Windenergie Deutschland aktuell: Zahlen und Fakten zum Ausbau

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Windenergie Deutschland aktuell: So läuft der Ausbau

Die nachhaltige Energie in Deutschland verzeichnet weiterhin ein starkes Wachstum. Im ersten Halbjahr 2024 stammten 61,5 % des erzeugten Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien wie Wind-, Solar- und Wasserkraft sowie Biomasse. Dabei wuchs die deutsche Windkraft besonders stark. Laut dem Statistischen Bundesamt wurde im Vergleich zum Vorjahr 11,9 % mehr Strom aus Windkraft erzeugt, was einer Steigerung von 65,5 auf 73,4 Millionen Kilowattstunden entspricht. Doch wie sind wir an den aktuellen Standpunkt gekommen – und wo werden wir uns in den kommenden Jahren hinbewegen? In diesem Artikel gehen wir dem aktuellen Stand der Windenergie Deutschland aktuell auf die Spur.

Windenergie aktuell Deutschland: Entwicklung im Überblick

Der Anteil der Windenergie an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Während sie Ende der 1990er-Jahre noch eine relativ geringe Rolle spielte, hat sich die Windkraft seitdem zu einer der wichtigsten erneuerbaren Energiequellen entwickelt. Besonders in den 2000er Jahren, nach der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), beschleunigte sich der Ausbau der Windenergie deutlich. Jahr für Jahr wurden mehr Anlagen errichtet, und die installierte Leistung stieg kontinuierlich an. Dies führte dazu, dass der Anteil der Windenergie an der deutschen Stromerzeugung immer weiter zunahm.

Ein entscheidender Faktor für diesen Anstieg war der technologische Fortschritt. Moderne Windkraftanlagen sind leistungsstärker und effizienter als frühere Modelle, was es ermöglicht, auch in Regionen mit weniger optimalen Windverhältnissen wirtschaftlich Strom zu erzeugen. Gleichzeitig wurden die Rahmenbedingungen durch politische Maßnahmen wie das EEG und die Ausweisung von Vorranggebieten stetig verbessert. Diese Kombination aus technologischer Innovation und politischer Unterstützung trug maßgeblich dazu bei, dass die Leistung stetig wuchs und die Windkraft eine immer größere Rolle im deutschen Strommix spielte.

Ein Windpark auf flachem Gelände.
Windenergie Deutschland aktuell: Wie ist der Stand? (Foto: Frauke Riether/Pixabay)

Herausforderungen für die Windkraft in Deutschland

Obwohl es in den letzten Jahren, insbesondere während der Pandemie 2021, zu einem kurzfristigen Einbruch kam, hat sich der langfristige Trend als stabil erwiesen. Bereits in den Folgejahren konnte dieser Rückgang wieder ausgeglichen werden, und die Windenergie setzte ihren Wachstumskurs fort. Der Blick auf die Zahlen zeigt, dass es sich hierbei nicht um einen kurzfristigen Hype handelt, sondern um eine nachhaltige Entwicklung. Mit der fortschreitenden Energiewende und den ehrgeizigen Zielen der Bundesregierung wird der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung auch in Zukunft weiter zunehmen.

Zahlen und Daten zur Windenergie Deutschland aktuell

  • Zum 1. Januar 2024 waren in Deutschland insgesamt 30.243 Windkraftanlagen installiert.
  • Die kumulierte installierte Gesamtleistung der Windenergie in Deutschland betrug am 1. Januar 2024 69.475 Megawatt.
  • Im Jahr 2023 wurden netto 3.290 Megawatt durch 772 neue Windräder zugebaut.
  • Der in Deutschland im Jahr 2023 erzeugte Windstrom lag bei 139 Milliarden kWh.
  • Windenergie machte 2023 einen Anteil von 32 Prozent am deutschen Strommix aus.
  • Die Investitionen in neue Windenergieprojekte beliefen sich 2023 auf 7,4 Milliarden Euro.
  • Durch die Windenergie wurden im Jahr 2023 etwa 108 Millionen Tonnen CO₂ eingespart.
  • 2022 waren in der Windenergiebrnache laut strom-report.com 124.200 Menschen beschäftigt.

Zwei Bundesländer, unterschiedliche Situationen

Schleswig Holstein Windenergie: Ein Vorbild für andere Bundesländer

Schleswig-Holstein hat sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Bundesländer in der Windkraft entwickelt. Durch die geografische Lage an der Küste wehen in Schleswig-Holstein beständig starke Winde, die optimale Voraussetzungen für die Stromerzeugung bieten. Die Schleswig-Holstein Windenergie wird sowohl durch Onshore- als auch Offshore-Anlagen getragen, was eine große Bandbreite an Möglichkeiten für die Nutzung der Windkraft schafft. Diese Bedingungen machen das Bundesland zu einem Vorbild, von dem andere Regionen in Deutschland lernen können.

Die Erfolge der Schleswig Holstein Windenergie sind nicht nur auf die geografischen Gegebenheiten zurückzuführen, sondern auch auf die vorausschauende Planung und politische Unterstützung. In Schleswig-Holstein wurden bereits frühzeitig Vorrangflächen für Windkraft ausgewiesen, um den Ausbau der Windenergie gezielt zu fördern. Diese Flächen bieten Planungssicherheit für Investoren und tragen dazu bei, dass die Schleswig-Holstein Windenergie kontinuierlich wächst.

Ein weiteres Erfolgskriterium für die Schleswig Holstein Windenergie ist die enge Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Bürgern und Unternehmen. Viele Bürgerenergieprojekte in Schleswig-Holstein ermöglichen es der lokalen Bevölkerung, direkt am Erfolg der Windkraft teilzuhaben. Dadurch wird die Akzeptanz für neue Windkraftprojekte gesteigert, und die Schleswig-Holstein Windenergie wird weiter ausgebaut, um sowohl regionale als auch nationale Energieziele zu erreichen.

Offshore-Windkraft: Potenzial auf See

Neben der Onshore-Windkraft gewinnt auch die Offshore-Windenergie zunehmend an Bedeutung. Besonders in der Nord- und Ostsee wird die Windkraft kontinuierlich ausgebaut. Offshore-Anlagen profitieren von nahezu konstanten Windverhältnissen und können so eine hohe Energieausbeute erzielen.

Windenergie Baden Württemberg: Bemühungen um Potenziale

Im Gegensatz zu Schleswig-Holstein kämpft Baden-Württemberg mit anderen Bedingungen. Die Baden Württemberg Windenergie hat aufgrund der südlichen Lage und der bergigen Topografie größere Herausforderungen zu bewältigen. Hier weht der Wind weniger stark, und es gibt weniger geeignete Flächen für den Bau von Windkraftanlagen. Dennoch hat sich das Land ambitionierte Ziele gesetzt. Bis 2030 sollen 1.400 Windkraftanlagen in Betrieb gehen, was die Baden Württemberg Windenergie deutlich stärken soll.

Trotz der geografischen Nachteile plant Baden Württemberg Windenergie eine Verdopplung der Anlagenzahl bis 2030. Um diese Ziele zu erreichen, setzt das Land auf die Ausweisung von Vorranggebieten und die Optimierung bestehender Anlagen. Die Baden Württemberg Windenergie wird zukünftig verstärkt durch eine Kombination aus Wind- und Solarenergie getragen.

Onshore-Windkraft: Windenergie an Land

Die deutsche Windenergie zeigt besonders im Bereich der Onshore-Windkraft einen beachtlichen Zuwachs. Vor allem in windreichen Regionen wie Schleswig-Holstein ist die Windkraft ein bedeutender Energielieferant. Durch technologische Innovationen und den Ausbau von Vorranggebieten konnte die Windkraft in Deutschland weiter gesteigert werden.

Windräder hügelige Landschaft
Auf dem Berg oder im Meer: Windkraft kann an vielen Orten generiert werden. (Foto: Jason Blackeye/Unsplash)

Windenergie Deutschland aktuelle Leistung: Flächenziele und Vorranggebiete

Die Flächenverfügbarkeit ist eine der größten Herausforderungen für die Windenergie aktuell in Deutschland. Um den Ausbau zu beschleunigen, hat die Bundesregierung festgelegt, dass bis 2032 zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft genutzt werden sollen. Dies soll dazu beitragen, die Windenergie weiter zu steigern.

Netzintegration: Einspeisung und Herausforderungen

Die Einspeisung von Windstrom ins Stromnetz ist eine der zentralen Herausforderungen für die Windenergie Deutschland aktuell. Besonders in windstarken Regionen wie Schleswig-Holstein wird oft mehr Strom produziert, als lokal benötigt wird. Dies führt zu einer Überlastung des Netzes und erfordert einen Ausbau der Netzinfrastruktur, um den überschüssigen Strom in andere Regionen zu transportieren.

Der Ausbau von Stromtrassen, wie SuedLink und SuedOstLink, ist entscheidend, um den Windstrom effizient von den windreichen Gebieten im Norden in den verbrauchsstarken Süden zu leiten. Zusätzlich müssen innovative Lösungen wie Smart Grids und Energiespeicher eingesetzt werden, um die Schwankungen in der Stromproduktion auszugleichen und die Netzstabilität zu sichern. Ohne diese Maßnahmen wäre es schwierig, die Windkraft optimal zu nutzen und die Energiewende voranzutreiben.

Klimaschutz durch Windenergie

Die Windenergie in trägt wesentlich zur Reduzierung der CO₂-Emissionen bei. Im Jahr 2023 konnten durch den Einsatz erneuerbarer Energien, insbesondere der Windkraft, rund 250 Millionen Tonnen CO₂ vermieden werden. Windkraft ersetzt fossile Brennstoffe und spielt damit eine Schlüsselrolle im deutschen Klimaschutz.

Durch den weiteren Ausbau der Windenergie in Deutschland können wir unsere Klimaziele erreichen und die Energiewende erfolgreich umsetzen. Windkraft ist dabei eine der effizientesten Technologien, um saubere Energie zu erzeugen und den CO₂-Ausstoß nachhaltig zu reduzieren.

Viele grüne Fonds unterstützen erneuerbare Energien. (Foto: Jason Mavrommatis/Unsplash
Die Windenergie wird zukünftig eine noch größere Rolle in Deutschland spielen. (Foto: Jason Mavrommatis/Unsplash

Windenergie Deutschland aktuell: Unser Fazit

Die Windenergie in Deutschland verzeichnet einen stabilen Wachstumstrend, der sich voraussichtlich auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Mit der steigenden Leistung und dem kontinuierlichen Ausbau in Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg wird Windkraft auch zukünftig eine zentrale Rolle in der deutschen Stromversorgung spielen.

Die Windenergie in Deutschland zeigt, dass der Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung bereits weit fortgeschritten ist. Doch die Herausforderungen – von der Flächenverfügbarkeit über die Genehmigungsverfahren bis hin zur Netzintegration – müssen weiterhin adressiert werden, um die Ziele der Energiewende erfolgreich umzusetzen.

Häufig gestellte Fragen​

Windenergie ist eine der zentralen erneuerbaren Energiequellen in Deutschland. Sie trägt maßgeblich zur Reduzierung der CO₂-Emissionen bei und hilft, fossile Brennstoffe zu ersetzen. Zudem ist sie in großen Teilen des Landes gut nutzbar und bietet im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien eine hohe Effizienz, insbesondere in den Wintermonaten, wenn der Energiebedarf steigt.
Die Windenergie wird auch in Zukunft eine tragende Rolle bei der Energiewende spielen. Die Bundesregierung hat ambitionierte Ziele für den weiteren Ausbau sowohl an Land (Onshore) als auch auf See (Offshore). Besonders technologische Innovationen und der Ausbau der Netzinfrastruktur werden entscheidend sein, um das Potenzial der Windkraft in Deutschland voll auszuschöpfen.
Moderne Windkraftanlagen sind technologisch sehr fortschrittlich. Sie sind höher und leistungsstärker als frühere Modelle und können auch bei geringeren Windgeschwindigkeiten Strom erzeugen. Darüber hinaus werden intelligente Steuerungssysteme eingesetzt, um die Ausrichtung der Rotorblätter automatisch an die Windverhältnisse anzupassen und so die Energieausbeute zu maximieren.
Ja, es gibt noch ungenutztes Potenzial, besonders durch den weiteren Ausbau von Offshore-Windkraftanlagen und die Nutzung von neuen Technologien für Onshore-Anlagen. Auch der Einsatz von Repowering, bei dem ältere Windkraftanlagen durch effizientere und leistungsstärkere Modelle ersetzt werden, bietet zusätzliches Potenzial.
Die Windenergie Schleswig Holstein hat einen bedeutenden Anteil an der regionalen Stromerzeugung und speist auch erhebliche Mengen ins nationale Stromnetz ein. Dank des starken Ausbaus von Onshore- und Offshore-Anlagen trägt Schleswig-Holstein maßgeblich zur deutschen Energiewende bei.

Viele Windkraftprojekte bieten Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung, etwa durch Bürgerenergiegesellschaften oder genossenschaftliche Modelle. Dadurch können Anwohner:innen in den Regionen, in denen Windparks errichtet werden, finanziell profitieren und zur Energiewende beitragen.

Schleswig-Holstein profitiert von seiner geografischen Lage mit konstanten Winden an der Küste und großen Flächen für Onshore-Anlagen. Diese idealen Bedingungen ermöglichen eine effiziente Stromerzeugung aus Windkraft, wodurch das Bundesland eine führende Rolle in der Windenergie Deutschland aktuell einnimmt.
Die Bundesregierung hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Ausbau der Windenergie zu fördern. Dazu gehören Förderprogramme, der Ausbau von Vorranggebieten und die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren. Außerdem wurde das Ziel gesetzt, bis 2032 zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie bereitzustellen.
Windenergie erzeugt keinerlei direkte CO₂-Emissionen und verbraucht keine fossilen Brennstoffe. Zudem benötigt sie keine Wasserkühlung, wie es bei Kohle- oder Kernkraftwerken der Fall ist, und hat einen deutlich geringeren Flächenverbrauch. Windkraftanlagen können oft auf landwirtschaftlich genutzten Flächen errichtet werden, ohne diese vollständig zu beanspruchen.

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