Windrad selber bauen: Anleitung, Tipps und Ideen

Kleinwindkraftanlage in privater Anwendung

Inhalt des Artikels

Zusammenfassung

Ein Windrad selber zu bauen ist ein nachhaltiges DIY-Projekt für technikinteressierte Menschen. Mit einfachen Materialien wie PVC-Rohren und einer alten Lichtmaschine lässt sich Strom für kleine Geräte erzeugen. Besonders praktisch ist es, ein vertikales Windrad selber zu bauen, da es wenig Platz braucht und auch bei schwachem Wind funktioniert. Wichtig sind ein geeigneter Standort und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Das Projekt eignet sich ideal zum Lernen, Ausprobieren und als Einstieg in die Nutzung erneuerbarer Energien.

Inhalt

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Windrad selber bauen ist ein spannendes DIY-Projekt mit nachhaltigem Lerneffekt und Praxisbezug.
  • Besonders beliebt für kleine Stromanwendungen ist ein einfaches Windrad selber bauen mit Lichtmaschine.
  • Wer ein Windrad vertikal selber bauen möchte, spart Platz und vermeidet aufwändige Technik.
  • Gute Windlage, sichere Bauweise und rechtliche Rahmenbedingungen sind entscheidend für den Erfolg.

Windrad selber bauen: Warum lohnt sich das Projekt?

Ein eigenes Windrad selber bauen, das klingt nach Unabhängigkeit und einem spannenden DIY-Projekt mit echtem Mehrwert. Der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit vom Stromnetz, das Interesse an erneuerbaren Energien und der Reiz des handwerklichen Tüftelns treffen hier aufeinander. Besonders spannend ist das Projekt für alle, die sich praktisch mit Windenergie auseinandersetzen möchten, sei es im Garten, auf der Hütte oder als Bildungsprojekt mit Kindern.

Ein Windrad zum selber bauen ist nicht nur eine nachhaltige Alternative zu klassischen Energiequellen, sondern auch eine persönliche Herausforderung mit Lerneffekt. Wer ein einfaches Windrad selber bauen will, benötigt keine teuren Spezialteile. Schon mit Alltagsmaterialien lässt sich ein funktionierendes Modell herstellen.

kleinwindkraftanlage auf dach mit photovoltaik
Windrad selber bauen: Klappt das auch als Laie?

Was ist möglich? Grenzen beim Windrad zum selber bauen

Ein selbst gebautes Windrad liefert meist keine Kilowattstunden im großen Stil, kann aber kleinere Verbraucher wie Lampen, USB-Ladegeräte oder eine kleine Gartenpumpe mit Energie versorgen. Vor allem für Bastelnde und Technikinteressierte lohnt sich ein solches Projekt, egal, ob als Einstieg in die DIY-Energiewelt oder als Ergänzung zu einer bestehenden, möglicherweise ebenfalls selbst gebauten Solaranlage. Für einfache Konstruktionen bietet sich besonders das Windrad selber bauen mit Lichtmaschine an, günstig, robust und technisch überschaubar.

Was beim Windrad selbst bauen realistisch ist:

Was eher nicht möglich ist:

Einfaches Windrad selber bauen: Was Sie brauchen

Ein einfaches Windrad selber bauen heißt nicht, auf Funktion zu verzichten. Die meisten DIY-Baupläne setzen auf kostengünstige, leicht zu beschaffende Materialien und die Ergebnisse sind oft überraschend effektiv. Wer ein Windrad selber bauen möchte, findet online zahlreiche Bauanleitungen für Umrüstungen und Verkabelung. Die folgenden Komponenten sind dabei besonders wichtig:

  1. Rotorblätter (z. B. aus Holz, PVC oder alten Rohren)
  2. Nabe und Achse
  3. Generator, z. B. eine gebrauchte Lichtmaschine
  4. Turm (Holzpfosten, Rohr, Stativ)
  5. Elektronik: Gleichrichter, Laderegler, Batterie

Horizontale oder vertikale Achse? Vor- und Nachteile

Die klassische Bauform hat eine horizontale Achse: die Rotorblätter stehen wie bei einer Windmühle im Wind. Doch viele DIY-Projekte setzen inzwischen auf eine vertikale Bauweise, da sie einige Vorteile im Eigenbau bietet. Ein Windrad vertikal selber bauen eignet sich besonders für urbane Umgebungen, kleine Grundstücke oder Balkone. Überall dort, wo keine große freie Fläche vorhanden ist:

Vertikales Windrad selber bauen

Läuft auch bei böigem oder schwachem Wind zuverlässig, muss nicht aktiv in den Wind gedreht werden und überzeugt durch geringeren Platzbedarf sowie einen leiseren Betrieb.

Horizontalachs-Windrad

Ein horizontales Windrad bietet eine höhere Energieausbeute bei konstantem Wind, ist jedoch aufwändiger im Aufbau und in der Steuerung.

Standortwahl: Hier lohnt sich der Windrad-Selbstbau

Gute Standorte für ein selbst gebautes Windrad zeichnen sich durch freie Windzufuhr und wenig Turbulenzen aus. Ideal sind offene Flächen wie Wiesen, Hügel oder Felder sowie erhöhte Positionen wie Dächer oder Masten, die über die umgebende Vegetation hinausragen. Dort kann der Wind gleichmäßiger und kraftvoller auf die Rotoren treffen, was die Effizienz deutlich erhöht. Weniger geeignet sind hingegen Standorte mit unregelmäßigen oder schwachen Windverhältnissen. Dazu zählen windstille Innenhöfe, Senken, enge Stadtlagen mit hohen Gebäuden sowie Flächen direkt neben Bäumen oder Mauern. Hier entstehen oft Luftwirbel, die den Betrieb des Windrads behindern und den Stromertrag deutlich mindern.

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Windmühlen stehen in einer Reihe vor blauem Himmel mit einigen Wolken. (Foto: Kervin Edward Lara/Pexels)
Ein DIY-Windrad wird nicht die Leistung eines "ausgewachsenen" Windrads erbringen. (Foto: Kervin Edward Lara/Pexels)

Windrad selber bauen mit Lichtmaschine: So geht’s

Eine Lichtmaschine eignet sich hervorragend als Generator für ein kleines Windrad. Sie liefert bei moderater Drehzahl bereits Strom und lässt sich relativ einfach umbauen.

Vorteile

So funktioniert der Umbau einer Lichtmaschine für das Windrad

  1. Lichtmaschine reinigen und umbauen: Entfernen Sie gegebenenfalls die Fremderregung, damit die Lichtmaschine auch ohne externe Spannung Strom erzeugen kann.
  2. Welle anpassen: Verbinden Sie die Rotorachse mechanisch stabil mit der Welle der Lichtmaschine, z. B. über eine Kupplung oder passende Halterung.
  3. Gleichrichter anschließen: Installieren Sie einen Gleichrichter, um den erzeugten Wechselstrom in Gleichstrom umzuwandeln, der für Akkus nutzbar ist.
  4. Laderegler integrieren: Schließen Sie einen Laderegler an, um die Batterie zu schützen und eine stabile Energieversorgung sicherzustellen.

Anleitung: Windrad selbst bauen in 7 Schritten

Mit dieser Kurzanleitung gelingt der Einstieg ins Projekt Windrad selber bauen:

Schritt 1

Planung

Entscheiden Sie, ob Sie ein vertikales Windrad selber bauen oder die horizontale Variante bevorzugen. Prüfen Sie Winddaten und Standort.
Schritt 1
Schritt 2

Material beschaffen

Für ein einfaches Windrad selber bauen benötigen Sie PVC-Rohr oder Sperrholz, eine Lichtmaschine oder anderen Generator, Holzpfosten oder Rohr, Akkus, Laderegler und Kabel.

Schritt 2
Schritt 3

Rotor bauen

Bestimmen Sie zunächst die Form und Größe der Rotorblätter passend zur geplanten Windgeschwindigkeit und Bauart.
Montieren Sie die Rotorblätter sicher an der Nabe und achten Sie auf eine sorgfältige Ausbalancierung, um Unwuchten zu vermeiden.

Schritt 3
Schritt 4

Generator befestigen

Verbinden Sie die Nabe mit dem Generator so, dass die Rotordrehung effizient übertragen wird. Falls nötig, sorgen Sie über eine passende Übersetzung mit Riemen oder Kette für die optimale Drehzahl des Generators.
Schritt 4
Schritt 5

Turm bauen

Verankern Sie den Turm stabil im Boden, etwa mit einem Betonfundament oder einem sicheren Stativ. Die Turmhöhe sollte sich nach den örtlichen Gegebenheiten richten und möglichst über Hindernisse wie Bäume oder Gebäude hinausragen.
Schritt 5
Schritt 6

Elektrik anschließen

Installieren Sie den Gleichrichter und den Laderegler, um den erzeugten Strom nutzbar und batterieschonend weiterzuleiten.
Ergänzen Sie bei Bedarf einen Wechselrichter, wenn Sie 230-Volt-Geräte mit Netzspannung betreiben möchten.

Schritt 6
Schritt 7

Testlauf & Optimierung

Führen Sie bei ausreichendem Wind einen ersten Testlauf durch, um die Funktion zu überprüfen. Schmieren Sie die Lager, messen Sie die Spannung und testen Sie die Belastbarkeit des Systems unter realen Bedingungen.
Schritt 7

Was kostet es, ein Windrad selbst zu bauen?

Die Kosten variieren je nach Größe, Materialien und Ausführung. Für ein Windrad zum selber bauen in einfacher Ausführung reichen oft 100 bis 300 Euro.

Beispielhafte Preisspanne:

  • Rotor & Turm: 50 bis100 Euro
  • Generator (z. B. Lichtmaschine): 30 bis 80 Euro
  • Elektrik (Regler, Akku): 50 bis 200 Euro
  • Sonstiges (Kabel, Schrauben, Halterungen): 30 bis 50 Euro

Rechtliches: Was ist erlaubt beim Windrad selbst bauen?

Ob ein Windrad selbst gebaut werden darf, hängt vom jeweiligen Bundesland und der konkreten Ausführung ab. In vielen Fällen ist eine Genehmigung erforderlich, insbesondere wenn die Bauhöhe über 10 Meter liegt. Auch Lärm, Schattenwurf und die Einhaltung von Grenzabständen nach dem Nachbarschaftsrecht spielen eine Rolle. Wer Strom ins Netz einspeisen möchte, muss zudem eine Anmeldung beim Netzbetreiber vornehmen und die VDE-Richtlinien einhalten. Ein einfaches vertikales Windrad selber bauen bleibt hingegen meist genehmigungsfrei – vor allem dann, wenn es auf dem Balkon, einer Garage oder im Garten installiert wird.

großes windrad auf einem feld
Für Bastelnde ist eine DIY-Windanlage ein spannendes Projekt. (Foto: Jakub Zerdzicki/Pexels)

Nachhaltigkeit & Upcycling: Grüner geht’s kaum

DIY-Windräder sind technisch spannend und zugleich ökologisch sinnvoll, wenn sie mit Bedacht gebaut werden. So wird Ihr Projekt noch nachhaltiger:

Windrad selber bauen: Für Bastelnde mit Vision

Wer sich mit der Thematik beschäftigt, lernt viel über Energieumwandlung, Windverhältnisse, mechanische Konstruktionen und elektrische Systeme. Vor allem das Zusammenspiel von Rotor, Generator und Elektronik macht das Projekt besonders spannend, egal, ob im Garten, auf der Hütte oder als Schulprojekt.

Für Einsteiger:innen besonders attraktiv ist die Variante Windrad selber bauen Lichtmaschine. Die nötigen Bauteile sind günstig zu beschaffen, der Aufbau ist verständlich und das Ergebnis kann sich sehen lassen, mit etwas Wind lassen sich LED-Leuchten, Akkus oder Radios zuverlässig betreiben. Wer wenig Platz hat oder in einem Gebiet mit wechselnden Windrichtungen lebt, für den ist das Windrad vertikal selber bauen eine clevere Alternative: Diese Bauform ist leiser, platzsparender und oft genehmigungsfrei.

Natürlich ersetzt ein DIY-Windrad keine professionelle Energieversorgung und nicht jede Region eignet sich für den Betrieb. Aber als sinnvolles und lehrreiches Projekt mit nachhaltigem Nutzen lohnt sich der Selbstbau in jedem Fall. Wer realistische Erwartungen hat, sorgfältig plant und sich an Sicherheits- und Rechtsvorgaben hält, wird mit einem funktionierenden Windrad, neuem Wissen und dem guten Gefühl belohnt, selbst Strom erzeugen zu können.

Häufig gestellte Fragen​

Die Strommenge hängt stark von der Bauweise, der Generatorleistung und den Windverhältnissen ab. Ein einfaches DIY-Windrad erzeugt in der Regel zwischen 50 und 500 Watt. In guten Lagen und bei konstantem Wind kann ein solches Windrad tagsüber ausreichend Energie für den Betrieb kleiner Verbraucher wie LED-Beleuchtung, Ladegeräte oder Teichpumpen liefern.

Ein Windrad vertikal selber bauen ist besonders bei beengten Platzverhältnissen praktisch. Diese Bauform benötigt keine aktive Ausrichtung zur Windrichtung und ist meist kompakter konstruiert. Zudem fällt der mechanische Aufbau einfacher aus, da kein drehbares Gondelsystem notwendig ist. Für viele DIY-Projekte ist das vertikale Windrad daher die erste Wahl, vor allem im städtischen Umfeld oder auf dem Dach.

Bei einem Windrad selber bauen Lichtmaschine wird ein Bauteil verwendet, das ursprünglich für Fahrzeuge gedacht ist. Diese Generatoren brauchen eine relativ hohe Drehzahl, um Spannung zu liefern. Ein Scheibengenerator hingegen ist speziell für den Langsamlauf gebaut und arbeitet schon bei geringen Umdrehungen effizienter. Dafür ist er deutlich teurer und aufwendiger zu beschaffen. Für einfache DIY-Projekte ist die Lichtmaschine deshalb die praktikablere Lösung.

Ein Windrad vertikal selber bauen lohnt sich für alle, die wenig Platz haben, aber dennoch Windenergie nutzen wollen (z. B. auf dem Balkon, auf einem Garagendach oder im Kleingarten). Auch in Regionen mit wechselnden Windrichtungen spielt die vertikale Bauweise ihre Vorteile aus. Außerdem verursacht sie meist weniger Lärm und kann einfacher gegen starke Böen abgesichert werden.

Ein kleines Windrad reicht nicht aus, um einen Haushalt vollständig mit Strom zu versorgen, vor allem nicht im Alleingang. Selbst bei optimalem Standort wird die Leistung stark schwanken. Möglich ist jedoch eine teilweise Autarkie, etwa in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und Batteriespeicher. Ein Windrad selber bauen mit Lichtmaschine eignet sich dabei sehr gut als ergänzende Energiequelle für bestimmte Anwendungen.

Das hängt vom Standort, der Größe und der Montageart ab. Kleinwindanlagen unter 10 Metern Höhe sind in vielen Bundesländern genehmigungsfrei, solange sie keine Lärmbelästigung verursachen oder andere baurechtliche Vorschriften verletzen. Wer ein Windrad vertikal selber bauen will, bleibt oft unterhalb dieser Grenze. Das gilt insbesondere bei der Montage auf Privatgrundstücken oder Gebäuden. Trotzdem sollte man sich immer vorab bei der Gemeinde oder Bauaufsicht informieren.

Ja, es gibt inzwischen zahlreiche Anbieter, die Windrad vertikal selber bauen als Konzept unterstützen, oft mit vorgefertigten Bausätzen. Diese enthalten alle nötigen Komponenten inklusive Generator, Montagematerial und Elektronik. Für Einsteiger ist das eine gute Alternative, da die technischen Herausforderungen überschaubar bleiben und die Sicherheit erhöht wird.

Ein DIY-Windrad muss regelmäßig überprüft werden, insbesondere Lager, Schraubverbindungen und Elektrik. Bei einem Windrad selber bauen mit Lichtmaschine sollten Sie besonders auf die Kohlebürsten und die Lager des Generators achten. Auch die Rotorblätter sollten auf Risse oder Unwuchten kontrolliert werden. Generell ist die Wartung überschaubar, aber unerlässlich, um Schäden zu vermeiden.

Grundsätzlich ist das möglich, allerdings mit erheblichem Aufwand. Neben der technischen Umrüstung auf Wechselstrom sind umfangreiche Sicherheits- und Netzanschlussregeln zu beachten (z. B. nach VDE-Normen). Für einfache DIY-Anlagen wie ein Windrad selber bauen mit Lichtmaschine ist das wirtschaftlich kaum sinnvoll. Die Anlagen sind besser für den Inselbetrieb mit Akku geeignet.

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