Inhalt des Artikels
Das Wichtigste in Kürze
- Gewerblicher Stromvergleich kann Einsparungen von 10-25 % ermöglichen.
- Wichtige Vergleichskriterien: Arbeitspreis, Grundpreis, Vertragslaufzeit, Preisgarantie, Nebenkosten und Nachhaltigkeit (zertifizierter Ökostrom).
- Online-Portale eignen sich für kleine und mittlere Unternehmen, während Großverbraucher von individueller Beratung und Ausschreibungen profitieren.
- Fehler vermeiden: keine veralteten Verbrauchsdaten nutzen, Preisgarantien prüfen, Vertragslaufzeiten und automatische Verlängerungen beachten.
- Energieeffizienz, Eigenstromerzeugung (z. B. Photovoltaik) und regelmäßige Tarifvergleiche erhöhen langfristig Wettbewerbsfähigkeit und Kosteneffizienz.
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- Was beeinflusst einen Gewerbestromtarif? → Wichtige Faktoren beim gewerblichen Stromvergleich
- Wonach entscheide ich? → Tipps zur Auswahl von günstigen Gewerbestromtarifen
- Jetzt eigene Energie erzeugen → Zu unserem Beitrag zum Thema: Lohnt sich Photovoltaik?
Inhaltsverzeichnis
Warum ein Stromvergleich für Gewerbe wichtig ist
Für Unternehmen sind Stromtarife deutlich komplexer als für private Haushalte. Firmen haben oft einen hohen Stromverbrauch, wollen mehrere Standorte abdecken und teils sogar an individuelle Lastprofile anpassen. Kleine Preisunterschiede bei den Tarifen können sich im Jahresverlauf zu erheblichen Beträgen summieren. Ein systematischer Stromvergleich für Gewerbekund:innen kann drei entscheidende Vorteile haben:
- Transparenz über Vertragsbedingungen und Verbrauch
- Kosteneinsparung durch günstigere Grundgebühren und Arbeitspreise
- Imageverbesserung, wenn sich bewusst für Stromversorger mit grünem Strom und zertifizierten Herkunftsnachweisen entschieden wird
In der Regel sparen Unternehmen bei einem gewerblichen Stromvergleich 10-25 % gegenüber ihrem bisherigen Gewerbestromtarif.
Wie funktioniert ein Stromvergleich für Gewerbekund:innen?
Der Prozess ist mit dem für Privatkund:innen vergleichbar. Auch der Preis für Gewerbestromtarife richtet sich grundsätzlich nach Verbrauch, Region und Laufzeitbindung. Zusätzlich können noch Parameter wie Zählermodell eine Rolle spielen.
Vorgehensweise Schritt für Schritt:
- Verbrauchsdaten erfassen und den Stromverbrauch in kWh pro Jahr mit Hilfe von aktuellen Rechnungen feststellen
- Netzgebiet und Zählernummer für den Anteil des Netznutzungsentgelts prüfen.
- Kündigungsfrist und Vertragslaufzeit bewusst entscheiden und das Recht auf Sonderkündigung bei Preiserhöhungen prüfen.
- Anfrage stellen entweder über spezialisierte Portale oder direkt beim Anbieter für individuelle Angebote.
- Tarifdetails analysieren und Grundpreis, Arbeitspreis, Preisgarantie, Bonus und Steuersätze prüfen.
Der Stromvergleich für Gewerbe lässt sich größtenteils online durchführen. Spezialisierte Plattformen und ihre Tools für günstigen Gewerbestrom können bei erhöhtem Verbrauch helfen. Für Großunternehmen kann es ratsam sein, eine individuelle Ausschreibung oder Beratung von Energieexpert:innen in Anspruch zu nehmen.
Wichtige Faktoren beim gewerblichen Stromvergleich
Es sollten mehrere Faktoren beachtet werden, bevor die Wahl für einen Gewerbestromanbieter getroffen wird. Am Ende sollen die Konditionen ein wirtschaftlich sinnvolles Gesamtpaket darstellen:
Arbeitspreis und Grundpreis:
Der Arbeitspreis wird mit jeder verbrauchten Kilowattstunde multipliziert und der Grundpreis deckt die Fixkosten des Stromanbieters wie Service oder Abrechnung. Insgesamt gilt: Je höher der Verbrauch, desto mehr Einfluss hat der Arbeitspreis auf die Gesamtkosten.
Flexibilität und Vertragslaufzeit:
Stromverträge haben in der Regel eine Mindestlaufzeit von 12 bis 36 Monaten. Kurze Verträge können bei fallenden Strompreisen mehr Flexibilität bieten während längere Verträge günstigere Preise sichern können. Wer Kalkulationssicherheit sucht, sollte auf eine Preisgarantie achten.
Nebenkosten, Umlagen und Steuern:
Gewerbekund:innen zahlen nicht nur den Energiepreis, sondern auch Netzentgelte, Umlagen (wie KWKG und EEG), Stromsteuer und Konzessionsabgaben. Die Kosten dafür sollten bei einem Vergleich transparent mit aufgeführt werden.
Nachhaltigkeit und Ökostrom:
Grüner Gewerbestrom wird immer beliebter und kann je nach Unternehmensstrategie auch für die Nachhaltigkeitsberichterstattung oder für Förderprogramme vorteilhaft sein. Der Ökostrom ist an Siegeln wie ok-power oder dem Grüner Strom Label zu erkennen.
Echten Ökostrom finden – nicht nur billig, sondern sinnvoll
Unser Ökostrom-Vergleich zeigt nicht nur Preise, sondern auch Unterschiede in Herkunft & Wirkung – inkl. Tipps, worauf Sie beim Anbieterwechsel wirklich achten sollten.
Stromvergleich Gewerbe: Online oder mit Berater:in?
Ein Stromvergleich für Gewerbekund:innen kann auf zwei Wegen durchgeführt werden:
- Über Online Portale: Kleine und mittelgroße Unternehmen mit mäßigem Jahresverbrauch können standardisierte Vergleichsrechner nutzen und so innerhalb von wenigen Minuten den Stromanbieter wechseln.
- Durch eine individuelle Beratung oder Ausschreibung: Wenn Sie als Großverbraucher (z.B. Hotellerie und Industrie) Gewerbestrom beziehen und größere Abnahmemengen benötigen, können Anbieter auf der Basis Ihrer Angaben maßgeschneiderte Angebote erstellen.
Verhandlungsführung, Vertragsprüfung und Monitoring kann auch häufig an spezialisierte Energieberater:innen abgegeben werden, so dass keine internen Ressourcen beansprucht werden müssen.
Ist Ökostrom für Gewerbe sinnvoll?
Ökostrom muss nicht unbedingt teurer sein, kann aber für das Image der Firma positiv genutzt werden. Eine passende Markenpositionierung kann bei den Kund:innen einen Imagevorteil bringen und auch viele Förderprogramme setzen den Bezug von Ökostrom voraus. Ein grüner Stromtarif reduziert den CO₂-Verbrauch, unterstützt gesetzliche Nachhaltigkeitsberichte und ESG-Strategien. Gleichzeitig weist Strom aus erneuerbaren Energiequellen eine höhere langfristige Preisstabilität auf. Ein Gewerbestrom-Vergleich kann also ökologische wie ökonomische Vorteile bringen.
Regionale Unterschiede und Netzgebiete
Der Gewerbestrompreis unterscheidet sich regional, da jedes Netzgebiet andere Konzessionsabgaben und Netzentgelte berechnet. Stadtwerke können lokale Vorteile bieten, während überregionale Anbieter häufig flexibler sind.
Beispiel:
Ein Betrieb mit 100.000 kWh Industriestrom Jahresverbrauch zahlt in Bayern etwa 1,5 ct pro kWh mehr als in NRW. Den Unterschied von 1.500 € machen allein die abweichenden Netzentgelte aus. Dadurch ist es sinnvoll, regionale Besonderheiten in die Kalkulation mit einzubeziehen.
Stromkosten langfristig optimieren
Neben dem regelmäßigen Stromvergleich für Gewerbe, kann auch der Umgang mit Energie im Alltag die Gesamtkosten beeinflussen.
Für die Optimierung empfiehlt sich:
- Spitzenlastzeiten reduzieren, indem Geräte mit hohem Verbrauch zeitlich versetzt genutzt werden.
- Energie-Monitoring mit digitalen Tools kann Verbrauchsmuster erfassen.
- Effiziente Geräte wie Wärmepumpen oder LED-Technik einsetzen.
- Eigenstromerzeugung durch Photovoltaikanlagen auf Gewerbedächern können Autarkie steigern und Bezugskosten senken.
Tarifoptimierung und Energieeffizienz in Kombination sind besonders wirkungsvoll, um Stromkosten zu senken.
Tipps zur Auswahl von günstigen Gewerbestromtarifen
Allein der Strompreis ist bei der Tarifauswahl nicht entscheidend, es sollte auch auf Service und Flexibilität geachtet werden, so dass das Gesamtpaket am Ende stimmt. Folgende Punkte können in die Entscheidungsfindung mit einfließen:
Preistransparenz: Versteckte Gebühren vermeiden, Angaben zu Steuern und Umlagen offenlegen lassen.
Preisgarantie: Kann bei volatilen Märkten Sicherheit geben.
Verbrauchsvisualisierung: Moderne Anbieter bieten digitale Tools, um den Energieverbrauch zu analysieren.
Kündigung: Kündigungsfristen und automatische Verlängerungen beachten.
Servicequalität: Wichtig sind Abrechnungsgenauigkeit, Erreichbarkeit und Leistungsabwicklung im Störungsfall.
Nachhaltigkeit: Zertifizierung des Stroms aus erneuerbaren Quellen prüfen.
Firmen, die den gewerblichen Stromvergleich regelmäßig durchführen, profitieren stärker von Wettbewerbsvorteilen und geringen Betriebskosten.
Häufige Fehler beim gewerblichen Stromvergleich
Mögliche Einsparpotenziale werden von Unternehmen nur selten ausgeschöpft. Das liegt meist an zu oberflächlichen oder veralteten Daten. Typische Fehler sind:
- Fehlende Preisgarantie: Der Preis kann unerwartet steigen.
- Nur auf Arbeitspreis achten: Der Grundpreis kann den Vorteil wieder aufheben.
- Vertragsbindung übersehen: Automatische Vertragsverlängerungen verhindern gute Neukundenkonditionen.
- Geschätzte Verbrauchsdaten: Falsche, ungeprüfte Angaben führen zu unpassenden Stromtarifen.
- Bonuszahlungen überbewerten: Einmalige Bonuszahlungen sollten nicht entscheidend sein.
Alle Vertragsdetails und Kostenkomponenten sollten bei einem professionellen Stromvergleich für Gewerbekund:innen beachtet werden.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Abgaben
Abgaben und Steuern sind neben dem Energiepreis ein wichtiger Kostenfaktor im Gewerbe:
- Die EEG-Umlage wurde zwar im Juli 2022 abgeschafft, ist aber weiterhin in älteren Verträgen relevant.
- Die Konzessionsabgabe wird von der Kommune festgelegt und ist abhängig von der Einwohnerzahl.
- Die Stromsteuer liegt standardmäßig bei 2,05 ct pro kWh, manche Branchen bekommen aber auch Ermäßigungen.
- Die Mehrwertsteuer beträgt 19 % für Gewerbekund:innen.
Für energieintensive Unternehmen im produzierenden Gewerbe gibt es außerdem die Möglichkeit nach § 9 StromStG für den Spitzenausgleich Entlastungen zu beantragen.
📌 Good-To-Know: Die EEG-Umlage entstand aus dem Erneuerbare Energien Gesetz und diente zur Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien. Seit ihrer Abschaffung 2022 wird die Finanzierung erneuerbarer Energien vom Bundeshaushalt übernommen.
Zukunftsperspektive: Energieeffizienz als Wettbewerbsfaktor
Die Kosten für Energie hängen zunehmend von der Unternehmensstrategie ab. Die Firmen, die kontinuierlich Prozesse effizienter gestalten, auf erneuerbare Energien setzen und sich günstige Tarife suchen, steigern damit ihre Wettbewerbsfähigkeit. Ein regelmäßiger Gewerbestrom Vergleich ist dafür die Basis.
Dabei geht es nicht nur darum, Nebenkosten zu senken, sondern auch Planbarkeit für Gewerbetreibende zu schaffen. Intelligente Verbrauchssteuerung und langfristige Preisgarantien können dabei strategisch sinnvoll sein. Durch einen regelmäßigen Vergleich und Anbieterwechsel kann auch in Krisenjahren stabiler gewirtschaftet werden.
Fazit
Ein Stromvergleich für Gewerbe kann dabei helfen, die Betriebskosten stark zu senken und die unternehmerische Effizienz zu steigern. Heutzutage gibt es sehr viele verschiedene Stromtarife für Gewerbe und Industrie und daher kann es Sinn ergeben, sich vorher über ein paar Kriterien bewusst zu werden. Besonders Ökostromtarife für Gewerbe mit langer Preisgarantie können in der aktuellen Marktphase von Vorteil sein. Letztendlich zählt es aber individuell zu regelmäßig, individuell und transparent die Stromverträge zu vergleichen.
Häufig gestellte Fragen
Was kostet Gewerbestrom aktuell?
Die Kosten für Gewerbestrom können variieren und hängen zunächst von der Postleitzahl und dem Anbieter ab. Wichtig ist auch die Verbrauchsmenge, denn Gewerbestrom 2025 kostet für Unternehmen mit 10.000 kWh oder 30.000 kWh Jahresverbrauch, etwa 20-35 ct pro Kilowattstunde als Arbeitspreis. Während Unternehmen mit einem Verbrauch von 100.000 kWh im Jahr meist günstigere Sonderkonditionen bekommen, bei dir die Kilowattstunde nur etwa 15 ct kostet.
Zu dem reinen Energiepreis addieren sich noch fixe Grundgebühren wie Netzentgelte, Steuern oder Umlagen, so dass insgesamt schnell Beträge von mehreren hundert Euro bis hin in den Tausenderbereich anfallen.
Warum ist Gewerbestrom günstiger?
Die Tarife für Gewerbestrom sind meist günstiger als Strom für Privathaushalte, da der erhöhte Verbrauch zu Mengenrabatten führt. Dazu kommt, dass Unternehmen häufig individuelle Angebote erhalten und nicht auf die Standardtarife zurückgreifen müssen. Oft bekommen Firmen auch Entlastungen bei Steuern oder Umlagen. Darüber hinaus haben Gewerbetreibende häufig bessere Konditionen, weil sie ihre Lastspitzen besser steuern oder reduzieren können und das auch für den Netzbetreiber günstiger ist.
Wie viel kWh verbraucht ein Gewerbe?
Der Stromverbrauch pro kWh von einem Gewerbe kann sehr unterschiedlich sein und hängt grundsätzlich von der Größe des Unternehmen ab. Als grobe Richtwerte können folgende Daten genommen werden.:
- Kleine Praxen und Büros: 5.000 bis 15.000 kWh/Jahr
- Handwerksbetriebe: 10.000 bis 50.000 kWh/Jahr
- Gastronomie und Einzelhandel: 30.000 bis 100.000 kWh/Jahr
- Industriebetriebe: 100.000 bis mehrere Millionen kWh/ Jahr
Genaue Daten über den Stromverbrauch von Unternehmen können auf den Stromrechnungen oder mit Hilfe der Zählerdaten ermittelt werden. Ein Strompreisvergleich für Gewerbe kann sich schon ab ca. 5.000 kWh pro Jahr lohnen.


