Inhalt des Artikels
Das Wichtigste in Kürze
- Feste Zinsen ermöglichen bei Festgeld eine verlässliche Rendite. Der garantierte Zinssatz bleibt während der gesamten Laufzeit unverändert.
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Planbarkeit durch klare Laufzeiten. Das Guthaben ist für den Anlagezeitraum (von einem Monat bis zu 10 Jahre) gebunden.
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Hohe Sicherheit durch die gesetzliche Einlagensicherung. Ihr Geld ist bis 100.000 € pro Bank und Kunde abgesichert.
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Strategisch kombinierbar, z.B. in Verbindung mit Tagesgeld oder über den Laddering-Ansatz.

Direkt aktiv werden
- Skip the theory → Festgeldkonto für verschiedene Anlageziele
- Festgeldstrategien → So mindern Sie die Nachteile
- Festgeld oder Tagesgeld? → Zu unserem Beitrag mit einem detaillierten Vergleich
Inhaltsverzeichnis
Was ist Festgeld? Definition und Hauptmerkmale einfach erklärt
Eine Festgeldanlage, auch als Termingeld bekannt, ist eine Geldanlage, bei der Sie einen bestimmten Betrag für eine vorher definierte Laufzeit zu einem festen Zinssatz anlegt. Das bedeutet: Ihr Geld ist während des Zeitraums gebunden, Sie können es also nicht flexibel abheben, erhalten dafür aber einen im Vorfeld garantierten Ertrag.
Typische Merkmale sind:
- Fester Zinssatz: unabhängig von Marktzinsbewegungen
- Laufzeitbindung: meist 3 bis 120 Monate
- Planbarkeit: Erträge sind im Voraus exakt kalkulierbar
- Sicherheit: Einlagen bis 100.000 € sind in der EU gesetzlich abgesichert
Durch die Absicherung im Fall einer möglichen Insolvenz der Bank und die Tatsache, dass viele Banken konkurrenzfähige Konditionen bieten, bleibt die Festgeldanlage ein verlässlicher Baustein im Portfolio.
Historische Entwicklung: Festgeld als klassische Bankeinlage
Die Festgeldanlage hat ihren Ursprung im Bankgeschäft. Schon im 20. Jahrhundert haben Banken Festgelder zur Refinanzierung von Krediten verwendet. Mit der Nullzinsphase geriet das Festgeldkonto in den Hintergrund. Doch seit den Zinserhöhungen erlebt die Festgeldanlage nun ein Comeback.
Die Geldanlage in Festgeld wird also vor allem dann attraktiv, wenn in hohen Zinsphasen attraktive Renditen bei maximaler Sicherheit gesucht werden.

Funktionsweise: So arbeitet Ihr Geld auf einem Festgeldkonto
Sie haben das Gefühl, ein Festgeldkonto könnte genau das Richtige für Sie sein und wollen nun ein entsprechendes Konto eröffnen? Dann gehen Sie am besten wie folgt vor:
Schritt für Schritt:
- Auswahl eines Festgeldanbieters
- Definition der Laufzeit bei Festgeld (z. B. 12 Monate, 36 Monate)
- Festlegung des Zinssatzes (wird fixiert)
- Überweisung des Anlagebetrages
- Rückzahlung: Am Laufzeitende erhalten Sie Kapital inklusive der Zinsen.
In unserem Festgeld Vergleich können Sie sich weiter informieren, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Vorteile eines Festgeldkontos
- Planungssicherheit: Die garantierten Zinssätze beim Festgeld bieten eine seltene Planbarkeit in unsicheren Zeiten.
- Hohe Sicherheit: Einlagen bis 100.000 € pro Kund:in und Bank sind durch staatliche Einlagensicherungssysteme geschützt.
- Attraktivere Zinsen als beim Tagesgeld: Mehr Ertrag durch die in der Regel höheren Zinsen.
Nachteile eines Festgeldkontos
- Kapitalbindung: Während der Laufzeit kein Zugriff möglich.
- Opportunitätskosten: Steigen die Zinsen für Festgeld während der Laufzeit, profitieren Sie davon nicht.
- Inflationsrisiko: Bei hoher Inflation kann die reale Kaufkraft sinken.
Wissenschaftlicher Exkurs: Renditeberechnung und Risikoanalyse
Die Verzinsung der Festgeldanlage lässt sich mathematisch modellieren:
Formel der Endwertberechnung:
Kn = K0 × (1 + i)^t
K0 = eingesetztes Kapital
i = Zinssatz pro Jahr
t = Laufzeit (in Jahren)
Beispiel:
10.000 € Festgeld, 3% Zinsen, 5 Jahre Laufzeit → 11.593 € Endwert
Risiko liegt ausschließlich in Opportunitätskosten und Inflationseffekten, nicht in der Volatilität.
Was passiert bei Kündigung eines Festgeldkontos?
Bei der Kündigung eines Festgeldkontos erhalten Kund:innen in der Regel zum Ende der vereinbarten Laufzeit das gesamte Kapital samt der bis zum Kündigungstermin angefallenen Zinsen zurück. Damit dies reibungslos funktioniert, muss die Kündigung meist schriftlich und rechtzeitig bei der Bank eingereicht werden, oft einige Tage vor Ablauf des Vertrags. Wird das versäumt, ist es möglich, dass sich das Festgeld automatisch um eine weitere Laufzeit verlängert, häufig zu einem niedrigeren Zinssatz. Wollen Sie Ihr Festgeld vorzeitig kündigen, ist dies meist nur mit Zustimmung der Bank möglich und geht oft mit Nachteilen einher: So kann es zu erheblichen Zinsverlusten oder sogar Gebühren kommen, wodurch die Rendite deutlich sinkt. Deshalb ist es sehr wichtig, die genauen Vertragsbedingungen zu kennen und fristgerecht zu handeln, um finanzielle Einbußen und unerwartete Verlängerungen zu vermeiden.
Tages- und Festgeld im Vergleich
Wer sich mit risikoarmen Geldanlagen beschäftigt, vergleicht in der Regel Festgeld und Tagesgeld. Beide Geldanlagen sind durch die gesetzliche Einlagensicherung sehr sicher, unterscheiden sich jedoch deutlich in Bezug auf die Flexibilität, das Renditepotenzial und den geplanten Anlagehorizont.
Merkmal | Festgeldkonto | Tagesgeldkonto |
---|---|---|
Flexibilität | Keine vorzeitige Verfügung | Jederzeit verfügbar |
Verzinsung | Höher, fest vereinbart | Niedriger, variabel |
Nutzung | Kapitalaufbau, planbare Strategie | Notfallreserve, Liquidität |
Tagesgeld gewinnt in puncto Flexibilität, während Festgeld hingegen für planbare Erträge steht. Wer auf sein Geld nicht jederzeit zugreifen muss, wird beim Festgeld oft mit höheren Zinsen belohnt, da es häufig attraktivere Konditionen gibt. Wenn Sie sich noch mehr Details zu den Unterschieden von Tagesgeld und Festgeld wünschen, lohnt sich ein Blick auf unseren detaillierten Beitrag Tages- und Festgeld im Vergleich.
📌 Quick-Tipp: Beim Festgeldkonto gibt es verschiedene Zinsvarianten, die sich vor allem darin unterscheiden, wann und wie die Zinsen gutgeschrieben werden. Das kann einen starken Einfluss auf die Rendite haben, daher sollten Sie sich über Folgendes im Voraus informieren:
- Endfällige Verzinsung: Zinsen werden vollständig am Laufzeitende ausgezahlt.
- Periodische Verzinsung: Jährliche oder halbjährliche Ausschüttungen.
- Zinseszins-Effekt: Bei Reinvestition der Zinsausschüttungen kann der Ertrag deutlich steigen.
Festgeldstrategien
Die Nachteile einer Festgeldanlage, wie das gebundene Kapital, können Sie mit den richtigen Strategien entkräften und die Vorteile des Festgeldes gezielter nutzen. Wer klug anlegt, kann die Einschränkungen minimieren und gleichzeitig von den sicheren und planbaren Zinsen beim Festgeld profitieren.
Laddering-Ansatz
Eine bewährte Strategie ist der sogenannte Laddering-Ansatz. Hierbei legen Sie Ihr Kapital gestaffelt in mehrere Festgeldkonten mit verschiedenen Laufzeiten an, beispielsweise à 1, 2 und 3 Jahre. Durch diese Staffelung haben Sie immer wieder Zugriff auf ein Teil Ihres Geldes, wenn einzelne Festgeldverträge enden. So bleiben Sie liquide und können flexibel auf Veränderungen am Geldmarkt reagieren. Bei steigenden Zinsen, lassen sich die auslaufenden Beträge zu den dann aktuellen besseren Zinssätzen wieder anlegen, so wird der Nachteil der langfristigen Zinsbindung beim Festgeld entschärft.

Kombination mit Tagesgeld
Eine weitere Strategie ist die Kombination von Festgeld mit Tagesgeld. Dabei bleibt ein Teil des Vermögens auf einem Tagesgeldkonto flexibel verfügbar, während ein anderer Teil als Festgeld präzise kalkulierbar angelegt wird. Diese Kombination ermöglicht es, kurzfristig auf unerwartete Ausgaben zu reagieren und gleichzeitig können Sie von den im Vergleich oft höheren Zinsen profitieren. Das Tagesgeldkonto bietet bei dieser Strategie die Chance, jederzeit auf Geld zuzugreifen, ohne Vertragsstrafen oder Zinsverluste befürchten zu müssen.
Festgeldkonto für verschiedene Anlageziele
Ein Festgeldkonto eignet sich grundsätzlich für verschiedene Anlageziele, je nach Zeithorizont und individuellen Bedürfnissen. Da das Geld während der Laufzeit meist nicht zugänglich ist, bringt das Festgeldkonto nicht nur Chancen sondern auch Einschränkungen mit sich.
Für kurzfristige Sparziele
Für kurzfristige Ziele wie Auto, Hochzeit oder Urlaub eignet sich ein Festgeldkonto nur eingeschränkt. Das Geld in der Festgeldanlage ist über die Laufzeit fest angelegt und kann bis zum Ende nicht ohne Verluste abgehoben werden. Viele Banken bieten zwar Zinsen bei kurzen Laufzeiten, doch die fehlende Flexibilität ist nachteilig. Alternativen zum Festgeld, wie z.B. Tagesgeldkonten sind hier oft die bessere Wahl, da man jederzeit auf das Guthaben zugreifen kann. Dennoch kann es sinnvoll sein, Teile des Geldes fest anzulegen, um von höheren Zinssätzen zu profitieren.
Für mittelfristige Planung
📌 Quick-Tipp: In der Altersvorsorge spielt Festgeld eine Nebenrolle. Wegen der begrenzten Flexibilität und dem vergleichsweise niedrigen Ertrag ist es nicht als Hauptanlage geeignet. Dennoch kann es sich z.B. kurz vor dem Renteneintritt zum Kapitalerhalt eignen.
Festgeldanbieter national oder international wählen?
Wenn Sie Ihr Geld planbar und sicher anlegen möchten, lohnt sich ein Blick auf die verschiedenen Banken, denn die Konditionen, Zinssätze und Laufzeiten unterscheiden sich teils deutlich von Anbieter zu Anbieter.
Nationale Anbieter und internationale Anbieter
Deutsche Banken punkten mit hoher Einlagensicherung und transparenter Regulierung. Aber auch Festgeld im Ausland kann für Anleger:innen attraktiv sein, die von höheren Zinssätzen profitieren möchten, dabei sollten sie jedoch die jeweiligen Einlagensicherungen und steuerlichen Regelungen genau prüfen.
📌 Good-To-Know: Bei Steuern auf Festgeld gilt: alle Zinserträge aus Festgeld unterliegen in Deutschland der Abgeltungsteuer von 25 % zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Nutzen Sie also den Sparer-Pauschbetrag von 1000 € pro Person mit einem Freistellungsauftrag, um Zinseinnahmen steuerfrei zu vereinnahmen.
Fazit
Haben Sie Ihr Kapital als Festgeld angelegt, dann profitieren Sie von einem festen Zinssatz, einer klaren Laufzeit, der Sicherheit der gesetzlichen Einlagensicherung und können am Ende der Laufzeit mit einer planbaren Rendite rechnen. Wer ein Festgeldkonto eröffnen möchte, weiß genau, wie lange das Geld fest angelegt ist und welcher Ertrag am Ende der Laufzeit ausgezahlt wird. Zwar lässt sich während dieser Zeit nicht flexibel auf das angelegte Geld zugreifen, doch die stabilen Zinsen für Festgeld sind meist attraktiver als beim Tagesgeldkonto. Wer die besten Zinsen sucht, sollte verschiedene Banken vergleichen, die Festgeld anbieten. Festgeld gilt zwar als konservative und sichere Anlage, es lohnt sich jedoch der Blick auf unterschiedliche Angebote, um die Rendite zu optimieren. Auch wenn eine Kündigung oder das vorzeitige Zugreifen kaum möglich ist, entfaltet Festgeld im Zusammenspiel mit Tagesgeld und anderen flexiblen Anlagen seine volle Stärke. So können Anleger:innen strategisch Geld anlegen, ihr Guthaben gegen Marktschwankungen absichern und gleichzeitig solide Erträge erzielen.
Häufig gestellte Fragen
Für wen lohnt sich ein Festgeldkonto?
Ein Festgeldkonto lohnt sicher für alle, die viel Wert auf Sicherheit und Planbarkeit legen. Mit den festen Zinsen lässt sich der Kapitalertrag genau berechnen. Da bis dahin aber kein Zugriff auf das Geld möglich ist, ist es wichtig, dass es für den festen Zeitraum mit Sicherheit nicht benötigt wird. Die Anleger:innen sollten also noch andere kurzfristige Anlagen haben. Das Festgeldkonto sollte sowieso nie als alleinige Anlageform genutzt werden.
Wie sicher ist Festgeld? Kann man bei Festgeld Geld verlieren?
Grundsätzlich gilt Festgeld als nahezu risikofrei, solange Sie sich innerhalb der gesetzlichen Einlagensicherung bewegen. In der Europäischen Union sind Einlagen bis 100.000 Euro je Kunde und Bank staatlich abgesichert. Ein Totalausfall ist daher für die meisten privaten Sparer:innen ausgeschlossen.
Mögliche Risikoaspekte sind jedoch:
- Inflationsrisiko: Wenn die Inflationsrate höher ist als die vereinbarten Zinsen, verliert Ihr angelegtes Geld real an Kaufkraft.
- Opportunitätskosten: Steigen die Marktzinsen während der Laufzeit deutlich, ist Ihr Kapital weiterhin zu einem niedrigeren Zins gebunden.
- Anbieterwahl außerhalb EU-Raum: Legen Sie Geld bei Banken an, die nicht der EU-Einlagensicherung unterliegen, kann das Risiko steigen.
Reales Kapital verlieren Sie bei Festgeld innerhalb der EU also gewöhnlich nicht, es geht vielmehr um Kaufkraft- und Zinsänderungsrisiken.
Werden Festgeldzinsen monatlich oder jährlich ausgezahlt?
Wie die Auszahlung der Festgeldzinsen umgesetzt wird, hängt vom jeweiligen Anbieter und den Konditionen des Festgeldkontos ab. Typische Varianten sind:
- Endfällige Zinszahlung: Die gesamte Zinssumme wird am Ende der Laufzeit gemeinsam mit dem Anlagebetrag ausgeschüttet. Das ist die häufigste Variante, insbesondere bei kurz- bis mittelfristigen Laufzeiten.
- Jährliche oder halbjährliche Zinsauszahlung: Gerade bei längeren Laufzeiten werden Zinsen regelmäßig ausgeschüttet und auf Ihr Referenzkonto überwiesen. Das hat den Vorteil, dass Sie diese Erträge sofort nutzen oder wieder anlegen können.
- Zinseszins nutzen: Zinsen, die direkt reinvestiert werden, steigern den Zinseszinseffekt. Daher kann es sich lohnen, darauf zu achten, ob eine Bank das anbietet.
Tipp: Beim Festgeldvergleich entscheidet nicht nur der nominale Zinssatz, sondern auch wohin die Zinsen ausgezahlt werden. Das kann langfristig einen starken Renditeunterschied machen.