PV Anlage anmelden: So geht’s

anmeldung einer pv anlage inklusive Berechnung

Die Anmeldung einer PV-Anlage ist ein entscheidender Schritt, den Sie nach der Installation der Anlage unbedingt durchführen müssen. Die Anmeldung ist in Deutschland eine Pflicht und muss auch im Jahr 2025 erfüllt werden, um Strafen vorzubeugen.

Egal, ob Sie den Strom für sich selbst nutzen oder die erzeugte Solarenergie ins öffentliche Stromnetz einspeisen wollen – um von Förderungen wie der Einspeisevergütung zu profitieren und den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden ist die Anmeldung erforderlich.

Das Wichtigste in Kürze

  • Pflicht zur Anmeldung: Jede PV-Anlage, die ans öffentliche Netz angeschlossen wird, muss im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur und beim Netzbetreiber gemeldet werden.
  • Fristen beachten: Die Registrierung der Solaranlage muss spätestens einen Monat nach der Inbetriebnahme erfolgen, um Förderungen und Einspeisevergütungen zu sichern.
  • Finanzamt und Steuern: Einnahmen aus der Einspeisung sind steuerpflichtig und müssen beim Finanzamt gemeldet werden, insbesondere bei gewerblicher Nutzung oder einer Leistung über 30 kWp.
  • Technische Dokumente: Für die Anmeldung sind Unterlagen wie das Inbetriebsetzungsprotokoll und technische Daten erforderlich, die in der Regel von Installateur:innen bereitgestellt werden.

Anmeldung mit oder ohne Elektriker?

Beim Kauf einer Photovoltaikanlage stellt sich häufig die Frage „Muss für die Anmeldung zwingend ein Elektriker beauftragt werden, oder kann ich meine Photovoltaikanlage eigenständig anmelden?“.

Die kurze Antwort: Für die Anmeldung einer PV-Anlage ist nicht zwingend ein Elektriker erforderlich. Die Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur und die Meldung beim Finanzamt können Sie eigenständig durchführen.

Die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Erstellung des Inbetriebnahmeprotokolls erfordern in der Regel technische Unterlagen und Nachweise. Diese können Sie bei der Installationsfirma beantragen oder auf deren Webseite downloaden und anschließend übermitteln.

PV-Anlage anmelden ohne Elektriker? Definitiv möglich!

Auch wenn Sie Ihre Solaranlage selbst bauen, müssen einige Schritte von Fachkundigen erledigt werden. (Foto: Антон Дмитриев/Unsplash)
Anmeldung der PV Anlage ohne Elektriker möglich Foto: Антон Дмитриев/Unsplash)

Schritt 1: Anfrage beim Netzbetreiber stellen

Dieser Schritt sollte schon vor dem Kauf und der Installation einer Anlage getätigt werden. Bevor Sie Ihre PV-Anlage installieren, müssen Sie den Anschluss an das öffentliche Stromnetz bei Ihrem zuständigen Netzbetreiber beantragen. Dieser prüft die Netzverträglichkeit und erteilt die Genehmigung für den Anschluss. Planen Sie hierfür mindestens vier Wochen ein, da die Anlage erst nach Genehmigung in Betrieb genommen werden darf.

Dafür werden in der Regel folgende Dokumente benötigt:

  • Technische Daten der PV-Anlage
  • Einheitenzertifikate für Wechselrichter und Module
  • Lageplan und Schema der elektrischen Anlage

Häufig übernimmt die installierende Firma die Kommunikation mit dem Netzbetreiber. Informieren Sie sich vorher also bei Ihrem Anbieter und unnötigen Aufwand zu vermeiden.

Schritt 2: Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur

Nach Freigabe vom Netzbetreiber und der Installation der Solaranlage muss diese im Marktstammdatenregister (Mastr) angemeldet werden. Das Register dient als zentrale Stelle für die Bundesnetzagentur, um Angebot, Nachfrage und weiteren Ausbau des Stromnetzes besser abschätzen zu können.

Innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme Ihrer PV-Anlage sind Sie verpflichtet, diese im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur zu registrieren. Dieser Schritt ist Voraussetzung für den Erhalt der Einspeisevergütung. Die Registrierung erfolgt online und erfordert folgende Angaben:

  • Kontaktdaten des Betreibers
  • Standort der PV-Anlage
  • Technische Anlagendaten (z. B. Nennleistung)

Achtung! Auch Batteriespeicher müssen angemeldet werden. Dies erfolgt separat.

Die Anmeldung wird in vielen Fällen auch direkt von der installierenden Firma übernommen. Vorher müssen Sie jedoch Ihr Profil (Kontaktdaten des Betreibers) erstellen, damit die Anlage Ihnen zugeschrieben werden kann.

Solarenergie erzeugt aus Solarthermie Anlage
Anmeldung der PV-Anlage ist Pflicht

Schritt 3: Meldung beim Finanzamt

Wenn Sie den erzeugten Strom an Dritte verkaufen wollen, was in der Regel immer dann auftritt, wenn Sie über den Eigenbedarf hinweg auch ins öffentliche Stromnetzwerk einspeisen, dann ist eine Anmeldung beim Finanzamt erforderlich. 

In der Regel werden Sie automatisch als Gewerbetreibende eingestuft, es sei denn, Sie optieren für die Kleinunternehmerregelung. Erzielte Gewinne müssen bei der Einkommensteuer angegeben werden, sofern keine Befreiung beantragt wurde.

  • Melden Sie dem Finanzamt den Betrieb Ihrer PV-Anlage
  • Beantragen Sie ggf. die Kleinunternehmerregelung (keine Umsatzsteuerpflicht bis zu einem bestimmten Umsatz)
  • Führen Sie Einnahmen und Ausgaben der PV-Anlage in der Steuererklärung auf

Anmeldung beim Gewerbeamt

Beim Gewerbeamt müssen Sie sich nur dann melden, wenn die Gewinne durch die PV-Anlagen eine jährliche Summe von 24.500€ überschreiten. Für private Nutzer:innen ist das in der Regel nicht der Fall, weshalb dieser Schritt übersprungen werden kann.

Schritt 4: Inbetriebnahme

Nach der Installation erstellt der/die beauftragte Installateur:in der Anlage ein Inbetriebnahmeprotokoll. Dieses Dokument, zusammen mit dem Nachweis der Registrierung im Marktstammdatenregister, wird an den Netzbetreiber übermittelt. Erst nach Vorlage dieser Unterlagen beginnt die Auszahlung der Einspeisevergütung (EEG-Vergütung).

Damit ist die vollständige Installation und Anmeldung Ihrer Solaranlage abgeschlossen. Folgend sollten Sie darauf achten, dass:

  • Die Daten im Marktstammdatenregister aktuell gehalten werden
  • Die Gewinne in der Steuererklärung aufgeführt werden
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Was ist sonst zu beachten?

Versicherung beantragen

Eine passende Versicherung für Ihre Photovoltaik-Anlage ist essenziell, um Schäden durch Sturm, Hagel oder andere unvorhergesehene Ereignisse abzudecken. Sie können zwischen einer eigenständigen Photovoltaik-Versicherung und einer Erweiterung Ihrer bestehenden Gebäudeversicherung wählen.

Achten Sie darauf, dass die Versicherung auch Ertragsausfälle abdeckt, um Ihre Investition umfassend zu schützen. Häufig beraten Sie Ihre Installateur:innen zu möglichen Versicherungen.

Monitoring & Wartung

Um die maximale Effizienz Ihrer PV-Anlage langfristig sicherzustellen, ist eine regelmäßige Überwachung und Wartung notwendig. Moderne Monitoring-Systeme unterstützen Sie dabei, Abweichungen oder Störungen frühzeitig zu erkennen.

Ergänzend dazu sollten Inspektionen in festen Intervallen durchgeführt werden, um den technisch einwandfreien Betrieb und die langfristige Leistungsfähigkeit der Anlage zu gewährleisten. Einige Anbieter haben Wartungen bereits in Ihren Paketen integriert. Finden Sie passende Anbieter über unseren unabhängigen PV-Vergleich.

Anmeldung weiterer Module

Sollten Sie Ihre Photovoltaik-Anlage durch zusätzliche Module erweitern, ist es notwendig, diese erneut im Marktstammdatenregister (MaStR) sowie bei Ihrem Netzbetreiber anzumelden. Geben Sie dabei die technischen Daten der neuen Module sowie die aktualisierte Gesamtleistung Ihrer Anlage an.

Mit einer rechtzeitigen Meldung stellen Sie sicher, dass die neuen Module nahtlos in den Betrieb integriert werden können und die Einspeisevergütung korrekt abgerechnet wird.

Lohnt sich ein Photovoltaikspeicher für jeden Haushalt? (Foto: Pexels)
Neue Module müssen individuell angemeldet werden (Foto: Pexels)

Warum muss man die PV-Anlage anmelden?

Die Anmeldung der PV-Anlage ist gesetzlich vorgeschrieben, um eine ordnungsgemäße Integration in das öffentliche Netz zu gewährleisten. Wenn die Anlage ans Stromnetz angeschlossen wird, ermöglicht die Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eine zentrale Erfassung. Dies hilft, Angebot und Nachfrage auf dem Strommarkt besser einzuschätzen und sichert, dass die Einspeisung korrekt vergütet wird.

Wer eine Solaranlage betreibt, muss diese zusätzlich auch beim Netzbetreiber und Finanzamt melden, da Einnahmen aus der Einspeisung steuerlich relevant sind.

Ausnahme: Inselanlagen, die nicht ins Netz einspeisen, sind davon ausgenommen. 

Fristen für die Anmeldung der Solaranlage

  • Marktstammdatenregister (MaStR): Anmeldung innerhalb eines Monats nach der Inbetriebnahme der Anlage. Verpflichtend für alle Anlagen, die ins öffentliche Netz einspeisen.
  • Netzbetreiber: Vor der Inbetriebnahme muss die PV-Anlage beim Netzbetreiber angemeldet und die Netzanschlussprüfung abgeschlossen sein.
  • Finanzamt: Anmeldung spätestens mit Beginn der Einspeisung, insbesondere wenn Einnahmen erzielt oder die Umsatzsteuer geltend gemacht wird. Bei gewerblicher Nutzung ggf. zusätzlich die Gewerbeanmeldung vornehmen.
  • Versicherungen: Abschluss der Versicherung idealerweise vor der Inbetriebnahme, spätestens jedoch unmittelbar danach.

Was passiert, wenn man die Photovoltaikanlage nicht anmeldet?

Wer eine Solaranlage nicht rechtzeitig anmeldet, riskiert finanzielle und rechtliche Konsequenzen. Ohne die Anmeldung der PV-Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur entfällt die Vergütung für die Einspeisung ins öffentliche Netz.

Auch Förderungen können gekürzt werden oder komplett entfallen, was den Finanzplan für Ihre Photovoltaikanlage zerstören und die Amortisationszeit verlängern kann.

Zudem können Bußgelder drohen, und die Steuerbefreiung oder -anrechnung beim Finanzamt ist nicht möglich. Wird eine gewerbliche PV-Anlage nicht beim Gewerbeamt gemeldet, können zusätzliche Strafen anfallen.

Um diese Probleme zu vermeiden, sollte die Anmeldung der Solaranlage gewissenhaft erfolgen, sei es über den Installationsbetrieb oder durch bevollmächtigte Personen, insbesondere wenn die Anlage ans Stromnetz angeschlossen ist oder gewerblich genutzt wird.

Anleitung kostenfrei als PDF sichern!

Die Anleitung können Sie sich kostenfrei per Mail zusenden lassen, um die Schritte bequem offline umzusetzen. Jetzt sichern und Schritt für Schritt Anlage anmelden.

Häufig gestellte Fragen​

Die Anmeldung der PV-Anlage erfolgt über das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur, wo die technischen und standortbezogenen Daten eingetragen werden. Zusätzlich muss die Anlage beim Netzbetreiber und, falls steuerlich relevant, beim Finanzamt gemeldet werden. Diese Schritte sind verpflichtend, wenn die Anlage ins öffentliche Netz einspeist.

Melden Sie die PV-Anlage beim Finanzamt, indem Sie die Aufnahme des Betriebs angeben und erklären, ob Sie die Kleinunternehmerregelung nutzen möchten. Einnahmen aus der Einspeisung müssen in der Steuererklärung aufgeführt werden. Weiterführende Infos zur Anmeldung finden Sie auf der Seite des Finanzamtes.

Die Registrierung einer PV-Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur muss vom Anlagenbetreiber selbst vorgenommen werden. Alternativ kann der/die Installateur:in oder ein bevollmächtigter Dritter die Anmeldung durchführen. Wichtig ist, dass die Registrierung innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme erfolgt.

Die Anmeldung der Solaranlage beim Finanzamt liegt in der Verantwortung des Betreibers. Diesen Schritt kann der/die Installateur:in nicht für Sie übernehmen.

Ja, auch bei einer privaten Solaranlage kann die Anmeldung direkt vom Betreiber beim Netzbetreiber umgesetzt werden. In der Regel übernimmt dies jedoch der/die Installateur:in der Anlage, da hierfür technische Unterlagen wie ein Inbetriebsetzungsprotokoll erforderlich sind. Wenn Sie die Anmeldung selbst vornehmen, müssen Sie sicherstellen, dass alle Dokumente vollständig vorliegen.

Die Anmeldung einer PV-Anlage beim Netzbetreiber ist in der Regel kostenfrei. Kosten können jedoch für technische Prüfungen oder die Installation eines geeigneten Stromzählers anfallen. Diese sind abhängig von der Größe der Anlage und den Anforderungen des Netzbetreibers.

Inselanlagen, die nicht ins öffentliche Netz einspeisen, sind von der Pflicht zur Anmeldung bei der Bundesnetzagentur ausgenommen. Auch Anlagen mit einer Leistung unter 30 kWp können von bestimmten Meldepflichten befreit sein, wenn sie nicht gewerblich genutzt werden. Dennoch kann es ratsam sein, auch solche Anlagen zu registrieren, um Förderungen in Anspruch zu nehmen.

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