Nachhaltige Geldanlagen: Nachhaltige Waldinvestments

Nachhaltige Geldanlagen, Wald

Grüne Investitionsmöglichkeit: Waldinvestments

In einer Zeit, in der die Bedrohungen durch die Klimakrise und die Notwendigkeit eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums immer präsenter werden, gewinnen die erneuerbaren Energien und auch nachhaltige Geldanlagen („grüne Investitionen„) zunehmend an Bedeutung. Investor:innen suchen verstärkt nach Möglichkeiten, ihr Kapital nicht nur gewinnbringend anzulegen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Umwelt und Gesellschaft zu leisten. Eine besonders vielversprechende Form nachhaltiger Geldanlagen sind Investitionen in nachhaltige Waldinvestments. Diese bieten nicht nur finanzielle Renditen, sondern tragen auch zum Schutz der Umwelt und der Bekämpfung der Klimakrise bei.

In diesem Artikel werden wir uns näher mit den Chancen und Herausforderungen von Waldinvestments als nachhaltige Geldanlagen befassen und untersuchen, wie sie in ein grünes Investitionsportfolio integriert werden können.

Bedeutung von nachhaltigen Geldanlagen

Die Bedeutung von nachhaltigen Geldanlagen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Nachhaltige Geldanlagen zielen darauf ab, umweltfreundliche Technologien und Praktiken zu fördern und Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG-Kriterien) in den Anlageprozess zu integrieren. Durch die Berücksichtigung dieser Kriterien können Anleger:innen Unternehmen identifizieren, die verantwortungsbewusst handeln und langfristige Werte schaffen. Zudem unterstützen sie damit langfristige Nachhaltigkeitsziele, indem sie in Unternehmen und Projekte investieren, die sich für Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und gute Unternehmensführung einsetzen. Die Bedeutung nachhaltiger Geldanlagen zeigt sich auch im wachsenden Bewusstsein und der steigenden Nachfrage seitens der Anleger:innen. Immer mehr Menschen erkennen die Notwendigkeit, ihr Kapital verantwortungsbewusst einzusetzen und suchen gezielt nach Anlageprodukten, die ihren ethischen und ökologischen Werten entsprechen.

Insgesamt spielen nachhaltige Geldanlagen eine entscheidende Rolle dabei, den Übergang zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaft zu unterstützen. Durch bewusste Investitionen können Anleger:innen nicht nur finanzielle Renditen erzielen, sondern auch einen positiven Beitrag zu einer besseren Welt leisten.

Waldstück, Feld mit Bäumen
Wir müssen unsere Natur schützen (Quelle: Pexels)

Was sind Waldinvestments?

Waldinvestments sind eine Form der nachhaltigen Geldanlage, bei der Anleger:innen in Wälder oder Waldflächen investieren. Diese Investitionen können verschiedene Formen annehmen, einschließlich direkter Eigentumsbeteiligungen an Waldflächen, Investitionen in Forstbetriebe oder Waldfonds.

Bei direkten Waldinvestments erwirbt der Anleger:innen in der Regel Grundstücke mit bestehenden oder potenziellen Waldflächen. Diese Flächen können sowohl zur Holzproduktion als auch zum Schutz der Umwelt dienen. Die Rendite aus solchen Investitionen kann aus dem Verkauf von Holz, der Nutzung von Naturschutzdienstleistungen oder der Wertsteigerung der Waldflächen selbst stammen.

Alternativ können Anleger:innen auch in Waldfonds investieren, die von spezialisierten Investmentgesellschaften angeboten werden. Diese Fonds bündeln das Kapital mehrerer Anleger:innen und investieren es in eine Vielzahl von Waldprojekten oder Forstbetrieben. Durch diese Diversifikation können Anleger:innen von den Vorteilen verschiedener Waldinvestments profitieren, ohne das Risiko einer einzelnen Investition tragen zu müssen.

Vorteile und Nachteile von nachhaltigen Waldinvestments

Nachhaltige Waldinvestments gewinnen in Zeiten des Klimawandels und der zunehmenden Umweltbewusstseins an Bedeutung. Immer mehr Anleger:innen suchen nach Möglichkeiten, ihr Kapital nicht nur gewinnbringend anzulegen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten. Waldinvestments bieten hier eine attraktive Option, da sie sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bieten können. 

Doch wie bei jeder Anlageform gibt es auch hier Vor- und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

Vorteile von Waldinvestments

  1. Umweltschutz: Waldinvestments tragen zum Schutz und zur Erhaltung von Wäldern bei, was essentiell für die Biodiversität und den Klimaschutz ist.

  2. Langfristige Renditen: Gut verwaltete Wälder können langfristig stabile Renditen bieten, insbesondere durch den Verkauf von Holz und andere forstwirtschaftliche Produkte.

  3. Diversifikation: Waldinvestments können eine gute Diversifikation für das Anlageportfolio bieten und damit das Risiko streuen.

  4. Naturschutz und Nachhaltigkeit: Nachhaltige Forstwirtschaftspraktiken fördern den Schutz von natürlichen Ressourcen und eine nachhaltige Nutzung der Wälder für kommende Generationen.

Nachteile von Waldinvestments

  1. Langfristige Natur des Investments: Waldinvestments sind langfristig angelegt und erfordern Geduld, da es einige Zeit dauern kann, bis die Bäume ausgewachsen sind und geerntet werden können.

  2. Umwelt- und Wetterrisiken: Wälder sind anfällig für Umweltrisiken wie Waldbrände, Stürme und Schädlinge, die die Erträge beeinträchtigen können.

  3. Regulatorische Unsicherheiten: Forstwirtschaftliche Investitionen unterliegen verschiedenen rechtlichen und regulatorischen Vorschriften, die sich je nach Standort und Land unterscheiden können.

  4. Mangelnde Liquidität: Waldinvestments sind in der Regel illiquide, was bedeutet, dass das investierte Kapital für einen längeren Zeitraum gebunden ist und nur schwer zu veräußern ist.

Chancen und Risiken von nachhaltigen Waldinvestments

Die steigende globale Nachfrage nach Holz steht im Kontrast zu einem rückläufigen Trend bei den Waldflächen weltweit. Dies deutet langfristig auf mögliche Preissteigerungen hin. Investitionen in den Aufbau neuer, vielfältiger Wälder können daher sowohl ökologisch als auch finanziell vorteilhaft sein.

Allerdings ist Vorsicht geboten, da viele Anbieter ihre Produkte als „nachhaltig“ bewerben, obwohl sie auf Monokulturen wie Eukalyptus oder Teak setzen, die ökologische Bedenken aufwerfen. Solche Praktiken können zu Landgrabbing, der Verdrängung lokaler Gemeinschaften sowie einer beeinträchtigten Tier- und Pflanzenvielfalt führen. Darüber hinaus locken einige unseriöse Anbieter mit übertriebenen Renditeversprechen, die sie nicht einhalten können.

Als Anleger:in ist ein langfristiger Anlagehorizont erforderlich. Selbst bei Investitionen in Kurzumtriebsplantagen wird empfohlen, dass das Investment für mindestens fünf Erntezyklen angelegt sein sollte, was etwa 25 Jahre entspricht. Risiken wie Schädlingsbefall, Feuer, Naturkatastrophen oder politische Instabilität in den Anbauländern können im schlimmsten Fall zu einem vollständigen Verlust des investierten Vermögens führen. Harry Assenmacher, Gründer der ForestFinance Gruppe, sagt dazu Folgendes: „Waldinvestments sind eine gute Diversifikationsmöglichkeit, aber wir würden niemals jemanden empfehlen, einen Großteil seines Vermögens darin anzulegen“.

Waldinvestment- Welche Möglichkeiten gibt es?

Waldinvestments lassen sich üblicherweise in die drei Kategorien Waldaktien/ ETFs, Wald-Direktinvestments und Waldfonds einteilen:

Waldaktien und Wald ETFs

Waldaktien und ETFs sind Beteiligungen an Unternehmen, die in der Forstwirtschaft und der Holzverarbeitung tätig sind. Diese Unternehmen haben ihr Kapital hauptsächlich in Wäldern und holzverarbeitenden Betrieben investiert. Die gehandelten Aktien stammen in der Regel aus skandinavischen und nordamerikanischen Unternehmen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass in diesen Regionen größere Kahlschläge oft üblich sind, was mit den Prinzipien der ökologischen Nachhaltigkeit kaum vereinbar ist.

Die meisten dieser Unternehmen konzentrieren sich auf die Produktion von Zellstoff oder Bauholz, was bedeutet, dass der Wert ihrer Aktien stark von der Konjunktur und der Nachfrage nach diesen Produkten abhängt. Dies kann zu erheblichen Schwankungen im Aktienkurs führen. Trotzdem bieten Waldaktien Anleger:innen die Möglichkeit, an den Potenzialen der Forstwirtschaft teilzuhaben und von den Gewinnen zu profitieren, die aus der nachhaltigen Nutzung von Wäldern und der Verarbeitung von Holz resultieren können. Als Beispiele können folgende ausgeführt werden: 

  • Weyerhaeuser (ISIN: US9621661043)
  • UPM Kymmene (ISIN: FI0009005987)
  • Stora Enso (ISIN: FI0009005961)
  • iShares Global Timber & Forestry UCITS ETF (ISIN: IE00B27YCF74)
  • Pictet – Timber-P EUR (ISIN: LU0340559557)
 
Vergleich zwischen den beiden ETFs:

 

Performance 1 Jahr

Performance 3 Jahre

Performance 5 Jahre

Performance 10 Jahre

iShares Global Timber & Forestry

-8,2 %

32,3 %

27,8 %

140,8 %

Pictet – Timber – P

-1,4 %

41,6 %

41,1 %

111,5 %

Wald-Direktinvestments

Direktinvestitionen (Crowdinvestments) in Wälder, insbesondere solche, die auf die Produktion von Edelholz spezialisiert sind, bieten Anleger:innen eine weniger anfällige Möglichkeit, von Marktschwankungen zu profitieren. Im Gegensatz zu anderen Anlageformen kann hier die Erntezeit flexibel gestaltet werden, um den bestmöglichen Ertrag für die Investor:innen zu erzielen. Ein weiterer Vorteil von Direktinvestitionen in Wälder besteht darin, dass Anleger:innen direkt in die Aufforstung neuer Bäume und somit in den langfristigen Aufbau von Wäldern investieren können.

In Deutschland gibt es hauptsächlich zwei Anbieter von Direktinvestitionen in Wälder: ForestFinance und Miller Forest. Besonders hervorzuheben ist bei ForestFinance die Aufforstung von Mischwäldern, die zur Förderung der Artenvielfalt beitragen. Im Gegensatz dazu schaffen Holzplantagen wie die von Miller Forest, insbesondere bei Eukalyptus, oft nicht ausreichend Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt.

Waldfonds

Geschlossene Waldfonds bieten im Gegensatz zum Direktinvestment die Möglichkeit, in Gesellschaften zu investieren, die Grundstücke kaufen, aufforsten und Holz produzieren. Dabei erfolgt die Investition nicht direkt in einzelne Bäume auf spezifischen Flächen, sondern in Unternehmen, die den gesamten Prozess der Waldwirtschaft abdecken. In der Regel setzen die meisten Waldfonds auf schnell wachsende Monokulturen, um kostengünstig große Mengen an Holz zu produzieren. Allerdings birgt diese Strategie auch ökonomische Risiken, da die Diversifizierung im Vergleich zu anderen Fondsformen deutlich geringer ist und die Anlage als unternehmerische Beteiligung anzusehen ist. Als Beispiel kann hier der Salm-Salm Global Timber Fund genannt werden.

Fazit

Insgesamt verdeutlicht der Artikel die Vielfalt und Komplexität von Investitionsmöglichkeiten im Bereich der Wald- und Holzinvestments. Während diese Form der Geldanlage potenziell sowohl ökologische als auch finanzielle Vorteile bieten kann, sind die Risiken und Herausforderungen nicht zu unterschätzen. Die steigende Nachfrage nach Holz und die Bedeutung der Aufforstung für den Umweltschutz unterstreichen die Relevanz dieses Investmentbereichs. Jedoch ist eine sorgfältige Prüfung der Anbieter und Produkte unerlässlich, um unseriösen Anbietern und unklaren Risiken zu entgehen. Trotz der Warnungen von Finanzexperten bleibt die Diversifizierung des Portfolios durch Waldinvestments eine Option, solange sie mit Bedacht und Augenmaß erfolgt.

Diese Hinweise müssen rechtlich genannt werden: Investitionen in die oben genannten Produkte bergen Risiken, einschließlich des möglichen Verlusts des investierten Kapitals. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Diese Informationen dienen lediglich zu Informationszwecken und stellen keine Anlageberatung und Anlageempfehlung dar. Bitte informieren Sie sich ausführlich und ziehen Sie bei Bedarf einen unabhängigen Finanzberater zu Rate.

Häufig gestellte Fragen​

Wald- und Holzinvestments bezeichnen Geldanlagen, bei denen Anleger:innen in Wälder oder Unternehmen investieren, die mit der Bewirtschaftung von Wäldern und der Holzproduktion verbunden sind.

Es gibt verschiedene Arten von Wald- und Holzinvestments, darunter Direktinvestments in Wälder, geschlossene Waldfonds, Waldaktien, Crowdinvesting in Waldprojekte und sogar Wald-ETFs, die an Börsen gehandelt werden.

Zu den Risiken gehören Umweltrisiken wie Schädlingsbefall und Naturkatastrophen, politische Risiken wie Enteignungen in den Anbauländern sowie konjunkturbedingte Preisschwankungen. Es ist wichtig, sich über die Risiken bewusst zu sein und eine gründliche Due Diligence durchzuführen, bevor man in Wald- und Holzinvestments investiert.

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