Inhalt des Artikels
- Investition in "Faires Gold"
- Bedeutung von Gold als Geldanlage
- Der traditionelle Abbau von Gold
- Wieso ist der traditionelle Goldabbau nicht nachhaltig?
- Was ist „faires Gold“ ?
- Vorteile und Nachteile „Faires Gold“
- Verschiedene Anlageformen für „Faires Gold“ als nachhaltige Geldanlage
- Nicht physisches Gold
- Nachhaltige Anlagen in Gold
- Fazit
- Häufig gestellte Fragen
Inhalt
Investition in "Faires Gold"
Gold hat seit Jahrtausenden eine faszinierende Anziehungskraft auf die Menschheit ausgeübt. Von den antiken Zivilisationen bis hin zur modernen Ära wird Gold nicht nur als Symbol für Reichtum und Macht betrachtet, sondern auch für seine kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung geschätzt. Doch der Ursprung dieses glänzenden Metalls ist oft von Konflikten, Umweltschäden und unfairen Arbeitspraktiken geprägt.
Im Kontext der Nachhaltigkeit hat sich jedoch ein neues Konzept herausgebildet: „Faires Gold“. Dieses Konzept zielt darauf ab, die Auswirkungen des Goldabbaus auf Mensch und Umwelt zu minimieren und eine nachhaltigere Produktion zu fördern. Dabei stehen ethische Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und soziale Verantwortung („ESG-Faktoren“) im Vordergrund.
In diesem Artikel werden wir die Bedeutung von Gold für die Menschheit untersuchen, die Herausforderungen des traditionellen Goldabbaus aufzeigen und die Rolle von „Faires Gold“ als nachhaltige Geldanlage beleuchten.
Bedeutung von Gold als Geldanlage
Gold hat seit jeher eine bedeutende Rolle als Geldanlage für die Menschheit gespielt. Die lange Geschichte und die einzigartigen Eigenschaften dieses Edelmetalls haben es zu einem begehrten Vermögenswert gemacht, der über die Jahrtausende hinweg seinen Wert bewahrt hat.
- Sicherer Hafen: Gold gilt traditionell als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. In turbulenten wirtschaftlichen oder politischen Phasen fließt oft Kapital in Gold, da es als Absicherung gegen Inflation, Währungsabwertung und geopolitische Risiken dient. Seine Werterhaltungsfunktion hat Gold zu einer attraktiven Option für Anleger:innen gemacht, die Stabilität und Sicherheit suchen.
- Diversifikation: Gold bietet eine wichtige Diversifikation für Anlageportfolios. Da sein Wert oft unkorreliert mit anderen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen ist, kann Gold dazu beitragen, das Gesamtrisiko eines Portfolios zu verringern. Durch die Beimischung von Gold können Anleger:innen ihr Risiko streuen.
- Inflationsschutz: Gold hat eine eingebaute Fähigkeit, seinen Wert im Laufe der Zeit zu erhalten, was es zu einem effektiven Schutz gegen Inflation macht. In Zeiten steigender Preise und Kaufkraftverluste behält Gold seine Kaufkraft bei.
- Liquide Anlageform: Gold ist eine äußerst liquide Anlageform, die leicht gekauft, verkauft und gehandelt werden kann. Es gibt einen gut entwickelten Markt für Gold, der rund um die Uhr aktiv ist. So ist es den Anleger:innen möglich, schnell auf Veränderungen zu reagieren und ihre Positionen anzupassen.
- Langfristige Wertspeicherung: Über lange Zeiträume hinweg hat Gold seinen Wert erhalten und sogar gesteigert. Historisch gesehen hat Gold im Durchschnitt eine positive Rendite erzielt und eine wichtige Rolle als langfristiger Wertspeicher gespielt.
Insgesamt ist die Bedeutung von Gold als Geldanlage für die Menschheit vielschichtig und reicht weit zurück in die Geschichte. Gold hat eine feste Position im Anlagenportfolio vieler Investor:innen eingenommen und wird voraussichtlich auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
Der traditionelle Abbau von Gold
Der traditionelle Abbau von Gold ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Schritte umfasst und oft mit erheblichen Umweltauswirkungen sowie sozialen Herausforderungen verbunden ist. Im Folgenden werden die typischen Schritte des traditionellen Goldabbaus beschrieben:
- Erkundung und Prospektion: Zunächst werden potenzielle Goldvorkommen identifiziert und untersucht. Dies erfolgt oft durch geologische Untersuchungen, um das Vorhandensein von Gold zu bestätigen und seine Konzentration zu bestimmen.
- Erschließung: Nach der Identifizierung eines vielversprechenden Goldvorkommens beginnt die Erschließung des Gebiets. Dies umfasst den Bau von Zugangswegen, die Anlage von Bergbaucamps und die Errichtung von Infrastruktur.
- Bergbau und Gewinnung: Der eigentliche Bergbau beginnt mit dem Aushub des Erzes, das Gold enthält. Dies kann durch verschiedene Methoden erfolgen, darunter Tagebau, Untertagebau und Placer-Mining. Die gewonnenen Erze werden dann zerkleinert, gemahlen und chemisch behandelt, um das Gold von anderen Mineralien zu trennen.
- Aufbereitung und Verarbeitung: Das gewonnene Gold wird durch verschiedene Aufbereitungsverfahren gereinigt und weiter verarbeitet. Dazu gehören Schmelzen, Raffinieren und Gießen, um das Gold in die gewünschten Formen wie Barren oder Münzen zu bringen.
- Abfallentsorgung: Während des gesamten Abbauprozesses fallen große Mengen an Abraum und Abfall an, die ordnungsgemäß entsorgt werden müssen. Dies kann Umweltauswirkungen wie Boden- und, Wasserverschmutzung und Landschaftszerstörung verursachen.
Wieso ist der traditionelle Goldabbau nicht nachhaltig?
- Umweltzerstörung: Der Goldabbau verursacht erhebliche Umweltschäden, einschließlich der Zerstörung von Ökosystemen, der Entwaldung, der Verschmutzung von Gewässern und der Bodenerosion. Der Einsatz von giftigen Chemikalien wie Quecksilber und Zyanid zur Goldgewinnung verschmutzt Böden und Gewässer und gefährdet die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen.
- Soziale Auswirkungen: Der traditionelle Goldabbau geht oft mit gravierenden sozialen Auswirkungen einher, darunter Landkonflikte, Zwangsvertreibungen von indigenen Gemeinschaften und Landbesitzern, sowie die Ausbeutung von Arbeitskräften, einschließlich Kinderarbeit und schlechter Arbeitsbedingungen in den Minen.
- Gesundheitsrisiken: Die Verwendung von giftigen Chemikalien im Goldabbau stellt erhebliche Gesundheitsrisiken für die Bergarbeiter und die lokale Bevölkerung dar. Die Exposition gegenüber Quecksilber und anderen Schadstoffen kann zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen, darunter neurologische Störungen, Atemwegserkrankungen und Krebs.
- Klimaauswirkungen: Der Goldabbau ist auch mit erheblichen Treibhausgasemissionen verbunden, die zum Klimawandel beitragen. Der Einsatz von schweren Maschinen, der Transport von Bergbauausrüstung und die Energieintensität des Abbauprozesses tragen zur Emission von CO2 und anderen klimaschädlichen Gasen bei.
- Begrenzte Ressourcen: Die traditionellen Goldabbauverfahren sind oft ressourcenintensiv und führen zur Erschöpfung von natürlichen Ressourcen wie Wasser und Energie. Da die globalen Goldvorkommen abnehmen, werden immer mehr ressourcenintensive Methoden eingesetzt, um das verbleibende Gold zu gewinnen, was die Umweltbelastung weiter erhöht.
Insgesamt ist der traditionelle Goldabbau ein äußerst nicht nachhaltiger Prozess, der erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und das Klima hat. Um die negativen Folgen des Goldabbaus zu minimieren, sind nachhaltigere Abbau- und Produktionsmethoden erforderlich.
Was ist „faires Gold“ ?
Faires Gold bezieht sich auf Gold, das unter ethisch vertretbaren und nachhaltigen Bedingungen abgebaut und gehandelt wird. Im Gegensatz zum traditionellen Goldabbau, strebt der faire Goldabbau danach, positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gemeinschaften zu erzielen.
Es gibt verschiedene Merkmale, die faires Gold auszeichnen:
- Soziale Verantwortung: Fairer Goldabbau respektiert die Rechte der Bergarbeiter und Gemeinschaften vor Ort. Das bedeutet faire Arbeitsbedingungen, gerechte Entlohnung, keine Kinderarbeit und die Einbindung der Gemeinschaften in Entscheidungsprozesse.
- Umweltschutz: Faires Goldminenmanagement zielt darauf ab, die Umweltauswirkungen zu minimieren und nachhaltige Praktiken zu fördern. Dazu gehören umweltverträgliche Bergbaumethoden, die Vermeidung von giftigen Chemikalien und die Wiederherstellung von abgebauten Gebieten.
- Transparenz und Ethik: Faire Goldproduzenten legen Wert auf Transparenz entlang der Lieferkette und verfolgen eine ethische Geschäftspraxis. Das bedeutet, dass der gesamte Prozess vom Bergbau über den Handel bis hin zum Verkauf nachvollziehbar und frei von Korruption oder Ausbeutung ist.
- Zertifizierung: Um faires Gold zu kennzeichnen, gibt es verschiedene Zertifizierungsprogramme wie Fairtrade Gold oder das Responsible Jewellery Council (RJC), die bestimmte Standards für den Abbau und Handel von Gold festlegen und überwachen.
Faires Gold bietet Verbrauchern die Möglichkeit, Schmuck und andere Produkte zu erwerben, die nicht nur schön sind, sondern auch einen positiven Beitrag zu Umwelt- und Sozialstandards leisten. Durch den Kauf von fairem Gold können Verbraucher dazu beitragen, den traditionellen Goldabbau zu verändern und eine nachhaltigere Zukunft zu unterstützen.
Vorteile und Nachteile „Faires Gold“
Investitionen in faires Gold bieten eine Reihe von Vor- und Nachteilen, die es zu berücksichtigen gilt.
Ethik und Moral: Durch Investitionen in faires Gold unterstützen Anleger:innen die Umweltschonung und die ethische Bergbau- und Handelspraktiken.
Nachhaltigkeit: Faires Gold wird unter Berücksichtigung nachhaltiger Praktiken abgebaut, was bedeutet, dass die Umweltauswirkungen minimiert und die Ressourcen verantwortungsbewusst genutzt werden.
Transparenz: Faire Goldproduzenten legen Wert auf Transparenz entlang der gesamten Lieferkette, von der Mine bis zum Verkauf. Dies ermöglicht es den Anleger:innen, den Ursprung ihres Goldes nachzuverfolgen.
Soziale Verantwortung: Investitionen in faires Gold unterstützen soziale Programme und Initiativen in den Gemeinschaften, in denen der Bergbau stattfindet.
Kosten: Faires Gold kann tendenziell teurer sein als konventionell abgebautes Gold, da die Produktionskosten aufgrund der Einhaltung ethischer und umweltbezogener Standards höher sein können.
Begrenzte Verfügbarkeit: Faires Gold ist möglicherweise nicht so weit verbreitet wie konventionell abgebautes Gold, was die Verfügbarkeit für Investoren einschränken kann.
Komplexität: Die Identifizierung und Auswahl von fairen Goldinvestitionen erfordert oft eine gründliche Recherche und Kenntnisse über Zertifizierungsstandards und Lieferketten.
Risiken: Wie bei jeder Anlageklasse gibt es auch bei Investitionen in faires Gold Risiken, darunter Marktschwankungen, politische Instabilität in den Produktionsländern und potenzielle Verluste.
Verschiedene Anlageformen für „Faires Gold“ als nachhaltige Geldanlage
Als nachhaltige Geldanlagen gibt Alternativen zum konventionellen Gold, dessen Abbau so verheerende Folgen für Umwelt und Menschen hat: Recycling- und Fairtrade-Gold. Zudem hat man die Möglichkeit, in nicht-physisches Gold zu investieren, sprich in nachhaltige Fonds, die Goldaktien im Portfolio haben.
Recycling Gold
Recycling Gold, auch Sekundärgold genannt, ist im Gegensatz zu Primärgold nicht erst gerade frisch in Minen, Bergwerken, bzw. durch Goldsucher gewonnen worden, sondern entsteht durch die Einschmelzung und die erneute Verarbeitung des primären Golds. Entgegen des gesellschaftlichen Glaubens ist recyceltes Gold nicht unbedingt teuer als primäres Gold. Die Preise liegen ungefähr gleich.
Aktuelle Preise:
- ca. 1.880 Euro für Primärgold, 1 Unze Goldbarren, Gold.de (Stand: Februar 2024)
- ca. 1.895 Euro für Recycling Gold, 1 Unze Goldbarren, ESG Edelmetalle (Stand: Februar 2024)
Fairtrade Gold
Eine weitere nachhaltige Option ist Fairtrade-Gold. Obwohl das Gold hier neu abgebaut wird, werden bei allen Prozessen – von der Bergwerksarbeit über den Transport bis hin zum Schmelzen – strenge Umwelt- und Arbeitsschutzstandards eingehalten. Fairtrade-Gold ist teurer als konventionelles und Recycling-Gold, da es Prämien für die Minenarbeiter enthält, die zu fairen Gehältern und Arbeitsbedingungen beitragen. Darüber hinaus müssen Lizenzgebühren für die Nutzung des Fairtrade-Logos und an die Fairtrade-Organisation gezahlt werden. Außerdem entstehen höhere Raffinierungs- und Prägekosten, da Fairtrade-Gold nicht im regulären Goldkreislauf bearbeitet wird.
Aktuelle Preise:
- ca. 1.880 Euro für Primärgold, 1 Unze Goldbarren, Gold.de (Stand: Februar 2024)
- ca. 2.250 Euro für Fairtrade Gold, 1 Unze Goldbarren, Fairever Gold (Stand: Februar 2024)
Nicht physisches Gold
Möchten Sie kein physisches Gold besitzen, gibt es die Option, in nicht-physisches Gold zu investieren. Das kann Goldaktien oder Exchange Traded Commodities (ETC), Gold-Zertifikate, einzelne Aktien oder Gold-Fonds umfassen. Jedoch handelt es sich bei diesen Optionen meist um konventionelles, nicht nachhaltiges Gold. Es ist jedoch Vorsicht geboten, da diese nicht-physischen Goldinvestments dem grundlegenden Verständnis von Gold als Wertanlage widersprechen. Als Beispiele können hier genannt werden:
- Phi Funds – SRI Sustainable Gold Fonds
- boerse.de-Gold-ETC
- HANetf The Royal Mint Responsibly Sourced Physical Gold ETC
- DWS Invest – Gold and Precious Metals Equities
Nachhaltige Anlagen in Gold
Einige nachhaltige Fonds investieren einen kleinen Teil ihres Portfolios in Goldaktien. Beispiel dafür ist der Mischfonds BKC Treuhand Portfolio Fonds der Bank für Kirche und Caritas mit etwa 6 Prozent in Gold.
Zudem gibt es auch einen nachhaltigen Goldminen-ETF (AuAg ESG Gold Mining UCITS ETF (ESGO, ISIN: IE00BNTVVR89).
Fazit
Insgesamt bietet die Investition in „Faires Gold“ eine vielversprechende Möglichkeit für Anleger:innen, ihr Portfolio nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig einen positiven sozialen und ökologischen Beitrag zu leisten. Durch den Fokus auf faire Arbeitsbedingungen und Umweltschutzstandards trägt diese Form der Geldanlage dazu bei, die Bedingungen in der Goldindustrie zu verbessern und nachhaltige Entwicklungen in Bergbaugemeinschaften zu fördern. Trotz der höheren Kosten im Vergleich zu konventionellem Gold zeigt sich „Faires Gold“ als ethisch vertretbare Option für Investor:innen, die ihre Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt ernst nehmen.
Diese Hinweise müssen rechtlich genannt werden: Investitionen in die oben genannten Produkte bergen Risiken, einschließlich des möglichen Verlusts des investierten Kapitals. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Diese Informationen dienen lediglich zu Informationszwecken und stellen keine Anlageberatung und Anlageempfehlung dar. Bitte informieren Sie sich ausführlich und ziehen Sie bei Bedarf einen unabhängigen Finanzberater zu Rate.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen "Faires Gold" und konventionellem Gold?
Bei „Faires Gold“ handelt es sich um Gold, das unter Einhaltung strenger sozialer und ökologischer Standards abgebaut wird, um faire Arbeitsbedingungen für Minenarbeiter zu gewährleisten und Umweltschäden zu minimieren. Konventionelles Gold wird hingegen oft unter fragwürdigen Bedingungen gefördert, die negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben können.
Wie kann ich sicherstellen, dass das Gold, das ich kaufe, tatsächlich fair ist?
Um sicherzustellen, dass das Gold den Standards für fairen Handel entspricht, sollte man nach Zertifizierungen wie dem Fairtrade-Siegel oder anderen anerkannten Gütesiegeln suchen. Diese Zertifizierungen garantieren, dass das Gold nachhaltig und unter fairen Bedingungen abgebaut wurde.
Ist "Faires Gold" eine rentable Investition im Vergleich zu konventionellem Gold?
Obwohl „Faires Gold“ oft etwas teurer sein kann als konventionelles Gold, bieten ethisch orientierte Investoren die Möglichkeit, positive soziale und Umweltauswirkungen zu erzielen. Langfristig könnten die langfristigen sozialen und ökologischen Vorteile von „Faires Gold“ die höheren Anfangsinvestitionen ausgleichen und sogar übersteigen.