Photovoltaikanlage im Winter: Wie viel Strom produziert eine Solaranlage in der kalten Jahreszeit?

Ein weißes Haus mit Sonnenkollektoren auf dem schneebedeckten Dach steht in einem verschneiten Hof, aus den Fenstern strahlt warmes Licht und im Hintergrund sieht man schneebedeckte Bäume. Rauch steigt aus dem Schornstein auf.
Viele Hausbesitzer fragen sich, ob ihre Photovoltaikanlage im Winter überhaupt genügend Strom produziert. Die kurzen Tage, der niedrige Sonnenstand und gelegentlicher Schnee lassen Zweifel aufkommen, ob sich die Investition in eine Solaranlage lohnt. Faire Überlegung. Wir zeigen Ihnen, wie viel Ertrag eine PV-Anlage im Winter bringt und wie Sie die Effizienz erhöhen können.
  • Eine Photovoltaikanlage produziert im Winter deutlich weniger Strom als im Sommer, liefert aber weiterhin verwertbare Energie (selbst bei diffusem Licht und bewölktem Himmel)
  • Der geringere Ertrag in der kalten Jahreszeit wird durch die hohe Solarstromproduktion in den Sommermonaten mehr als ausgeglichen, sodass sich die Anlage über das Jahr rentiert.
  • Eine 10 kWp Photovoltaikanlage erzeugt im Winter durchschnittlich 10-20 kWh pro Tag, während sie im Sommer auf 40-60 kWh pro Tag kommt.
  • Mit einem Stromspeicher, optimaler Ausrichtung und einem angepassten Eigenverbrauch lässt sich die Effizienz der Solaranlage im Winter steigern.

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Inhaltsverzeichnis

Lohnt sich eine Solaranlage im Winter?

Auch wenn der Solarertrag im Winter geringer ausfällt, lohnt sich die Investition in eine Photovoltaikanlage in Deutschland in fast allen Fällen. Über das Jahr verteilt erhalten wir hierzulande zwischen 950 und 1.300 Kilowattstunden pro Quadratmeter an Sonneneinstrahlung. Genug, damit sich die Anlage innerhalb weniger Jahre amortisiert. Die Hochleistungsmonate im Sommer gleichen die schwächeren Wintermonate mehr als aus, sodass eine PV-Anlage ganzjährig einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung leistet.

Entscheidend ist die Gesamtbetrachtung: Eine Photovoltaikanlage produziert im Sommer etwa dreimal so viel Solarstrom wie im Winter. Diese sommerliche Überproduktion kompensiert nicht nur die winterlichen Ertragseinbußen, sondern sorgt auch dafür, dass sich die Anlage wirtschaftlich rechnet. 

📌 Quick-Tipp: Solaranlagen für Einfamilienhäuser amortisieren sich in der Regel innerhalb von 5 bis 8 Jahren. Danach produzieren die Module für weitere 20 Jahre und mehr nahezu kostenlosen Solarstrom für Ihren Haushalt.

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Ertrag nach Monat: Das produziert eine Solaranlage im Sommer und Winter

Die folgende Tabelle zeigt den durchschnittlichen monatlichen Ertrag für verschiedene Anlagengrößen in Deutschland. Die Werte basieren auf einer Südausrichtung mit einer Dachneigung von 30-35 Grad. Wichtig: Die Erträge können abhängig vom Bundesland abweichen, da die Anzahl der Sonnenstunden nicht überall den gleichen Wert erreicht in Deutschland.

Monat5 kWp Anlage8 kWp Anlage10 kWp Anlage15 kWp Anlage20 kWp Anlage30 kWp Anlage
Januar90 kWh145 kWh180 kWh270 kWh360 kWh540 kWh
Februar135 kWh215 kWh270 kWh405 kWh540 kWh810 kWh
März275 kWh440 kWh550 kWh825 kWh1.100 kWh1.650 kWh
April400 kWh640 kWh800 kWh1.200 kWh1.600 kWh2.400 kWh
Mai500 kWh800 kWh1.000 kWh1.500 kWh2.000 kWh3.000 kWh
Juni525 kWh840 kWh1.050 kWh1.575 kWh2.100 kWh3.150 kWh
Juli550 kWh880 kWh1.100 kWh1.650 kWh2.200 kWh3.300 kWh
August500 kWh800 kWh1.000 kWh1.500 kWh2.000 kWh3.000 kWh
September375 kWh600 kWh750 kWh1.125 kWh1.500 kWh2.250 kWh
Oktober250 kWh400 kWh500 kWh750 kWh1.000 kWh1.500 kWh
November110 kWh175 kWh220 kWh330 kWh440 kWh660 kWh
Dezember75 kWh120 kWh150 kWh225 kWh300 kWh450 kWh
Gesamt pro Jahr3.785 kWh6.055 kWh7.570 kWh11.355 kWh15.140 kWh22.710 kWh

Wie die Übersicht zeigt, produziert eine Solaranlage im Winter nur einen Bruchteil des Sommerertrags. Während eine 10 kWp Photovoltaikanlage im Juli maximal 1.100 kWh erzeugen kann, sind es im Dezember lediglich etwa 150 kWh. Der Ertrag im Winter ist also deutlich niedriger.

Faktor Globalstrahlung

Die Globalstrahlung ist der entscheidende Faktor für den Ertrag einer Solaranlage und bezeichnet die gesamte Sonneneinstrahlung, die auf eine horizontale Fläche trifft. Sie setzt sich aus der direkten Sonnenstrahlung und der diffusen Strahlung zusammen, die durch Wolken und Atmosphäre gestreut wird.

Selbst bei bewölktem Himmel produziert eine Photovoltaikanlage Strom, da die Solarmodule auch diffuses Licht in elektrische Energie umwandeln können. In Deutschland liegt die durchschnittliche Globalstrahlung bei etwa 1.000 bis 1.200 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, wobei die Werte im Süden höher ausfallen als im Norden.

Für die Berechnung des zu erwartenden Ertrags einer PV-Anlage ist die Globalstrahlung am Standort daher ebenso wichtig wie die Ausrichtung und Neigung der Module.

Eine Photovoltaikanlage im Winter, bedeckt mit schmelzenden Schneeflecken und Eiszapfen, ist auf einem verschneiten Dach montiert, mit einer verschwommenen Winterlandschaft im Hintergrund.
Schnee auf Solaranlage meist kein Problem

Schnee auf der Photovoltaikanlage: Was tun?

Schnee auf den Solarmodulen stellt in der Regel kein großes Problem dar, da die Module meist steil genug geneigt sind, damit der Schnee von selbst abrutscht. Leichter Schnee rutscht oft bereits nach wenigen Stunden ab, sobald die Sonne scheint und die Module sich erwärmen.

Von einer manuellen Entfernung des Schnees wird abgeraten, da dies die empfindliche Oberfläche der Solarmodule beschädigen könnte und zudem ein erhebliches Sicherheitsrisiko auf dem verschneiten Dach darstellt. In den meisten Fällen ist es daher am besten, einfach abzuwarten, bis sich das Problem von selbst löst. 

Da die Winter in Deutschland in den letzen Jahren sowieso recht mild ausfallen, ist die Einwirkung von Schnee auf den Solarmodulen generell recht gering.

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Effizienz im Winter erhöhen: Das können Sie tun

Stromspeicher nutzen

Ein Stromspeicher ist gerade im Winter entscheidend, um den tagsüber erzeugten Solarstrom für die Abend- und Nachtstunden zu speichern, in denen häufig mehr Strom verbraucht wird. Da die Sonnenscheindauer in der kalten Jahreszeit begrenzt ist, können Sie mit einem Speicher den Eigenverbrauch deutlich erhöhen und Ihre Stromkosten senken.

Besonders für Haushalte mit Wärmepumpe oder Elektroauto lohnt sich diese Investition, da sie die Abhängigkeit vom teuren Netzstrom reduziert.

Größere Anlage dimensionieren

Eine größer dimensionierte Photovoltaikanlage kann im Winter mehr Strom produzieren und so die geringere Sonneneinstrahlung teilweise ausgleichen. Bevor Sie jedoch die Anlagengröße erhöhen, sollten Sie unbedingt eine wirtschaftliche Berechnung durchführen, um sicherzustellen, dass sich die Mehrkosten auch tatsächlich lohnen.

Eine PV-Anlage mit 15 oder 20 kWp statt 10 kWp erzeugt zwar absolut mehr Solarstrom im Winter, die Mehrproduktion im Sommer muss aber sinnvoll genutzt oder eingespeist werden können. Bedenken Sie dabei auch die Dachfläche, die Statik und die örtlichen Gegebenheiten in die Planung einfließen zu lassen.

Stromverbrauch durch Smart Home optimieren

Smart-Home-Systeme erhöhen zwar nicht die Effizienz der Anlage, unterstützen aber die Optimierung des Verbrauchs. Bedeutet, Sie können mit weniger Strom die gleiche Leistung im Haushalt erreichen und sich somit an die verringerte Produktion im Winter anpassen.

Die smarten Steuerungen schalten Verbraucher wie Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler automatisch dann ein, wenn die Sonne scheint und die Anlage gerade Strom produziert.

Regelmäßige Reinigung und Wartung

Die regelmäßige Reinigung und Wartung der Solarmodule trägt dazu bei, dass die Anlage auch im Winter maximal effizient arbeitet. Verschmutzungen wie Staub, Blätter oder ähnliches sollten von Zeit zu Zeit entfernt werden, damit die volle Sonneneinstrahlung die Solarzellen erreichen kann und der Wirkungsgrad durchgängig hoch bleibt.

Optimale Ausrichtung und Neigung

Die Ausrichtung und Neigung der Solarmodule hat einen erheblichen Einfluss auf den Ertrag einer Solaranlage – Im Sommer wie im Winter. Idealerweise sind die Module nach Süden ausgerichtet, um die niedrig stehende Wintersonne optimal einzufangen. 

Eine steilere Neigung zwischen 35 und 45 Grad ist im Winter vorteilhaft, da sie nicht nur den Einstrahlwinkel verbessert, sondern auch dafür sorgt, dass Schnee leichter abrutscht. 

Ein modernes Haus mit großen Sonnenkollektoren (Photovoltaikanlage im Winter) auf dem schneebedeckten Dach, umgeben von Bäumen und einem verschneiten Hof an einem klaren, sonnigen Wintertag. Warmes Licht leuchtet aus den Fenstern.
Solaranlage lohnt sich auch im Winter

Fazit

Eine Photovoltaikanlage produziert im Winter zwar deutlich weniger Strom als im Sommer, bleibt aber dennoch eine lohnende Investition für Hausbesitzer. Die hohen Erträge in den Sommermonaten gleichen die winterlichen Einbußen aus. Mit der richtigen Dimensionierung, einem Speicher und einem optimierten Eigenverbrauch können Sie auch in der kalten Jahreszeit das Maximum aus Ihrer PV-Anlage herausholen und langfristig von günstiger, nachhaltiger Energie profitieren.

Häufig gestellte Fragen​

Wieviel Strom produziert eine 10 kWp-Anlage im Winter?

Eine 10 kWp Photovoltaikanlage erzeugt in den Wintermonaten Dezember bis Februar durchschnittlich zwischen 150 und 270 kWh pro Monat. Das entspricht etwa 10 bis 20 kWh pro Tag. Die tatsächliche Leistung variiert stark je nach Sonnenscheindauer, Bewölkung und vor allem dem Standort.

Wieviel Strom produziert eine 8 kWp-Anlage im Winter?

Eine 8 kWp PV-Anlage produziert im Winter etwa 120 bis 215 kWh pro Monat, also ungefähr 8 bis 16 kWh pro Tag. Der Ertrag ist in dieser Anlagengröße proportional geringer als bei einer 10 kWp Anlage, reicht aber dennoch aus, um einen Teil des täglichen Strombedarfs zu decken.

Kann man mit Photovoltaik im Winter Heizen?

Mit Photovoltaik im Winter zu heizen ist grundsätzlich möglich, aber aufgrund des geringeren Ertrags nur bedingt wirtschaftlich sinnvoll. Eine Wärmepumpe in Kombination mit einer PV-Anlage und einem großzügig dimensionierten Stromspeicher kann im Winter einen Teil des Heizbedarfs decken, allerdings wird in den meisten Fällen zusätzlicher Netzstrom benötigt.

Sollte ich den PV-Speicher im Winter abschalten oder laufen lassen?

Den PV-Speicher sollten Sie im Winter auf keinen Fall abschalten, sondern durchgehend laufen lassen. Auch wenn der Ertrag geringer ist, lohnt sich die Speicherung des tagsüber erzeugten Solarstroms für die Nutzung am Abend und in der Nacht. Das Abschalten würde bedeuten, dass Sie den gesamten selbst erzeugten Strom sofort verbrauchen oder einspeisen müssten, was wirtschaftlich weniger sinnvoll ist als der Eigenverbrauch.

Welche Neigung für die Solaranlage im Winter?

Für optimale Erträge im Winter eignet sich eine Neigung zwischen 35 und 45 Grad, da diese den niedrigen Sonnenstand in der kalten Jahreszeit besser einfängt. Eine steilere Neigung hat zudem den Vorteil, dass Schnee leichter abrutscht und die Module schneller wieder Strom produzieren können. 

Besteht bei meinem Dach durch Schneelast auf der PV-Anlage Einsturzgefahr?

Bei fachgerechter Installation einer Photovoltaikanlage besteht in der Regel keine Einsturzgefahr durch Schneelast. Die Statik des Dachs wird bereits in der Planungsphase geprüft. Dabei wird die zusätzliche Last der Solarmodule sowie möglicher Schneelasten berücksichtigt. 

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