- Tagesgeldkonten bieten im Vergleich zum Girokonto attraktive, variable Zinsen bei täglicher Verfügbarkeit des Geldes.
- Die Kontoeröffnung erfolgt online in einfachen Schritten: Bedarfsanalyse, Bankenvergleich, Antragstellung, Identitätsprüfung und Einzahlung.
- Tagesgeld eignet sich ideal als kurzfristige Rücklage, Notgroschen und ergänzende Anlage neben Festgeld und langfristigen Investments.
- Sparerinnen sollten Zinssätze, Einlagensicherung und steuerliche Aspekte beachten und zur besseren Sicherheit gegebenenfalls mehrere Banken nutzen.

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- Skip the theory → Tagesgeldkonto eröffnen Schritt für Schritt
- Tagesgeld intelligent nutzen → Praktische Tipps
- Mit Plan zu Ihrem Tagesgeldkonto → Zu unserem Beitrag über Funktionsweise und Vergleich
Inhaltsverzeichnis
Wie eröffne ich ein Tagesgeldkonto?
Gerade wenn die Märkte starken Schwankungen unterliegen, suchen viele private Anleger:innen nach einer Kombination von Sicherheit und Verfügbarkeit, die ihnen trotz aller Unsicherheit Rendite bringt. Das Tagesgeldkonto hat sich über Jahre als durchgängige und weit akzeptierte Lösung etabliert. Da es die charakteristischen Vorteile einer klassischen Kapitalanlage mit liquiden Vorzügen verknüpft, erscheint es als die naheliegende Erweiterung jedes Girokontos und anderer Anlageformen.
Wenn Sie ein Tagesgeldkonto eröffnen wollen, müssen Sie nur wenige Schritte durchlaufen. Der folgende Beitrag soll Entscheidungsfaktoren, mögliche Stolpersteine und die aus Verbraucher:innensicht relevanten Rahmenbedingungen aufzeigen.
Was ist ein Tagesgeldkonto?
Das meist kostenlose Tagesgeldkonto eignet sich, um die eigenen liquiden Mittel verzinsen zu lassen, ohne auf Verfügbarkeit verzichten zu müssen. Überweisungen an Dritte oder Lastschriftverfahren sind jedoch nicht möglich. Dafür muss das Geld erst zurück auf das Referenzkonto überwiesen werden.
Bevor es an die praktische Kontoeröffnung geht, lohnt ein Blick auf die Vorteile. Das Tagesgeldkonto bietet:
- Sicherheit: Ihr Geld unterliegt der gesetzlichen Einlagensicherung.
- Liquidität: Ihr Guthaben ist täglich verfügbar, ohne feste Laufzeit.
- Attraktive Tagesgeldzinsen: Besonders im Vergleich zum klassischen Sparbuch bieten Tagesgeldkonten oft bessere Konditionen.
- Einfachheit: Keine komplexen Verträge oder versteckte Kosten.
- Flexibilität: Ideal als Notgroschen oder zur kurzfristigen Anlage.
Wenn Sie es noch genauer wissen wollen, lesen Sie gern bei unserem Beitrag über die Funktionsweise des Tagesgeldkontos weiter.

Tagesgeldkonto eröffnen: Schritt für Schritt
Kommen wir nun zum wichtigsten Teil: Wie gehen Sie vor, wenn Sie ein Tagesgeldkonto eröffnen wollen?
Schritt 1: Eigene Bedürfnisse analysieren
Überlegen Sie zunächst, welche Ziele Sie mit dem Tagesgeldkonto verfolgen:
- Soll es der Notfallrücklage dienen?
- Möchten Sie hohe Beträge zwischenparken?
- Wollen Sie von zeitlich befristeten Bonuszinsen profitieren?
Die Antworten darauf helfen Ihnen beim Bankenvergleich.
Schritt 2: Banken und Angebote vergleichen
Nicht jedes Tagesgeldkonto ist gleich attraktiv. Über folgende Punkte sollten Sie sich informieren:
- Zinssatz: Achten Sie auf die Höhe und Dauer der Zinsgarantie.
- Zinsgutschrift: Monatlich, vierteljährlich oder jährlich, je kürzer die Intervalle, desto stärker greift der Zinseszinseffekt.
- Einlagensicherung: Prüfen Sie, ob zusätzlich zur EU-Sicherung eine freiwillige Sicherung besteht.
- Neukundenaktionen: Manche Banken locken mit Sonderzinsen.
- Flexible Kontoführung: Onlinebanking, mobile Apps, Hotline-Erreichbarkeit.
Ein sorgfältiger Vergleich zahlt sich in barer Münze aus, gerade bei größeren Summen. Wichtige Daten zum Vergleichen haben wir in unserem Tagesgeldvergleich aufbereitet.
Schritt 3: Voraussetzungen prüfen
Die meisten Tagesgeldbanken in Deutschland stellen folgende Anforderungen:
- Volljährigkeit
- Wohnsitz in Deutschland
- Girokonto als Referenzkonto (für Ein- und Auszahlungen)
- Gültiger Ausweis oder Reisepass
Vor allem ohne Referenzkonto ist die Nutzung eines Tagesgeldkontos in der Regel nicht möglich.
Schritt 4: Antrag online ausfüllen
Heute erfolgt die Kontoeröffnung fast ausschließlich online. Sie geben Ihre persönlichen Daten an:
- Name, Adresse, Geburtsdatum
- Steuer-Identifikationsnummer
- Angaben zu Ihrem Beruf
- Referenzkonto (IBAN)
Nach Absenden des Formulars erhalten Sie eine Bestätigungsmail mit weiteren Schritten.
Schritt 5: Identitätsprüfung
Um den gesetzlichen Vorgaben (Geldwäschegesetz, Sicherheitsrichtlinien) zu entsprechen, müssen Sie Ihre Identität verifizieren:
- Video-Ident-Verfahren: per Webcam oder App, dauert ca. 5-10 Minuten.
- Post-Ident-Verfahren: Sie gehen mit Ausweis zur Postfiliale, der Mitarbeiter bestätigt Ihre Daten.
Das Video-Ident gilt als der schnellere Weg zur Kontoeröffnung.
Schritt 6: Zugangsdaten erhalten
Nach erfolgreicher Legitimation schickt Ihnen die Bank per Post oder digital:
- Kundennummer oder User-ID
- PIN bzw. Passwort
- teilweise zusätzliche TAN-Generatoren oder App-Aktivierungscodes
Diese sollten Sie sicher verwahren.
Schritt 7: Erstmalige Einzahlung
Nun überweisen Sie von Ihrem Referenzkonto den gewünschten Betrag auf das neue Tagesgeldkonto. Meistens dauert es 1-2 Werktage bis das Geld ankommt. Ab diesem Zeitpunkt beginnt Ihr Guthaben zu verzinsen.
Schritt 8: Konto regelmäßig überwachen
Behalten Sie Zinsentwicklungen im Blick. Manche Banken ändern den Zinssatz schnell, insbesondere nach Ende einer Neukundenaktion. Prüfen Sie daher regelmäßig:
- Höhe des aktuellen Zinssatzes
- Kontoauszüge bzw. Zinsgutschriften
- Entwicklungen am Markt
Ihr Tagesgeldkonto ist nun erfolgreich eröffnet und Ihr Guthaben startet mit der Verzinsung.
Praktische Tipps zur Tagesgeldnutzung
Je nach den persönlichen Bedürfnissen oder Zielen, die Sie mit Ihrem Geld verfolgen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um das Tagesgeldkonto bestmöglich in Ihre Finanzplanung einzubeziehen. Mit den folgenden Tipps können Sie den Zins von Ihrem Tagesgeldkonto erhöhen:
- Zinsjäger-Strategie: Neukundenangebote von anderen Banken bieten teils wesentlich bessere Zinsen. Wer als so genannter Zinsjäger unterwegs ist, wechselt ständig die Bank.
- Notgroschen-Regel: Auf dem Tagesgeldkonto können 3-6 Monatsgehälter als Notgroschen ideal geparkt werden.
- Kombinieren mit Festgeldkonto: Einen Teil mit Festgeldkonto können Sie mit höheren Zinsen anlegen. Den Rest flexibel mit Tagesgeld.
- Steuer beachten: Es muss an die Abgeltungssteuer und Freistellungsauftrag gedacht werden. Steuern auf Zinsen werden erhoben.
Mit diesen Strategien sind Sie bestens gerüstet, um Ihr Tagesgeldkonto effektiv zu nutzen, Risiken zu minimieren und Ihre Rendite zu steigern.
Tagesgeld als Teil Ihrer Finanzstrategie
Ein Tagesgeldkonto ist selten die einzige Geldanlage. Vielmehr bildet es die Basis einer soliden Finanzplanung:
- Sicherheitsbaustein: Ideal für kurzfristige Ersparnisse.
- Liquiditätspuffer: Für größere Ausgaben wie Urlaub, Autoreparatur oder Anschaffungen.
- Kombination mit Investments: Für diejenigen, die langfristig Vermögen aufbauen möchten, kann es sich anbieten, die Anlage durch ETFs, Aktien und sogar Immobilien zu ergänzen
Tagesgeld sollte nie die einzige Geldanlage sein, sondern immer Teil einer breit aufgestellten Finanzstrategie.

Häufige Fehler vermeiden
Viele Anleger:innen machen beim Tagesgeldkonto typische Fehler:
- Nur auf hohe Neukundenzinsen achten und den regulären Zinssatz übersehen.
- Keine regelmäßige Marktbeobachtung durchführen.
- Steuerliche Aspekte (Freistellungsauftrag, Nichtveranlagungsbescheinigung) ignorieren.
- Sämtliche Ersparnisse nur auf das Tagesgeldkonto legen und so mögliche Renditechancen durch andere Anlageformen verpassen.
Wenn Sie auf diese möglichen Stolpersteine achten, kann nahezu nichts mehr schief gehen.
Sicherheit und Einlagensicherung beim Tagesgeld
Ein zentrales Thema ist die Sicherheit Ihrer Einlage. In Deutschland und der gesamten EU gilt:
- Bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kunde sind gesetzlich gesichert.
- Viele deutsche Banken sind zusätzlich Mitglied eines freiwilligen Einlagensicherungsfonds, der Beträge im Millionenbereich abdeckt.
Es empfiehlt sich, größere Summen über mehrere Banken zu verteilen, falls Sie die 100.000-Euro-Grenze überschreiten.
Tagesgeldkonto eröffnen bei Direktbank oder Filialbank?
Sparer:innen haben heute die Wahl, ob sie ihr Geld in einer klassischen Filiale einer Bank wie z.B. der Sparkasse oder über eine moderne Direktbank anlegen möchten. Direktbanken haben den Vorteil, dass Sie in der Regel bessere Zinsen und eine unkomplizierte Online-Kontoführung bieten können, manchen fehlt hier jedoch der persönliche Ansprechpartner. Wer die persönliche Beratung bevorzugt, findet in einer Filialbank individuelle Betreuung, muss dafür aber meist niedrigere Zinsen in Kauf nehmen. Ob Sie Ihr Geld lieber digital verwalten oder auf persönliche Gespräche in der Filiale setzen, hängt letztlich davon ab, wie Sie Ihr Geld anlegen möchten und wie vertraut Sie im Umgang mit Online-Banking sind.
📌 Good-To-Know: Viele Sparer:innen nutzen Mischlösungen, also ein Girokonto bei einer Direktbank für günstige Konditionen und ein Sparkonto oder Depot bei einer Filialbank für die persönliche Beratung. So lassen sich die Vorteile beider Welten kombinieren.
Fazit
Ein Tagesgeldkonto zu eröffnen, ist unkompliziert und zählt zu den sichersten Methoden, liquides Vermögen kurzfristig zu parken. Der gesamte Prozess erfolgt online und lässt sich innerhalb weniger Minuten abschließen: Antrag stellen, identifizieren und sofortige Verfügbarkeit sicherstellen. Der entscheidende Mehrwert liegt in der beliebten Kombination von Sicherheit, Zugänglichkeit und Transparenz. Sie haben jederzeit Zugriff auf Ihr Guthaben, erwirtschaften Zinsen, und Ihr Kapital ist durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert. Schon durch einen sorgfältigen Angebotsvergleich und die Nutzung von Neukundenaktionen lassen sich oft überdurchschnittliche Zinsen erzielen. Das Tagesgeldkonto empfiehlt sich außerdem als liquider Notgroschen oder als Puffer für unerwartete Ausgaben. Dadurch, dass Ihr Guthaben jederzeit verfügbar ist, werden Planungsrisiken minimiert. Insgesamt gilt das Tagesgeld als flexibles, liquides Standbein und gehört zu jeder Finanzstrategie.
Häufig gestellte Fragen
Wie viel Geld sollte man maximal auf dem Tagesgeldkonto haben?
Auf einem Tagesgeldkonto sollten Sie in Deutschland maximal 100.000 Euro pro Bank und Kunde anlegen, da dieser Betrag durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt ist. Diese Einlagensicherung garantiert, dass Ihr Geld bis zu dieser Grenze sicher ist, selbst im Fall einer Bankenpleite.
Einlagen über 100.000 Euro hinaus sind nicht gesetzlich gesichert und unterliegen einem höheren Risiko, im Falle einer Insolvenz der Bank. Ein paar Banken bieten erweiterte, freiwillige Einlagensicherungen an. Diese können einen Betrag bis zu mehreren Millionen Euro absichern, sind jedoch meist nicht gesetzlich garantiert.
Expert:innen raten deshalb, die Höhe der Einlagen über 100.000 Euro durch die Aufteilung von Tagesgeldkonten bei mehreren Banken zu streuen. So können Sie den vollen Schutz der Einlagensicherung für jeden Teilbetrag nutzen.
Was bringt 10.000 € auf einem Tagesgeldkonto?
Wie hoch diese Zinsen sind, hängt von der Bank ab. Täglich gibt es unterschiedliche Aktionen und Zinsen dazu. Im Moment ist der deutschlandweite Durchschnitt meistens im Bereich von 1,0 bis 3,25 Prozent Zinsen im Jahr angesiedelt.
Beispiel bei einem Zinssatz von 2 % p.a. :
Nach einem Jahr erhalten Sie etwa 200 Euro Zinsen, sodass Ihr Gesamtguthaben auf rund 10.200 Euro wächst.
Wird der Tagesgeldzins vierteljährlich gutgeschrieben (Zinseszinseffekt), fällt der Ertrag minimal höher aus, etwa 201,50 Euro.
Wichtig ist, zu beachten, dass die Zinsen variabel sind und sich nach der Zinsentwicklung auf dem Markt sowie nach der Politik der Europäischen Zentralbank richten. Zudem lohnt es sich, nach Aktionen Ausschau zu halten, bei denen für neue Kunden höhere Zinsen garantiert werden
Welche Bank ist die Beste für Tagesgeldkontos?
Die beste Bank für ein Tagesgeldkonto hängt von Ihren individuellen Prioritäten ab, vor allem in Bezug auf Zinshöhe, Einlagensicherung und Flexibilität. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, schauen Sie sich am besten unseren Tagesgeld-Vergleich genauer an.