanlagesumme.
  • Zinsen können schwanken. Es gibt keinen Inflationsschutz, keinen Zahlungsverkehr und die Einlagensicherung ist begrenzt.
  • Das Tagesgeldkonto passt vor allem zu Anleger:innen, die kurzfristig oder mittelfristig sicher und flexibel sparen wollen,

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Inhaltsverzeichnis

Tagesgeld Definition: Was ist Tagesgeld?​

Alle reden über Tagesgeld, aber was ist das überhaupt? Als Tagesgeld wird die flexible und sichere Geldanlage bei einer Bank bezeichnet, über die täglich verfügt werden kann und dennoch Zinsen erwirtschaftet.

Beim Tagesgeld gibt es keine feste Laufzeit. Das bedeutet: Anders als beim Festgeldkonto, bei dem Ihr Geld für mehrere Monate oder Jahre gebunden ist, können Sie Ihr Guthaben hier jederzeit flexibel einzahlen oder abheben.

Das Tagesgeldkonto zeichnet sich also durch attraktive Zinsen, tägliche Verfügbarkeit und maximale Flexibilität aus.

Was ist ein Tagesgeldkonto und wie funktioniert es?

Das Tagesgeldkonto bietet für Anleger:innen eine einfache und sichere Möglichkeit ihr Geld flexibel und dennoch verzinst anzulegen. Doch wie funktioniert das eigentlich genau?

Tagesgeldkonto erklärt: Die Funktionsweise

Wie funktioniert ein Tagesgeldkonto eigentlich? Im Kern ist es ganz einfach und genau das macht es so beliebt:

  • Einzahlung: Sie überweisen Ihr Geld von Ihrem Girokonto auf das Tagesgeldkonto. Für viele gehört das schon zur Banking-Routine.
  • Zinsen: Die Bank zahlt Ihnen für Ihr Guthaben Zinsen aus. Sie erhalten also eine regelmäßige Rendite auf Ihr Kapital. Das ist eine der beliebtesten Formen von passiven Einkommen unter den risikoarmen Investments.
  • Verfügbarkeit: Sie können jederzeit über Ihr gesamtes Geld verfügen, indem Sie es auf Ihr Referenzkonto zurücküberweisen. Es gibt weder Kündigungsfristen, noch feste Laufzeiten zu beachten.
  • Kein Zahlungsverkehr: Das Tagesgeldkonto ist nicht für den Alltag gedacht und daher gibt es dafür auch keine Karte. Hier soll es um die Verzinsung gehen.
  • Referenzkonto: Alle Ein- und Auszahlungen erfolgen über Ihr festgelegtes Girokonto, um Ihr liquides Asset strukturiert und sicher verwalten zu können.
Wenn Sie mehr zum Tagesgeldkonto lesen wollen, sollten Sie unseren detaillierten Beitrag zur Funktionsweise des Tagesgeldkontos anschauen.

Vorteile

  • Tägliche Verfügbarkeit: Der flexible Zugriff auf das Geld überzeugt. Sie sind jederzeit liquide.
  • Inflationsausgleich: Besonders bei hoher Inflation ist das Tagesgeld ein Muss, um die Geldentwertung abzuschwächen. Es bietet somit eine attraktive Ergänzung zum Girokonto.
  • Meist keine Kontoführungsgebühren: Kostenloses Banking ist hier der Standard. Kein Mindestinvestment nötig: Egal, ob 10 €, 1.000 € oder 100.000 €, jeder kann in seiner eigenen Größenordnung, passend zum eigenen Portfolio starten.
    Gesetzliche Einlagensicherung: 100.000 € sind pro Kunde pro Bank geschützt, ideal als seriöse und sichere Geldanlage.
  • Kein Kursrisiko: Im Gegensatz zur Aktie an der Börse oder einem anderen Wertpapier gibt es hier keine Schwankungen.
  • Onlinezugriff: Alles ist digital, sicher und komfortabel von Zuhause organisierbar.

Nachteile

  • Variable Zinsen: Bei Zinssenkungen sinkt auch die Rendite. Wenn Sie auf planbare Erträge angewiesen sind, kann das Tagesgeldkonto zu schwankend sein.
  • Nicht für den Zahlungsverkehr geeignet: Keine Zahlungsmöglichkeiten, kein Zugriff mit Karte, nur ein reines Investment-Instrument.
  • Begrenzte Einlagensicherung: Wer über mehr als 100.000 € verfügt, sollte über Diversifizierung der Anlagen auf mehrere Banken nachdenken, denn nur bis dahin gilt die gesetzliche Einlagensicherung.
  • Geringere Rendite als bei vielen anderen Investments: Langfristig performen Fonds oder Aktien oft besser, dafür ist Tagesgeld sicherer.
So sicher ist Ihr Geld auf dem Tagesgeldkonto

Beim Tagesgeldkonto gilt die gesetzliche Einlagensicherung innerhalb der EU und Ihr Guthaben ist bis 100.000 € bei der Bank abgesichert. Bei einigen Anbietern sind sogar höhere Summen durch zusätzliche Sicherungssysteme abgedeckt, was vor allem für Investor:innen oder größere Wertpapierportfolios wichtig zu bedenken ist.

Ein Tagesgeldkonto eignet sich nahezu für jeden. Hier ein paar Beispiele wer das Tagesgeldkonto wie für sich nutzt:

  • alle, die eine lukrative, aber sichere Ergänzung zum Aktiendepot suchen
  • Anleger:innen, die flexibel auf Marktbewegungen reagieren möchten
  • Menschen, die pro Monat kleine Beträge zur Seite legen und diese dennoch verzinst haben wollen
  • Investor:innenen, die Liquidität zwischen zwei größeren Investments parken
  • Alle, die eine seriöse, transparente Möglichkeit zur kurzfristigen Geldanlage suchen
Eine Uhr, immer höher werdende Münzstapel, ein steigender weißer Pfeil und eine Karte mit der Aufschrift INFLATION veranschaulichen das Konzept der Inflation und zeigen, warum die Wahl des richtigen Tagesgeldes dazu beitragen kann, den Wert Ihres Geldes langfristig zu erhalten.
Schlägt die Tagesgeld-Verzinsung die Inflation?

Warum zahlen Banken überhaupt Zinsen?

„Warum zahlt mir die Bank keine Zinsen für mein Girokonto, aber für mein Tagesgeldkonto schon?“ ist eine berechtigte Frage, die vielen beim Informieren über diese Anlageform aufkommt. Zunächst sollten Sie das klassische Bankgeschäft verstehen: Die Bank nutzt Ihr Geld, um anderen Kredite vergeben zu können. Die Erträge aus diesen Krediten gibt sie teilweise in Form von Zinsen an Sie zurück.

Während Ihr Geld auf dem Girokonto jederzeit für Ihren privaten Zahlungsverkehr genutzt werden kann, liegt es auf dem Tagesgeldkonto in der Regel etwas länger. Dadurch kann die Bank das Guthaben Ihres Tagesgeldkontos als kurzfristige Kapitalquelle nutzen und gewinnbringend anlegen.

Tagesgeldkonto eröffnen: Schritt für Schritt erklärt​

Ein Tagesgeldkonto zu eröffnen ist unkompliziert und erfordert nur wenige Schritte. In diesen Schritten läuft die Eröffnung ab:

  • Anbieter vergleichen: Achten Sie auf auf ZinsenEinlagensicherungBewertungen.
  • Antrag ausfüllen: Das geht online schnell und transparent.
  • Identifizieren: Die Identifizierung über VideoIdent oder PostIdent dauert nur einige Stunden bis Tage.
  • Überweisung zum Tagesgeldkonto: Dann kann es mit dem Verzinsen losgehen.
Sie wollen noch mehr Details zu den jeweiligen Schritten? Dann lesen Sie am besten bei unserem Beitrag zur Tagesgeldkonto Eröffnung weiter.

Tagesgeld vs. Festgeld vs. Girokonto​

Tagesgeld, Festgeld oder Girokonto bieten unterschiedliche Vorteile für die Geldanlage und das Sparen. Besonders spannend: Das Tagesgeldkonto verbindet vor allem Flexibilität mit attraktiven Konditionen. Welche Unterschiede und Vorteile im Detail dahinterstecken, können Sie in der folgenden Tabelle entdecken:

MerkmalTagesgeldkontoFestgeldkontoGirokonto
Durchschnittszinsca. 2,2 % p.a.ca. 2,4 % p.a.0,01-0,05 % p.a.
Verfügbarkeittäglich verfügbar gebunden (meist 1-120 Monate)sofortiger Zugriff
Kündigungsfristkeinezum Laufzeitendekeine
Flexibilitäthochgeringsehr hoch
Gebührenmeist kostenlosmeist kostenloskann variieren
ZweckSparreserveplanbares SparenZahlungsverkehr
Überweisungenneinneinja
Einlagensicherungbis 100.000 €bis 100.000 €bis 100.000 €

Wenn Sie sich noch genauer Unterschiede und Kombinationsstrategien von Tages- und Festgeld anschauen möchten, empfehlen wir unseren Beitrag zum Tages- und Festgeldvergleich.

Tagesgeldzinsen: Wie wird verzinst, was ist möglich?

Die Zinsen für Tagesgeld hängen vom Markt ab. Tagesgeld ist oft lukrativer als das klassische Sparbuch. Bei optimalem Timing und Anbietervergleich sind bis zu 2 % Ertrag p.a. möglich. Achten Sie auf eine Zinsgutschrift pro Monat, kann das den Zinseszinseffekt nochmal steigern, ähnlich wie bei einem thesaurierenden Fondsinvestment. 

Sie wollen verschiedene Szenarien genau durchrechnen? Dabei könnte unser Tagesgeld-Zinsrechner behilflich sein.

📌 Good-To-Know: Der Zinseszinseffekt entsteht dadurch, dass nicht nur das Anfangskapital verzinst wird, sondern auch bereits ausgeschüttete Zinsen erneut Erträge bringen.

In Zahlen bedeutet das: Bei einem Jahreszins von 2 % und 10.000 Euro Kapital bekommen Sie jährlich ca. 200 Euro Zinsen nach 12 Monaten ausgezahlt. Bei monatlicher Gutschrift wächst Ihr Gesamtguthaben durch die häufigere Verzinsung der bereits erhaltenen Zinsen auf etwa 204 Euro, der Unterschied mag klein erscheinen, summiert sich aber langfristig bei höheren Beträgen und längeren Anlagezeiträumen spürbar.

Wie viel Zinsen bekomme ich für 10.000 Euro Tagesgeld?

Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt: Was bringen 10.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto? Oder wollten einfach einmal genaue Zahlen vorgerechnet bekommen? Dann jetzt aufgepasst.

Die Höhe der Zinsen, die Sie für Ihr Tagesgeld erhalten, hängt maßgeblich vom Zinssatz, der Ausschüttungsfrequenz und dem Zeitraum Ihrer Anlage ab. Bei einem Zinssatz von beispielsweise 2,00% p.a. können Sie mit einer Einlage von 10.000 Euro im ersten Jahr mit rund 200 Euro Zinsen rechnen, vorausgesetzt, die Zinsgutschrift erfolgt jährlich und ohne weitere Einzahlungen oder Auszahlungen. Nutzen Sie unseren Zinseszinsrechner, um sich individuell auf Ihre Situation zugeschnittene Zahlen ausgeben zu lassen.

AnlagebetragZinssatz (p.a.)ZeitraumZinsen nach 12 Monaten
10.000 €2,00 %1 Jahr200 €
10.000 €1,50 %1 Jahr150 €
10.000 €1,00 %1 Jahr100 €
Ein illustrierter Baum mit Euro-Scheinen und -Münzen als Blättern steht neben einem aufsteigenden Diagramm mit der Aufschrift Zeit, das das stetige finanzielle Wachstum symbolisiert, das mit dem Tagesgeld im Laufe der Zeit erreicht werden kann.
Auch mit einem Tagesgeldkonto kann der Zinseszinseffekt genutzt werden.

Fazit

Ob als Notfallkasse für unerwartete Ausgaben oder als Sparpool für Wünsche und den nächsten Urlaub, das Tagesgeldkonto bietet Ihnen maximale Kontrolle, Sicherheit und Transparenz. Tagesgeld eignet sich sowohl für Einsteiger:innen als auch für erfahrene Sparer:innen. Sie bleiben jederzeit flexibel und sicher dank gesetzlicher Einlagensicherung. Mit Tagesgeld sind Sie von Marktunsicherheiten oder Kursschwankungen nicht betroffen.

Tagesgeld steht für finanzielle Unabhängigkeit, Flexibilität und Sicherheit ganz ohne komplizierte Hürden. Sie behalten jederzeit den Überblick und entscheiden selbst, wie Ihr Geld für Sie arbeiten darf.

Häufig gestellte Fragen​

Wie wird das Tagesgeld besteuert?

Die Besteuerung von Tagesgeldzinsen erfolgt in Deutschland über die Abgeltungssteuer, die pauschal 25 % beträgt, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Für Anleger:innen gilt ein jährlicher Freibetrag, sodass Kapitalerträge bis zu 1.000 Euro (bei Einzelpersonen) steuerfrei bleiben, wenn sie einen entsprechenden Freistellungsauftrag erteilt haben. Beim Tagesgeld ist also nur die Zinsertragsbesteuerung relevant, nicht der Anlagebetrag selbst. 

Auf kurze und mittlere Sicht bleibt das Tagesgeldkonto eine sichere, provisionsfreie Lösung, mit der Sie flexibel auf Marktbewegungen und neue Märkte reagieren können. Gegenüber fondsbasierten Investments oder Anleihen ist Ihr Kapital mit Tagesgeld jederzeit verfügbar, ohne Kursschwankung oder das Risiko, nachteilig Anteile verkaufen zu müssen.

Für kurzfristig bis mittelfristig geplante Rücklagen und Rückflüsse (etwa 3-12 Monate) sind Tagesgeldkonten meist die bessere Wahl als Festgeld, weil Sie keine Laufzeitbindung eingehen.
Während Fonds/ ETFs oder Dividenden-Anleihen durch höhere Renditen und breite Streuung langfristig die bessere Option sein können, bietet Tagesgeld für Ihren Notgroschen oder die Überbrückung von absehbaren Anlagezeiträumen ein Maximum an Sicherheit und Flexibilität. 
Mittelfristig empfiehlt sich eine Mischung: Streuen Sie Anlagen, so dass ein Teil in Tagesgeld und ein Teil ins Depot (z.B. breit gestreute Fonds, Dividenden-Aktien oder Anleihen) geht.

Gerade wenn Sie Banken und Versicherungen vergleichen, zeigt sich: Ein Tagesgeldkonto gehört als moderner Klassiker in jedes ausgewogene Portfolio zur Stabilisierung.

Nein, Sie können Ihr Geld auf einem Tagesgeldkonto im Normalfall nicht einfach verlieren. Das Guthaben ist bis 100.000 Euro pro Bank gesetzlich abgesichert, selbst wenn die Bank zahlungsunfähig werden sollte.

Allerdings gibt es zwei Dinge zu beachten: Die Zinsen können sich jederzeit ändern, sodass Ihr Ertrag schwanken kann. Wenn die Inflation höher ist als der Zinssatz, verliert Ihr Geld über die Zeit an Kaufkraft, auch wenn der Betrag auf dem Konto gleich bleibt. Zudem kann es bei sehr hohen Summen über der Einlagensicherung, bei unseriösen Banken oder im Extremfall durch sogenannte Strafzinsen zu Verlusten kommen. Für die meisten Sparer ist das Tagesgeldkonto jedoch eine sichere Lösung, bei der ein echter Kapitalverlust sehr unwahrscheinlich ist, mit Ausnahme des „unsichtbaren“ Wertverlusts durch Inflation.

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