Entsorgung Ihrer Solarmodule: So sparen Sie Kosten beim Entsorgen der Solaranlage

Ein Arbeiter in orangefarbenem Overall hantiert mit einem kaputten Solarpanel in einem Recyclingzentrum. Im Hintergrund bewegen andere Arbeiter und Maschinen Materialien. Ein Schild mit der Aufschrift "Wertstoffhof" weist auf die Sammlung von Elektronikschrott und Solarsystemen hin.
Nach 20 bis 30 Jahren haben Solarmodule ihre Lebensdauer erreicht und müssen fachgerecht entsorgt werden. Viele Betreiber von Photovoltaikanlagen fragen sich dann: Was kostet die Entsorgung und wie läuft sie ab? Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ist die Entsorgung von Solarmodulen für Privatpersonen kostenfrei. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben und wie Sie dabei sogar Geld sparen können.
  • Solarmodule gelten als Elektro- und Elektronikaltgeräte und dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden
  • Hersteller und Händler sind gesetzlich zur kostenlosen Rücknahme verpflichtet (bei haushaltsüblichen Mengen)
  • Private Haushalte können ihre Module kostenfrei bei kommunalen Wertstoffhöfen oder über Rücknahmesysteme entsorgen
  • Beim Recycling werden bis zu 95 % der wertvollen Rohstoffe wie Glas, Aluminium, Silber und Kupfer zurückgewonnen

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Inhaltsverzeichnis

Kostet die Entsorgung der Solarmodule Geld?

Für Privatpersonen ist die Entsorgung von Solarmodulen in haushaltsüblichen Mengen in der Regel kostenfrei. Das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) verpflichtet Hersteller zur kostenlosen Rücknahme ausgedienter Photovoltaikmodule nach der WEEE-Richtlinie (waste electrical and electronic equipment).

Die Regelung gilt unabhängig davon, ob es sich um kristalline Siliziummodule, Dünnschichtmodule oder andere Solarzelltypen handelt. Auch die in Photovoltaikanlagen verbauten Wechselrichter fallen unter diese gesetzliche Rücknahmepflicht.

Allerdings gibt es einige Aspekte, die Sie beachten sollten:

  • Die kostenfreie Entsorgung gilt nur für Module aus privaten Haushalten und nicht für gewerbliche Anlagen in großen Mengen.
  • Bei der Demontage der Solaranlage können separate Kosten entstehen, wenn Sie einen Fachbetrieb beauftragen müssen.
  • Transport und Verpackung der Module zum Sammelpunkt gehen ebenfalls zu Ihren Lasten.

📌 Quick-Tipp: Um Kosten zu sparen, sollten Sie sich vorab informieren, ob der Hersteller oder Händler eine kostenlose Abholung anbietet oder welcher Wertstoffhof in Ihrer Nähe die Module annimmt.

Vorsicht bei unsachgemäßer Entsorgung: Wer Module illegal entsorgt oder zum Beispiel in der Natur ablegt, riskiert hohe Bußgelder. Zudem können bei Beschädigung der Module während der Demontage giftige Stoffe wie Cadmium oder Blei (bei manchen Dünnschichtmodulen) austreten. Eine fachgerechte Entsorgung schützt also nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel vor unnötigen Zusatzkosten.

Selbst entsorgen oder zurückgeben: Diese Möglichkeiten haben Sie

Wer seine PV-Module richtig entsorgen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Informieren Sie sich vorab zu den verschiedenen Optionen, um die für Sie kostengünstigste Variante zu finden.

Rückgabe beim Hersteller oder Händler

Die einfachste Möglichkeit ist oft die direkte Rückgabe beim Hersteller oder bei dem Händler, bei dem Sie die Solarmodule ursprünglich gekauft haben. Viele Anbieter haben spezialisierte Rücknahmesysteme etabliert und arbeiten mit Recyclingunternehmen zusammen. Bei einigen Herstellern können Sie die Module direkt zurücksenden oder abholen lassen. Informieren Sie sich am besten schon beim Kauf über die späteren Entsorgungsmöglichkeiten, um von Anfang an einen verlässlichen Partner zu haben. In unserem Vergleich können Sie renommierte Anbieter miteinander vergleichen.

Ein Pappkarton auf grauem Boden enthält ein staubiges Solarmodul, bereit für die Entsorgung, geschützt durch braunes Packpapier und weiße Schaumstoffunterlagen. Der geöffnete Karton zeigt das Modul von oben.
Rücksendung zum Hersteller häufig kostenfrei

Abgabe beim kommunalen Wertstoffhof

Wertstoffhöfe nehmen Solarmodule von Privatpersonen in haushaltsüblichen Mengen kostenfrei an, da sie unter die WEEE-Richtlinie (Waste Electrical and Electronic Equipment) fallen. Vor der Anlieferung sollten Sie sich telefonisch erkundigen, ob Ihr örtlicher Wertstoffhof PV-Module annimmt und ob eine Anmeldung erforderlich ist. Bringen Sie die Module sicher verpackt zum Wertstoffhof, um Beschädigungen zu vermeiden.

Entsorgung über PV CYCLE oder andere Recyclingsysteme

PV CYCLE ist ein europäisches Rücknahme- und Recyclingsystem speziell für Photovoltaikmodule. Das Unternehmen betreibt kostenlose Sammelstellen in ganz Deutschland und hilft bei der Entsorgung von PV-Modulen. Über die Website von PV CYCLE können Sie die nächstgelegene Sammelstelle finden und Ihre Module dort abgeben.

Das System garantiert eine fachgerechte und umweltgerechte Entsorgung nach höchsten Standards. Auch andere spezialisierte Recyclingsysteme wie die Stiftung ear (Elektro-Altgeräte Register) koordinieren die ordnungsgemäße Entsorgung von Solarmodulen in Deutschland.

Abholung durch spezialisierte Entsorgungsunternehmen

Für größere Mengen oder bei schwierigem Zugang zur Anlage bieten spezialisierte Entsorgungsfirmen einen kompletten Service inklusive Demontage und Abholung an. Jedoch fallen bei dieser Variante Kosten an. Diese variieren je nach Anlagengröße, Standort und Aufwand, können aber durch die Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe teilweise kompensiert werden. Ein Vergleich mehrerer Anbieter lohnt sich, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.

📌 Quick-Tipp: Auch wenn Sie Kosten bei der Demontage sparen wollen, empfehlen wir besonders bei schwer erreichbaren Anlagen nicht auf eigene Faust zu handeln. Besonders ältere Modelle können gefährliche Stoffe enthalten, die beim Bruch freigesetzt werden können. 

Alte Solaranlage verkaufen: Ist das möglich?

Nicht jedes ausgediente Solarmodul muss zwangsläufig entsorgt werden. Manchmal lässt sich damit sogar noch Geld verdienen.

Funktionsfähige Module, die lediglich aufgrund sinkender Leistung oder einer Anlagenmodernisierung ausgetauscht werden, haben durchaus noch einen Restwert. Der Second-Hand-Markt für Solarmodule wächst stetig, da die Module ein zweites Leben in kleineren Off-Grid-Anlagen, Gartenhäusern, Wohnmobilen oder Hobbyprojekten finden können. Spezialisierte Onlineplattformen und Händler vermitteln gebrauchte PV-Module an Interessenten weltweit. Eine gute Anlaufstellen ist SecondSol.

🌱 Green-Fakt: Wenn Sie Ihre Solarmodule über eine Second-Hand-Plattform verkaufen, verdienen Sie sich nicht nur ein paar Euro, sondern leisten zugleich auch einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und entlasten aktiv die Umwelt.

Wichtig für einen erfolgreichen Verkauf ist die realistische Einschätzung des Modulzustands: Dokumentieren Sie Leistungsdaten, Alter und eventuelle Schäden transparent. Module mit einer Restleistung von mindestens 80 % des ursprünglichen Wertes lassen sich noch gut verkaufen. Beachten Sie jedoch, dass die Wiederverwendung nur bei einwandfreiem technischem Zustand sinnvoll und sicher ist. Bei Beschädigungen oder stark reduzierter Leistung ist die fachgerechte Entsorgung die bessere und ökologisch sinnvollere Wahl.

Mehrere Solarmodule werden aufrecht auf Metallregalen in einem Lagerhaus gelagert, bereit für den Einsatz oder die Entsorgung von Solarmodulen. Auf einer Platte ist ein handgeschriebenes Schild mit den technischen Daten und dem Preis angebracht, während sich in den unteren Regalen Kartons stapeln.
Second Hand Markt für Solarmodule

Wann muss ich die Solaranlage entsorgen?

Eine gesetzliche Verpflichtung zur Entsorgung von Solarmodulen zu einem bestimmten Zeitpunkt gibt es nicht. Die meisten Solarmodule erreichen nach 20 bis 30 Jahren das Ende ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer, wenn die Leistung deutlich unter 80% des Ausgangswerts sinkt.

Häufig erkennt man die „gezählten Tage“ der Anlage anhand von:

  • Mikrorisse
  • Delaminierung
  • Verfärbungen oder Hotspots

Recycling: Das passiert mit alten Photovoltaik Modulen

Alte Solarmodule sind alles andere als wertloser Abfall. Die verbauten Materialien können voneinander getrennt und dann wiederverwendet werden. Beim fachgerechten Recycling der Module lassen sich heute bereits bis zu 95 % der enthaltenen Rohstoffe zurückgewinnen.

Zuerst werden die Aluminiumrahmen und Anschlusskästen entfernt. Diese Teile wandern direkt in eigene Recyclingkreisläufe und können schon bald wieder als Rohstoff in der Industrie genutzt werden.

Das Herzstück der Module sind die Solarzellen. Rund 75 % ihres Gewichts bestehen aus Glas. Nach der Aufbereitung wird daraus neues Glas, zum Beispiel für Fenster oder sogar wieder für ein neues Solarpanel. Auch die Halbleitermaterialien wie Silizium lassen sich mit speziellen Verfahren herauslösen und für die Herstellung neuer Solarzellen einsetzen.

Besonders wichtig sind die Edelmetalle Silber und Kupfer, die sich in den Kontakten und den Leitungen befinden. Sie sind wertvoll und besonders gut für das Recycling geeignet. Das herauslösen ist meist nicht ganz einfach, jedoch lohnt sich der Aufwand für den Wertstoffhof, da sie in größeren Mengen eine gute Vergütung einbringen können.

Etwas schwieriger ist es auch bei Dünnschichtmodulen, weil sie teilweise Schadstoffe wie Cadmium enthalten. Doch moderne Recyclingverfahren sorgen dafür, dass diese Stoffe sicher getrennt und unschädlich gemacht werden.

📌 Good-To-Know: In Deutschland erreichen wir heute schon Recyclingquoten von über 90 % mit steigender Tendenz. Jeder recycelte Quadratmeter Modul spart Ressourcen, schont die Umwelt und zeigt, dass Photovoltaik nicht nur grünen Strom liefert, sondern auch selbst Teil einer echten Kreislaufwirtschaft sein kann.

Fazit

Die Entsorgung von Solarmodulen ist dank gesetzlicher Regelungen für Privatpersonen in der Regel kostenfrei und unkompliziert möglich. Hersteller und Händler sind zur Rücknahme verpflichtet und auch kommunale Wertstoffhöfe sowie spezialisierte Recyclingsysteme bieten zuverlässige Entsorgungswege. Durch das hochentwickelte Recycling werden wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen und wiederverwendet, was Photovoltaik zu einer besonders nachhaltigen Technologie macht. Mit der richtigen Planung können Sie nicht nur Kosten sparen, sondern auch aktiv zum Umweltschutz beitragen.

Häufig gestellte Fragen​

Kann ich meine PV-Module einfach im Hausmüll entsorgen?

Nein, Solarmodule fallen unter das Elektro- und Elektronikgerätegesetz und gelten als Elektroschrott. Eine Entsorgung im Hausmüll ist illegal und kann zu hohen Bußgeldern führen. Module müssen bei entsprechenden Sammelstellen oder Wertstoffhöfen abgegeben werden.

Bei fachgerechter Entsorgung entsteht kein Umweltschaden. Durch professionelles Recycling werden bis zu 95 % der Materialien wiederverwertet. Gefährliche Stoffe wie Cadmium oder Blei werden sicher extrahiert und können so nicht in die Umwelt gelangen. Nur bei unsachgemäßer Entsorgung der Altmodule besteht ein Risiko von Verschmutzung.

Der Wert alter Solarzellen hängt von ihrem Zustand und ihrer Restleistung ab. Funktionsfähige Module mit mindestens 80 % Leistung können auf dem Second-Hand-Markt noch zwischen 20-100 € pro Modul erzielen. Auch defekte Module haben noch einen Materialwert durch die enthaltenen Rohstoffe wie Silizium, Silber und Aluminium.

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