Freiflächen Photovoltaik: Chancen, Herausforderungen von Solarparks und Co.

Für die beste Performance muss man Solaranlagen regelmäßig reinigen. (Foto: Pexels)

Das Wichtigste in Kürze

  • Freiflächen-Photovoltaikanlagen sind effiziente Solarparks, die auf Brachland, Deponien oder Konversionsflächen installiert werden.
  • Sie bieten hohe Wirtschaftlichkeit, niedrige Stromgestehungskosten und zusätzliche Einnahmen für Investierende und Kommunen.
  • Herausforderungen sind Flächenkonkurrenz, hohe Investitionskosten und lange Genehmigungsverfahren durch Umweltauflagen.
  • Innovationen wie Agri-PV und Floating-PV helfen, Nutzungskonflikte zu minimieren und Flächen effizient zu verwenden.

Freifläche Photovoltaik: Warum Sie so wichtig ist

Freiflächen Photovoltaik spielt beim Fortschritt der Energiewende, besonders in der Agrarwirtschaft, eine zentrale Rolle. Photovoltaikanlagen auf Dächern in Städten sind weit verbreitet. Währenddessen ermöglichen Solarparks auf offenen Flächen eine wesentlich effizientere Nutzung der Solarenergie. Dank moderner Technologie können Freiflächen-PV-Anlagen kostengünstigen Strom produzieren, ohne auf begrenzte Dachflächen angewiesen zu sein. Gleichzeitig gibt es Herausforderungen, insbesondere bei der Flächennutzung und den Genehmigungsprozessen. Doch welche Vorteile bietet eine PV-Anlage auf einer Freifläche wirklich? Wie steht es um die Wirtschaftlichkeit und welche Freiflächen-Photovoltaik-Nachteile sind zu berücksichtigen? Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Potenziale, Herausforderungen und Zukunftsaussichten der Photovoltaik auf Freiflächen.

Für die beste Performance muss man Solaranlagen regelmäßig reinigen. (Foto: Pexels)
Freiflächen Photovoltaik besitzt große Potenziale, besonders in der Landwirtschaft. (Foto: Pexels)

Was ist eine Freiflächen-PV-Anlage und wie funktioniert sie?

Eine Freiflächen PV Anlage ist eine Photovoltaikanlage, die auf offenen Flächen installiert wird, um Solarenergie in Strom umzuwandeln. Im Gegensatz zu Dachanlagen, die auf Gebäuden montiert sind, nutzen Freiflächenanlagen größere Flächen und bieten dadurch eine höhere Stromproduktion. Diese Art von Solarparks eignet sich besonders für Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung und ungenutzten Flächen, die nicht für andere Zwecke benötigt werden. Durch die flexible Platzierung können sie optimal zur Sonne ausgerichtet werden, wodurch eine effiziente Energiegewinnung möglich ist.

Typische Standorte für Freiflächen-Photovoltaikanlagen

Die Wahl des Standorts spielt eine entscheidende Rolle für die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit einer Freiflächen-PV-Anlage. Oft werden Flächen für Solarparks genutzt, die nicht anderweitig wirtschaftlich verwertbar sind oder bereits versiegelt wurden. Dazu gehören:

  • Konversionsflächen wie stillgelegte Militärgebiete, ehemalige Industrieanlagen oder Bergbauareale, die für eine neue Nutzung erschlossen werden können.
  • Stillgelegte Deponien, die aufgrund von Bodenbelastungen nicht für die Landwirtschaft oder Bebauung infrage kommen, jedoch eine stabile Grundlage für Photovoltaikanlagen bieten.
  • Brachflächen, die aufgrund schlechter Bodenqualität oder ungünstiger Lage nicht für den Ackerbau geeignet sind.
  • Straßen- und Bahnbegleitflächen, die bereits versiegelte oder ungenutzte Landstriche entlang von Verkehrswegen effizient nutzen können.
  • Künstliche Gewässer, auf denen sogenannte Floating-PV-Anlagen installiert werden, die keine zusätzliche Landfläche beanspruchen und die Wasserverdunstung reduzieren.

Aufbau und Funktionsweise einer Freiflächen-PV-Anlage

Eine Freiflächen-Photovoltaikanlage besteht aus mehreren wesentlichen Komponenten, die zusammen eine effiziente Stromerzeugung ermöglichen.

  1. Photovoltaikmodule sind auf Metallgestellen montiert und in einem optimalen Winkel zur Sonne ausgerichtet. Die Neigung der Module beträgt in Deutschland meist 20 bis 30 Grad, um eine maximale Energieausbeute zu erreichen.
  2. Wechselrichter wandeln den von den Modulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der ins öffentliche Stromnetz eingespeist oder in Batterien gespeichert werden kann.
  3. Trafostationen erhöhen die Spannung des Stroms, damit er effizient über Hochspannungsleitungen weitergeleitet werden kann.
  4. Unterkonstruktionen aus Aluminium oder Stahl sorgen für die Stabilität der Module. Sie sind entweder fest montiert oder als Nachführsysteme ausgeführt, die sich automatisch dem Sonnenstand anpassen, um den Ertrag zu maximieren.
  5. Netzanbindung und Einspeisung ermöglichen es, den produzierten Strom entweder direkt ins Netz einzuspeisen oder für den Eigenverbrauch zu speichern.

Effizienz und Technologie moderner Solarparks

Die Effizienz einer Freiflächen-PV-Anlage hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die geografische Lage, die Sonneneinstrahlung, die Modulqualität und die Ausrichtung der Anlage. Besonders leistungsfähige Systeme nutzen bifaziale Solarmodule, die Sonnenlicht von beiden Seiten aufnehmen können, um den Energieertrag zu steigern.

Moderne Anlagen setzen zunehmend auf innovative Technologien wie Agri-PV, bei der Solarmodule über landwirtschaftlichen Flächen installiert werden, um gleichzeitig Nahrungsmittelproduktion und Stromerzeugung zu ermöglichen. Eine weitere Lösung zur Flächennutzung ist Floating-PV, bei der Solarmodule auf künstlichen Seen oder Stauseen montiert werden. Diese Technik reduziert die Wasserverdunstung und verbessert gleichzeitig die Energieeffizienz, da das Wasser die Module kühlt und dadurch den Wirkungsgrad erhöht.

Freiflächen-Photovoltaikanlagen bieten eine nachhaltige Möglichkeit zur Stromerzeugung und tragen wesentlich zur Energiewende bei. Mit fortschreitender Technologie und einer durchdachten Standortwahl lassen sich sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile realisieren, sodass die Freiflächen-PV eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Energieversorgung einnehmen wird.

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PV Anlage Freifläche: Wo steht Deutschland?

In Deutschland ist der Ausbau der Photovoltaik auf Freiflächen ein wichtiger Bestandteil der nationalen Klimastrategie. Bis 2030 sollen 215 Gigawatt Photovoltaikleistung installiert werden, wovon ein erheblicher Teil durch Photovoltaik Freifläche erfolgen soll. Förderprogramme und staatliche Unterstützung helfen dabei, diese ambitionierten Ziele zu erreichen.

solarnalge freifläche
Trotz einiger Nachteile überwiegen bei Freiflächen PV die Vorteile. (Foto: IntelligentVisualDesing/Pixabay)

Freiflächen Photovoltaik Nachteile und Vorteile im Überblick

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Freiflächen Photovoltaik Nachteile, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen. Der wohl größte Kritikpunkt ist die Konkurrenz zur landwirtschaftlichen Nutzung. Landwirt:innen fürchten, dass wertvolle Ackerflächen für den Anbau von Lebensmitteln verloren gehen. Auch Umwelt- und Naturschutzverbände äußern Bedenken, insbesondere wenn Solaranlagen auf ökologisch wertvollen Flächen entstehen.

Dennoch überwiegen die Vorteile einer Freiflächen PV-Anlage in vielen Bereichen. Neben der kosteneffizienten Stromerzeugung bieten diese Anlagen die Möglichkeit, Flächen ökologisch aufzuwerten. In vielen Fällen kann der Boden unter den Modulen unberührt bleiben, sodass Lebensräume für Insekten und Vögel entstehen. Zudem lassen sich stillgelegte oder wenig genutzte Flächen durch eine Freiflächen-Photovoltaikanlage sinnvoll nutzen.

PV Anlage Freifläche Vorteile

Freiflächen Photovoltaik Nachteile

Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit einer Photovoltaik Freifläche

Eine Freiflächen Photovoltaikanlage beeinflusst die Umwelt auf verschiedene Weise. Während einige Kritiker befürchten, dass Solaranlagen natürliche Flächen zerstören, gibt es viele Beispiele für eine nachhaltige Integration. Durch die extensive Nutzung entstehen oft Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere. Unter den Solarmodulen kann beispielsweise extensives Grünland entstehen, das Lebensraum für Insekten bietet.

Ein weiteres nachhaltiges Konzept ist die Agri-PV. Dabei werden Photovoltaikanlagen über landwirtschaftlichen Nutzflächen installiert, sodass sowohl Strom als auch Nahrungsmittel auf derselben Fläche produziert werden können. Floating-PV auf Gewässern ist eine weitere Möglichkeit, Freiflächen PV nachhaltig zu nutzen, ohne zusätzlichen Boden zu versiegeln.

PV Anlage Freifläche: Genehmigung und Fördermöglichkeiten

Der Bau einer Freiflächen PV Anlage erfordert umfangreiche Genehmigungen. Es müssen Umweltauflagen, Abstandsregelungen und Naturschutzgesetze berücksichtigt werden. Insbesondere in landwirtschaftlich genutzten Regionen gibt es oft Widerstand gegen die Umwidmung von Flächen. Um den Ausbau zu beschleunigen, bietet die Bundesregierung verschiedene Fördermöglichkeiten. Dazu gehören Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), steuerliche Vorteile für Investoren sowie spezielle Zuschüsse für nachhaltige Energieprojekte.

Die Zukunft von Freiflächen Photovoltaik: Trends und Innovationen

Effizienzsteigerung durch neue Technologien

Fortschritte wie bifaziale Solarmodule, die Sonnenlicht von beiden Seiten nutzen, sowie Floating-PV auf Wasserflächen erhöhen den Energieertrag.

Verknüpfung mit Elektromobilität und Wasserstoffproduktion

Solarparks können als nachhaltige Energiequelle für Ladeinfrastrukturen und die Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt werden.

Integration von Speichertechnologien

Durch Batteriespeicher kann überschüssige Energie gespeichert und flexibler ins Stromnetz eingespeist werden.

Pilotprojekte und Zukunftsperspektiven

In Deutschland werden bereits innovative Konzepte getestet, um Freiflächen-PV-Anlagen noch effizienter und nachhaltiger zu gestalten.

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Fazit: Warum Freiflächen-Photovoltaik eine Schlüsselrolle spielt

Die Freiflächen-Photovoltaik ist eine der effizientesten Möglichkeiten, um die Energiewende voranzutreiben. Trotz Herausforderungen wie Nutzungskonflikten und langen Genehmigungsverfahren überwiegen die Vorteile. Durch innovative Konzepte wie Agri-PV oder Floating-PV lassen sich Flächen optimal nutzen, ohne andere Interessen zu verdrängen.

Mit den richtigen politischen Rahmenbedingungen und technologischem Fortschritt kann Photovoltaik auf Freiflächen einen entscheidenden Beitrag zur klimaneutralen Energieversorgung leisten. In den kommenden Jahren wird der Ausbau weiter zunehmen und neue Technologien werden dafür sorgen, dass Solarparks noch nachhaltiger und effizienter werden.

Wenn Sie für Investments in Freiflächen Photovoltaik interessieren, dann sollten Sie in unserem Artikel zum Thema in Solarparks investieren vorbeischauen.

Häufig gestellte Fragen​

Solarparks sind eine äußerst rentable Investition, insbesondere aufgrund der sinkenden Installationskosten und der stabilen Einspeisevergütung. Die Rentabilität hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Standort, Sonneneinstrahlung, Fördermöglichkeiten und Finanzierungsmodell. Obwohl klassische Einspeisevergütungen sichere Erträge bieten, sind Power Purchase Agreements (PPA) eine zunehmend beliebte Alternative. Auch die Kombination mit Batteriespeichern kann die Wirtschaftlichkeit erhöhen, indem überschüssiger Strom zu Spitzenzeiten verkauft wird. Im Durchschnitt liegt die Rendite für gut geplante Freiflächen-Photovoltaikanlagen zwischen 5 und 10 Prozent jährlich.

Die benötigte Fläche hängt von der gewünschten Leistung der Anlage ab. Als Faustregel gilt:

1 Megawatt (MW) installierte Leistung benötigt etwa 1,5 bis 2 Hektar Fläche.

Ein durchschnittlicher Solarpark mit 10 MW Leistung nimmt etwa 15 bis 20 Hektar ein.

Kleinere Freiflächen-PV-Anlagen für Eigenverbrauch oder landwirtschaftliche Betriebe benötigen je nach Bedarf weniger Fläche.

Neben der Größe ist auch die Flächenqualität entscheidend. Brachflächen, Konversionsflächen oder Deponien sind oft ideal für den Bau einer Photovoltaik-Freifläche, da sie keine Konkurrenz zur Landwirtschaft darstellen.

Ein Solarpark ist eine großflächige Photovoltaikanlage, die Sonnenenergie in elektrischen Strom umwandelt und ins öffentliche Netz einspeist. Der Betrieb erfolgt in mehreren Schritten:

  • Sonnenlicht trifft auf die Photovoltaikmodule, die den Strom erzeugen.
  • Wechselrichter wandeln den Gleichstrom in Wechselstrom um, der für das Stromnetz nutzbar ist.
  • Trafostationen erhöhen die Spannung, damit der Strom ins Hochspannungsnetz eingespeist werden kann.
  • Einspeisung ins Stromnetz: Der erzeugte Strom wird ins Netz eingespeist und entweder über die EEG-Vergütung oder Direktvermarktung vergütet.

Obwohl Freiflächen-Photovoltaikanlagen viele Vorteile bieten, gibt es auch einige Herausforderungen:

  1. Flächenkonkurrenz: Der Bau von Solarparks kann wertvolle landwirtschaftliche Nutzflächen beanspruchen, was insbesondere in Regionen mit hoher Agrarproduktion problematisch ist.
  2. Hohe Investitionskosten: Die Errichtung großer Solarparks erfordert erhebliche finanzielle Mittel für Planung, Genehmigung und Bau.
  3. Langwierige Genehmigungsprozesse: Umweltauflagen, Naturschutzvorschriften und kommunale Bauvorgaben können die Planung und Umsetzung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen erheblich verzögern.
  4. Landschaftsbild: In einigen Regionen gibt es Widerstand gegen große Photovoltaikanlagen, da sie das natürliche Landschaftsbild verändern.
  5. Umweltaspekte: Obwohl viele Anlagen auf Brachflächen entstehen, kann es in einigen Fällen zu Konflikten mit dem Naturschutz kommen, insbesondere wenn Flächen für Wildtiere oder seltene Pflanzenarten betroffen sind.

Die meisten dieser Nachteile lassen sich jedoch durch eine sorgfältige Standortwahl und innovative Konzepte wie Agri-PV oder Floating-PV abmildern.

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