Inhalt des Artikels
- Solaranlage selber bauen: So geht’s
- Solaranlage selber installieren: Ist das legal?
- Vorteile Solaranlage DIY
- Nachteile Solaranlage DIY
- PV-Anlage selber bauen in fünf Schritten
- Kann man auch Solarthermie selbst installieren?
- PV-Anlage selber installieren: Ein Fazit
- Häufig gestellte Fragen
- Ist es legal, eine Solaranlage selbst zu installieren?
- Welche Vorteile bietet die Selbstinstallation einer Solaranlage?
- Welche Risiken sind mit der Selbstinstallation verbunden?
- Wie kann man eine Solaranlage selbst installieren?
- Wie bereitet man sich auf die Installation einer Solaranlage vor?
- Kann man auch Solarthermie selbst installieren?
Inhalt
Solaranlage selber bauen: So geht’s
Eine Solaranlage selber bauen, das klingt für immer mehr Hausbesitzer:innen verlockend: Lange Wartezeiten und hohe Kosten bei der Montage durch Photovoltaik-Profis sind nur einige der Gründe dafür. Doch wie bereitet man sich auf so eine Selbstinstallation vor? Und ist es überhaupt legal, eine Solaranlage selbst zu installieren? In diesem Artikel wollen wir darüber Klarheit schaffen.
Solaranlage selber installieren: Ist das legal?
Ja, die Möglichkeit und Erlaubnis besteht, eine eigene Solaranlage zu konstruieren und zu installieren, ohne die Dienste eines Montageunternehmens in Anspruch nehmen zu müssen. Sowohl die PV-Module als auch der Wechselrichter und der Überspannungsschutz können eigenständig auf dem eigenen Dach angebracht werden. Jedoch müssen der Anschluss an das Stromnetz und die Einspeisung ins Hausnetz von einem registrierten und zertifizierten Elektroinstallateur durchgeführt werden. Bevor man ein solches Vorhaben beginnt, sollte man sich jedoch der Vor- und Nachteile bewusst sein.
Vorteile Solaranlage DIY
Kosteneinsparungen: Die größte Ersparnis beim Selbstbau und der Selbstinstallation einer Solaranlage liegt in den vermiedenen Montagekosten. Diese können schnell über 2.000 Euro bei einer Montagefirma betragen, was etwa zehn bis zwanzig Prozent der Gesamtkosten einer kleinen privaten PV-Anlage entspricht.
Die Amortisationszeit einer Photovoltaikanlage verkürzen: Die Zeitspanne, in der die Anlage ihre Anschaffungskosten durch die Einnahmen aus der Solarstromproduktion ausgleicht, beeinflusst maßgeblich die Rentabilität. Sobald diese Phase abgeschlossen ist, erwirtschaftet die Anlage kontinuierlich Gewinne. Im Allgemeinen dauert dies 12 bis 15 Jahre. Eine Verringerung der Anschaffungskosten führt zu einer verkürzten Amortisationszeit.
Vermeidung langer Wartezeiten: Die hohe Nachfrage nach Solaranlagen aufgrund steigender Strompreise und der Sorge vor Versorgungsengpässen hat zu Engpässen bei Fachbetrieben und Zulieferern geführt. Im Durchschnitt vergehen zwischen Vertragsunterzeichnung und Montage vier bis fünf Monate. Selbstinstallation ermöglicht es, früher mit der Stromproduktion zu beginnen, sofern alle benötigten Komponenten verfügbar sind.
Spaß an der Arbeit: Für handwerklich und technisch versierte Personen kann der Aufbau einer eigenen Solaranlage ein lohnendes Projekt sein. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies kein Projekt ist, das innerhalb eines Wochenendes erledigt werden kann. Es ist entscheidend, dass Sie genau wissen, welches Montagesystem für Ihr Dach geeignet ist. Begriffe wie Dachhaken, Modulklemmen und Solarschienen sollten Ihnen ebenfalls vertraut sein. Darüber hinaus ist das richtige Werkzeug erforderlich, und angemessene Sicherheitsvorkehrungen sollten getroffen werden.
Nachteile Solaranlage DIY
- Hoher Schwierigkeitsgrad: Der Bau und die Installation einer eigenen Solaranlage sind anspruchsvoll und erfordern Fachkenntnisse. Je nach Dachform und Art der Anlage gibt es verschiedene Montagearten. Besonders bei komplexen Dachstrukturen wie Flachdächern oder solchen aus Schiefer oder Blech kann die Installation kompliziert sein. Die Gefahr, das Dach oder die Modulkomponenten zu beschädigen, ist hoch, daher ist es ratsam, im Zweifelsfall erfahrene Fachkundige zu konsultieren.
Erforderlichkeit eines:r Elektrikers:in für Netz- und Hausanschlüsse: Für den Anschluss an das Stromnetz sowie alle anderen elektrischen Verbindungen ist die Expertise eines:r registrierten und zertifizierten Elektrikers:in notwendig. Die Arbeit an der Stromversorgung birgt ernsthafte Risiken und erfordert spezielles Fachwissen, um Unfälle und Schäden zu vermeiden. Insbesondere der Anschluss an das öffentliche Netz sollte niemals ohne professionelle Hilfe versucht werden, um gefährliche Situationen zu vermeiden.
Möglicher Verlust von Gewährleistungs- und Versicherungsansprüchen: Fehler bei der Installation können zu einem Verlust von Garantieansprüchen führen und im schlimmsten Fall die Hausversicherung gefährden. Hersteller legen oft spezifische Installationsanforderungen fest, deren Nichtbeachtung die Garantie ungültig machen kann. Eine unsachgemäße Installation kann zudem Feuchtigkeitsschäden oder Brände verursachen, was die Versicherungsansprüche gefährdet.
Niedrigerer Ertrag aufgrund der Eigeninstallation: Die Planung und Installation einer PV-Anlage erfordern präzise Arbeit, um einen optimalen Ertrag zu erzielen. Selbst mit Anleitungen oder vorgefertigten Sets können Fehler auftreten, die die Leistung der Anlage beeinträchtigen. Fachfirmen verfügen über das erforderliche Know-how, um die Komponenten für maximale Effizienz aufeinander abzustimmen, was bei Eigeninstallationen oft fehlt.
Hohes Risiko von Gefahren: Die Arbeit an einer Solaranlage birgt verschiedene Gefahren, darunter Brände, Wasserschäden und Stromschläge. PV-Anlagen erzeugen Spannungen von bis zu 1.000 Volt, die tödlich sein können. Arbeiten auf dem Dach sind ebenfalls gefährlich, insbesondere bei hohen oder steilen Dächern. Es ist unerlässlich, geeignete Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, wie die Verwendung von Schutzausrüstung und Sicherheitsgurten, um Unfälle zu vermeiden.
PV-Anlage selber bauen in fünf Schritten
Schritt 1: Errichtung der Unterkonstruktion
Die Träger für die Solaranlage werden montiert, indem die Dachhaken zwischen zwei Dachziegeln eingeführt und auf der Konterlattung verschraubt werden. Möglicherweise müssen Sie lokale Dachelemente entfernen und mit einem Winkelschleifer Aussparungen schaffen, um sicherzustellen, dass das Gewicht der Anlage nicht auf den Ziegeln lastet, was zu Brüchen führen könnte. Dabei ist äußerste Sorgfalt geboten, da selbst kleinste Risse in der Dachdeckung zu Wasserschäden führen können. In einigen Fällen werden die betroffenen Ziegel durch Blechziegel oder Metallplatten ersetzt.
Die Schienen, auf denen später die Module montiert werden, werden dann an den Haken befestigt. Diese können entweder parallel zueinander oder kreuzförmig überlappend angebracht werden. Kreuzschienen haben den Vorteil, dass sie unterschiedliche Abstände zwischen den Dachsparren überbrücken und Unebenheiten ausgleichen können. Durch den größeren Abstand zum Dach werden die Solarmodule zudem besser belüftet. Die Schienen sollten so ausgerichtet werden, dass eine glatte Oberfläche entsteht und die Module sich nicht gegenseitig verschatten.
Schritt 2: Installation der DC-Verkabelung
Legen Sie die Solarkabel an die entsprechende Stelle, von den Modulen bis zum Wechselrichter. Wählen Sie immer die kürzeste Strecke für die Verkabelung, um Leistungsverluste zu minimieren. Abhängig davon, wie viele Module in einem sogenannten String in Reihe geschaltet sind, benötigen Sie entsprechend viele Solarkabel.
Möglicherweise müssen Sie die Dachhaut durchbrechen, um die Verkabelung zu verlegen. Stellen Sie sicher, dass die Durchbruchstelle anschließend ordnungsgemäß abgedichtet wird.
Schritt 3: Befestigung und Verkabelung der Solarmodule
Bringen Sie nun die Solarmodule auf dem Dach an. Verwenden Sie am besten einen Schrägaufzug oder einen Dachdeckerlift, um Beschädigungen zu vermeiden und Ihre Sicherheit zu gewährleisten. Befestigen Sie die Module mit speziellen Modulklemmen an der Unterkonstruktion und verbinden Sie sie elektrisch miteinander.
Je nach System werden die Module entweder parallel oder in Serie geschaltet. Fixieren Sie die Kabel mit Kabelbindern und/oder Befestigungsclips an der Unterkonstruktion, damit sie nicht direktem Sonnenlicht oder Wasser ausgesetzt sind. Einige Montageschienen verfügen bereits über integrierte Führungen für die Kabel. Achten Sie darauf, dass die Kabel weder unter Spannung stehen noch durchhängen.
Schritt 4: Montage des Wechselrichters
Modulwechselrichter werden direkt am Solarmodul angebracht, während (Multi-)String-Wechselrichter häufig im Anschlussraum des Hauses montiert werden. Installieren Sie in unmittelbarer Nähe einen Überspannungsschutz, beispielsweise einen feuerfesten Kleinverteiler. Schließen Sie dann die Solarkabel am Wechselrichter an.
Schritt 5: Anmeldung der Solaranlage
Der Anschluss an das öffentliche Stromnetz und die Einspeisung ins Hausnetz müssen von einem:r Fachkundigen vorgenommen werden. Nachdem der oder die Elektriker:in die Solaranlage angeschlossen hat, können Sie sie bei der Bundesnetzagentur anmelden. Dies sollte binnen eines Monats geschehen.
Vorbereitung für die Installation der Solaranlage
Die Tragfähigkeit des Dachs für die zusätzliche Last der Solarmodule muss sichergestellt werden. Bei einem Neubau kann die Installation der Photovoltaikanlage von Anfang an berücksichtigt werden. Bei Bestandsbauten gestaltet sich die Situation anders: Hier ist die Konsultation eines Baustatikers unerlässlich. Er überprüft anhand der technischen Daten, ob die Montage der Solarmodule möglich ist, und kann darüber hinaus feststellen, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist. In der Regel sind Photovoltaikanlagen genehmigungsfrei.
Wenn der erzeugte Solarstrom ganz oder teilweise ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden soll, ist zudem die Zustimmung des Netzbetreibers erforderlich. Dies bedeutet konkret, dass Sie die Leistungsdaten einreichen und der Netzbetreiber dann prüft, ob die Installation der Photovoltaikanlage wie geplant durchgeführt werden kann oder ob Anpassungen an der Hausinstallation erforderlich sind.
Um sicherzustellen, dass die Solaranlage optimale Erträge erzielt, sollten mögliche Verschattungen auf dem Grundstück beseitigt werden. Möglicherweise ist es erforderlich, Bäume zu fällen, um eine ungehinderte Sonneneinstrahlung zu gewährleisten.
Welche Montagesysteme für Photovoltaik gibt es?
Photovoltaikanlagen können auf dem Dach, an der Fassade oder auf freiem Gelände installiert werden. In der Regel werden Solarmodule auf Dächern angebracht, da hier ausreichend Platz vorhanden ist und Verschattungen minimal sind. Die Wahl des Montagesystems hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe und das Gewicht der Module, die Belastung durch Wind und Schnee sowie die Neigung des Dachs.
Für Steildächer stehen in der Regel zwei verschiedene Montagearten zur Verfügung:
- Aufdach-Montage: Hier werden zunächst Dachhaken installiert, an denen anschließend Schienen befestigt werden, welche die Solarmodule tragen.
- Indach-Montage: Bei dieser Methode werden die Solarmodule nicht auf, sondern anstelle der Dachziegel verbaut. Diese Art der Montage ist in der Regel kostspieliger, kann sich jedoch besonders bei Neubauten oder geplanten Dachsanierungen lohnen.
Auf Flachdächern werden spezielle Metallgestelle verwendet, um die Solarmodule zu positionieren. Diese Gestelle werden in der Regel auf dem Dach verschraubt, können jedoch auch mit Gewichten beschwert werden, wenn eine Verschraubung nicht möglich ist.
Balkonkraftwerk selber bauen: Das muss beachtet werden
Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage, die aus einem oder mehreren Solarmodulen besteht, an denen ein Wechselrichter angebracht ist. Die Verbindung zum Stromnetz erfolgt normalerweise über einen herkömmlichen Schuko-Stecker, während es auch Anlagen gibt, die über einen sogenannten Wieland-Stecker angeschlossen werden.
Die Installation der Balkon-Solaranlage kann auf verschiedenen Oberflächen erfolgen, wie beispielsweise einem Balkon, einer Terrasse, einem Carport oder dem Dach einer Garage. Alternativ kann sie auch an einem schrägen Dach oder an der Fassade bzw. der Brüstung des Balkons befestigt werden. Die Wahl des Standorts richtet sich nach der Sonneneinstrahlung, wobei eine Ausrichtung nach Süden mit einem Neigungswinkel von 30 bis 45 Grad optimal ist. Viele Komplettpakete enthalten bereits einen Aufsteller mit der entsprechenden Neigung.
Bei der Montage an der Fassade ist es wichtig zu beachten, dass das Modul sicher befestigt ist, um ein Herunterfallen zu verhindern. Ab einer Neigung von 10 Grad wird die Balkon-Solaranlage als Vordach betrachtet. In diesem Fall dürfen sich keine Personen darunter aufhalten, da das Glas im Falle eines Bruchs splittern könnte.
Kann man auch Solarthermie selbst installieren?
Generell ist es durchaus möglich, eine Solarthermie-Anlage – also eine Anlage, die thermische Energie erzeugt und zur Heizung des Hauses sowie zur Warmwasserbereitung verwendet werden kann – eigenständig zu montieren. Im Handel sind Komplettsets oder Bausätze erhältlich, die bereits alle benötigten Komponenten wie Kollektoren, Speicher und Pumpen enthalten. Alternativ ist es auch möglich, die Einzelteile individuell zusammenzustellen.
PV-Anlage selber installieren: Ein Fazit
Die Eigeninstallation einer Solaranlage ist rechtlich erlaubt und bietet eine Reihe von Vorteilen, wie Kosteneinsparungen durch vermiedene Montagekosten und verkürzte Amortisationszeiten. Zudem können lange Wartezeiten umgangen und das Projekt zu einem lohnenden persönlichen Projekt werden. Dennoch birgt die Selbstinstallation auch Herausforderungen und Risiken, wie den hohen Schwierigkeitsgrad, das Erfordernis eines:r Elektrikers:in für die Netzanschlüsse, möglichen Verlust von Garantieansprüchen und niedrigeren Ertrag aufgrund von Installationsfehlern. Es ist wichtig, sich der Vor- und Nachteile bewusst zu sein und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine sichere und effiziente Installation zu gewährleisten.