Inhalt des Artikels
- Was ist Crowdfunding?
- Warum sich Crowdfunding für Startups lohnen kann
- Was haben Investor:innen davon?
- Arten von Crowdfunding
- Ablauf: Wie bekommt das Startup Kapital beim Crowdfunding?
- Crowdfunding oder Bankkredit: Was eignet sich besser für Start-ups?
- Marketing als Multiplikator: Mehr Sichtbarkeit für Crowdfunding-Projekte
- Fazit
- Häufig gestellte Fragen
Inhalt
Das Wichtigste in Kürze
- Crowdfunding gibt Startups die Möglichkeit Kapital für Projekte zu sammeln
- Crowdfunding bietet eine Schnittstelle zwischen jungen Unternehmen und deren Zielgruppen
- Crowdfunding wird über Plattformen realisiert
- Transparenz ist beim Crowdfunding das Wichtigste für Erfolg
Was ist Crowdfunding?
Crowdfunding ist eine Finanzierungsform, bei der viele private Personen (zusammen die „Crowd“) kleinere Geldbeträge beisteuern, um ein bestimmtes Projekt, Produkt oder Unternehmen zu unterstützen. Oft auch als Schwarmfinanzierung bezeichnet. Eine Kampagne wird meist über Crowdfunding-Plattformen organisiert und ermöglicht Gründer:innen, Start-ups oder kreativen Projekten den Zugang zu Kapital, ohne auf traditionelle Finanzierungsmethoden wie Bankkredite angewiesen zu sein.

Warum sich Crowdfunding für Startups lohnen kann
Crowdfunding bietet Start-ups eine attraktive Möglichkeit, Kapital zu sammeln, ohne dabei finanzielle Versprechen wie Zinsen oder Renditen einhalten zu müssen. Insbesondere beim reward-based Crowdfunding stehen kleinere, oft symbolische Gegenleistungen im Vordergrund – etwa exklusive Vorabversionen eines Produkts, personalisierte Danksagungen oder die Nennung der Unterstützer:innen auf der Website des Projekts.
Das ermöglicht es Gründer:innen, ihre Geschäftsidee direkt einer breiten Zielgruppe zu präsentieren und gleichzeitig Unterstützer:innen für ihre Vision zu gewinnen, ohne sofort finanzielle Verpflichtungen einzugehen. Neben finanziellem Spielraum für die Umsetzung des Projekts entsteht somit auch eine erste Bindung zu potenziellen Kund:innen, die als wertvolles Feedback und Marketingkanal genutzt werden kann.
- Kein Zins- oder Renditeversprechen nötig
- Direktes Feedback von potenziellen Kund:innen
- Steigerung von Bekanntheit und Reichweite
- Unabhängig von Banken und Krediten
Was haben Investor:innen davon?
Für Investor:innen bietet Crowdfunding die Möglichkeit, Projekte und Ideen zu unterstützen, die ihnen persönlich am Herzen liegen, ohne dabei zwingend eine finanzielle Rendite zu erwarten. Viele Menschen schätzen den ideellen Wert ihrer Unterstützung. Sie wollen kreative, innovative oder gemeinnützige Vorhaben fördern, die einen positiven gesellschaftlichen oder kulturellen Einfluss haben können.
Gleichzeitig ermöglicht Crowdfunding, Teil einer frühen Entwicklungsgeschichte zu sein und mit kleinen Beträgen einen spürbaren Unterschied zu machen. Oft sind es die individuellen Belohnungen, wie exklusive Produkte oder das Gefühl, eine Idee zum Leben erweckt zu haben, die Unterstützer:innen anziehen. Es geht weniger um die finanzielle Gegenleistung, sondern vielmehr um den Beitrag zu etwas, das sie inspiriert oder begeistert.
- Persönliche Erfüllung durch die Förderung von Herzensprojekten
- Exklusive Belohnungen oder einzigartige Produkte
- Möglichkeit, mit kleinen Beträgen Einfluss zu nehmen
- Teilnahme an der Verwirklichung innovativer oder gemeinnütziger Ideen
Sie suchen doch eher nach Projekten mit Rendite?
Mit Crowdinvesting unterstützen Sie ebenfalls nachhaltige Projekte und erhalten feste Renditen auf Ihre Investition.
Arten von Crowdfunding
Achtung! Crowdfunding beschreibt die Finanzierungsform, bei der private Personen eine Spende für eine kleine Gegenleistung an ein Unternehmen geben.
Da der Begriff Crowdfunding jedoch häufig auch als übergeordneter Begriff für andere Finanzierungsformen aus dem Bereich der Crowd-Investitionen genutzt wird, geben wir hier einen allgemeinen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, die einem Start-Up zur Verfügung stehen.
Crowdinvesting (equity-based Crowdfunding)
Beim Crowdinvesting investieren Unterstützer:innen in ein Start-up oder Unternehmen und erhalten im Gegenzug Anteile am Unternehmen. Diese Form des Crowdfundings ermöglicht es Investor:innen, am zukünftigen Erfolg und Gewinn des Unternehmens zu partizipieren. Es ist besonders für Start-ups in der Frühphase attraktiv, die eine große Menge an Kapital für Wachstum benötigen und größere Investitionen tätigen wollen.
Crowdfunding auf Leih-Basis (lending-based)
Beim lending-based Crowdfunding (auch Crowdlending genannt) leihen Unterstützer:innen einem Projekt oder Unternehmen ein Darlehen, das später mit Zinsen zurückgezahlt wird. Diese Form ähnelt einem Kredit, wird jedoch von vielen Einzelpersonen finanziert, statt von einer Bank. Es eignet sich für Unternehmen, die Kapital benötigen, ohne Anteile abzugeben.
Crowdfunding auf Gegenleistungs-Basis (reward-based)
Reward-based Crowdfunding bietet Unterstützer:innen konkrete Gegenleistungen für ihre finanzielle Unterstützung. Diese können von Danksagungen über exklusive Vorabversionen eines Produkts bis hin zu limitierten Specials reichen. Es ist ideal für kreative Projekte oder Start-ups, die ihre Zielgruppe direkt ansprechen möchten und stellt das typische Crowdfunding dar.
Crowdfunding Spenden-Basis (donation-based)
Beim Spenden-Crowdfunding leisten Unterstützer:innen finanzielle Beiträge, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Es wird vor allem bei gemeinnützigen oder sozialen Projekten eingesetzt, bei denen der ideelle Zweck im Vordergrund steht. Unterstützer:innen helfen dabei, gesellschaftlich relevante oder wohltätige Vorhaben zu realisieren.
Unabhängig vom Typ des Crowdfunding, stehen diverse Plattformen zur Verfügung, auf denen die Crowdfunding-Kampagne gestartet wird. Die Auswahl der Crowdfunding-Plattform spielt eine wichtige Rolle, um sicher und transparent in Projekte und junge Unternehmen investieren zu können.
Ablauf: Wie bekommt das Startup Kapital beim Crowdfunding?
Auswahl der Crowdfunding-Plattform
Das Start-up entscheidet sich für eine geeignete Plattform, basierend auf dem Geschäftsmodell und der angestrebten Finanzierungsform (z. B. equity-based, reward-based). Bekannte Plattformen sind beispielsweise Kickstarter, Startnext oder Indiegogo.
Anmeldung und Erstellung der Kampagne
Das Start-up registriert sich auf der Plattform und erstellt eine Kampagnenseite. Transparenz ist hier äußerst wichtig, dazu gehören Beschreibung der Geschäftsidee oder des Projekts, Finanzierungsziel (Betrag, der gesammelt werden soll), Laufzeit der Kampagne und Art der Gegenleistungen für die Crowd.
Finanzierung durch die Crowd
Investor:innen oder Unterstützer:innen entdecken die Kampagne auf der Plattform und können frei entscheiden, ob sie das Projekt mit einem Betrag unterstützen möchten.
Erreichen des Finanzierungsziels
Wird das festgelegte Finanzierungsziel innerhalb der Kampagnenlaufzeit erreicht, erhält das Start-up das gesammelte Kapital abzüglich der Plattformgebühren. Wird das Ziel nicht erreicht, erhalten die Unterstützer:innen ihr Geld zurück, und die Kampagne wird als gescheitert gewertet.
Umsetzung des Projekts und Erfüllung der Versprechen
Nach erfolgreicher Finanzierung setzt das Start-up das Projekt um. Gleichzeitig müssen die Gegenleistungen, wie Belohnungen oder Zinszahlungen, an die Unterstützer:innen ausgegeben werden. Zudem wird der Fortschritt des Projekts für die Geldgeber dokumentiert.

Crowdfunding oder Bankkredit: Was eignet sich besser für Start-ups?
Die Wahl zwischen Crowdfunding und einem Bankkredit hängt von den individuellen Bedürfnissen, der Geschäftsidee und den Zielen des Start-ups ab. Beide Finanzierungsformen bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile, die bei der Wahl berücksichtigt werden sollten.
Crowdfunding
- Keine bis niedrigere finanzielle Verpflichtungen
- Community von Unterstützer:innen kann aufgebaut werden
- Fördert die Bekanntheit des Projekts durch die Öffentlichkeitsarbeit der Kampagne
- Eignet sich besonders für kreative, innovative oder gemeinnützige Ideen
- Erfolg hängt stark von der Qualität des Marketings und der Kampagne ab
- Keine Garantie, dass das Finanzierungsziel erreicht wird
- Plattformgebühren reduzieren den tatsächlichen Betrag, der dem Start-up zur Verfügung steht
Bankkredit
- Finanzielle Sicherheit: Bei Genehmigung des Kredits steht der volle Betrag sofort zur Verfügung.
- Unabhängigkeit: Kein öffentlicher Druck oder Verpflichtungen gegenüber einer Crowd.
- Klare Rückzahlungsstruktur, die langfristig kalkulierbar ist.
- Zinsen und strenge Rückzahlungsfristen erhöhen die finanzielle Belastung.
- Banken fordern oft Sicherheiten, Kreditwürdigkeit oder eine gute Bonität, die viele junge Start-ups nicht vorweisen können.
- Kein direkter Aufbau einer Unterstützer:innenbasis oder Öffentlichkeitswirkung.
Marketing als Multiplikator: Mehr Sichtbarkeit für Crowdfunding-Projekte
Der Erfolg eines Crowdfunding-Projekts hängt nicht nur von der Qualität der Idee ab, sondern vor allem davon, wie viele Menschen davon erfahren. Nach der Anmeldung des Projekts auf einer Plattform ist es für Start-ups entscheidend, gezielt Marketing zu betreiben, um maximale Aufmerksamkeit und Unterstützer:innen zu gewinnen. Eine Kampagne wird oft nur dann erfolgreich, wenn sie aktiv über verschiedene Kanäle beworben wird. Die Plattform allein generiert meist nicht genügend Reichweite.
Start-ups sollten frühzeitig eine Marketingstrategie entwickeln, die auf mehrere Multiplikatoren setzt:
- Social Media: Regelmäßige Updates auf Plattformen wie Instagram, LinkedIn oder Twitter sorgen für Reichweite und binden die Community ein.
- E-Mails und Newsletter: Bestehende Kontakte können direkt angesprochen und zum Teilen der Kampagne motiviert werden.
- Influencer:innen und Blogger:innen: Kooperationen mit passenden Influencer:innen oder Blogger:innen aus der Branche können die Sichtbarkeit des Projekts enorm steigern.
- Pressearbeit: Lokale und themenspezifische Medien sind ideale Partner, um über das Projekt zu berichten und neue Unterstützer:innen zu gewinnen.
- Storytelling: Erzählen Sie die Geschichte hinter Ihrer Idee. Menschen unterstützen gerne Projekte, mit denen sie sich emotional verbunden fühlen.
Fazit
Crowdfunding ist eine vielseitige und zugängliche Finanzierungsform, die Start-ups und Projekten nicht nur Kapital, sondern auch Aufmerksamkeit und wertvolles Feedback verschafft. So können innovative Ideen verwirklicht werden, ohne sich an traditionelle Finanzierungsmodelle zu binden. Ein großes Lob ist dabei nicht nur den innovativen und oft auch nachhaltigen Start-Ups auszusprechen, sondern vor allem auch den Menschen, die mit ihrer Spende die Projekte zum Fliegen bringen.
Häufig gestellte Fragen
Lohnt sich Crowdfunding für Start-Ups?
Ja, Crowdfunding lohnt sich besonders für Start-ups, die innovative Produkte oder kreative Geschäftsideen mit wenig Eigenkapital umsetzen möchten. Es ermöglicht Gründer:innen, durch die breite Masse der Crowd Kapital zu sammeln und dabei erste Kund:innen zu gewinnen, z. B. durch den Vorverkauf des Produkts. Auch soziale oder gemeinnützige Projekte profitieren, da Crowdfunding oft ohne Sicherheiten oder Zinsen auskommt.
Wie finde ich gute Crowdfunding-Plattformen?
Die meisten Crowdfunding-Plattformen bieten unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten und richten sich an verschiedene Zielgruppen, wie kreative Projekte, Start-ups oder gemeinnützige Vorhaben. Gute Plattformen erkennt man daran, dass sie transparente Gebühren und klare Bedingungen haben, z. B. was passiert, wenn das Finanzierungsziel nicht erreicht wird. In unserem Crowdfunding-Vergleich finden Sie eine Übersicht der besten Plattformen für die Finanzierung Ihres Start-ups oder Projekts.
Welche Anreize habe ich als Investor:in?
Für Sie als Investor:in bietet Crowdfunding die Möglichkeit, innovative Geschäftsideen oder gemeinnützige Projekte zu fördern und dabei je nach Modell finanzielle oder nicht-finanzielle Gegenleistungen zu erhalten.