Dachfläche vermieten für Photovoltaik: So viel Geld steckt in Ihrer Dachfläche

Zwei Männer stehen auf einem mit Solarzellen bedeckten Dach; einer hält Baupläne in der Hand und zeigt in die Ferne, während der andere in die gleiche Richtung blickt. Der Himmel ist teilweise bewölkt und im Hintergrund sind Bäume zu sehen.
Ihre Dachfläche kann mehr sein als nur Schutz vor Wind und Wetter. Nutzen Sie Ihr Dach nicht selber für eine Solaranlage, können Sie diese stattdessen verpachten und dadurch Jahr für Jahr Geld verdienen ohne selber die hohen Investitionskosten einer Solaranlage zu tragen. Dabei übernehmen externe Unternehmen die komplette Planung, Finanzierung und Installation der PV Anlage. Der entscheidende Vorteil liegt auf der Hand: Ohne eigenen finanziellen Aufwand lässt sich mit der vorhandenen Dachfläche über Jahrzehnte ein passives Einkommen generieren.
  • Vergütungen reichen von jährlichen Zahlungen über Einmalzahlungen bis hin zur Übernahme von Sanierungskosten für Ihr Dach
  • Externe Investor:innen übernehmen sämtliche Kosten für Planung, Installation und Wartung der Solaranlage
  • Vertragslaufzeiten erstrecken sich typischerweise über 20 bis 25 Jahre
  • Viele Anbieter verlangen eine Mindestgröße der Dachfläche, die häufig nur bei gewerblichen Immobilien erreicht wird

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Inhaltsverzeichnis

Wie viel Geld bekommt man für die Vermietung der Dachfläche für Solar?

Die Vergütung für vermietete Dachflächen richtet sich nach verschiedenen Faktoren, die das Ertragspotenzial beeinflussen. Zentrale Rolle spielen dabei die Größe der nutzbaren Fläche, die Dachausrichtung und der Neigungswinkel. Zusätzlich fließen in die Berechnung die regionale Sonneneinstrahlung sowie der Zustand des Daches ein. Investor:innen kalkulieren auf Basis dieser Parameter, wie viel Strom die geplante Anlage voraussichtlich produzieren wird.

Die Pachtmodelle unterscheiden sich je nach Anbieter erheblich. Manche Unternehmen zahlen eine Einmalvergütung zu Vertragsbeginn, während andere auf jährliche Pachtraten über die gesamte Laufzeit setzen. Ein weiteres Modell sieht eine Kombination aus Grundpacht und einer Umsatzbeteiligung am erzeugten Strom vor.

Wieder andere bieten eine kostenfrei Dachsanierung an, um im Anschluss die Dachfläche für einen festgelegten Zeitraum nutzen zu dürfen. Als Vermieter:in sollten Sie verschiedene Angebote sorgfältig vergleichen, um die optimale Vergütungsstruktur zu finden.

📌 Die Vergütung: Bei den meisten Anbietern ist eine Vergütung von 2,50-3,00 € pro Quadratmeter pro Jahr möglich.

Die tatsächliche Höhe der Zahlung variiert stark nach Region und Anbieter. In sonnenreichen Gebieten mit hohem Strombedarf fallen die Pachtzahlungen tendenziell höher aus. Gewerbliche Dachflächen erzielen oft bessere Konditionen als private Immobilien. Der Verhandlungsspielraum hängt maßgeblich von der Attraktivität Ihrer Dachfläche für potenzielle Investor:innen ab.

Größe der DachflächeGeschätzte jährliche VergütungGesamtvergütung über 20 Jahre
200 m²600 €12.000 €
500 m²1.500 €30.000 €
1.000 m²3.000 €60.000 €
10.000 m²30.000 €600.000 €

*Die dargestellten Werte sind Durchschnittswerte und können je nach Anbieter, Region und individuellen Rahmenbedingungen erheblich variieren. Eine genaue Ermittlung der möglichen Vergütung erfolgt durch eine individuelle Dachprüfung und Wirtschaftlichkeitsberechnung des jeweiligen Investors.

Was passiert, wenn die Stromkosten schwanken?

Schwankende Strompreise stellen kein Risiko dar, da durch das EEG eine garantierte Rate für die Einspeisevergütung festgelegt wird. Selbst bei sinkenden Strompreisen erhält der/die Investor:in also weiterhin die zu Vertragsbeginn festgeschriebene Vergütung, wodurch auch Ihnen weiterhin der vereinbarte Betrag ausgezahlt werden kann. Die Pacht ist somit über den gesamten Zeitraum abgesichert.

Solarenergie erzeugt aus Solarthermie Anlage
EEG sichert stabile Vergütung für die Einspeisung

Wie funktioniert die Dachvermietung?

Der Prozess beginnt typischerweise mit einer unverbindlichen Anfrage bei einem Solarinvestor oder einer spezialisierten Vermittlungsplattform. Nach einer ersten groben Einschätzung der Eignung erfolgt eine detaillierte Vor-Ort-Besichtigung durch Expert:innen. Dabei werden die Dachstatik geprüft, potenzielle Verschattungen analysiert und die technische Machbarkeit bewertet.

Erfüllt die Dachfläche alle Kriterien, erstellt der Investor ein konkretes Angebot mit detaillierten Vertragsbedingungen. Verhandlungspunkte umfassen die Pachthöhe, die Vertragslaufzeit sowie Regelungen zu Wartung und Instandhaltung. Achten Sie unbedingt auf einen rechtlich geprüften Pachtvertrag. Dieser sichert beide Parteien ab und regelt alle relevanten Aspekte der Zusammenarbeit. Die Vertragslaufzeit orientiert sich üblicherweise an der wirtschaftlichen Nutzungsdauer der Photovoltaikanlage von 20 bis 25 Jahren.

📌 Quick-Tipp: Vergleichen Sie verschiedene Angebote und Vergütungsformen. Während einige Anbieter jährliche Auszahlungen garantieren, setzen andere auf eine Einmalzahlung zu Beginn der Laufzeit. Rechnen Sie verschiedene Fälle durch, um das beste Angebot zu finden.

Nach Vertragsunterzeichnung übernimmt das Investorenunternehmen sämtliche weiteren Schritte. Dazu gehören die Beantragung notwendiger Genehmigungen, die Netzanmeldung beim örtlichen Energieversorger sowie die komplette Planung der Anlage. Die Installation erfolgt durch qualifizierte Fachbetriebe, ohne dass Sie sich als Eigentümer:in um organisatorische Details kümmern müssen. Sämtliche Kosten für Material, Montage und Inbetriebnahme trägt der Investor.

Nach erfolgreicher Installation und Netzanschluss beginnt die vereinbarte Pachtzahlung. Gleichzeitig startet der Betrieb der Solaranlage, deren erzeugter Strom entweder ins öffentliche Netz eingespeist wird. Während der gesamten Vertragslaufzeit bleibt der Investor für alle anfallenden Wartungs- und Reparaturarbeiten verantwortlich.

Lohnt sich die Vermietung oder ist eine eigene Solaranlage sinnvoller?

Die Dachflächenvermietung bietet einen unkomplizierten Weg, um mit der vorhandenen Immobilie zusätzliche Einnahmen zu generieren. Besonders attraktiv erscheint dieses Modell für Eigentümer:innen, die keine eigenen finanziellen Mittel investieren möchten oder können. Der komplette Verzicht auf Eigenkapital, Planungsaufwand und Betreiberverantwortung macht die Vermietung zu einer risikoarmen Alternative. 

Wann sich die Dachvermietung lohnt

  • Fehlendes Eigenkapital für die Investition in eine eigene Photovoltaikanlage macht die risikofreie Pachtoption attraktiv
  • Sanierungsbedürftige Dächer werden durch den Investor häufig erneuert, was erhebliche Sanierungskosten spart
  • Vermietung von Gewerbeimmobilien oder Mehrfamilienhäusern, bei denen der Eigenverbrauch kompliziert abzurechnen wäre
  • Zeitlich begrenzte Eigentumsverhältnisse, etwa bei geplantem Verkauf innerhalb der nächsten 10 Jahre

Wann sich eine eigene Solaranlage mehr lohnt

  • Verfügbares Eigenkapital oder günstige Finanzierungsmöglichkeiten ermöglichen die Investition in eine eigene Anlage
  • Hoher Eigenverbrauch des produzierten Stroms steigert die Wirtschaftlichkeit erheblich gegenüber reiner Einspeisung
  • Langfristige Eigennutzung der Immobilie garantiert die vollständige Amortisation und maximale Rendite
  • Interesse an technologischer Unabhängigkeit und aktiver Energiewende-Teilnahme motiviert zur eigenen Anlage
  • Kombinationsmöglichkeiten mit Wärmepumpe erhöhen den Nutzen der selbst erzeugten Energie deutlich
solaranlage auf einem mehrfamilienhaus in einer grünen stadt
Eigene Solaranlage kann wirtschaftlich sinnvoller sein als Dachflächen Vermietung

Darf jeder sein Dach vermieten?

Die Vermietung einer Dachfläche für Photovoltaik unterliegt strengen Prüfkriterien durch die Anbieter. Schließlich muss sich das Modell für beide Seiten lohnen. Vor Vertragsabschluss erfolgt stets eine umfassende technische und wirtschaftliche Bewertung der Immobilie. Dabei spielen bauliche, rechtliche und ökonomische Faktoren eine entscheidende Rolle. Nur Dächer, die alle Anforderungen erfüllen, kommen tatsächlich für eine Vermietung in Frage.

Voraussetzungen

  1. Die meisten Anbieter verlangen eine Mindestfläche. Während einige schon ab 200 m² Angebote unterbreiten, verlangen andere eine Mindestfläche von 1000 m². Daher eignet sich das Modell eher für gewerbliche Immobilien
  2. Tragfähige Dachkonstruktion, die das zusätzliche Gewicht der Solarmodule und Montagesysteme sicher tragen kann
  3. Verbleibende Nutzungsdauer des Daches von mindestens 20 Jahren
  4. Ausreichende Sonneneinstrahlung ohne erhebliche Verschattung durch Bäume, Nachbargebäude oder Schornsteine
  5. Südliche, südwestliche oder südöstliche Ausrichtung für optimalen Solarertrag über den Tag verteilt
  6. Dachneigung zwischen 15 und 45 Grad ermöglicht ideale Modulausrichtung ohne aufwendige Unterkonstruktionen
  7. Keine denkmalschutzrechtlichen Einschränkungen, die die Installation von Solarmodulen verbieten
  8. Ausreichende Netzkapazität beim lokalen Energieversorger für die Einspeisung des erzeugten Stroms

Welche Dächer eignen sich?

  • Flachdächer auf Gewerbeimmobilien, Lagerhallen oder Mehrfamilienhäusern bieten große, oft unverschattete Flächen mit flexibler Modulausrichtung
  • Satteldächer mit Südausrichtung gelten als Klassiker für maximalen Solarertrag durch optimale Sonneneinstrahlung über den Tagesverlauf
  • Pultdächer auf modernen Gebäuden ermöglichen großflächige Installationen mit einheitlicher Ausrichtung und einfacher Montage
  • Zeltdächer kombinieren mehrere günstig ausgerichtete Dachflächen und erhöhen so das Ertragspotenzial
  • Scheunendächer im ländlichen Raum überzeugen durch große, ungestörte Flächen fernab störender Verschattungen

Fazit

Die Vermietung Ihrer Dachflächen für Solaranlagen ermöglicht risikofreie Zusatzeinnahmen ohne eigene Investition. Mit einer geeigneten Dachfläche profitieren Sie von garantierten Pachtzahlungen über Jahrzehnte und müssen dafür nicht mal einen Cent investieren. Ob sich die Vermietung oder eine eigene Photovoltaikanlage mehr lohnt, hängt von individuellen Faktoren wie verfügbarem Kapital, Eigenverbrauchspotenzial und persönlichen Präferenzen ab. Deshalb empfehlen wir vor jeder Entscheidung eine gründliche wirtschaftliche Berechnung vorzunehmen.

Häufig gestellte Fragen​

Was passiert bei einem Eigentümerwechsel während der Vertragslaufzeit?

Der Pachtvertrag geht automatisch auf den neuen Eigentümer über und bleibt in allen Punkten bestehen. Potenzielle Käufer:innen sollten vor dem Immobilienkauf über die bestehende Dachvermietung informiert werden. Die regelmäßigen Pachtzahlungen können den Verkaufspreis der Immobilie positiv beeinflussen.

Eine vorzeitige Vertragsbeendigung ist nur unter bestimmten, vertraglich festgelegten Bedingungen möglich. Typischerweise müssen schwerwiegende Gründe wie geplanter Abriss oder umfassende Sanierung vorliegen. Meist ist dabei eine Ablösezahlung an den Investor fällig, deren Höhe vertraglich geregelt sein sollte.

Der Vertrag regelt eindeutig, ob die Anlage zurückgebaut oder gegen Restwert übernommen werden kann. Viele Investor:innen bieten Vermieter:innen die Möglichkeit, die dann 20-25 Jahre alte Anlage kostengünstig zu übernehmen. Alternativ erfolgt der komplette Rückbau auf Kosten des Investors mit Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands.

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