KFW Effizienzhaus 40

KFW Effizienzhaus 40 in grüner Nachbarschaft

Was ist ein Effizienzhaus?

Ein Effizienzhaus ist ein Gebäude, das besonders wenig Energie verbraucht und somit den aktuellen Standards der Energieeffizienz entspricht. Der Begriff beschreibt die energetische Qualität eines Hauses und wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in verschiedene Klassen unterteilt. Ein Effizienzhaus 40 beispielsweise ist ein Gebäude, das nur 40 Prozent der Energie eines Standardhauses benötigt.

Dies wird durch besondere bauliche Maßnahmen, wie eine verbesserte Dämmung und effiziente Anlagentechnik, erreicht. Eine solche Immobilie trägt nicht nur zur Reduzierung der Energiekosten bei, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Effizienzhäuser spielen daher eine zentrale Rolle im nachhaltigen Bauen und Sanieren.

grüne Fassade am Haus für bessere Dämmung
Energieeffiziente Gebäude erhalten große Förderungen (Foto: Anya Chernik/Unsplash)

Was ist der KFW Standard?

Der KfW-Standard bezieht sich auf die energetischen Anforderungen, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) festgelegt werden, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu bewerten. Diese Standards dienen als Grundlage für die Vergabe von Fördermitteln und Krediten für den Neubau und die Sanierung von Wohngebäuden. Die KfW unterscheidet dabei verschiedene Effizienzhaus-Stufen, wie beispielsweise das Effizienzhaus 40 oder 55, wobei die Zahl angibt, wie viel Prozent der Energie eines Standardhauses das Gebäude verbraucht.

Je niedriger diese Zahl, desto energieeffizienter ist das Gebäude. Ein höherer KfW-Standard bedeutet somit auch einen höheren energetischen Standard und oft bessere Fördermöglichkeiten. Diese Standards fördern den Bau und die Sanierung von Gebäuden, die weniger Energie verbrauchen und damit die Umwelt schonen.

Anforderungen an KFW 40

Die Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus 40 sind hoch, da diese Immobilien nur 40 Prozent der Energie eines vergleichbaren Standardhauses verbrauchen dürfen. Um diesen Standard zu erreichen, müssen mehrere bauliche und technische Voraussetzungen erfüllt werden:

  1. Primärenergiebedarf: Der Primärenergiebedarf eines KfW 40 Hauses darf maximal 40 Prozent des Bedarfs eines Referenzgebäudes nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) betragen. Dies bezieht sich auf die gesamte Energie, die zur Beheizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung des Gebäudes benötigt wird.

  2. Transmissionswärmeverlust: Der Transmissionswärmeverlust, also der Wärmeverlust über die Gebäudehülle, muss deutlich unter dem Wert des Referenzgebäudes liegen. Dies wird durch eine besonders gute Dämmung von Wänden, Fenstern, Dächern und Böden erreicht.

  3. Anlagentechnik: Die eingesetzte Heiztechnik muss effizient und auf erneuerbare Energien ausgelegt sein. Oft werden Wärmepumpen, Solarthermie oder moderne Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eingesetzt, um den Energieverbrauch zu minimieren.

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Sonderformen

Wenn ein Gebäude zusätzlich den Großteil seiner Energie aus erneuerbaren Quellen bezieht, kann es die EE-Klasse erreichen. Dies ist ein Zusatz zum KfW 40 Standard und bietet zusätzliche Fördermöglichkeiten.

Für eine noch höhere Förderung muss das Gebäude ein Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) nachweisen, das zusätzlich ökologische und soziale Aspekte bewertet.

Ein Effizienzhaus 40 Plus ist eine weiterentwickelte Stufe des KfW 40-Standards, die zusätzliche Anforderungen an die Energieeffizienz und Eigenenergieerzeugung stellt. Neben den bereits sehr niedrigen Energieverbrauchswerten eines Effizienzhauses 40 muss ein Effizienzhaus 40 Plus auch über eine Anlage zur Stromerzeugung verfügen, wie beispielsweise eine Photovoltaikanlage.

Zudem muss das Gebäude über ein Speichersystem für selbst erzeugten Strom sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verfügen. Diese zusätzlichen Maßnahmen sorgen dafür, dass ein KfW 40 Plus-Haus noch weniger Energie aus externen Quellen bezieht und somit die höchsten Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz erfüllt. Die Förderung für ein Effizienzhaus 40 Plus ist aufgrund der hohen Anforderungen in der Regel noch attraktiver als die für ein reguläres KfW 40-Haus.

Haus mit Solaranlage Modell
Je niederiger die KFW-Zahl, desto höher die Energieeffizienz

Förderung für KFW Effizienzhaus 40

Die Förderung für ein KfW-Effizienzhaus 40 ist eine attraktive Möglichkeit, Bauherren und Immobilienbesitzern finanzielle Unterstützung zu bieten. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Gebäude saniert wird oder es sich um einen klimafreundlichen Neubau handelt. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellt hierfür verschiedene Förderprogramme bereit, die sowohl in Form von zinsgünstigen Darlehen als auch durch direkte Zuschüsse gewährt werden.

  1. KfW-Kredit: Einer der Hauptbestandteile der Förderung ist das KfW-Darlehen. Für ein KfW-Effizienzhaus 40 können Bauherr:innen und Hausbesitzer:innen einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 150.000 Euro je Wohneinheit beantragen. Dieser Kredit hat besonders niedrige Zinssätze, was die Finanzierung des Projekts erheblich erleichtert. Zudem wird oft ein Tilgungszuschuss gewährt, der den rückzahlbaren Betrag reduziert.

  2. Tilgungszuschuss: Je nach erreichtem Effizienzstandard kann zusätzlich ein Tilgungszuschuss in Anspruch genommen werden. Für ein Effizienzhaus 40 beträgt dieser Zuschuss bis zu 20 Prozent des Darlehensbetrages, was die finanzielle Belastung weiter senkt. Das bedeutet konkret, dass bei einem Darlehen von 150.000 Euro bis zu 30.000 Euro als Zuschuss nicht zurückgezahlt werden müssen.

  3. Förderung für EE-Klasse: Wenn das Effizienzhaus 40 zusätzlich den Erneuerbare-Energien-Standard (EE) erfüllt, sind weitere Zuschüsse möglich. Die EE-Klasse wird erreicht, wenn der Energiebedarf des Gebäudes überwiegend durch erneuerbare Energien gedeckt wird. In diesem Fall kann der Tilgungszuschuss noch höher ausfallen.

  4. Nachhaltigkeitszertifikat (QNG): Zusätzlich zu den oben genannten Förderungen kann ein KfW-Effizienzhaus 40, das das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erhält, von weiteren Vorteilen profitieren. Dieses Zertifikat berücksichtigt auch ökologische und soziale Aspekte und ermöglicht den Zugang zu noch besseren Förderkonditionen. Die zusätzlichen Kosten für die Zertifizierung können oft durch die höheren Zuschüsse ausgeglichen werden.

  5. Kombination mit anderen Förderungen: Es ist auch möglich, die KfW-Förderung mit anderen Fördermitteln, wie den Zuschüssen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), zu kombinieren. Dadurch können die finanziellen Vorteile maximiert werden, was den Bau oder die Sanierung eines Effizienzhauses 40 besonders attraktiv macht.

Förderung beantragen: Wie geht es?

Die Beantragung der Förderung für ein KfW-Effizienzhaus 40 ist ein strukturierter Prozess, der sorgfältige Planung und Vorbereitung erfordert. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie die Förderung erfolgreich beantragen können:

  1. Frühzeitige Planung: Beginnen Sie mit der Planung, sobald Sie sich für den Bau oder die Sanierung eines KfW-Effizienzhauses 40 entschieden haben. Informieren Sie sich umfassend über die verschiedenen Fördermöglichkeiten und stellen Sie sicher, dass Ihr Bauvorhaben die Anforderungen für den gewünschten Effizienzstandard erfüllt.

  2. Energieberatung einholen: Ein zentraler Schritt in diesem Prozess ist die Beauftragung eines Energieberaters oder einer Energieberaterin. Dieser Fachmann oder diese Fachfrau prüft, ob Ihr Bauvorhaben die erforderlichen KfW-Standards erfüllt, und erstellt die notwendigen Nachweise und Dokumentationen. Der Energieberater unterstützt Sie auch bei der Optimierung Ihres Vorhabens, um die höchstmögliche Förderung zu erzielen.

  3. Fördermittel berechnen: Gemeinsam mit Ihrem Energieberater ermitteln Sie den möglichen Tilgungszuschuss und die Höhe des benötigten Darlehens. Die exakten Beträge hängen von der Größe des Projekts und den erreichten Effizienzhaus-Standards ab. Es ist ratsam, sich frühzeitig einen Überblick über die finanziellen Rahmenbedingungen zu verschaffen.

  4. Kontakt zur Hausbank: Die Beantragung der KfW-Förderung erfolgt nicht direkt bei der KfW, sondern über Ihre Hausbank oder ein anderes Kreditinstitut Ihrer Wahl. Vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrer Bank und bringen Sie alle relevanten Unterlagen mit, die Ihnen Ihr Energieberater zur Verfügung stellt.

  5. Antragstellung bei der Bank: Die Bank prüft Ihre Unterlagen und stellt den eigentlichen Förderantrag bei der KfW. Zu den erforderlichen Dokumenten gehören neben den Nachweisen des Energieberaters auch Baupläne, Kostenaufstellungen und gegebenenfalls das Nachhaltigkeitszertifikat (QNG). Ihre Bank wird Sie bei der Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen unterstützen und den Antrag für Sie einreichen.

  6. Bewilligung und Vertragsabschluss: Nach Prüfung des Antrags durch die KfW erhalten Sie im positiven Fall eine Zusage für die Förderung. Diese Zusage enthält alle Details zu den gewährten Darlehen und Zuschüssen. Anschließend erfolgt der Abschluss des Kreditvertrags mit Ihrer Bank. Es ist wichtig, diese Schritte abzuwickeln, bevor mit dem Bau oder der Sanierung begonnen wird, da die Förderung sonst möglicherweise nicht gewährt wird.

  7. Baubegleitung und Nachweisführung: Während der Bauphase begleitet der Energieberater das Projekt weiterhin und stellt sicher, dass alle geplanten Maßnahmen gemäß den KfW-Anforderungen umgesetzt werden. Nach Abschluss der Arbeiten muss der Energieberater eine Bestätigung über die Einhaltung der Effizienzhaus-Standards ausstellen.

  8. Auszahlung der Förderung: Sobald alle Arbeiten abgeschlossen und alle erforderlichen Nachweise erbracht sind, erfolgt die Auszahlung der Fördermittel. Der Tilgungszuschuss wird direkt mit dem Darlehen verrechnet, was bedeutet, dass Sie weniger zurückzahlen müssen. Der Restbetrag des Darlehens wird gemäß den vereinbarten Konditionen über die Laufzeit abbezahlt.

Effizienzhaus KFW Planung
Eine gute Planung mit Energieberater:innen ist entscheidend (Foto: Freepik)

Welche Klassen gibt es noch?

Neben dem KfW-Effizienzhaus 40 gibt es weitere Effizienzhausklassen, die unterschiedliche Standards für die Energieeffizienz von Gebäuden festlegen. Diese Klassen bieten unterschiedliche Stufen der Energieeinsparung und sind mit verschiedenen Fördermöglichkeiten verbunden.

EffizienzhausPrimärenergiebedarfTransmissionswärmeverlustMaximale Kredithöhe je Wohneinheit
Effizienzhaus 4040 %55 %120.000 € mit 20% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 40 - Erneuerbare-Energie-Klasse oder Nachhaltigkeitsklasse40 %55 %150.000 € mit 25% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 5555 %70 %120.000 € mit 15% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 55 - Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeitsklasse55 %70 %150.000 € mit 20% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 7070 %85 %120.000 € mit 10% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 70 - Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeitsklasse70 %85 %150.000 € mit 15% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 8585 %100 %120.000 € mit 5% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 85 - Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeitsklasse85 %100 %150.000 € mit 10% Tilgungszuschuss

Fazit

Das KfW-Effizienzhaus 40 stellt einen bedeutenden Meilenstein im energieeffizienten Bauen dar und bietet Bauherr:innen und Immobilienbesitzer:innen eine Vielzahl an Vorteilen. Durch die Kombination aus hoher Energieeinsparung, attraktiven Fördermöglichkeiten und langfristiger Wertsteigerung ist es eine zukunftssichere Investition, die sowohl die Umwelt schont als auch finanzielle Anreize bietet.

Häufig gestellte Fragen​

Ein KfW 40-Haus ist nicht unbedingt ein Passivhaus, obwohl beide Konzepte hohe energetische Standards anstreben. Ein Passivhaus erfüllt die höchsten Anforderungen an Energieeffizienz, indem es nahezu ohne konventionelle Heizsysteme auskommt, während ein KfW 40-Haus maximal 40 Prozent der Energie eines Standardgebäudes benötigt. Der KfW 40 Standard zeigt, dass das Haus äußerst energieeffizient ist, jedoch kann es in der Praxis noch Heiz- und Kühlsysteme benötigen, die bei einem Passivhaus oft nicht erforderlich sind.

Um die Anforderungen des Effizienzhaus-Standards 40 zu erreichen, müssen Bauherr:innen auf eine hervorragende Dämmung, energieeffiziente Anlagentechnik und den Einsatz erneuerbarer Energien achten. Der Bau oder die Sanierung einer Bestandsimmobilie zum KfW 40-Haus erfordert eine detaillierte Planung, oft begleitet von einem Energieberater. Zudem sind Maßnahmen wie eine hochwertige Dämmung und der Einsatz von Technologien wie Wärmepumpen notwendig, um den 40 Plus Standard oder die Effizienzhaus 40 NH Stufe zu erfüllen.

Wenn die höchsten Anforderungen des KfW 40-Standards nicht erreicht werden, kann die geplante Förderung gefährdet sein. In diesem Fall erhält das Gebäude möglicherweise keine KfW-Fördermittel, oder die Höhe der Förderung wird reduziert. Bauherr:innen müssen dann entweder zusätzliche Maßnahmen zur energetischen Sanierung ergreifen oder die Vor- und Nachteile einer erneuten KfW-Beantragung abwägen, um die Anforderungen zu erfüllen.

Ein KfW 40-Haus verbraucht im Vergleich zu einem Standardhaus lediglich 40 Prozent der Energie, was einem Primärenergiebedarf von etwa 30 bis 40 kWh pro Quadratmeter und Jahr entspricht. Dies zeigt, dass es eine sehr energieeffiziente Wahl ist, die dazu beiträgt, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Der tatsächliche Verbrauch hängt jedoch von spezifischen Faktoren wie der Anlagentechnik und der baulichen Umsetzung ab.

Der Tilgungszuschuss für ein KfW 40-Haus kann bis zu 20 Prozent des Darlehensbetrags betragen, je nach erreichtem Standard. Beim 40 Plus Standard oder Effizienzhaus 40 NH können zusätzliche Zuschüsse gewährt werden, insbesondere wenn erneuerbare Energien genutzt werden. Die Höhe der Förderung ist ein wesentlicher Vorteil bei der Finanzierung eines neuen Effizienzhaus 40.

Der Endenergiebedarf eines KfW 40-Hauses liegt deutlich unter dem eines Standardgebäudes und beträgt in der Regel etwa 40 bis 50 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Dieser niedrige Wert zeigt, dass das Gebäude sehr energieeffizient ist und die höchsten Anforderungen des KfW-Standards erfüllt. Der Endenergiebedarf kann jedoch je nach Bauweise, Anlagentechnik und Standort variieren.

Die Nebenkosten eines KfW 40-Hauses sind aufgrund des geringen Energieverbrauchs in der Regel niedriger als bei herkömmlichen Häusern. Durch die effiziente Anlagentechnik und die gute Dämmung können Bewohner:innen erheblich bei den Heiz- und Stromkosten sparen. Zwar können die initialen Bau- oder Sanierungskosten höher sein, doch die reduzierten laufenden Kosten gleichen dies oft über die Jahre hinweg aus, insbesondere bei einer Sanierung zur Erreichung des Effizienzhaus-Standards 40.

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