Inhalt des Artikels
- Was ist die Energieeffizienzklasse G für Gebäude?
- Was sagt Energieklasse G über ein Gebäude aus?
- Betrachtung der Kosten
- Energieeffizienzklassen im Vergleich: Wie Klasse G abschneidet
- Beispielrechnungen
- Maßnahmen für mehr Energieeffizienz
- Fazit
- Häufig gestellte Fragen
- Erfahre mehr über Energieeffizienzklassen
Inhalt
Was ist die Energieeffizienzklasse G für Gebäude?
Die Energieeffizienzklasse G ist eine der niedrigsten Kategorien, die die Energieeffizienz von Gebäuden bewertet. Gebäude, die in diese Klasse eingestuft werden, weisen einen sehr hohen Energieverbrauch auf, was zu hohen Energiekosten führt. Diese Einstufung erfolgt anhand des Energieausweises, der den Energiebedarf und den Zustand der Anlagentechnik eines Gebäudes bewertet. Die Energieeffizienzklasse G zeigt somit an, dass das Gebäude erhebliche energetische Schwachstellen aufweist und eine energetische Sanierung dringend erforderlich ist.
Was sagt Energieklasse G über ein Gebäude aus?
Die Energieeffizienzklasse G deutet darauf hin, dass ein Gebäude besonders ineffizient im Hinblick auf seinen Energieverbrauch ist. Typischerweise handelt es sich bei diesen Gebäuden um ältere Bauwerke, oft Altbauten, die keine oder nur unzureichende energetische Modernisierungen erfahren haben. Diese Gebäude weisen meist erhebliche Schwachstellen auf, die zu hohen Heizkosten und einem überdurchschnittlich hohen Energiebedarf führen.
Gebäude der Energieklasse G sind häufig mit veralteten Heizsystemen ausgestattet, die nicht effizient arbeiten. Fenster und Türen sind oft schlecht isoliert, was zu einem hohen Wärmeverlust führt. Auch die Dämmung von Fassade und Dach ist in der Regel unzureichend, sodass die Energie, die für das Heizen aufgewendet wird, schnell verloren geht.
In Bezug auf die Anlagentechnik sind diese Gebäude oft nicht auf dem neuesten Stand. Es fehlen moderne Heizsysteme und effiziente Technologien, die den Energieverbrauch senken könnten.
Ein Energieeffizienzklasse-G-Haus weist einen Verbrauch von 200 bis 249 kWh pro Quadratmeter pro Jahr auf.
Betrachtung der Kosten
Wie wirkt sich die Energieklasse G auf laufende Kosten aus?
Die Einstufung eines Gebäudes in die Energieeffizienzklasse G hat erhebliche Auswirkungen auf die laufenden Kosten, einschließlich Heizkosten, Stromkosten und Wartungs- sowie Instandhaltungskosten.
► Heizkosten: Gebäude der Energieeffizienzklasse G haben einen sehr hohen Energieverbrauch, was sich direkt auf die Heizkosten auswirkt. Die ineffizienten Heizsysteme und die unzureichende Dämmung führen dazu, dass ein erheblicher Teil der erzeugten Wärme verloren geht. Dies bedeutet, dass deutlich mehr Energie benötigt wird, um die gewünschten Raumtemperaturen zu erreichen und zu halten. Für einen durchschnittlichen Altbau in dieser Klasse können die Heizkosten pro Jahr mehrere hundert Euro über den Kosten eines energieeffizienteren Gebäudes liegen.
► Stromkosten: Neben den hohen Heizkosten sind auch die Stromkosten in Gebäuden der Klasse G tendenziell höher. Veraltete elektrische Systeme und ineffiziente Haushaltsgeräte tragen zu einem höheren Stromverbrauch bei. Hinzu kommt, dass Bewohner solcher Gebäude oft zusätzliche elektrische Heizgeräte nutzen, um die unzureichende Wärmeversorgung zu kompensieren, was die Stromkosten weiter in die Höhe treibt.
► Wartungs- und Instandhaltungskosten: Die Wartungs- und Instandhaltungskosten in Gebäuden der Energieeffizienzklasse G sind ebenfalls höher. Ältere Heizungsanlagen und veraltete elektrische Systeme erfordern häufigere Reparaturen und regelmäßige Wartung, um einen minimalen Betrieb aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus sind Gebäude dieser Klasse oft anfälliger für strukturelle Probleme, die zusätzliche Instandhaltungskosten verursachen. Die Notwendigkeit, defekte Fenster, Türen und Dämmmaterialien zu ersetzen, kann ebenfalls zu hohen Kosten führen.
Auswirkungen auf den Immobilienmarkt
► Marktwertsteigerung: Gebäude, die in die Energieeffizienzklasse G eingestuft sind, haben typischerweise einen niedrigeren Marktwert im Vergleich zu energieeffizienteren Immobilien. Der hohe Energieverbrauch und die damit verbundenen laufenden Kosten machen diese Gebäude weniger attraktiv für potenzielle Käufer und Investoren. Eine Sanierung, die die Energieeffizienzklasse von G auf E oder besser verbessert, kann den Marktwert deutlich erhöhen, da zukünftige Einsparungen bei den Energiekosten den höheren Kaufpreis rechtfertigen.
► Attraktivität bei Mietern und Käufern: Für Mieter und Käufer spielt die Energieeffizienz eine immer wichtigere Rolle. Hohe Energiekosten sind ein signifikanter Faktor bei der Entscheidungsfindung. Gebäude der Energieeffizienzklasse G sind aufgrund ihrer hohen Nebenkosten und des hohen Energieverbrauchs weniger attraktiv. Mieter bevorzugen zunehmend Wohnungen in Gebäuden mit niedrigen Energiekosten, während Käufer sich nach Immobilien umsehen, die langfristig kosteneffizient und umweltfreundlich sind.
► Zukunftssicherheit und Anpassung an Regulierungen: Angesichts verschärfter Regulierungen und gesetzlicher Vorgaben zur Energieeffizienz von Gebäuden, besteht für solche Immobilien ein erheblicher Nachholbedarf. Seit dem 1. Januar 2024 gelten in vielen Regionen strengere Vorschriften zur Energieeffizienz, und Gebäude, die diesen Standards nicht entsprechen, könnten erhebliche finanzielle und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Energieeffizienzklassen im Vergleich: Wie Klasse G abschneidet
Die Energieeffizienzklasse G liegt am unteren Ende des Bewertungssystems für Gebäude, das von A bis H reicht. Während Gebäude der Klasse A oder B als besonders energieeffizient gelten und nur einen geringen Energieverbrauch aufweisen, repräsentiert die Klasse G einen sehr hohen Energieverbrauch und weist auf erhebliche energetische Mängel hin.
Energieeffizienzklasse | Jährlicher Energiebedarf | Gebäudeklasse |
---|---|---|
A+ | < 30 kWh/m² | Passivhaus (KfW 40) |
A | 30 bis 49 kWh/m² | Neubau, Niedrigenergiehaus, KfW 55 |
B | 50 bis 74 kWh/m² | gewöhnlicher Neubau |
C | 75 bis 99 kWh/m² | Mindeststandard für Neubauten |
D | 100 bis 129 kWh/m² | Gut sanierte Altbauten |
E | 130 bis 159 kWh/m² | Sanierter Altbau |
F | 160 bis 199 kWh/m² | Sanierter Altbau |
G | 200 bis 249 kWh/m² | Teilweise sanierte Altbauten |
H | > 250 kWh/m² | Nicht energetisch sanierte Gebäude |
Beispielrechnungen
Nachhfolgend einige Beispielrechnung zur Übersicht, wie viel ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt durch eine energetische Sanierung an Energiekosten einsparen kann.
Wichtig! Die hier dargestellten Rechnungen basieren auf fiktiven Werten. Zur Berechnung der tatsächlich einsparbaren Kosten sollte ein Berater hinzugezogen werden, um die Rechnung auf die Werte Ihres Gebäudes anzupassen und individuell zu bestimmen!
Grunddaten:
- Wohnfläche = 160 m²
- Energiepreise = 0,30 Euro pro kWh (Heizung + Strom + Warmwasser)
- Energieverbrauch Klasse A = 30 bis 49 kWh/m² pro Jahr
- Energieverbrauch Klasse C = 75 bis 99 kWh/m² pro Jahr
- Energieverbrauch Klasse G = 200 bis 249 kWh/m² pro Jahr
- Energieverbrauch Klasse H = 250 kWh/m² pro Jahr
- Energieverbrauch Klasse H: 250 kWh/m² x 160 m² = 40.000 kWh pro Jahr
- Energieverbrauch Klasse G: 200 kWh/m² x 160 m² = 32.000 kWh pro Jahr
- Kosten Klasse H: 40.000 kWh x 0,3 €/kWh = 12.000€ pro Jahr
- Kosten Klasse G: 32.000 kWh x 0,3 €/kWh = 9.600€ pro Jahr
- Kosteneinsparung (€) = 12.000€ – 9.600€ = 2.400€
- Kosteneinsparung (%) = (1 – (9.600€/12.000€)) *100 = 20%
- Energieverbrauch Klasse G: 200 kWh/m² x 160 m² = 32.000 kWh pro Jahr
- Energieverbrauch Klasse C: 75 kWh/m² x 160 m² = 12.000 kWh pro Jahr
- Kosten Klasse G: 32.000 kWh x 0,3 €/kWh = 9.600€ pro Jahr
- Kosten Klasse C: 12.000 kWh x 0,3 €/kWh = 4.000€ pro Jahr
- Kosteneinsparung (€) = 9.600€ – 4.000€ = 5.600€
- Kosteneinsparung (%) = (1 – (4.000€/9.600€)) *100 = 58%
- Energieverbrauch Klasse G: 200 kWh/m² x 160 m² = 32.000 kWh pro Jahr
- Energieverbrauch Klasse A: 30 kWh/m² x 160 m² = 4.800 kWh pro Jahr
- Kosten Klasse G: 32.000 kWh x 0,3 €/kWh = 9.600€ pro Jahr
- Kosten Klasse A: 4.800 kWh x 0,3 €/kWh = 1.440€ pro Jahr
- Kosteneinsparung (€) = 9.600€ – 1.440€ = 8.160€
- Kosteneinsparung (%) = (1 – (1.440€/9.600€)) *100 = 85%
Maßnahmen für mehr Energieeffizienz
Mindestanforderungen für Energieeffizienzklasse G
Um einem Gebäude die Energieeffizienzklasse G zuzuweisen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, die auf einen sehr hohen Energieverbrauch und erhebliche energetische Schwachstellen hinweisen. Die Einstufung erfolgt durch einen zertifizierten Energieberater, der den Energiebedarf berechnet und einen Energieausweis für das Gebäude erstellt. Dieser Energieausweis dient als Hinweis für Vermieter, Mieter und Investoren. Ein Haus erhält die Klasse G, wenn es aufgrund unzureichender Dämmung, veralteter Heizsysteme und ineffizienter Fenster und Türen einen sehr hohen Energieverbrauch aufweist.
Die Dämmung von Fassade, Dach und Fenstern ist ein zentraler Faktor bei der Klassifizierung. Gebäude, die nur unzureichend oder gar nicht gedämmt sind, verlieren erheblich mehr Wärme, was den Energiebedarf stark erhöht. Veraltete Heizsysteme, die ineffizient arbeiten und viel Energie verbrauchen, tragen ebenfalls zu einer schlechten Einstufung bei. Zudem spielt der allgemeine Zustand der Anlagentechnik eine wichtige Rolle. Wenn diese Faktoren zu einem Energiebedarf führen, der weit über den Anforderungen für energieeffizientere Klassen liegt, wird das Gebäude in die Energieeffizienzklasse G eingestuft.
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Maßnahmen zum Erreichen von Klasse F
Um ein Gebäude von der Energieeffizienzklasse G auf die Klasse F zu bringen, sind gezielte energetische Sanierungs-Maßnahmen erforderlich, die den Energieverbrauch senken und die Energieeffizienz verbessern.
- Fenster und Türen: Der Austausch alter, ineffizienter Fenster und Türen gegen moderne, energieeffiziente Modelle kann den Wärmeverlust verringern. Speziell doppelt oder dreifach verglaste Fenster bieten eine deutlich bessere Dämmung.
- Effiziente Heizung: Der Austausch einer veralteten Heizungsanlage durch ein modernes, energieeffizientes Heizsystem ist eine der wichtigsten Maßnahmen. Beispielsweise kann der Einbau einer Brennwertheizung oder einer Wärmepumpe den Energieverbrauch deutlich senken.
- Regelungstechnik: Der Einbau moderner Thermostatventile und einer intelligenten Steuerung der Heizanlage trägt zur Optimierung des Heizenergieverbrauchs bei.
- Erneuerbare Energien: Die Integration erneuerbarer Energien wie Solarthermie für die Warmwasserbereitung oder Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung kann den Energieverbrauch aus fossilen Quellen reduzieren.
- Anlagentechnik: Die Erneuerung und regelmäßige Wartung von Heizungs- und Lüftungssystemen sowie die Installation moderner Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung können die Energieeffizienz steigern.
- Dachdämmung: Eine verbesserte Dachdämmung verhindert, dass Wärme nach oben entweicht, und trägt so zur Senkung des Energieverbrauchs bei.
- Fassadensanierung: Eine energetische Sanierung der Fassade, wie z.B. die Anbringung eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS), kann ebenfalls erhebliche Einsparungen bringen.
- Beratung durch einen Energieberater: Ein zertifizierter Energieberater kann individuelle Maßnahmen empfehlen und helfen, die Energieeffizienz des Gebäudes gezielt zu verbessern.
Fazit
Die Energieeffizienzklasse G weist auf erhebliche energetische Schwachstellen eines Gebäudes hin, die zu hohen laufenden Kosten und einer geringen Attraktivität für Mieter und Käufer führen. Durch gezielte Sanierungsmaßnahmen, wie die Verbesserung der Dämmung und die Modernisierung der Heizungsanlage, kann die Energieeffizienz deutlich gesteigert und die Klasse F erreicht werden. Langfristig profitieren sowohl die Umwelt als auch die Bewohner von einer verbesserten Energieeffizienz.
Häufig gestellte Fragen
Was ist besser? F oder G?
Energieeffizienzklasse F ist besser als Klasse G, da Gebäude der Klasse F einen geringeren Energieverbrauch und bessere energetische Eigenschaften aufweisen. Dies bedeutet, dass sie effizienter sind und niedrigere Heiz- und Energiekosten haben. Verbesserungen wie bessere Dämmung und modernere Heizsysteme machen Klasse F energetisch und wirtschaftlich vorteilhafter.
Wie gut ist Energieeffizienz G?
Die Energieeffizienzklasse G gilt als sehr schlecht, da sie auf einen extrem hohen Energieverbrauch und erhebliche energetische Defizite hinweist. Gebäude dieser Klasse sind oft alt, schlecht gedämmt und mit veralteten Heizsystemen ausgestattet. Dies führt zu hohen Energiekosten und einem großen Energieverlust, was sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch nachteilig ist.
Ist Energieklasse G teuer für Mieter?
Ja, die Energieeffizienzklasse G ist teuer für Mieter, da sie mit hohen Heiz- und Energiekosten verbunden ist. Die ineffizienten Heizsysteme und die schlechte Dämmung führen zu einem überdurchschnittlich hohen Energieverbrauch, der die Nebenkosten erheblich erhöht. Dies stellt eine finanzielle Belastung für Mieter dar, die deutlich mehr für Energie ausgeben müssen als in energieeffizienteren Gebäuden.