- Als Tagesgeld Alternativen mit ähnlicher Sicherheit und Rendite kommen Geldmarktfonds, Festgeld und FinTech-Produkte in Frage.
- Geldmarktfonds und Tagesgeld-ETFs bieten flexible, kurzfristige Anlagen mit potenziell höheren Zinsen als Tagesgeld, jedoch ohne Einlagensicherung, dafür mit Sondervermögensschutz.
- Festgeld liefert feste Zinsen über definierte Laufzeiten und hohe Sicherheit, erlaubt aber keinen kurzfristigen Zugriff auf das Kapital.
- Neue FinTech-Produkte kombinieren Tagesgeld, Geldmarktfonds und Festgeld digital, bieten teils attraktive Zinsen, aber variierende Gebühren und komplexe Strukturen.
- Die beste Wahl hängt von Liquiditätsbedarf, Risikobereitschaft, Renditeerwartung und Nachhaltigkeitskriterien ab.
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- Skip the theory → Die besten Tagesgeld Alternativen im Detail
- Entscheidungskriterien → Wie wähle ich die beste Alternative zum Tagesgeldkonto?
- Doch lieber Tagesgeldkonten vergleichen? → Zu unserem Tagesgeldvergleich
Inhaltsverzeichnis
Tagesgeld Alternativen: Vergleichbare Sicherheit und mehr Chancen?
Tagesgeld bietet eine hohe Flexibilität bei gleichzeitig geringen Verlustrisiken, nur der Ertrag könnte noch höher sein. Anlageformen, die für ähnliche Merkmale und höhere Erträge in Frage kommen, sind Geldmarktfonds und Tagesgeld-ETFs, Festgeld und neue FinTech-Produkte. In diesem Beitrag folgen daher Tipps für besonders sicherheitsbewusste und renditeorierte Anleger:innen.
Was ist Tagesgeld?
In Deutschland ist das Tagesgeldkonto eine der beliebtesten Formen für das Verwahren des Notgroschens, denn die Vorteile überzeugen:
Vorteile
- ✔Tägliche Verfügbarkeit des Geldes ohne Kündigungsfrist
- ✔Einfache Eröffnung
- ✔Keine Kontoführungsgebühren, kein Verlustrisiko
- ✔Gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Kund:in pro Bank
- ✔Teils attraktive, schwankende Zinsen
Nachteile
- ❌Verzinsung von Banken und aktuellen Leitzins der EZB beeinflusst
- ❌Zinssenkungen werden mit höherer Wahrscheinlichkeit an Kund:innen weitergegeben als Zinserhöhungen
- ❌Aktuelle Zinssätze stellen häufig keinen Inflationsausgleich dar
Warum nach einer Alternative zum Tagesgeld suchen?
Die Frage, die sich Privatanleger:innen immer häufiger stellen, lautet „Welche Alternative zu Tagesgeld bietet mir in Zeiten schwankender Zinsen mehr Perspektive?“ Die Frage ist berechtigt, denn folgende Einschränkungen können beim Tagesgeld auftreten:
- Angebote am Markt bieten oft große Unterschiede in der Verzinsung, sind jedoch nicht transparent.
- Summen größer als 100.000 € sollten wegen der Grenze der Einlagensicherung auf mehrere Anlagen aufgeteilt werden.
- FinTechs und digitale Banken bietet mit innovativen Produkten oft bessere Konditionen.
- Ökologisches Banking und Nachhaltigkeit können die Anlageentscheidung beeinflussen.
Die besten Tagesgeld Alternativen im Detail
Geldmarktfonds und Tagesgeld-ETFs
Geldmarktfonds und Tagesgeld-ETFs sind Investmentfonds, bei denen das Kapital in kurzfristige, schwankungsarme Geldmarktinstrumente investiert wird. Geldmarktfonds investieren in Termingelder, Bankeinlagen und Wertpapiere wie Anleihen mit kurzer Laufzeit. Geldmarktfonds bieten eine hohe Flexibilität und sind daher auch für das kurzfristige Parken des Notgroschens oder als Sparplan geeignet. Die Wertentwicklung orientiert sich am Leitzins oder €STR Index (Euro Short-Term Rate) der Europäischen Zentralbank.
Beispiele:
- Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF (TER: 0,10%)
- Amundi Smart Overnight Return UCITS ETF (TER: 0,10%)
- BNP Paribas Easy EUR Overnight UCITS ETF (TER: 0,05%)
- DWS ESG Euro Money Market Fund (TER: 0,25 %)
Vorteile
- ✔Täglich an der Börse handelbar, Auszahlung innerhalb von zwei Werktagen
- ✔Potenziell bessere Rendite als bei Tagesgeld (ca. 1,5-2,5 % p.a., je nach Fonds und Geldmarkt)
- ✔Strenge EU-Regulierung und Schutz durch Sondervermögensstatus
- ✔Keine Einlagensicherung, d.h. auch mehr als 100.000 € möglich
Nachteile
- ❌Nicht über die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert, daher Risiko des Emittenten, auch wenn sehr gering durch Diversifikation
- ❌Verwaltungsgebühren (ca. 0,1-0,2 % p.a.) werden von der Rendite abgezogen
- ❌Kurzfristige Kursverluste möglich, jedoch selten größer als ein Promille
Festgeld als Alternative zu Tagesgeld
Festgeld wird von Banken als klassische Geldanlage angeboten, die oft einen höheren Zinssatz als Tagesgeld ermöglicht. Der vereinbarte Zinssatz gilt für eine feste Laufzeit und ein vorzeitiger Zugriff auf das Kapital ist meist nicht möglich. Der Zeitraum beträgt in der Regel wenige Monate bis mehrere Jahre. Eine neue, gute Alternative kann auch Flexgeld als Mischform zwischen Tages- und Festgeld darstellen. Bei dieser Anlageform gilt ein Mindestanlagezeitraum und danach ist das Kapital flexibel entnehmbar.
Vorteile
- ✔Garantierte Zinsen über die gesamte Laufzeit
- ✔Gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 € pro Kund:in pro Bank
- ✔Unabhängig vom Kapitalmarkt, kein Kursrisiko
Nachteile
- ❌Gebundenes Kapital ohne Flexibilität
- ❌Vorzeitige Kündigung ausgeschlossen oder nur mit Zinsverlusten
- ❌Zinsvorteile nur, wenn es gerade keine Marktphase verbunden mit Zinserhöhungen gibt
- ❌Mindestanlagebetrag oft bei 1.000 € oder mehr
Innovative FinTech-Produkte und Plattformen
Moderne FinTech-Produkte können die Möglichkeiten kurzfristiger Geldanlagen revolutionieren. Sie kombinieren Geldmarktfonds, Festgeld und andere Produkte in digitalen Portfolios und können so eine ähnliche Flexibilität mit Zusatzfeatures und attraktiven Zinsen ermöglichen.
Beispiele:
- Trade Republic Zinskonto mit Guthabenzins an aktuellen Leitzins angepasst
- eToro Money gibt 3,8 % für Clubkunden der digitalen Plattform
- Evergreen Zins-Pocket Plus ermöglicht als nachhaltiges Cash-Produkt 2,6-3,0 % Zinsen
Mögliche Vorteile
- ✔Zinsoptimierung
- ✔Tagesaktuelle Guthabenzinsen
- ✔Kombinierbarkeit mehrerer Produkte
- ✔Teils weltweiter Zugriff auf das Geld
- ✔Kontinuierliche Weiterentwicklung, oft mit Nachhaltigkeitsfokus
Mögliche Nachteile
- ❌Produkte häufig an dynamische Zinsen und Marktentwicklung gekoppelt
- ❌Oft Sondervermögensschutz statt Einlagensicherung
- ❌Gebühren und Kostenmodelle variieren
- ❌Komplexere Produktstruktur erfordert Prüfung der AGBs und Vergleiche
📌 Good-To-Know: Bei einem Depot mit Geldmarkt-ETFs können im Niedrigzinsumfeld auch negative Zinsen entstehen, wenn z.B. Verwaltungs- oder Swap-Gebühren höher sind als die Rendite.
Wie wähle ich die beste Alternative zum Tagesgeldkonto?
Für die Anlageentscheidung sollten folgende Kriterien vorher durchdacht werden:
- Verfügbarkeit: Tägliche Liquidität oder Kapitalbindung für höheren Zins
- Kosten: Kontoführungsgebühren, TER
- Sicherheit und Anlagesumme: Einlagensicherung bis 100.000 € oder unbegrenzter Sondervermögenschutz
- Rendite: Risiko oder Kapitalbindung für beste Zinsen
- Nachhaltigkeit: ESG-Kriterien, Anlageklasse und Bankenrating
Risiken und Besonderheiten jeder Alternative zu Tagesgeld
Jede Tagesgeld Alternative bringt Chancen und Risiken mit sich. Risiken beziehen sich bei Geldmarktfonds und ETFs vor allem auf die minimalen Kursschwankungen und den fehlenden Kapitalschutz. Festgeld hat dagegen den Nachteil, dass für einen festen Zeitraum kein Geld entnommen werden kann. Wogegen FinTech-Produkte teilweise komplexe Angebotsstrukturen aufweisen. Daher ist es wichtig, sich vorher mit der eigenen Risikobereitschaft, den Liquiditätswünschen und dem möglichen Anlagezeitraum zu beschäftigen.
Nachhaltige Tagesgeld Alternativen
Für Sparer:innen, die nicht nur Rendite, sondern auch soziale und ökologische Wirkung suchen, gibt es mittlerweile eine große Auswahl an nachhaltigen Tagesgeld Alternativen. Da Tagesgeld und Festgeld typische Bankprodukte sind, kommen die nachhaltigen Varianten auch vor allem von nachhaltigen Banken wie der Tomorrow Bank, der GLS Bank, die EthikBank, Triodos Bank oder der UmweltBank. Diese Banken haben jeweils klare Richtlinien nach denen die Kundeneinlagen investiert werden. Nachhaltige Geldmarktfonds und ETFs können mit den ESG-Kriterien gefiltert werden, sind bisher aber eher selten verfügbar. Produkte mit Fokus auf Euro-Staatsanleihen aus Ländern mit hohem ESG-Rating können dabei eine gute Option darstellen.
Fazit
Nicht jede Tagesgeld Alternative eignet sich für alle Sparer:innen. Daher sollten Angebote jeweils nach den persönlichen Präferenzen gefiltert und dabei Renditewunsch, Sicherheit und Nachhaltigkeitspräferenzen berücksichtigt werden. Für minimales Risiko und maximale Flexibilität kommen Tagesgeld-ETFs, Geldmarktfonds und Cash-Produkte in Frage. Wer nicht jederzeit Zugriff auf das Guthaben braucht und sich lieber höhere Zinsen sichert, sollte sich für Festgeld entscheiden. Für digital-affine Anleger:innen auf der Suche nach innovativen Lösungen könnten auch FinTech-Angebote in Frage kommen. Die meisten Tagesgeld Alternativen können über umweltbewusste Banken und ESG-Ratings auch in einer nachhaltigen Varianten gefunden werden. Verschiedene Geldanlagen gleichzeitig im Portfolio zu haben und somit zu diversifizieren, kann auch eine erhöhte Sicherheit und Renditechance ermöglichen.
Häufig gestellte Fragen
Ist ein Geldmarktkonto oder ein Tagesgeldkonto besser?
Ob ein Geldmarktkonto oder ein Tagesgeldkonto besser ist, hängt von den persönlichen Präferenzen ab. Während ein Geldmarktkonto eine hohe Flexibilität, oft höhere Renditen mit Sondervermögensschutz bietet, kann das Tagesgeldkonto mit der gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 €, täglicher Verfügbarkeit und einer soliden Verzinsung punkten. Viele Sparer:innen lieben das Tagesgeldkonto als sichere Basis, während andere das Geldmarktkonto für mehr Rendite bevorzugen und nehmen dabei ein minimal höheres Risiko in Kauf.
Was sind Overnight-ETFs?
Overnight-ETFs sind börsengehandelte Fonds, deren Wertentwicklung direkt dem täglichen Interbankenzins folgen (€STR). Das Geld wird dabei jeden Tag „neu angelegt“ und fließt dabei ausschließlich in sehr kurzfristige Geldmarktinstrumente. Es können börsentäglich Anteile gekauft und verkauft werden. Ein typisches Beispiel ist der Xtrackers EUR Overnight Rate Swap mit geringen Verwaltungsgebühren von TER ca. 0,1 %.
Wird ein Tagesgeldkonto dem Finanzamt gemeldet?
Nein, ein Tagesgeldkonto wird grundsätzlich nicht automatisch dem Finanzamt gemeldet. Allerdings unterliegen die Zinserträge der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % zuzüglich Soli und gegebenenfalls Kirchensteuer, die von der Bank automatisch abgeführt werden, sobald der Freistellungsauftrag nicht eingerichtet oder überschritten ist. Das Finanzamt erhält erst dann Daten, wenn diese im Rahmen von Ermittlungen angefragt werden oder auffällig hohe Summen verwaltet werden.
