Wärmepumpe vereist: Ursachen, Lösungen und Prävention

Ein mit Reif und Eiskristallen bedecktes Außenklimagerät steht an einem kalten, sonnigen Wintertag in einer Schneelandschaft und wird effizient von Polarstern Strom betrieben.
Wenn die Wärmepumpe vereist, stellen sich Hausbesitzer:innen die Frage, ob das normal ist. Gibt es ein technisches Problem und was kann dagegen getan werden? Kaltes Wetter und hohe Luftfeuchtigkeit können teilweise sogar zu einer dauerhaften Vereisung führen. Das kann die Leistung der Wärmepumpe beeinträchtigen, Schäden am System herbeiführen, sowie einen erhöhten Stromverbrauch mit sich bringen. Welche Ursachen dahinter stecken und wie das Problem gelöst werden kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
  • Wärmepumpen, vor allem Luftwärmepumpen, vereisen häufig bei kaltem Wetter und hoher Luftfeuchtigkeit.
  • Ursachen für ständige oder starke Vereisung sind oft technische Probleme wie fehlerhafte Abtauautomatik, defekte Sensoren, blockierte Luftzufuhr, falsches Kondensatmanagement, geringer Kältemitteldruck oder ungünstiger Aufstellort.
  • Eine Vereisung beeinträchtigt die Leistung der Wärmepumpe, erhöht den Stromverbrauch um 20-30 %, kann zu Schäden an Komponenten führen und den Verschleiß beschleunigen.
  • Die Abtaufunktion ist ein automatischer Prozess, der durch Umkehr des Kältemittelflusses das Eis schmilzt. Eine fehlerhafte Abtauautomatik oder verschmutzte Sensoren können das verhindern.
  • Prävention umfasst regelmäßige Wartung, Sicherstellung freier Luftzirkulation, korrektes Kondensatablaufmanagement, geeigneten Aufstellort und das Einschalten von Fachbetrieben bei wiederholtem Vereisen oder Ausfällen.

Direkt aktiv werden

Inhaltsverzeichnis

Warum Wärmepumpen vereisen können

Die Wärmepumpe wird gern als energieeffiziente und umweltfreundliche Heiztechnik genutzt. Im Winter kommt dann für viele Hausbesitzer:innen eine unangenehme Überraschung: Die Wärmepumpe vereist. Besonders häufig tritt das bei Luftwärmepumpen auf, bei denen die Umgebungsluft als Wärmequelle genutzt wird. Temperaturen um den Gefrierpunkt und kondensierende Feuchtigkeit kann dann dafür sorgen, dass sich an den Lamellen der Außeneinheit Eis bildet.

Wie funktioniert eine Luftwärmepumpe?

Wer die Funktionsweise einer Luftwärmepumpe versteht, weiß auch, wie es zur Vereisung kommen kann. Die Luftwärmepumpe arbeitet dabei ähnlich wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt:

  1. Die Wärmepumpe entzieht der Außenluft Wärme und ein Kältemittel überträgt sie an das Heizungssystem.
  2. In der Außeneinheit zirkuliert die Luft über Wärmetauscher-Lamellen, wo der Wärmeaustausch statt findet.
  3. Bei niedriger Lufttemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit kondensiert das Wasser auf den Lamellen.
  4. Minusgrade können dann dazu führen, dass dieses Wasser die Wärmepumpe vereist.

Moderne Modelle sind in der Regel mit einer automatischen Abtaufunktion ausgestattet, die regelmäßig anspringt, um das Eis zu entfernen.

📌 Good-To-Know: Luftwärmepumpen ist ein Überbegriff und kann eine Luft-Luft- oder eine Luft-Wasser-Wärmepumpe meinen. Die Anlagen unterscheiden sich nur darin, ob Wärme für das Wasser- oder Lüftungssystem gewonnen wird. Beide können vereisen, wenn die Außenluft feucht und unterhalb des Gefrierpunktes liegt.

Warum die Wärmepumpe vereist: Häufige Ursachen

Wenn die Wärmepumpe ständig vereist, ist das ein Zeichen für technische oder bauliche Ursachen. Gründe könnten sein:

1. Ungünstiger Aufstellort

An schattigen und windgeschützten Ecken, bleibt Feuchtigkeit an der Außeneinheit länger bestehen. Kalte Luft staut sich und Tauwasser friert schneller. Auch Schneeansammlungen können die Luftzirkulation behindern.

2. Fehlerhafte Abtauautomatik

Der Abtauzyklus moderner Luftwärmepumpen löst durch Umkehr des Kältekreislaufs das Eis. Verschmutzte oder verdreckte Sensoren können jedoch verhindern, dass die Anlage das Eis richtig erkennt. Das vereist die Wärmepumpe immer weiter.

3. Luftstromblockade

Schmutz, Laub oder zu dicht bepflanzte Hecken können die Luftzufuhr blockieren. Dann kann der Wärmetauscher nicht richtig funktionieren und das führt zu Eisbildung. 30 bis 50 cm freier Raum sollte es um die Luftwärmepumpe geben.

4. Falsches Kondensatmanagement

Das Tauwasser, das beim Abtauvorgang entsteht, muss abgeleitet werden. Wenn die Kondensatableitung aber fehlt, defekt ist oder das Wasser im Ablauf gefriert, kann sich Eis unterhalb der Außeneinheit bilden und den Lüfter blockieren.

5. Geringer Kältemitteldruck

Lecks oder eine falsche Befüllung können zu einem zu niedrigen Kältedruck führen, wodurch die Verdampfungstemperatur absinkt. Damit wird die Eisbildung begünstigt.

6. Unregelmäßige Wartung

Wärmetauscher oder Filter mit viel Schmutz erschweren den Wärmetransport. Die Anlage arbeitet dann nicht mehr effizient und vereist häufiger.

Symptome einer vereisten Wärmepumpe

Eine vereiste Wärmepumpe fällt nicht immer direkt auf. Typische Symptome können sein:

  • Die Wärmeleistung sinkt deutlich.
  • Die Lüfter drehen nicht oder unregelmäßig.
  • Eine dicke Eisschicht überzieht die Außeneinheit.
  • Das Gerät ist lauter als normal, z.B. mit Brummen oder Klackern.
  • Das Display gibt eine Fehlermeldung zur Temperaturabweichung oder Kältekreis.
  • Der Stromverbrauch steigt stark an.

Bei solchen Hinweisen sollte schnell gehandelt werden, um größere Schäden an z.B. Verdichter oder Ventilator zu vermeiden.

Eine Person mit Handschuhen benutzt eine Zange, um die Rohre einer frostigen, von Schnee umgebenen Klimaanlage im Freien zu justieren, wobei sie sorgfältig arbeitet, um einen effizienten Polarstern Stromfluss zu gewährleisten. Frostmuster sind auf der Oberfläche des Geräts sichtbar.
Regelmäßige Wartung kann dem Vereisen der Wärmepumpe vorbeugen.

Was tun, wenn die Wärmepumpe vereist?

Folgende Schritte sollten eingeleitet werden, wenn die Wärmepumpe vereist ist:

1. Genau anschauen

Schalten Sie das Gerät aus und überprüfen Sie die Außeneinheit optisch. Kann das abgetaute Wasser abfließen oder hat sich Eis am Boden gesammelt? Anzeichen von Laub oder Verschmutzungen sollten entfernt werden.

2. Abtauvorgang abwarten

Lassen Sie die Wärmepumpe zunächst selbstständig abpumpen. Der Abtauprozess dauert in der Regel 5 bis 20 Minuten. Wenn dieser Prozess korrekt funktioniert, sollte danach das Eis weitgehend verschwunden sein.

3. Lüftungsfreiraum prüfen

Die Luft muss ungehindert zirkulieren können. Bereits kleine Hindernisse können den Luftstrom stören und eine Vereisung begünstigen.

4. Kodensatablauf kontrollieren

Wenn das Tauwasser nicht abfließt, kann das an einem verstopften oder vereisten Ablauf liegen. Das führt dazu, das sich Eis unter dem Gerät sammelt.

5. Heizlast prüfen 

Die Luftwärmepumpe erreicht bei sehr niedrigen Außentemperaturen ihre physikalischen Grenzen. Wenn sich die Abtauphasen häufen, wird die Effizienz gemindert. Ein Elektroheizstab oder eine hybride Lösung wie bei einer Gas-Wärmepumpenkombination können dann sinnvoll sein.

6. Fachbetrieb einschalten

Wenn die Luftwärmepumpe ständig vereist ist, sollten zertifizierte Kältetechniker:innen die Anlage überprüfen. Die Expert:innen werden Sensorprüfungen und Druckmessungen durchführen, um den Kältemittelkreislauf zu kontrollieren.

So funktioniert die Abtaufunktion

Der Abtauvorgang ist ein automatischer Prozess, der funktioniert, indem der Zyklus im Kältekreislauf umgekehrt wird. Die Richtung des Kältemittelflusses kehrt kurzzeitig um und Wärme gelangt von innen nach außen. Das Eis an den Lamellen fängt an zu schmelzen.

Einige Modelle nutzen alternativ auch Funktionen für Heißgasabtauung oder elektrische Heizstäbe. Sobald Sensoren erkennen, dass die Oberflächentemperatur des Wärmetauschers unter einem bestimmten Wert liegt, wird der Abtauprozess automatisch gestartet.

Wenn der Abtauvorgang nicht funktioniert, liegt das entweder an:

  • verschmutzten Sensoren, die falsche Werte messen,
  • die Steuerung löst den Zyklus zu selten oder zu spät aus
  • oder die Wärmepumpe arbeitet ineffizient und der Energiebedarf für den Abtauprozess ist zu hoch.

Die kontrollierte und effektive Abtauung ist in allen Fällen entscheidend, damit kein massiver Eisblock entstehen kann.

Ein stark verrostetes und abblätterndes Außenklimagerät mit der Aufschrift TEMPLA ist an einer Wand montiert, um das herum freiliegende Drähte und Rohre zu sehen sind - ein starker Kontrast zur Effizienz der Polarstern Strom Lösungen.
Technische Defekte wie verschmutzte Sensoren können das Vereisen einer Wärmepumpe begünstigen.

Luftwärmepumpe vereist ständig: Ursachenanalyse

Wenn eine Luftwärmepumpe ständig vereist, ist das meist mit einer Kombination verschiedener Fehlerquellen wie technische Defekte, Witterungseinflüsse oder Standortprobleme zu erklären. Die folgende Übersicht kann bei der genauen Problemidentifikation helfen: 

SymptomeUrsacheBeschreibungLösung
Ungleichmäßige oder einseitige Eisbildung an der AußeneinheitAufstellort ungeeignetZu wenig Luftzirkulation, Schattenlage oder Windstau führen zu Kälte- und FeuchtigkeitsstauStandort anpassen, Gerät leicht anheben oder Luftleitbleche anbringen
Abtauvorgang startet nicht, obwohl Eis sichtbar istDefekte TemperaturfühlerSensoren liefern falsche Werte, die Steuerung erkennt die Vereisung zu spät oder gar nichtSensor prüfen, reinigen oder austauschen
Luftstrom ist schwach, Anlage klingt lauter oder pfeiftWartungsmangelWärmetauscherlamellen verschmutzt, Filter zugesetzt, Ablagerungen blockieren den LuftflussRegelmäßige Reinigung und jährliche Wartung durch Fachbetrieb
Heizleistung sinkt stark, Anlage läuft ungewöhnlich langeFalscher KältemitteldruckUndichte oder falsch befüllte Anlage senkt Verdampfungstemperatur und begünstigt VereisungKältemitteldruck prüfen und ggf. nachfüllen oder Dichtheit prüfen lassen
Eis oder Pfützen unter der AußeneinheitKondensat gefriert im AblaufAbflussleitung ohne Gefälle oder Isolierung; Tauwasser kann nicht ablaufen und gefriertAblaufgefälle schaffen, Leitung isolieren oder mit Begleitheizung ausstatten

Prävention: So vermeiden Sie eine starke Vereisung

Vorbeugung kann Kosten und Energie sparen. Für die Wärmepumpe zählt vor allem ein freier Luftdurchsatz, regelmäßiger Service und gute Dämmung.

  • Regelmäßige Wartung: Ein Fachbetrieb sollte die Wärmepumpe und den Kältemitteldruck, Sensoren und Wärmetauscher einmal jährlich überprüfen.
  • Freie Luftzufuhr sichern: Keine Wände, Abdeckungen oder Pflanzen sollten den Luftstrom beeinflussen.
  • Außentemperatur-Sensor korrekt platzieren: Ohne direkte Sonneneinstrahlung oder Wind.
  • Kondensatableitung frostfrei halten: Durch das Installieren von Begleitheizband oder das Verlegen der Leitung mit Gefälle
  • Gerät leicht höher montieren: Damit sich kein Eis darunter anstauen kann.
  • Firmware-Update prüfen: Für moderne Steuerungen, die den Abtauzyklus via Software optimieren können.
Energieeffizienz und Stromverbrauch

Eine stark vereiste Wärmepumpe arbeitet ineffizient, weil der Wärmetauscher keinen optimalen Zugang zur Luft hat. Das sorgt dafür, dass die Wärmepumpe mehr Energie benötigt und den Stromverbrauch um bis zu 20-30 % erhöht.

Eine regelmäßige Kontrolle kann sich daher bei ungewöhnlich hohen Stromkosten im Winter lohnen. Teillaststrategien, ein optimaler Aufstellort und smarte Steuerungen können langfristig helfen, Energieverluste zu minimieren.

In Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit und häufigem Frost, ist ein Wartungsvertrag für Luftwärmepumpen empfehlenswert. Der Fachbetrieb übernimmt:

  • Jährliche Reinigung der Lamellen
  • Nachjustierung von Sensoren und Druck
  • Kontrolle der Kondensatableitung
  • Funktionsprüfung des Abtauvorgangs

Das kann häufiges Vereisen verhindern, Ausfallzeiten reduzieren und Garantiebedingungen erhalten.

Bei einer vollständig vereisten Wärmepumpe, die den Heizbetrieb eingestellt hat, wird empfohlen:

  1. Anlage ausschalten und Schäden vermeiden.
  2. Sichtprüfung ohne mechanische Gewalt durchführen.
  3. Tauprozess mit warmen Wasser oder Warmluft von außen unterstützen (kein Heißluftföhn!)
  4. Mögliche Ursachen nach dem Auftauen analysieren oder Expert:innen rufen.

Das unsachgemäße Entfernen von Eis mit Werkzeugen kann empfindliche Lamellen zerstören und teure Reparaturen erfordern.

Fazit

Wenn die Wärmepumpe vereist, ist das zunächst ein normaler physikalischer Vorgang. Wenn die Luftwärmepumpe jedoch ständig vereist ist und der Abtauvorgang versagt, wird es kritisch. Ursachen dafür sind meist eine unzureichende Wartung, defekte Sensoren oder ein schlecht gewählter Aufstellort. 

Freie Luftzirkulation, funktionierende Kondensatableitung und eine regelmäßige Inspektion können die Lebensdauer und Effizienz der Anlage verbessern. Proaktives und achtsames Handeln kann Ausfälle und hohe Energiekosten vermeiden.

Häufig gestellte Fragen​

Ist es normal, dass sich Eis auf einer Wärmepumpe bildet?

Eine leichte Vereisung am Außengerät, vor allem am Verdampfer, ist bei Luftwärmepumpen normal. Der Verdampfer kühlt sich stark ab, wenn er der Außenluft Wärme entzieht und das dabei entstehende Kondenswasser aus der Feuchtigkeit der Luft kann dann im Winter gefrieren. Die Effizienz der Wärmepumpe bleibt erhalten, wenn das Eis regelmäßig entfernt wird. Eine temporäre Vereisung ist also normal und kein Grund zur Sorge.

Wenn die Wärmepumpe kälter ist als umgebende Lufttemperatur am Taupunkt, kann es dazu kommen, dass der Verdampfer vereist. Wärmepumpen entziehen der Außenluft Wärme und dabei sinkt die Temperatur des Verdampfers unter den Taupunkt der Luft. Die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit wird auf den Lamellen zu Wasser und bei Minustemperaturen zu Eis. Das erhöht den Wärmewiderstand der Wärmetauscherfläche, schränkt den Luftstrom ein und verringert die Wärmeübertragung. Die Effizienz der Anlage sinkt bis der regelmäßige Abtauzyklus das Eis zum Tauen und Abfließen bringt. Eine dauerhafte oder ungleichmäßige Vereisung weist auf Probleme im Abtauvorgang und technische Ursachen hin, die behoben werden sollten.

Beim Abtauen des anfallenden Schmelzwassers, kann eine Wärmepumpe im Winter den Gehweg vereisen. Wenn während des automatischen Abtauvorgangs das entstehende Wasser an der Außeneinheit abfließt und der Wasserabfluss nicht richtig isoliert oder abgeleitet ist, kann es auf dem kalten Gehweg wieder gefrieren und eine Eisfläche bilden. Das Problem kann durch verbesserte Kondensatabläufe, Positionierung mit Gefälle und Isolierung behoben werden, so dass sich keine Gefahrenstellen bilden können.

Teile den Beitrag:

Weitere Artikel

Eine Erdwärmepumpe in Aktion. (Foto: Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.)
Wie funktioniert eine Erdwärmepumpe?

Erdwärmepumpen sind eine innovative Methode, mit der die in der Natur gespeicherte Wärme nutzbar wird. In diesem Artikel erklären wir detailliert, wie die Erdwärmepumpe Funktion aufgebaut ist und welche einzelnen Komponenten die Erdwärmepumpe Funktionsweise ermöglichen. Für

Weiterlesen »