Inhalt des Artikels
- Die Energiewende geht voran: 10 Beispiele
- Beispiel 1: Smart Grids
- Beispiel 2: Solarpaket 1
- Beispiel 3: Wachsende E-Mobilität
- Beispiel 4: Kampagne: „80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel“
- Beispiel 5: Mehr Flexibilität dank Innovationen wie der Power-to-Gas-Technologie
- Beispiel 6: Berlin Energy Transition Dialogue (BETD)
- Beispiel 7: Clean Energy Certification-System
- Beispiel 8: dena-Dialog Netze
- Beispiel 9: Fortschritte im Recycling und Abfallmanagement
- Beispiel 10: Erfreuliche Entwicklungen bei Investments in grüne Energie
Inhalt
Die Energiewende geht voran: 10 Beispiele
Die Energiewende geht voran und manifestiert sich in vielfältigen und innovativen Projekten rund um den Globus. Dieser Artikel wirft einen Blick auf zehn beispielhafte Initiativen, die zeigen, wie der Übergang zu nachhaltigen Energiequellen nicht nur möglich, sondern bereits Realität ist.
Durch die Implementierung smarter Energienetze, die Erforschung innovativer Energiespeicher, die Entwicklung neuer Recyclingmethoden und mehr zeigen diese Beispiele, wie sich der Sektor der erneuerbaren Energien weltweit dynamisch weiterentwickelt und maßgeblich zum Fortschritt der Energiewende beiträgt.
Beispiel 1: Smart Grids
Im Zeitalter der Digitalisierung spielen Informations- und Kommunikationstechniken eine Schlüsselrolle in der Vernetzung und Optimierung von Energieinfrastrukturen. Ziel ist es, eine durchgängige Überwachung und Feinabstimmung des Energieflusses von der Erzeugung bis zum Endverbrauch zu gewährleisten, um eine effiziente, zuverlässige Energieversorgung zu sichern.
Intelligente Energienetze, bekannt als Smart Grids, repräsentieren die Evolution der traditionellen Energieversorgungsnetze hin zu interaktiven Netzwerken, die eine bidirektionale Kommunikation zwischen allen Komponenten des Energiesystems ermöglichen. Der Ansatz integriert sämtliche an das Netz angeschlossene Geräte und Systeme, ermöglicht ihre automatisierte Steuerung und fördert dadurch ein effizientes, anpassungsfähiges Energiemanagement.
Intelligente Messsysteme, auch Smart Meter genannt, spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie erfassen nicht nur den Energieverbrauch und die -erzeugung in Echtzeit für Abrechnungszwecke, sondern liefern auch wichtige Daten zur Netzstabilität, die es ermöglichen, Angebot und Nachfrage optimal aufeinander abzustimmen. Diese Technologien tragen dazu bei, die Auslastung des Netzes zu verbessern, Spitzenlasten zu reduzieren und letztendlich die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Dadurch können auch regionale Ungleichheiten ausbalanciert werden: Ein zu einem Windpark im Norden Deutschlands gehörendes Windrad kann so seinen produzierten grünen Strom bis nach Bayern liefern.
In Deutschland wurde die Grundlage für die Entwicklung und Erprobung solcher Smart Grids durch die Förderinitiative „E-Energy – IKT-basiertes Energiesystem der Zukunft“ gelegt, die mehrere Pilotprojekte umfasste. Diese Projekte dienten der Erforschung des Potenzials von Informations- und Kommunikationstechnologien im Energiesektor. Ergänzend dazu zielt das Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) darauf ab, innovative Lösungen für die Energieversorgung mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien zu entwickeln, wobei der Fokus auf der intelligenten Vernetzung von Energieerzeugung und -verbrauch liegt.
Beispiel 2: Solarpaket 1
Die Nutzung von Photovoltaikanlagen auf Balkonen, sogenannten Balkonkraftwerken, wird für Privatpersonen und Unternehmen einfacher gestaltet. Dies ist ein Teil des „Solarpakets I“, das im August 2023 vom Kabinett beschlossen wurde und Änderungen des EEG sowie anderer energierechtlicher Vorschriften umfasst. Diese Maßnahme ist ein entscheidender Schritt in der Fortführung der Energiewende in Deutschland.
Die Regierung plant, die Installation von Photovoltaikanlagen sowohl auf Dächern als auch auf Freiflächen zu vereinfachen, um die Produktion von Sonnenenergie deutlich zu erhöhen. Im ersten Halbjahr 2023 wurde bereits ein erheblicher Zuwachs an Solarleistung verzeichnet, der die Bedeutung von Photovoltaik – sei es nun als kleines Balkonmodul oder große Solaranlage mit Speicher – für die Erreichung der Klimaschutzziele nochmal unterstreicht.
Um die gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen, sieht das Solarpaket I höhere Ausbauziele für Photovoltaik vor, mit einer stufenweisen Steigerung der jährlich zu installierenden Solarleistung bis 2030. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gibt dabei erneuerbaren Energien gesetzlichen Vorrang, was den Weg für eine zunehmende Nutzung von Solarenergie ebnet.
Die Regelungen des Solarpakets I beinhalten auch Erleichterungen für die Inbetriebnahme von Balkonkraftwerken, wie die Vereinfachung der Anmeldung bei Netzbetreibern und die Ermöglichung leistungsstärkerer Anlagen. Zusätzlich wird die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung mit Solarstrom gefördert, um günstigen Solarstrom direkt an Mieterinnen und Mieter weitergeben zu können.
Auch der Mieterstrom wird durch das neue Paket verbessert, indem er auf Gewerbegebäude und Nebenanlagen ausgeweitet und die Zusammenfassung mehrerer Anlagen ermöglicht wird. Die unbürokratische Förderung großer Photovoltaikanlagen auf Gewerbegebäuden soll den Ausbau der Solarenergie weiter vorantreiben.
Darüber hinaus fokussiert das Solarpaket auf den nachhaltigeren Ausbau von Solarparks, indem die kombinierte Nutzung von Flächen für Landwirtschaft und Photovoltaik (Agri-PV) sowie die Installation von Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen besonders gefördert wird.
Dieses erste Solarpaket markiert den Beginn der Umsetzung der Photovoltaik-Strategie der Bundesregierung, die in Zusammenarbeit mit der Branche, den Bundesländern und den Bundestagsfraktionen entwickelt wurde, um die Energiewende voranzutreiben und Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen.
Beispiel 3: Wachsende E-Mobilität
Unter dem Begriff Elektromobilität versteht man die Nutzung von Fahrzeugen, die durch elektrische Energie angetrieben werden. Hierzu zählen nicht nur Elektroautos, sondern auch Elektrobusse und Elektroflugzeuge, wobei der Schwerpunkt in Deutschland und Europa insbesondere auf den Elektroautos liegt. Diese Entwicklung ist ein zentraler Bestandteil der Bestrebungen, den Verkehrssektor umweltfreundlicher zu gestalten. Als Teil dieser Bemühungen legte die Europäische Union Anfang 2023 fest, dass ab dem Jahr 2035 keine Neuwagen, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden, in der EU zugelassen werden dürfen. Dies führt zu signifikanten Veränderungen in der Automobilindustrie sowie in der Luft- und Schifffahrt.
Im Jahr 2022 wurde in Deutschland die Marke von einer Million rein elektrisch betriebenen Personenkraftwagen erreicht. Dies stellt im Vergleich zu den circa 4.500 Elektroautos im Jahr 2012 einen erheblichen Zuwachs dar. Neben den reinen Batterieelektrofahrzeugen (BEV) gehören auch Hybridfahrzeuge zu den Elektroautos, wobei Plug-in-Hybride (PHEV) die Möglichkeit bieten, die Batterie extern aufzuladen. Beide Fahrzeugtypen werden oft unter dem Begriff Elektroautos zusammengefasst, was auch zur Grundlage der Aussage dient, dass das Ziel von einer Million Elektroautos in Deutschland bereits Mitte 2021 erreicht wurde. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 sieben bis zehn Millionen Elektroautos und mindestens eine Million Ladestationen zu realisieren.
Der Anteil der Elektroautos am Gesamtbestand der Pkw in Deutschland ist in den letzten Jahren stetig gestiegen und belief sich 2023 auf etwa 3,9 Prozent. Bei den Neuzulassungen erreichten Elektroautos einen Anteil von 17,7 Prozent (BEV) bzw. 13,7 Prozent (PHEV). Prognosen zufolge könnte der Anteil der Elektroautos am gesamten Pkw-Bestand bis 2025 auf 11,1 Prozent und bis 2030 auf 24,4 Prozent anwachsen.
Beispiel 4: Kampagne: „80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel“
Nationale Kampagnen wie „80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel“ spielen eine zentrale Rolle in der globalen Anstrengung, den Übergang zu nachhaltigeren Energiesystemen zu beschleunigen. Sie dienen dazu, das Bewusstsein zu schärfen und Wissen zu verbreiten. Zudem motivieren sie auch Einzelpersonen, Unternehmen und Gemeinschaften, aktiv an der Gestaltung einer umweltfreundlicheren Zukunft mitzuwirken. Indem sie praktische Lösungen und einfache Maßnahmen zur Energieeinsparung aufzeigen, leisten solche Initiativen einen wesentlichen Beitrag dazu, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, Treibhausgasemissionen zu senken und letztendlich die Erreichung von Klimazielen zu unterstützen.
Die Botschaft der Kampagne ist klar: Jede und jeder Einzelne kann durch einfache Maßnahmen einen Unterschied machen. Statt Kritik zu üben, wird zum aktiven Mitmachen aufgerufen, um gemeinsam die Unabhängigkeit von Importen zu stärken und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Bundesregierung zielt darauf ab, durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien und gesteigerte Energieeffizienz, die Energiewende erfolgreich voranzutreiben.
Zudem werden Verbände und Unternehmen ermutigt, Energiesparmaßnahmen in ihren Bereichen umzusetzen und so das Energiesparen zu einer gemeinschaftlichen Anstrengung zu machen. Die Kampagne bietet zahlreiche praktische Tipps und Anleitungen, die das Energiesparen im Alltag erleichtern sollen, sowohl für Unternehmen als auch für Privathaushalte. Die Bundesregierung betont die Bedeutung von Energieeffizienz und der Förderung erneuerbarer Energien als zentrale Säulen der Energiewende, unterstützt durch gezielte Maßnahmen und Förderprogramme, um Deutschland bis 2030 weitestgehend unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen. Egal, ob Solar- oder Windkraft, Warmwasser-Wärmepumpe, oder Geothermie-Anlage: Jeder sollte seinen Beitrag leisten, so lautet die Kernaussage der Kampagne.
Beispiel 5: Mehr Flexibilität dank Innovationen wie der Power-to-Gas-Technologie
Die Umwandlung von Strom in speicherbares Gas, insbesondere durch die Power-to-Gas-Technologie, gewinnt an Bedeutung, um die Schwankungen in der Erzeugung erneuerbarer Energien auszugleichen. Die Technik ermöglicht es, überschüssigen Strom aus Wind- und Solarenergie in Wasserstoff umzuwandeln, der später wieder in Energie zurückverwandelt oder als umweltfreundlicher Brennstoff genutzt werden kann. Bei diesem Prozess wird durch Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten, wobei Wasserstoff ein vielseitig einsetzbares, farb- und geruchloses Gas ist. In einem weiteren Schritt kann Wasserstoff mit Kohlendioxid reagieren, um Methan zu erzeugen, das ins bestehende Erdgasnetz eingespeist werden kann.
Die Technologie bietet neben der Möglichkeit, erneuerbare Energien effektiver zu speichern und zu nutzen, auch, den Energiebedarf in verschiedenen Sektoren wie Industrie, Heizung oder Mobilität nachhaltiger zu gestalten. Obwohl derzeitige Herausforderungen wie hohe Kosten und Energieverluste bestehen, ist Power-to-Gas ein wichtiger Baustein für die Energiewende, um langfristig eine flexible, sichere und umweltfreundliche Energieversorgung sicherzustellen.
Beispiel 6: Berlin Energy Transition Dialogue (BETD)
Seit einem Jahrzehnt ist der Berlin Energy Transition Dialogue (BETD) ein wichtiger Katalysator für die weltweite Energiewende, indem er jährlich Delegationen aus über 50 Ländern zusammenbringt, um die schnelle Umstellung unserer Energieversorgung auf Klimaneutralität zu diskutieren. Dieses Ereignis betont die Notwendigkeit, über den Klimaschutz hinaus zu denken und die Energiewende als einen wesentlichen Aspekt der globalen Sicherheit zu verstehen, insbesondere im Hinblick auf die Reduzierung der Abhängigkeit und Verletzlichkeit vieler Länder durch fossile Brennstoffe.
Das 10. Treffen des Berliner Energiewendedialogs, das im Auswärtigen Amt stattfindet, hat sich als zentrale Plattform etabliert, auf der Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über die Energiewende diskutieren. Es zieht hochrangige Vertreter:innen aus der ganzen Welt an und unterstreicht die enorme Bedeutung internationaler Zusammenarbeit für die Beschleunigung der globalen Energiewende.
Die Veranstaltung richtet den Fokus nicht nur auf die Diskussion um die Notwendigkeit, die Kapazitäten erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen und die Energieeffizienz zu steigern, sondern auch auf die wirtschaftlichen Chancen, die sich durch den Übergang zu einer sauberen und effizienten Energieversorgung ergeben. Dabei wird betont, dass erneuerbare Energien bereits heute in vielen Teilen der Welt die kostengünstigste Energiequelle darstellen und die Energiewende nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für die wirtschaftliche Modernisierung und Schaffung von Arbeitsplätzen von entscheidender Bedeutung ist.
Beispiel 7: Clean Energy Certification-System
Die Zertifizierung sauberer Energie gewinnt im Zuge der Klimakrise und dem Bestreben nach einer nachhaltigen Energiewende zunehmend an Bedeutung. Unternehmen sind bestrebt, ihre Verpflichtung zu klimaneutralen Produkten und Nachhaltigkeit transparent zu machen. Dabei reicht es nicht mehr aus, lediglich die Herkunft grüner Energie zu belegen. Vielmehr muss die Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, einschließlich Verarbeitung und Transport, nachgewiesen werden. Die Überprüfung der Herkunft von erneuerbarem Wasserstoff und dessen Derivaten stellt eine komplexe Herausforderung dar, die durch die Kriterien der RED II-Richtlinie definiert wird.
TÜV SÜD, Siemens Energy und die Deutsche Energie-Agentur (dena) haben das Clean Energy Certificate (CEC) eingeführt, ein auf der Blockchain-Technologie basierendes Ökosystem, das die Herkunft der Energie, deren CO2-Intensität und weitere Attribute eines Produkts transparent macht. Die Zertifizierung ist vollautomatisiert und bietet damit eine verlässliche und manipulationssichere Bestätigung der Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen.
Nutzer:innen des CEC profitieren von einer Reihe von Vorteilen: Die Blockchain-Technologie sorgt für eine transparente, sichere und vertrauenswürdige Zertifizierung, die rechtlich konform ist und internationale Zertifizierungsschemata integriert. Der Prozess ist schnell und automatisiert, wodurch Unternehmen ihre Produkte mühelos als nachhaltig kennzeichnen und im Premiumsegment positionieren können. Die Clean Energy Certificates sind branchen- und länderübergreifend einsetzbar und eröffnen neue Geschäftsmöglichkeiten durch die vollständige Integration verschiedener Sektoren.
Beispiel 8: dena-Dialog Netze
Der Dialog Netze der Deutschen Energie-Agentur (dena) fördert den Austausch zwischen der Energiewirtschaft, politischen Entscheidungsträger:innen und Fachleuten aus der Praxis, um zukunftssichere Lösungen für das Stromnetz zu entwickeln. In einer Zeit, in der das Energiesystem zunehmend von dezentralen erneuerbaren Energiequellen gespeist wird und ein steigender Strombedarf durch die Elektrifizierung aller Sektoren erwartet wird, sind innovative Ansätze zur Anpassung der Netze und ihrer Betriebsweisen gefragt.
Der dena-Dialog Netze dient als Plattform, um diese Herausforderungen anzugehen, indem er Best-Practice-Beispiele zur Diskussion stellt und Expertenwissen bündelt. Im Fokus der Veranstaltungen stehen Themen wie Versorgungssicherheit und die Bewältigung der Energiekrise sowie die Flexibilisierung des Stromsystems. Hier werden Potenziale zur besseren Abstimmung von Energieangebot und -nachfrage sowie zur Vorbeugung von Engpässen im Stromnetz erörtert.
Ziel ist es, durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen, die Netzinfrastruktur so weiterzuentwickeln, dass sie den Anforderungen der Energiewende gerecht wird. Dabei wird ein Rahmen angestrebt, der Innovation fördert und den notwendigen Wandel unterstützt. Der dena-Dialog Netze bildet somit eine wichtige Schnittstelle, um alle relevanten Akteur:innen zu versammeln und gemeinsam an der Gestaltung einer nachhaltigen, sicheren und effizienten Energiezukunft zu arbeiten.
Beispiel 9: Fortschritte im Recycling und Abfallmanagement
Innovative Abfallmanagement-Strategien spielen eine entscheidende Rolle im Prozess der Energiewende, indem sie nicht nur zur Reduktion von Abfall beitragen, sondern auch die Gewinnung von Energie aus Abfallmaterialien ermöglichen. Programme, die den Einsatz von Einwegplastik minimieren, wie beispielsweise das „BecherBonus“-Programm in Berlin, leisten nicht nur einen Beitrag zur Abfallreduktion, sondern auch zur Förderung eines umweltfreundlicheren Energiekonsums. Solche Initiativen sind ein klares Zeichen dafür, dass der Übergang zu nachhaltigeren Energiequellen Hand in Hand mit effizienteren Abfallmanagement-Praktiken geht.
Die Fortschritte in der Recyclingtechnologie, die es ermöglichen, Materialien wie Kunststoffe und Elektronikschrott effektiver zu recyceln und in wertvolle Ressourcen umzuwandeln, unterstreichen das Potenzial der Abfallwirtschaft als Quelle für erneuerbare Energie. Das Upcycling von Abfallprodukten zu neuen Gütern verringert nicht nur die Menge an Abfall, sondern schafft auch wirtschaftliche Möglichkeiten durch die Produktion von Energie oder energieeffizienten Produkten.
Städtisches Kompostieren stellt eine weitere innovative Lösung dar, indem organischer Abfall in Kompost umgewandelt wird, der als natürlicher Dünger dient. Diese Praxis trägt nicht nur zur Reduktion von Abfall bei, sondern schließt auch den Kreislauf durch die Rückführung von Nährstoffen in den Boden, was wiederum die Produktion von Biomasse für Energiegewinnung unterstützen kann.
Bildungsprogramme und Kampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung über Recycling und Kompostierung sind entscheidend, um das Bewusstsein für die energetischen Vorteile der Abfallverringerung zu schärfen. Diese Initiativen sind essenziell, um eine Kultur der Nachhaltigkeit und der Wertschätzung erneuerbarer Energiequellen zu fördern.
Die Herausforderungen, wie unzureichende Infrastrukturen und geringe Bürgerbeteiligung, werden durch Investitionen in neue Technologien und verbesserte Sammelsysteme adressiert. Anreizsysteme und Aufklärungskampagnen sind erforderlich, um die Beteiligung an Recyclingprozessen zu erhöhen, was wiederum den Energiegewinn aus recycelten und kompostierten Materialien steigert.
Digitale Technologien bieten innovative Möglichkeiten, Abfallmanagementprozesse zu optimieren und damit den Energiegewinn zu maximieren. Intelligente Abfallbehälter und mobile Apps, die die Abfallentsorgung effizienter machen, tragen zur Reduzierung von Emissionen bei und unterstützen eine nachhaltige Energiegewinnung.
Beispiel 10: Erfreuliche Entwicklungen bei Investments in grüne Energie
Im Jahr 2023 hat sich gezeigt, dass die Energiewende Fortschritte macht, aber gleichzeitig wird deutlich, dass noch ein erheblicher Weg vor uns liegt, um die ambitionierten Ziele zu erreichen. Dies erfordert neben der Beschleunigung der Bemühungen und der Bereitschaft zu tiefgreifenden Veränderungen, auch umfangreiche finanzielle Investitionen.
Global wurden 2022 beeindruckende 1,1 Billionen USD im Bereich grüner Strom investiert, ein Anstieg um 31% gegenüber dem Vorjahr. Deutschland, das nach den USA und China auf dem dritten Platz der größten Investor:innen steht, brachte 2022 etwa 55 Milliarden USD (circa 50,1 Milliarden Euro) auf. Expert:innen veranschlagen, dass Deutschland bis zum Ende dieses Jahrzehnts Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Euro benötigen wird, wobei die EnBW allein plant, bis 2030 rund 50 Milliarden Euro zu investieren, um die Energiewende im Land maßgeblich voranzutreiben.
Fazit: Die Energiewende geht voran – und das ist gut für Anleger:innen
Die vorgestellten Beispiele verdeutlichen eindrucksvoll, dass die Energiewende bereits in vollem Gange ist und durch eine Vielzahl innovativer Projekte und Initiativen vorangetrieben wird. Von der Digitalisierung des Energiesektors über die Entwicklung neuer Speichertechnologien bis hin zu globalen Anstrengungen für einen nachhaltigeren Energiemix zeigt sich ein klares Engagement für den Übergang zu erneuerbaren Energien.
All diese Initiativen und Innovationen sind entscheidend, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, die Energieversorgung zu sichern und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Während jedes Beispiel einzigartige Lösungen und Ansätze hervorbringt, ist das gemeinsame Ziel klar: Die Beschleunigung der Energiewende hin zu einem klimafreundlichen, effizienten und nachhaltigen Energiesystem.
Die oben genannten Beispiele zeigen neben dem weltweiten Fortschritt der Energiewende auch ein vielversprechendes Umfeld für nachhaltige Investitionen. Während der Fokus auf Innovation, politisches Engagement und gesellschaftliche Unterstützung gerichtet ist, bietet die zunehmende Vielfalt und Reife der Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien und nachhaltigen Technologien ein attraktives Spektrum für Investor:innen.
Somit stehen die Zeichen nicht nur für den ökologischen, sondern auch für den ökonomischen Erfolg nachhaltiger Entwicklungen günstig, wodurch ein weiterer Anreiz für die Beschleunigung der globalen Energiewende geschaffen wird.