Normbasiertes Screening

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Wie funktioniert Normbasiertes Screening?

Normbasiertes Screening ist eine Anlagestrategie, die darauf abzielt, Investitionen anhand international anerkannter Normen und Standards zu überprüfen. Diese Methode wird insbesondere im Kontext nachhaltiger Geldanlagen genutzt, um sicherzustellen, dass Investitionen ethischen und ökologischen Kriterien entsprechen. Unternehmen, in die investiert wird, werden anhand ihrer Einhaltung dieser Normen bewertet. Unternehmen, die gegen festgelegte Standards verstoßen, werden von potenziellen Investitionen ausgeschlossen.

Ein wesentliches Merkmal des normbasierten Screenings ist seine präventive Natur: Es dient nicht nur dazu, bestehende Verstöße zu identifizieren, sondern auch zukünftige Risiken zu minimieren. Dies trägt dazu bei, ein Investmentportfolio zu schaffen, das nicht nur finanziell rentabel ist, sondern auch ethische und nachhaltige Kriterien erfüllt.

Zwei Personen vergleichen Investment-Entwicklungen auf Papier. (Foto: Kindel Media/Pexels)
Normbasiertes Screening konzentriert sich auf festgelegte Kriterien (Foto: Kindel Media/Pexels)

Faktoren des Normbasierten Screenings

Beim normbasierten Screening spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die jeweils spezifische Bereiche abdecken. Diese Faktoren dienen als Grundlage für die Bewertung und Auswahl von Unternehmen im Rahmen der Anlagestrategie. Zu den wichtigsten Faktoren gehören:

  • Arbeitsrechte und ILO-Kernarbeitsnormen: Unternehmen werden daraufhin überprüft, ob sie die internationalen Arbeitsstandards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) einhalten. Dies umfasst beispielsweise das Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit sowie das Recht auf Vereinigungsfreiheit.
  • Umweltschutz: Hier wird bewertet, inwieweit ein Unternehmen Umweltschutzmaßnahmen umsetzt und umweltfreundliche Praktiken anwendet. Unternehmen, die erheblich zur Umweltverschmutzung beitragen oder Ressourcen nicht nachhaltig nutzen, können ausgeschlossen werden.
  • Menschenrechte: Dieser Faktor bezieht sich auf die Einhaltung grundlegender Menschenrechte. Unternehmen, die in Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind, beispielsweise in Form von Ausbeutung oder Diskriminierung, werden durch das Screening identifiziert und ausgeschlossen.
  • Korruptionsbekämpfung: Unternehmen werden auch dahingehend geprüft, ob sie Maßnahmen zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung implementiert haben. Ein Unternehmen mit einer hohen Korruptionsanfälligkeit stellt ein erhebliches Risiko dar und wird im Rahmen des Screenings oft ausgeschlossen.

Wie sinnvoll ist der Ansatz in Bezug auf Nachhaltigkeit und gewissenhaftes Investieren?

Für Anleger:innen, die nachhaltige und verantwortungsvolle Investmentstrategien verfolgen, ist das normbasierte Screening besonders wertvoll, da es den Fokus auf Unternehmen legt, die langfristig nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln.

Diese Unternehmen neigen dazu, stabilere Renditen zu bieten, da sie weniger anfällig für Skandale oder rechtliche Probleme sind, die sich aus ethisch fragwürdigen Praktiken ergeben könnten. Durch die gezielte Auswahl von Unternehmen, die internationalen Normen entsprechen, minimieren Anleger:innen das Risiko, in Firmen zu investieren, die potenziell schädliche oder kontroverse Praktiken anwenden.

Dies trägt nicht nur zur Stabilität des Portfolios bei, sondern schützt auch das Ansehen der Anleger:innen, indem sie sich als verantwortungsbewusste Investierende positionieren, die ihre finanziellen Ziele mit ethischen Werten in Einklang bringen.

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Nachhaltige Anlagen für Rendite und Umwelt

Normbasiertes Screening Portfolio erstellen

Die Erstellung eines normbasierten Screening-Portfolios erfordert eine sorgfältige Planung und systematische Vorgehensweise. Hier ist ein Schritt-für-Schritt-Leitfaden, der Ihnen hilft, ein Portfolio zu erstellen, das internationalen Normen und Standards entspricht und gleichzeitig nachhaltige Investitionsziele verfolgt.

  1. Schritt: Festlegung der relevanten Normen und Standards Zunächst müssen Sie die internationalen Normen und Standards identifizieren, die für Ihr Portfolio relevant sind. Dazu gehören beispielsweise die ILO-Kernarbeitsnormen, die Prinzipien des UN Global Compact, die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen sowie spezifische ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance). Diese Normen bilden die Grundlage für das Screening der Unternehmen.
  2. Schritt: Definition der Ausschlusskriterien Basierend auf den festgelegten Normen sollten Sie klare Ausschlusskriterien definieren. Diese Kriterien legen fest, welche Unternehmen aufgrund von Verstößen gegen die ausgewählten Normen aus dem Portfolio ausgeschlossen werden. Beispielsweise könnten Unternehmen, die in die Produktion fossiler Brennstoffe involviert sind oder gegen Menschenrechte verstoßen, ausgeschlossen werden.
  3. Schritt: Recherche und Analyse potenzieller Investitionen Führen Sie eine umfassende Recherche durch, um potenzielle Investitionen zu identifizieren. Nutzen Sie dazu Datenbanken, Unternehmensberichte, ESG-Ratings und unabhängige Analysen. Bewerten Sie die Unternehmen im Hinblick auf ihre Einhaltung der festgelegten Normen und Ausschlusskriterien. Es ist wichtig, auf zuverlässige und aktuelle Datenquellen zurückzugreifen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
  4. Schritt: Erstellung der engeren Auswahl Basierend auf der durchgeführten Analyse erstellen Sie eine engere Auswahl von Unternehmen, die die festgelegten Normen und Standards erfüllen. Diese Unternehmen sollten den ESG-Kriterien gerecht werden und in ihren Branchen als nachhaltig und ethisch angesehen werden. Diese Liste bildet den Kern Ihres normbasierten Screening-Portfolios.
  5. Schritt: Portfolio-Zusammensetzung Stellen Sie Ihr Portfolio zusammen, indem Sie die ausgewählten Unternehmen gewichten und investieren. Achten Sie darauf, eine Diversifizierung über verschiedene Branchen und Sektoren hinweg zu erreichen, um das Risiko zu streuen. Die Gewichtung der einzelnen Positionen kann abhängig von den individuellen Nachhaltigkeitsbewertungen und den finanziellen Zielen erfolgen.
  6. Schritt: Kontinuierliche Überwachung und Anpassung Ein normbasiertes Screening-Portfolio erfordert eine kontinuierliche Überwachung. Überprüfen Sie regelmäßig die Einhaltung der festgelegten Normen durch die im Portfolio enthaltenen Unternehmen. Falls Unternehmen gegen diese Normen verstoßen oder neue Informationen ans Licht kommen, müssen entsprechende Anpassungen vorgenommen werden, beispielsweise durch den Verkauf von Anteilen oder die Aufnahme neuer Unternehmen.

Welche weiteren nachhaltigen Investmentstrategien gibt es?

Nachhaltiges Investieren gewinnt zunehmend an Bedeutung, da immer mehr Anleger:innen nicht nur finanzielle Renditen, sondern auch positive ökologische und soziale Auswirkungen anstreben. Neben Thematic Investing gibt es eine Vielzahl weiterer nachhaltiger Investmentansätze, die es ermöglichen, Kapital gezielt in Unternehmen und Projekte zu lenken, die zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen.

Fazit

Normbasiertes Screening bietet Anleger:innen eine effektive Methode, um nachhaltige und ethisch verantwortungsvolle Investitionen zu tätigen, indem es Investitionen auf international anerkannte Normen und Standards ausrichtet. Der Ansatz fördert eine nachhaltige Entwicklung und wirkt somit positiv für Sustainable Finance. Insgesamt ermöglicht normbasiertes Screening Anleger:innen, ihre finanziellen Ziele mit ihren Werten zu vereinen und gleichzeitig zu einer nachhaltigeren globalen Entwicklung beizutragen.

Häufig gestellte Fragen​

Normbasiertes Screening unterscheidet sich durch die gezielte Überprüfung von Investments anhand internationaler Standards und Normen, wie den Principles for Responsible Investment (PRI). Im Gegensatz zu anderen Strategien wie dem Best-in-Class-Ansatz erfolgt der Ausschluss von Unternehmen, die gegen spezifische ESG-Kriterien oder nachhaltige Wertvorstellungen verstoßen.

Beim normbasierten Screening werden internationale Standards wie die ILO-Kernarbeitsnormen, die Prinzipien des UN Global Compact und die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen verwendet. Diese Normen setzen Vorgaben für nachhaltige Investments in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

Unternehmen werden beim normbasierten Screening ausgeschlossen, wenn sie gegen ESG-Kriterien oder internationale Normen verstoßen. Typische Ausschlussgründe sind Tätigkeiten in kontroversen Branchen, Verstöße gegen Arbeitsrechte oder Umweltschutzrichtlinien. Multinationale Unternehmen, die diese Standards nicht einhalten, werden aus nachhaltigen Fonds und Investmentportfolios entfernt.

Normbasiertes Screening wird in die ESG-Investmentstrategie integriert, indem Unternehmen basierend auf internationalen Standards und ESG-Kriterien überprüft werden. Dies ermöglicht Anleger:innen, nachhaltig zu investieren, indem sie nur in Unternehmen investieren, die strenge soziale, ökologische und Unternehmensführungsvorgaben erfüllen.

Normbasiertes Screening eignet sich für Anleger:innen, die gezielt nachhaltig investieren möchten und Wert auf ethische sowie ökologische Standards legen. Es bietet eine solide Anlagemöglichkeit für alle, die nachhaltige Wertvorstellungen in ihren Investments berücksichtigen möchten, unabhängig von ihrer Erfahrung oder dem Investitionsvolumen.

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