KFW Effizienzhaus

Effizienzhaus KFW Planung

Was ist ein KFW Effizienzhaus?

Ein KfW Effizienzhaus ist ein Gebäude, das aufgrund seiner hohen Energieeffizienz besondere Förderungen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhält. Diese Häuser entsprechen bestimmten Standards hinsichtlich ihres Energieverbrauchs und ihrer Umweltverträglichkeit.

Je nach erreichtem Effizienzgrad, der durch verschiedene Stufen wie KfW Effizienzhaus 40, 55 oder 70 klassifiziert wird, variiert die Höhe der möglichen Förderung. Ein KfW Effizienzhaus nutzt fortschrittliche Technologien zur Dämmung, Heizung und Lüftung, um den Energieverbrauch zu minimieren. Dadurch profitieren Bewohner:innen von niedrigeren Energiekosten und einem nachhaltigeren Lebensstil. Die KfW unterstützt sowohl den Neubau als auch die Sanierung von bestehenden Gebäuden, um diese Effizienzstandards zu erreichen.

Modell KFW Effizienzhaus
KFW Effizienzhaus: Welche Förderungen sind möglich? (Foto: Freepik)

Alle Arten im Überblick: Die KFW-Effizienzhaus-Stufen

Die KfW Effizienzhäuser werden in verschiedene Klassen unterteilt, die sich durch unterschiedliche Effizienzstandards und damit verbundenen Energieverbrauch auszeichnen. Die Klassen unterteilen sich in KfW Effizienzhaus 40, 55, 70, 85, 100, 115 und Denkmal, wobei 40 die höchste Energieeffizienz darstellt.

Jede dieser Klassen bietet unterschiedliche Voraussetzungen und Fördermöglichkeiten. Die Zahl in der Bezeichnung gibt an, wie hoch der Energiebedarf des Hauses im Vergleich zu einem Referenzgebäude ist. So steht beispielsweise ein KfW Effizienzhaus 40 für ein Gebäude, das nur 40 Prozent des Energiebedarfs eines herkömmlichen Neubaus benötigt. Diese Klassifizierung hilft dabei, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken und gleichzeitig von staatlichen Förderungen zu profitieren.

► Erneuerbare-Energien-Klasse

Die Erneuerbare-Energien-Klasse ist eine Sonderkategorie innerhalb der KfW Effizienzhäuser, die besonders energieeffiziente Gebäude auszeichnet. Ein Gebäude, das in diese Klasse fällt, erfüllt zusätzliche Anforderungen hinsichtlich der Nutzung erneuerbarer Energien und moderner Technologien zur Energieeinsparung. Diese Häuser profitieren nicht nur von geringeren Energiekosten, sondern auch von höheren Förderungen durch die KfW.

► Nachhaltigkeitsklasse

Die Nachhaltigkeitsklasse umfasst Gebäude, die neben hoher Energieeffizienz auch strenge Kriterien im Hinblick auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit erfüllen. Dazu zählen unter anderem die Verwendung umweltfreundlicher Baumaterialien, eine nachhaltige Bauweise sowie soziale Aspekte wie Barrierefreiheit. Diese Gebäude werden besonders gefördert, da sie einen umfassenden Beitrag zum Umweltschutz und zur sozialen Verantwortung leisten.

Übersicht zu Stufen & Förderung

EffizienzhausPrimärenergiebedarfTransmissionswärmeverlustMaximale Kredithöhe je Wohneinheit
Effizienzhaus 4040 %55 %120.000 € mit 20% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 40 - Erneuerbare-Energie-Klasse oder Nachhaltigkeitsklasse40 %55 %150.000 € mit 25% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 5555 %70 %120.000 € mit 15% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 55 - Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeitsklasse55 %70 %150.000 € mit 20% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 7070 %85 %120.000 € mit 10% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 70 - Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeitsklasse70 %85 %150.000 € mit 15% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 8585 %100 %120.000 € mit 5% Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 85 - Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeitsklasse85 %100 %150.000 € mit 10% Tilgungszuschuss
modernes energieeffizientes Haus
KFW Effizienzhaus (Foto: Freepik)

Das KfW Effizienzhaus 40 ist die höchste Effizienzklasse und steht für einen Energiebedarf von nur 40 Prozent eines Referenzgebäudes. Typische Merkmale sind eine sehr gute Wärmedämmung, hocheffiziente Heizsysteme und der Einsatz erneuerbarer Energien. Diese Häuser profitieren von den höchsten Förderungen und bieten die größten Einsparungen bei den Energiekosten.

Ein KfW Effizienzhaus 55 benötigt 55 Prozent des Energiebedarfs eines vergleichbaren Neubaus. Wichtige Maßnahmen umfassen eine gute Dämmung, moderne Fenster und effiziente Heiztechnik. Diese Gebäude sind ebenfalls förderfähig und bieten eine attraktive Balance zwischen Baukosten und Energieeinsparungen.

Das KfW Effizienzhaus 70 verbraucht 70 Prozent der Energie eines Referenzgebäudes. Es zeichnet sich durch solide energetische Standards wie effektive Dämmung und effiziente Heizsysteme aus. Diese Klasse bietet eine gute Möglichkeit, Energieeinsparungen zu erzielen, während die Investitionskosten moderat bleiben.

Ein KfW Effizienzhaus 85 hat einen Energiebedarf von 85 Prozent eines herkömmlichen Neubaus. Maßnahmen zur Erreichung dieser Klasse umfassen Verbesserungen bei Dämmung und Fenstern sowie den Einsatz effizienter Heiztechnologien. Es stellt eine günstige Option dar, um von Förderungen zu profitieren und Energiekosten zu senken.

Das KfW Effizienzhaus 100 entspricht dem Standard eines Neubaus gemäß den aktuellen gesetzlichen Anforderungen. Es beinhaltet grundlegende Maßnahmen zur Energieeffizienz wie ordentliche Dämmung und effiziente Heizsysteme. Diese Gebäude sind förderfähig, aber die Förderbeträge sind geringer im Vergleich zu niedrigeren Effizienzhausklassen.

Ein KfW Effizienzhaus 115 hat einen Energiebedarf von 115 Prozent eines Referenzgebäudes. Es umfasst grundlegende energetische Verbesserungen, jedoch in geringerem Umfang als die niedrigeren Klassen. Diese Klasse eignet sich besonders für Bestandsgebäude, die durch moderate Maßnahmen energetisch optimiert werden sollen.

Das KfW Effizienzhaus Denkmal ist speziell für historische Gebäude konzipiert, die unter Denkmalschutz stehen. Hierbei werden besondere Maßnahmen ergriffen, um die Energieeffizienz zu verbessern, ohne das historische Erscheinungsbild zu beeinträchtigen. Dies kann den Einsatz spezieller Dämmstoffe und Technologien umfassen, die sich an den Denkmalschutzrichtlinien orientieren.

Förderung für Bau & Sanierung

Die Förderungen für KfW Effizienzhäuser bieten finanzielle Unterstützung für Bauherr:innen und Eigentümer:innen , die ihre Gebäude energetisch optimieren oder neu bauen möchten. Achten sollte man vor allem darauf, dass die Förderanträge vor Beginn der Bauarbeiten oder Sanierungsmaßnahmen gestellt werden, um eine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten.

Die Förderprogramme der KfW decken sowohl zinsgünstige Kredite als auch Zuschüsse ab, die je nach Effizienzhausklasse variieren. Ab 2024 gelten verschärfte Anforderungen an die energetische Qualität der Gebäude, um höhere Effizienzstandards zu gewährleisten. Dazu gehört unter anderem die Pflicht zur Einbindung erneuerbarer Energien und die Erfüllung der Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Zudem müssen die Maßnahmen für die energetische Sanierung von einer zugelassenen Energieberater:in begleitet und bestätigt werden, um sicherzustellen, dass alle Förderkriterien erfüllt sind. Nun dann können Eigentümer:innen von der Förderung profitieren.

Energieberatung und Planung für Effizienzhaus
Beratung nötig für Förderung (Foto: Freepik)

Maßnahmen zum Erreichen des KFW Effizienzhaus-Status

Um den Status eines KfW Effizienzhauses zu erreichen und damit von den Förderungen zu profitieren, müssen verschiedene bauliche und technische Maßnahmen ergriffen werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Energieverbrauch des Gebäudes zu senken und den Einsatz erneuerbarer Energien zu erhöhen.

 

► Optimierung der Wärmedämmung

Eine effiziente Wärmedämmung ist entscheidend, um den Wärmeverlust des Gebäudes zu minimieren. Dies umfasst die Dämmung der Außenwände, des Daches, des Bodens sowie der Fenster und Türen.

Bei der Außendämmung kommen hochwertige Dämmmaterialien wie Mineralwolle, Polystyrol oder ökologische Dämmstoffe zum Einsatz. Für das Dach und den Boden wird eine zusätzliche Dämmung installiert, um Wärmeverluste nach oben und unten zu verringern.

Fenster und Türen werden durch energieeffiziente Modelle mit Mehrfachverglasung und guter Dämmung ersetzt, um Zugluft und Wärmeverluste zu verhindern.


 

► Installation effizienter Heiz- und Lüftungssysteme

Moderne Heiz- und Lüftungssysteme tragen wesentlich zur Energieeinsparung bei. Dies beinhaltet die Modernisierung der Heizung durch den Austausch alter Heizkessel gegen moderne Brennwertkessel, Wärmepumpen oder Pelletheizungen.

Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten, erhöhen die Effizienz zusätzlich. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass frische Luft zugeführt und gleichzeitig Wärme aus der Abluft zurückgewonnen wird, was den Energieverbrauch weiter reduziert.


 

► Nutzung erneuerbarer Energien

Der Einsatz erneuerbarer Energien ist ein wichtiger Bestandteil des Effizienzhauskonzepts. Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung auf dem Dach sind eine häufige Maßnahme, um den Energiebedarf durch Sonnenenergie zu decken.

Solarthermieanlagen nutzen Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Biomasseheizungen, die Holzpellets, Hackschnitzel oder Scheitholz als nachhaltige Energiequellen nutzen, tragen ebenfalls zur Reduzierung des fossilen Energieverbrauchs bei.


 

► Modernisierung der Haustechnik

Eine moderne Haustechnik trägt zur Optimierung des Energieverbrauchs bei. Smart Home Technologien ermöglichen die intelligente Steuerung von Heizung, Beleuchtung und Lüftung, wodurch der Energieverbrauch bedarfsgerecht angepasst werden kann.

Zudem sollten energieeffiziente Haushaltsgeräte verwendet werden, die durch ihre hohe Energieeffizienzklasse den Stromverbrauch deutlich senken.


 

► Dichtheitsprüfung und Energiemonitoring

Um sicherzustellen, dass keine ungewollten Wärmeverluste auftreten, sind regelmäßige Prüfungen und Überwachungen notwendig. Der Blower-Door-Test ist eine Luftdichtheitsprüfung, die Leckagen in der Gebäudehülle identifiziert und behebt.

Energiemonitoring mittels entsprechender Messgeräte hilft, den Energieverbrauch kontinuierlich zu überwachen und Optimierungspotenziale zu erkennen und zu nutzen.

Beratung und Planung

Eine fundierte Planung und Beratung durch Fachleute ist essenziell, um die Maßnahmen effektiv umzusetzen. Eine zertifizierte Energieberater:in führt eine umfassende Analyse des Gebäudes durch und erstellt einen detaillierten Sanierungsfahrplan. Während der gesamten Bau- oder Sanierungsphase begleitet die Energieberater:in das Projekt, um die korrekte Umsetzung der Maßnahmen zu gewährleisten und sicherzustellen, dass alle Förderkriterien erfüllt werden.

Fazit

Die Investition in ein KfW Effizienzhaus zahlt sich sowohl finanziell als auch ökologisch aus. Durch die Umsetzung gezielter Maßnahmen zur Energieeinsparung und die Nutzung erneuerbarer Energien können erhebliche Kosteneinsparungen erzielt und der CO2-Ausstoß reduziert werden. Die vielfältigen Fördermöglichkeiten der KfW bieten dabei eine wertvolle Unterstützung. Ein KfW Effizienzhaus trägt somit nachhaltig zur Energiewende und zum Klimaschutz bei.

Häufig gestellte Fragen​

Ein KfW Effizienzhaus ist ein Gebäude, das durch besonders hohe Energieeffizienz gekennzeichnet ist und dadurch spezielle Förderungen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhält. Es wird in verschiedene Effizienzhausstufen eingeteilt, wie 40, 55 oder Denkmal, die den Energieverbrauch im Vergleich zu einem Referenzgebäude angeben.

Ein KfW Effizienzhaus nutzt fortschrittliche Technologien in den Bereichen Heizung, Dämmung und Lüftung, um den Energieverbrauch zu minimieren. Diese Gebäude profitieren von finanziellen Anreizen und tragen zur Reduzierung der Energiekosten und des CO2-Ausstoßes bei.

Ein KfW Effizienzhaus muss bestimmte energetische Anforderungen erfüllen, um als solches anerkannt zu werden. Dazu gehören eine effiziente Wärmedämmung der Gebäudehülle, moderne Heiz- und Lüftungssysteme sowie die Nutzung erneuerbarer Energien.

Die Maßnahmen zur Energieeinsparung müssen von einer zugelassenen Energieberater:in geplant und bestätigt werden. Ein solches Haus erfüllt die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und erreicht definierte Kennzahlen für den Energieverbrauch im Vergleich zu einem Referenzgebäude.

Um die KfW Förderung zu erhalten, müssen Eigentümer:innen einen Förderantrag stellen, bevor die Bau- oder Sanierungsmaßnahmen beginnen. Die Antragstellung erfolgt in der Regel über eine zugelassene Energieberater:in, die den energetischen Zustand der Immobilie bewertet und die notwendigen Maßnahmen plant.

Nach Abschluss der Arbeiten müssen entsprechende Nachweise über die Durchführung und Wirksamkeit der Maßnahmen erbracht werden. Die KfW bietet sowohl zinsgünstige Kredite als auch direkte Zuschüsse, die je nach Effizienzhausstufe variieren.

Das beste KfW Haus ist das KfW Effizienzhaus 40, da es den niedrigsten Energieverbrauch im Vergleich zu einem Referenzgebäude aufweist. Es erfüllt die höchsten energetischen Standards und nutzt umfassend erneuerbare Energien sowie fortschrittliche Technologien in der Wärmedämmung und Heizung.

Dadurch profitieren die Bewohner:innen von den höchsten Förderungen und den niedrigsten Energiekosten. Diese Häuser sind besonders nachhaltig und tragen maßgeblich zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei.

Ein Haus wird als Effizienzhaus bezeichnet, wenn es bestimmte energetische Standards erfüllt, die durch die KfW definiert sind. Diese Standards beziehen sich auf den Gesamtenergiebedarf der Immobilie im Vergleich zu einem Referenzgebäude und umfassen Aspekte wie Wärmedämmung, Heizsysteme und Nutzung erneuerbarer Energien. Die Einhaltung dieser Kriterien muss durch eine Energieberater:in bestätigt werden.

Effizienzhäuser können sowohl Neubauten als auch sanierte Bestandsgebäude sein, die durch entsprechende Maßnahmen den geforderten energetischen Zustand erreichen.

Welcher KfW Standard sinnvoll ist, hängt von den individuellen Gegebenheiten und Zielen der Bauherr:in ab. Für Neubauten ist oft das KfW Effizienzhaus 40 oder 55 ideal, da diese Standards hohe Förderungen bieten und langfristig zu erheblichen Energieeinsparungen führen. Für Bestandsgebäude kann die Effizienzhausstufe 70 oder 85 eine gute Option sein, da sie eine Balance zwischen Investitionskosten und Energieeinsparungen bietet.

Die Wahl des Standards sollte in enger Abstimmung mit einer Energieberater:in erfolgen, um die bestmögliche Kombination aus Kosten, Nutzen und Förderung zu erzielen.

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