Inhalt des Artikels
- Nachhaltiges Investment: Ein Leitfaden für nachhaltige Finanzprodukte
- Schritt 1: Einführung in nachhaltige Geldanlagen
- Was macht eine Geldanlage grün oder nachhaltig?
- Schritt 2: Bewertung Ihrer finanziellen Situation und Ziele
- Schritt 3: Eine Bank oder mehrere Banken auswählen
- Schritt 4: Eröffnung eines nachhaltigen Girokontos
- Schritt 5: Eröffnung eines nachhaltigen Tagesgeld-Kontos
- Schritt 6 (optional): Eröffnung eines nachhaltigen Festgeld-Kontos
- Grüne Investments: Recherche und Auswahl
- Schritt 7: Verständnis nachhaltiger Anlagekriterien
- Schritt 8: Entscheidung zwischen aktiven Fonds und ETFs
- Schritt 9: Eröffnung eines Fondsdepots
- Schritt 10: Einrichtung eines Sparplans und Kontrolle Ihrer Anlagestrategie
Inhalt
Nachhaltiges Investment: Ein Leitfaden für nachhaltige Finanzprodukte
Nachhaltiges Investment erscheint auf den ersten Blick schwierig. Doch mit unserer Anleitung können Sie Ihr Kapital einfach und entsprechend Ihrer individuellen Präferenzen nachhaltig investieren: flexibel, ökologisch und ethisch verantwortlich, aber dennoch profitabel und auf einem für Sie akzeptablen Risiko-Level.
Für viele Anlegende ist es generell eine Herausforderung, persönliche Finanzen zu verwalten, Investments zu beurteilen und ihr zur Verfügung stehendes Geld mit bestmöglicher Rendite anzulegen. Wenn es um ethische nachhaltige Geldanlage geht, treten zusätzliche Aspekte auf, die diese Aufgabe noch anspruchsvoller machen. Es ist verständlich, dass nicht jeder sofort den Durchblick hat, welchen Fonds und ETFs man sein Vertrauen schenken kann, welche Branche welchen Impact auf die Umwelt hat und Aktie in ein Portfolio passt, wenn man auf nachhaltige Investments Wert legt.
Jedoch geht man nicht nur potenzielle Erträge aus dem Weg, wenn man überschüssiges Kapital lediglich auf dem Girokonto in der Bank sammelt, sondern vergibt auch die Möglichkeit, mit diesen Ersparnissen positiv auf die Welt einzuwirken.
Nachhaltig anlegen: Wie Anleger:innen mehr Investitionen in erneuerbare Energien und Co. wagen können
Investieren mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit muss jedoch nicht übermäßig komplex sein. Ein solides Investmentportfolio kann mit einigen wenigen Elementen aufgebaut werden. Dabei ist es entscheidend, ausschließlich in Finanzprodukte zu investieren, deren Funktionsweise man vollständig versteht, Investitionszeiträume von kurz bis lang zu berücksichtigen und sich der eigenen Risikotoleranz bewusst zu sein.
Um Ihnen den Weg zu einem verantwortungsbewussten Portfolio zu vereinfachen, stellen wir in diesem Beitrag einfache Schritte zu einer nachhaltigen Anlagestrategie für Sie bereit.
Schritt 1: Einführung in nachhaltige Geldanlagen
Das wichtigste im Überblick:
- Nachhaltige Investitionsmöglichkeiten nehmen zu: Das Spektrum an ökologischen Finanzprodukten und Anlagemöglichkeiten wächst kontinuierlich. Anlegerinnen und Anleger haben die Möglichkeit, in ökologische Unternehmen, Indexprodukte, Fonds oder Versicherungen zu investieren.
- Investieren mit Verantwortung: Wer sich für eine nachhaltige Investition entscheidet, legt sein Geld in Firmen an, die Wert auf Umweltschutz, faire Arbeitsbedingungen und ethische Unternehmensführung legen. Dies ermöglicht es, nicht nur finanziell attraktive Erträge zu erzielen, sondern auch einen sozialen und ökologischen Mehrwert zu schaffen.
- Diversifizierte Anlagemöglichkeiten: Der Zugang zu nachhaltigen Investitionen wird insbesondere durch nachhaltige Aktien-Indexfonds (ETFs) erleichtert. Diese ermöglichen eine Beteiligung an einer Vielzahl großer, umweltfreundlicher Unternehmen und bieten ein geringeres Risiko im Vergleich zu Direktinvestitionen in große Umweltprojekte wie Solar- oder Windparks.
Was versteht man unter nachhaltigen Geldanlagen?
Beim Investieren streben die Meisten danach, dass ihr Kapital sicher angelegt ist und über die Zeit wächst. Bei der nachhaltigen Geldanlage spielen neben der Sicherheit und der Rendite auch die Nachhaltigkeit der Investition eine wichtige Rolle. Die zunehmende Beliebtheit nachhaltiger Investmentfonds in den letzten Jahren zeigt, wie bedeutsam Nachhaltigkeit für viele Menschen geworden ist. Nachhaltige Geldanlagen sind solche, die bewusst in Unternehmen fließen, die sich für den Umweltschutz, gegen Kinderarbeit und unfaire Arbeitsbedingungen und für den Ressourcenschutz einsetzen. Durch nachhaltiges Investieren fördert man Firmen, die hohe ökologische und ethische Standards erfüllen. Je nach persönlichen Interessen kann dabei ein Fokus auf verschiedene Bereiche gelegt werden: Während einige Investierende Wert darauf legen, dass ein ETF Wasserstoff fördert, möchten andere Anleger:innen ein breites Spektrum an Erneuerbare-Energien-Aktien mit einem aktiv gemanagten Fond abdecken.
Kennzeichen nachhaltiger Geldanlagen
Momentan existieren noch keine einheitlichen Standards für nachhaltige Geldanlagen, was Anbietern erlaubt, eigene Definitionen von „sozial“, „ökologisch“ oder „grün“ zu nutzen. Um sicherzustellen, dass eine Anlage den eigenen Nachhaltigkeitsvorstellungen entspricht, ist eine detaillierte Informationseinholung unerlässlich. Fonds und Indizes, die Unternehmen aus kritischen Branchen ausschließen und nur solche aufnehmen, die innerhalb ihrer Branche relativ zu Nachhaltigkeitskriterien gut abschneiden („Best in Class“-Ansatz), bieten eine Hilfestellung beim nachhaltigen Investieren.
Was macht eine Geldanlage grün oder nachhaltig?
Finanzielle Anlagen ermöglichen Investitionen in alle gesellschaftlichen Bereiche, von Gebäuden über Infrastruktur bis hin zu Technologien. Daraus ergibt sich eine Vielfalt an Definitionen und Kriterien für grüne, nachhaltige Geldanlagen. Diese erfordern klare Richtlinien, warum in bestimmte Projekte investiert wird und andere ausgeschlossen bleiben. Üblicherweise beziehen sich diese Kriterien auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, was zu dem Begriff ESG-Investitionen geführt hat. Verschiedene Anlagestrategien, die oft kombiniert angewendet werden, umfassen:
- Ausschlusskriterien: Bestimmte Industrien, Produkte oder Praktiken, wie die Kohleindustrie, Kinderarbeit oder Gentechnik, werden von vornherein ausgeschlossen.
- Positivliste: Gezielte Investitionen in bestimmte Sektoren oder Projekte wie erneuerbare Energien oder ökologische Landwirtschaft.
- Best-in-Class-Ansatz: Investition in Unternehmen, die innerhalb ihrer Branche in Bezug auf Umwelt- und Sozialstandards führend sind. Dies fördert die Verbesserung innerhalb der Branche, ohne absolute Nachhaltigkeitsziele zu setzen.
- Engagement: Durch Beteiligungen an Unternehmen können Investierende Einfluss auf die Unternehmenspolitik in Bezug auf ESG-Kriterien nehmen. Dies kann durch direkten Dialog oder über Stimmrechte bei Hauptversammlungen erfolgen, obwohl diese Möglichkeit in der Praxis aufgrund personeller und systematischer Grenzen selten voll ausgeschöpft wird.
Investieren in Nachhaltigkeit bedeutet daher nicht nur, finanzielle Erträge zu erzielen, sondern auch aktiv zur Förderung eines nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Wirtschaftssystems beizutragen. Durch sorgfältige Auswahl und Überwachung der Investitionen können Anlegerinnen und Anleger sicherstellen, dass ihr Kapital in Übereinstimmung mit ihren persönlichen Werten und dem Ziel einer nachhaltigeren Zukunft angelegt wird.
Wichtig ist bei allen Kontrollmaßnahmen, dass Investor:innen keinen Greenwashing-Versuchen zum Opfer fallen. Beispielsweise können ESG-Kriterien oberflächliche Nachhaltigkeit suggerieren und werden oft für Greenwashing genutzt, bei dem Unternehmen sich umweltfreundlicher und sozial verantwortlicher darstellen, als sie tatsächlich sind. Deshalb sollten Anlegende über zu eindimensionale Betrachtungswege und -Kriterien hinausblicken und die Geschäftsmodelle und Praktiken der Unternehmen gründlich analysieren, um wirklich nachhaltige und verantwortungsvolle Investitionsentscheidungen zu treffen.
Schritt 2: Bewertung Ihrer finanziellen Situation und Ziele
Erfolgreiche nachhaltige Investments beginnen nicht mit attraktiven Produktangeboten oder Versprechungen hoher Renditen, sondern erfordern eine introspektive Betrachtung Ihrer eigenen finanziellen Lage. Die bestmöglichen Entscheidungen in Bezug auf nachhaltige Geldanlagen basieren auf Ihren finanziellen Möglichkeiten, Ihrem Anlagezeitraum und Ihrer aktuellen Lebenssituation, Ihrer Risikobereitschaft sowie Ihren individuellen Zielen und Wünschen im Bereich der Nachhaltigkeit.
Um in nachhaltige Investments erfolgreich zu sein, ist es entscheidend, Ihre finanzielle Situation genau zu kennen und aus dieser Kenntnis heraus das Beste für Ihre Lebenslage herauszuholen. Hierzu gehört:
- Bestandsaufnahme: Beginnen Sie mit einer detaillierten Analyse Ihrer finanziellen Ausgangssituation. Dieser Schritt ist unerlässlich, um einen umfassenden Überblick zu erhalten und nachhaltige Geldanlagen gezielt planen zu können.
- Umgang mit Risiken: Lernen Sie, wie Sie finanzielle Herausforderungen meistern, ohne von Ihrem Pfad der nachhaltigen Geldanlage abzuweichen.
- Nachhaltige Geldanlage je nach Lebensphase: Egal ob Sie am Anfang Ihrer beruflichen Laufbahn stehen, sich im Familienleben etablieren oder den Ruhestand planen: Es gibt stets passende Strategien für nachhaltige Investments, die Ihre persönliche Situation berücksichtigen.
Schritt 3: Eine Bank oder mehrere Banken auswählen
Sie können Ihr Kapital lieber bei einer einzigen Bank belassen oder es auf mehrere Institute verteilen. Eine Aufteilung bietet den Vorteil, dass Sie stets die attraktivsten Angebote verschiedener Banken nutzen können. Bietet etwa Bank A das beste Girokonto, während Bank B höhere Zinsen für Tages- und Festgelder offeriert und Bank C sich durch besonders ansprechende Fonds auszeichnet? Dann bietet es sich an, all diese Möglichkeiten zu ergreifen.
Allerdings schätzen einige Menschen die Beständigkeit, möchten eine vertrauensvolle Beziehung zu ihrer Bank aufbauen oder einfach den Komfort genießen, sämtliche Konten über ein einziges Online-Banking-Portal zu verwalten. Auch wenn man auf diese Weise in der Regel nicht die höchstmögliche Rendite erzielt, lassen sich die Finanzen einfacher steuern. Zudem sind Überweisungen zwischen Konten desselben Institutes schneller als zwischen Konten verschiedener Banken.
Schritt 4: Eröffnung eines nachhaltigen Girokontos
Dieser Schritt gewinnt besonders dann an Bedeutung, wenn Sie den Wunsch hegen, sämtliche Finanzprodukte bei nur einer Bank zu bündeln. Andernfalls können Sie diesen Punkt zunächst zurückstellen und sich nach dem Aufbau Ihres grünen Portfolios um die Auswahl eines nachhaltigen Girokontos kümmern. Im Hinblick auf die Ertragsmöglichkeiten ist es nämlich vorteilhafter, Ihr Kapital so früh wie möglich auf Sparkonten und in Fonds anzulegen, damit es beginnen kann, für Sie zu arbeiten und eine höhere Rendite zu erzielen.
In Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte spielt das Girokonto eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu Sparkonten und Aktienfonds. Da die auf Girokonten gehaltenen Gelder jederzeit verfügbar sein müssen, können Banken diese nur in begrenztem Maße für die Vergabe von Krediten oder Investitionen nutzen.
Ein Girokonto dient primär dem täglichen Zahlungsverkehr und ist nicht explizit für die Geldanlage vorgesehen. Dennoch ist es für das Sparen und Investieren unerlässlich, da es als Referenzkonto für Ihre Sparkonten und Ihr Fondsdepot fungiert.
Die ideale Laufzeit für ein Festgeldkonto bestimmt sich nach der Dauer, über die Sie auf Ihr Geld verzichten können, sowie nach den zukünftigen Zinsentwicklungen. In Zeiten steigender oder stabil bleibender Zinsen sind kürzere Laufzeiten vorteilhaft. Bei sinkenden Zinsen profitieren Sie von längeren Laufzeiten. Bei Unsicherheit könnten Sie auch mehrere Konten mit unterschiedlichen Laufzeiten eröffnen, um mit dem längerfristig angelegten Geld von besseren Zinsen zu profitieren und gleichzeitig mit dem kurzfristig angelegten Geld flexibel zu bleiben.
Schritt 5: Eröffnung eines nachhaltigen Tagesgeld-Kontos
Nachdem Sie alle Schulden getilgt und ein Nettogehalt auf Ihrem Girokonto verbucht haben, empfiehlt es sich, als Nächstes ein Tagesgeldkonto zu eröffnen. Dieses Konto sollten Sie so lange auffüllen, bis Sie dort zusätzlich drei Nettomonatsgehälter angespart haben. Diese Summe dient Ihnen als finanzielle Reserve, auf die Sie ausschließlich in Situationen zurückgreifen sollten, in denen unvorhergesehene größere Ausgaben anfallen. Für Selbstständige, deren Einkommen oftmals weniger regelmäßig ist, wird sogar empfohlen, eine Rücklage von sechs Nettomonatsgehältern anzulegen.
Ein Tagesgeldkonto dient allerdings nicht nur als virtuelles Sparschwein. In den meisten Fällen können Sie hiermit auch Zinserträge generieren. Somit wächst Ihr Geld – im Gegensatz zu den meist unverzinsten nachhaltigen Girokonten – zumindest geringfügig.
Schritt 6 (optional): Eröffnung eines nachhaltigen Festgeld-Kontos
Während Giro- und Tagesgeldkonten grundsätzlich für jeden eine sinnvolle Option darstellen, verhält es sich bei Festgeldkonten anders. Diese bieten sich vor allem als exzellente Möglichkeit für die mittelfristige Geldanlage an. Festgeldkonten, ebenso wie die ihnen sehr ähnlichen Sparbriefe, sind genauso sicher wie Tagesgeldkonten, locken jedoch mit höheren Zinsen.
Für sehr kurzfristige Anlagezeiträume eignen sie sich allerdings nicht, da Sie während der festgelegten Laufzeit keinen Zugriff auf Ihr Kapital haben. Die Mindestlaufzeit beträgt üblicherweise sechs bis zwölf Monate. Bei längeren Laufzeiten von mehreren Jahren locken zwar bessere Zinsen, doch geht dies zu Lasten der Flexibilität.
Ob ein Festgeldkonto für Sie eine geeignete Wahl darstellt, hängt maßgeblich davon ab, welche Pläne Sie für das Geld hegen: Die ideale Laufzeit für ein Festgeldkonto bestimmt sich nach der Dauer, über die Sie auf Ihr Geld verzichten können, sowie nach den zukünftigen Zinsentwicklungen. In Zeiten steigender oder stabil bleibender Zinsen sind kürzere Laufzeiten vorteilhaft. Bei sinkenden Zinsen profitieren Sie von längeren Laufzeiten. Bei Unsicherheit könnten Sie auch mehrere Konten mit unterschiedlichen Laufzeiten eröffnen, um mit dem längerfristig angelegten Geld von besseren Zinsen zu profitieren und gleichzeitig mit dem kurzfristig angelegten Geld flexibel zu bleiben.
Grüne Investments: Recherche und Auswahl
Schritt 7: Verständnis nachhaltiger Anlagekriterien
Um ein nachhaltiges Portfolio erfolgreich aufzubauen, ist es unerlässlich, die Kriterien zu verstehen, die Investitionen nicht nur ökonomisch wertvoll, sondern auch ökologisch und sozial verantwortungsvoll machen. Der dritte Schritt auf diesem Weg führt uns zu den essenziellen Anlagekriterien: den ESG-Standards und dem Konzept des Impact Investing.
Was sind ESG-Kriterien?
ESG steht für „Environment, Social, Governance“ und bewertet, wie nachhaltig Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung agieren. Die Bewertung orientiert sich dabei an den Zielen der EU-Taxonomie für Nachhaltigkeit, wie Klimaschutz, nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Abfallvermeidung, Reduktion von Umweltverschmutzung und Schutz von Ökosystemen.
Neben Umweltaspekten berücksichtigt das ESG-Rating auch verantwortungsvolle Unternehmenspraktiken, wie die Achtung von Menschenrechten, Korruptionsbekämpfung und fairen Wettbewerb.
Da ESG-Kriterien nicht einheitlich definiert sind, besteht ein großer Interpretationsspielraum bei der Bewertung, was es für Anlegerinnen und Anleger schwierig macht, die Auswahl der Aktien in nachhaltigen Fonds nachzuvollziehen. Die Bewertung von Nachhaltigkeit hängt oft von persönlichen Werten ab, was bedeutet, dass das, was für die einen als nachhaltig gilt, für andere nicht zutrifft.
Was ist Impact Investing?
Beim wirkungsorientierten Investieren, auch bekannt als Impact Investing, steht die Intention im Vordergrund, mit Investitionen in Firmen, Organisationen und Fonds nicht nur finanziellen Gewinn zu erwirtschaften, sondern auch nachweisbar positive Effekte auf Umwelt und Gesellschaft zu fördern. Diese Art der Anlage integriert soziale beziehungsweise ökologische Effekte als zentrale Komponente in die Investitionsstrategie, wobei die erzielte Wirkung konkret gemessen wird.
Ein Impact Investment grenzt sich somit sowohl von traditionellen Anlageformen, die ausschließlich auf finanzielle Erträge abzielen, als auch von philanthropischen Spenden ab. Es bildet eine Brücke zwischen dem Streben nach Profit und dem Wunsch, gesellschaftlich Gutes zu tun. Ein markantes Unterscheidungsmerkmal zum sozial verantwortlichen Investieren (Social Responsible Investing) ist die gezielte Definition und Evaluierung der gesellschaftlichen oder ökologischen Auswirkungen der Investitionen.
Schritt 8: Entscheidung zwischen aktiven Fonds und ETFs
Nachdem Sie bereits wichtige Schritte unternommen haben und nun über ein Girokonto für den alltäglichen Zahlungsverkehr, ein Tagesgeldkonto für kurzfristiges Sparen und gegebenenfalls ein Festgeldkonto für mittelfristige Anlagen verfügen – allesamt geführt bei einer oder mehreren nachhaltigen Banken –, steht nun die langfristige Anlageplanung an. Insbesondere im Bereich der nachhaltigen Geldanlage kann die Entscheidung zwischen verschiedenen Fondstypen als komplex wahrgenommen werden. Es lohnt sich daher, im Vorfeld genau zu überlegen, welche Aspekte Ihnen besonders wichtig sind. Abhängig davon, ob Ihnen die Rendite oder die Nachhaltigkeit am Herzen liegt, bieten sich zwei unterschiedliche Strategien an:
Mit einer eher „hellgrünen“ Strategie fokussieren Sie sich auf nachhaltige ETFs, bei denen Sie in finanzieller Hinsicht keine Einbußen im Vergleich zu traditionellen Anlagen hinnehmen müssen. Allerdings erreichen ETFs in puncto Nachhaltigkeit nicht das Niveau, das mit aktiven Fonds erzielt werden kann.
Die „dunkelgrüne“ Strategie beinhaltet die Wahl von aktiven Nachhaltigkeitsfonds. Auch hier sind die Aussichten auf gute Renditen ähnlich positiv wie bei der hellgrünen Strategie, allerdings mit dem Nachteil höherer Kosten, die Ihre Gewinne mindern können. Der Vorteil hierbei ist jedoch die Gewissheit, dass Ihr Kapital nicht in Unternehmen investiert wird, deren Geschäftspraktiken fragwürdig erscheinen.
Aktive Fonds und ETFs: Was Sie beachten sollten
Während bei aktiven Fonds ein:e Fondsmanager:in die Auswahl der enthaltenen Wertpapiere trifft, replizieren ETFs automatisiert einen bestimmten Index, wie beispielsweise den DAX, der die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands umfasst, oder den globalen Aktienindex MSCI World. Da hier kein Fondsmanagement benötigt wird, fallen die Kosten geringer aus.
ETFs zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht aktiv verwaltet werden, sondern darauf abzielen, die Zusammensetzung und Performance eines Index so genau wie möglich nachzubilden. Aufgrund des geringeren Verwaltungsaufwands sind ETFs üblicherweise kosteneffizienter als andere Fondstypen.
Während für aktiv gemanagte Aktienfonds die Verwaltungsgebühren häufig über 1,5 Prozent pro Jahr liegen, belaufen sich die jährlichen Kosten bei ETFs in der Regel auf weniger als 0,5 Prozent. Außerdem fallen bei ETFs geringere Transaktionsgebühren an, da die Umschichtung der im Fonds enthaltenen Wertpapiere weniger häufig erfolgt als bei aktiv verwalteten Fonds.
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KlimaVest* ermöglicht Privatanleger:innen ein breit gestreutes, direktes Investment in zukunftsorientierte Energiegewinnung, wie Solar- und Windkraft, mit einer attraktiven Zielrendite von 3,5 – 4,5 % p.a. in 2023 und einer europaweiten Diversifikation, verwaltet durch Commerz Real mit über 50 Jahren Erfahrung. Die Investments bieten Stabilität durch reale Sachwerte, unabhängig von Börsenschwankungen und ermöglichen eine börsentägliche Anteilsrücknahme bis 500.000 Euro.
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Schritt 9: Eröffnung eines Fondsdepots
Haben Sie den passenden Fonds für Ihre Anlageziele gefunden, gilt es, ein Depot zu eröffnen. Dies ist sowohl bei Banken als auch bei Online-Brokern möglich, einschließlich Neobrokern wie Trade Republic oder Scalable Capital, die sich durch niedrige Kosten und einfache Bedienung über Smartphone-Apps auszeichnen. Allerdings ist Nachhaltigkeit bei diesen Anbietern oft kein Schwerpunkt.
Um alle Aspekte Ihrer Geldanlage möglichst nachhaltig zu gestalten, bietet sich die Eröffnung eines Depots bei einer nachhaltigen Bank an. Beachten Sie jedoch, dass auch nachhaltige Banken mit konventionellen Depotanbietern zusammenarbeiten, wodurch nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, dass ein Teil der Gebühren in weniger nachhaltige Unternehmen fließt. Beispielsweise vermitteln die GLS Bank und die Ethikbank Depots von Union Investment, einem Fondsanbieter, der auch konventionelle Fonds führt.
Letztlich kommt es jedoch auf den Inhalt an: Ein nachhaltiger Fonds in einem konventionellen Depot ist vorzuziehen gegenüber einem nicht nachhaltigen Fonds in einem nachhaltig ausgerichteten Depot. Entscheidend ist daher, ein Depot zu finden, das den gewünschten nachhaltigen Fonds führt. Informationen hierzu erhalten Sie am besten direkt bei den jeweiligen Anbietern.
Schritt 10: Einrichtung eines Sparplans und Kontrolle Ihrer Anlagestrategie
Sobald Sie ein Depot besitzen, steht Ihnen nur noch die Einrichtung eines Sparplans bevor. Ein solcher Plan setzt sich in der Regel aus einer initialen Einmalzahlung zusammen, die Sie direkt zu Beginn leisten, und einer monatlichen Sparrate, die fortan kontinuierlich in den gewählten Fonds fließt. Die initiale Einzahlung ist die ideale Gelegenheit, um bereits angespartes Geld mit einer Aktion gezielt in den Fonds zu investieren. Achten Sie darauf, nur solche Beträge einzuzahlen, auf die Sie mindestens 10 bis 15 Jahre verzichten können. Vielfach herrscht die Annahme, dass man für eine hohe Einmalzahlung den perfekten Zeitpunkt abwarten muss. Doch vielmehr zählt ein möglichst früher Startpunkt. Somit lautet der optimale Zeitpunkt für Ihre Investition häufig: jetzt. Bei der monatlichen Sparrate sind diese Schwankungen noch weniger relevant. Durch die regelmäßigen Einzahlungen investieren Sie mal zu niedrigeren und mal zu höheren Kursen, was sich auf Dauer ausgleicht. Die Entscheidung, wie viel von Ihrem Ersparten Sie in einen Fonds bzw. in ETFs investieren möchten, hängt von Ihrer persönlichen Anlagestrategie ab. Alternativ können Sie auch einen Teil des Geldes in Festgeld anlegen (siehe Schritt 6) oder andere nachhaltige Anlageoptionen wie nachhaltiges Crowdinvesting erkunden. Ist der Sparplan einmal eingerichtet, können Sie sich zunächst zurücklehnen. Versuchen Sie, Ihr Depot nicht zu häufig zu überprüfen, da temporäre Kursrückgänge bei weniger erfahrenen Anlegerinnen und Anlegern oft zu Zweifeln führen können. Im schlimmsten Fall könnte dies zu übereilten Verkäufen führen, gerade dann, wenn der Wert Ihrer Anteile niedrig ist. Dennoch sollten Sie sich mindestens einmal jährlich einen Überblick über Ihre Finanzen verschaffen. Es kann sein, dass sich Ihre Bedürfnisse verändert haben und Sie feststellen, dass Ihre Sparrate angepasst werden muss. Beachten Sie zudem, bei Festgeldanlagen rechtzeitig vor Ablauf der Laufzeit zu kündigen, um einer automatischen Verlängerung vorzubeugen.
Nachhaltige Finanzanlagen mögen auf den ersten Blick als Herausforderung erscheinen, doch mit dem richtigen Leitfaden lassen sich Kapitalanlagen einfach und gemäß der persönlichen Vorlieben nachhaltig, flexibel, ethisch und zugleich profitabel gestalten. Das Management der persönlichen Finanzen, die Bewertung von Investments und die Maximierung der Renditen unter Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Kriterien erfordern ein umfassendes Verständnis und eine sorgfältige Planung. Unsere Anleitung zielt darauf ab, diesen Prozess zu vereinfachen und bietet Schritte zu einer effektiven Anlagestrategie in nachhaltige Aktien, ETFs und mehr. Letztendlich ist es entscheidend, in Produkte zu investieren, die man vollständig versteht und die eine Balance zwischen ökonomischer, ökologischer und sozialer Verantwortung bieten. Durch den bewussten Umgang mit Finanzprodukten und eine nachhaltige Anlagestrategie leisten Anleger:innen einen wertvollen Beitrag zu einer gerechteren und nachhaltigeren Welt – und können zugleich von attraktiven Renditen profitieren.
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