Was ist Crowdfunding: So funktionert die Schwarmfinanzierung

Mehrere Hände halten zusammen.

Was ist Crowdfunding?

Crowdfunding hat sich in den vergangenen Jahren zu einer beliebten Methode entwickelt, um kreative Projekte, Start-ups und gemeinnützige Initiativen zu finanzieren. Doch was verbirgt sich genau hinter diesem Konzept? Einfach ausgedrückt bedeutet Crowdfunding, dass viele Menschen gemeinsam ein Projekt durch kleine finanzielle Beiträge unterstützen. Es ermöglicht, Ideen umzusetzen, die sonst kaum eine Chance auf Finanzierung hätten. In diesem Artikel gehen wir genauer auf die Frage „Was ist Crowdfunding?“ ein. Wir werfen einen Blick darauf, wie Crowdfunding funktioniert, welche Formen es gibt und welche Vor- und Nachteile es bietet.

Mehrere Hände halten zusammen.
Was ist Crowdfunding? (Foto: Michal Jarmoluk / Pixabay)

Definition und Bedeutung Crowdfunding

Crowdfunding beschreibt eine Finanzierungsmethode, bei der Projekte, Produkte oder Initiativen durch die Beteiligung vieler einzelner Personen finanziert werden. Anstatt eine Bank oder einen großen Investierende zu gewinnen, nutzen Initiierende die Kraft der Menge („Crowd“), um benötigte Gelder zu sammeln. Die Beiträge können dabei von wenigen Euro bis hin zu größeren Beträgen reichen. Crowdfunding-Plattformen fungieren dabei als Vermittlung, auf denen Projekte vorgestellt und beworben werden. Interessierte können direkt auf diesen Plattformen spenden oder investieren, oft verbunden mit einem bestimmten Anreiz.

Mozart und die Geschichte des Crowdfundings

Die Idee des Crowdfunding ist nicht neu. Bereits im 18. Jahrhundert setzte Wolfgang Amadeus Mozart eine frühe Form des Crowdfunding ein, als er durch Subskriptionen die Kosten für Konzerte deckte. Doch das Crowdfunding in seiner heutigen digitalen Form begann erst mit dem Aufstieg des Internets. 2003 gründete die erste moderne Plattform „ArtistShare“ das Konzept für Musikprojekte und ermöglichte es Kunstschaffenden, ihre Werke direkt von ihren Fans finanzieren zu lassen. Später folgten Kickstarter und Indiegogo, die heute zu den bekanntesten Plattformen gehören und Millionen von Projekten unterstützen. Seitdem wächst der Crowdfunding-Markt stetig, da immer mehr Menschen die Vorzüge dieser Finanzierungsmethode erkennen.

Arten von Crowdfunding: Von Spenden bis zur Beteiligung

Crowdfunding ist nicht gleich Crowdfunding – je nach Zielsetzung und Gegenleistung gibt es verschiedene Entwicklungen. Hier finden Sie die vier wichtigsten Formen:

Nachhaltiges Crowdfunding und nachhaltiges Crowdinvesting

In den letzten Jahren ist ein wachsendes Interesse an nachhaltigem Crowdfunding und Crowdinvesting zu beobachten. Dabei geht es um die Finanzierung von Projekten und Unternehmen, die ökologische oder soziale Ziele verfolgen. Plattformen, die auf nachhaltige Projekte spezialisiert sind, bieten Initiativen an, die etwa erneuerbare Energien fördern, ökologisch produzierte Produkte herstellen oder soziale Ungleichheiten bekämpfen. Auch im Bereich Crowdinvesting haben sich einige Plattformen darauf fokussiert, nachhaltige Start-ups und Unternehmen zu fördern, die beispielsweise ESG- und SRI-Kriterien erfüllen. Für Anlegende bietet diese Form der Beteiligung die Möglichkeit, Geld in zukunftsorientierte Projekte zu investieren, die nicht nur finanziell interessant sind, sondern auch einen positiven Beitrag zur Gesellschaft oder Umwelt leisten.

Sie möchten mehr zum Thema nachhaltiges Crowdinvesting erfahren? Hier finden Sie weitere Informationen.

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Heutzutage gibt es viele nachhaltige Crowdfunding- und Crowdinvesting-Optionen.(Foto: KI generiert)

Vorteile und Nachteile des Crowdfuning

Crowdfunding bietet zahlreiche Vorteile, doch auch einige Nachteile, die es zu beachten gilt:

Crowdfunding Vorteile

Crowdfunding Nachteile

Wie finde ich seriöse Crowdfunding- und Crowdinvesting-Optionen?

Für Anlegende ist es entscheidend, seriöse und erfolgversprechende Crowdfunding- und Crowdinvesting-Möglichkeiten zu finden, da sich hinter jeder Investition Risiken verbergen. Hier sind einige Tipps, um die besten und zuverlässigsten Projekte zu identifizieren:

Crowdfunding in verschiedenen Branchen

Crowdfunding hat sich in den unterschiedlichsten Branchen etabliert. Besonders in der Technologiebranche nutzen Unternehmen Crowdfunding, um neue Gadgets oder Software zu finanzieren. Auch in der Kunst ist Crowdfunding beliebt. 

Künstler:innen, Filmemacher:innen und Autor:innen sammeln oft über Plattformen Geld, um ihre Werke zu verwirklichen. In der sozialen und gemeinnützigen Arbeit hat Crowdfunding ebenfalls einen festen Platz. Von Projekten zur Unterstützung benachteiligter Gruppen bis hin zur Finanzierung von Umweltprojekten nutzen viele Initiativen Crowdfunding, um ihre Ziele zu erreichen.

Unser Fazit: Was ist Crowdfunding?

Crowdfunding bietet eine großartige Möglichkeit für Menschen, ihre Ideen zu verwirklichen, die ohne Unterstützung möglicherweise nie das Licht der Welt erblicken würden. Es eröffnet kreativen Köpfen, Start-ups und gemeinnützigen Organisationen den Zugang zu Kapital und eine enge Verbindung zu den Unterstützern. Schon Mozart setzte auf diese Methode der Schwarmfinanzierung, auch, wenn sie zu seinen Zeiten natürlich nicht wie heute üblich digitalisiert abläuft.

Doch wie bei jeder Finanzierungsmethode gibt es auch hier Herausforderungen und Risiken. Wer Crowdfunding nutzt, sollte seine Kampagne sorgfältig planen, gezielt bewerben und stets die Interessen der Unterstützer:innen im Auge behalten. Am Ende zeigt Crowdfunding, dass finanzielle Unterstützung nicht nur von Banken oder Investierende kommen muss – die Macht der Masse kann oft viel mehr bewirken.

Häufig gestellte Fragen​

Die rechtlichen Anforderungen hängen von der Art der Kampagne und dem Land ab. In Deutschland beispielsweise müssen bei Crowdinvesting bestimmte Prospektpflichten erfüllt sein, wenn das Investitionsvolumen eine bestimmte Grenze überschreitet. Zudem sollten Urheberrechte, Datenschutzrichtlinien und steuerliche Pflichten beachtet werden, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
Crowdfunding basiert auf der Unterstützung einer Vielzahl von Einzelpersonen und erfolgt meist ohne die Abgabe von Unternehmensanteilen, wie es bei Venture Capital der Fall wäre. Außerdem sind die Bedingungen oft flexibler als bei Bankkrediten, da kein traditioneller Kreditvertrag geschlossen wird und die Rückzahlungsverpflichtungen bei Spenden- und belohnungsbasierten Kampagnen wegfallen.

Soziale Medien sind ein zentraler Bestandteil des Marketings für Crowdfunding-Projekte, da sie helfen, Aufmerksamkeit und eine Community rund um das Projekt aufzubauen. Über Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter können Initiierende ihre Kampagne verbreiten, Updates geben und direkt mit Unterstützern kommunizieren.

In den meisten Fällen – vor allem auf Crowdfunding Plattformen wie Kickstarter – werden die Beiträge zurückerstattet, wenn das Finanzierungsziel nicht erreicht wird. Allerdings hängt dies von den spezifischen Regeln der Plattform ab. Bei einigen Plattformen erhalten die Initiierenden die gesammelten Beträge, unabhängig davon, ob das Ziel erreicht wird.

Unterstützer:innen sollten die Projektbeschreibung und die Biografie des Initiators genau prüfen, nach Bewertungen oder Erfahrungsberichten suchen und eventuell die finanzielle Transparenz des Projekts bewerten. Auch die Häufigkeit und Qualität der Kommunikation kann ein Indikator für die Vertrauenswürdigkeit sein.

Crowdfunding-Plattformen erheben in der Regel Gebühren, die entweder als prozentualer Anteil der gesammelten Gelder oder als feste Gebühren berechnet werden. Diese Gebühren liegen oft zwischen 5 und 10 Prozent. Zusätzlich können Zahlungsgebühren für Kreditkarten- oder PayPal-Transaktionen anfallen.
Crowdfunding schafft oft eine engere Bindung zwischen Unterstützer:innen und Initiierenden, da erstere das Gefühl haben, direkt zum Erfolg des Projekts beizutragen. Viele Initiierende halten ihre Unterstützer:innen nach Projektabschluss weiterhin auf dem Laufenden und schaffen so eine loyale Gemeinschaft, die bei zukünftigen Projekten erneut unterstützen kann.
Die steuerlichen Anforderungen variieren je nach Art des Crowdfunding und dem Land. Einnahmen aus belohnungs- und investitionsbasiertem Crowdfunding können als Einkommen gelten und steuerpflichtig sein. Für die Unterstützer:innen können die Investitionen unter Umständen steuerlich absetzbar sein, wenn es sich um gemeinnützige Projekte handelt.
Crowdinvesting ist mit hohen Risiken verbunden, da viele der unterstützten Unternehmen Start-ups oder junge Unternehmen sind, die keine stabile Marktposition haben. Es besteht das Risiko eines Totalverlusts der Investition, und oft sind die Anteile schwer zu verkaufen. Investor:innen sollten sich daher gut informieren und nur Kapital einsetzen, dessen Verlust sie verkraften können.

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