Lohnt sich eine Wärmepumpe? Eine häufig gestellte Frage, die einer besonders detaillierten Betrachtung bedarf. Die Anschaffung einer Wärmepumpe kann zwei Zwecke erfüllen: Unabhängigkeit von schwankenden Heizkosten erreichen und einen positiven Beitrag zum Erhalt unserer Umwelt leisten. Stichworte: Kostenreduzierung & Nachhaltigkeit. Damit die Entscheidung vor allem auf finanzieller Ebene Früchte trägt, sollten sich Interessierte einen umfassenden Überblick zu den verschiedenen Möglichkeiten im Vorfeld verschaffen. Für all jene, die den informellen Part überspringen möchten, bieten wir hier die schnelle Lösung über unseren Wärmepumpenrechner.
Warum eine Wärmepumpe anschaffen?
Energieeffizienz und Umweltschutz erhalten immer mehr Bedeutung und stehen mittlerweile im Zentrum bei Fragen rund um Hausbau, Sanierung, Heizungssystem & Co. Wärmepumpen bieten eine effektive Lösung zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in Wohngebäuden. Sie nutzen die in der Umwelt vorhandene Energie – sei es aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser – um diese effizient in Heizwärme oder Warmwasser umzuwandeln. Dieser Prozess ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auf lange Sicht auch wirtschaftlich in den meisten Fällen sehr vorteilhaft – egal ob für Eigenheimbesitzer, Vermieter oder Unternehmen.
Die Funktionsweise von Wärmepumpen ist sowohl ausgereift als auch innovativ. Sie übertragen natürliche Wärme von einem kühleren auf ein wärmeres Niveau, um eine effiziente Heizung und in vielen Fällen auch Kühlung zu ermöglichen. Dies funktioniert selbst bei niedrigen Außentemperaturen effektiv, was Wärmepumpen zu einer flexiblen Heizlösung macht. Im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen, die fossile Brennstoffe verbrennen, bieten Wärmepumpen eine saubere Technologie, die keinen direkten CO2-Ausstoß erzeugt, wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden.
Weitere Vorteile von Wärmepumpen:
Senkung der Betriebskosten: Wärmepumpen haben signifikant niedrigere laufende Kosten als Systeme, die auf fossilen Brennstoffen basieren, da ihre Hauptenergiequelle – die Umweltwärme – kostenlos ist und sie lediglich Strom für den Betrieb benötigen.
Geringer Wartungsaufwand: Wärmepumpensysteme sind für ihre Langlebigkeit und geringen Wartungsbedarf bekannt. Dies führt zu weniger Serviceintervallen und niedrigeren langfristigen Unterhaltungskosten.
Vielseitigkeit: Moderne Wärmepumpen können sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen von Gebäuden verwendet werden, was sie zu einer ganzjährig nützlichen Investition macht.
Erhöhung des Immobilienwerts: Die Installation einer Wärmepumpe kann den Wert einer Immobilie steigern, da sie als modernes und energieeffizientes System gilt, das den Wohnkomfort verbessert.
Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Wärmepumpen reduzieren die Abhängigkeit von instabilen und oft teuren Energiequellen wie Öl und Gas. Dies schützt Haushalte vor schwankenden Energiepreisen und steigert die Energieautarkie.
Kosten einer Wärmepumpe
Die Kosten für Wärmepumpen sind stark abhängig von den Begebenheiten vor Ort, der Art der installierten Wärmepumpe, sowie notwendigen Anpassungen für höchste Effizienz. Die Kosten teilen sich auf in die Bereiche:
- Investitions- & Anschaffungskosten
- Montage- & Erschließungskosten
- Laufende Kosten
- Kosten für die Anpassung des Heizsystems
Investitionskosten (Anschaffungskosten)
Jede Technologie variiert in ihrer Effizienz und den notwendigen Installationsanforderungen, was sich direkt auf die Anschaffungskosten auswirkt.
Luft-Wasser-Wärmepumpen (auch Luftwärmepumpe) sind oft die günstigste Option und benötigen keine umfangreichen Bodenarbeiten, was sie besonders attraktiv für Renovierungsprojekte macht. Diese Systeme nutzen die Außenluft als Energiequelle, was sie etwas weniger effizient in sehr kalten Klimazonen macht, jedoch sind die Anschaffungskosten vergleichsweise niedrig.
Erdwärme-Wärmepumpen (auch Sole-Wasser-Wärmepumpen oder Erdwärmepumpe) nutzen die konstante Temperatur des Erdreichs. Sie erfordern die Installation von Erdkollektoren oder Erdsonden, was die Anschaffungskosten erhöht, jedoch bieten sie eine höhere Effizienz und sind weniger witterungsabhängig.
Wasser-Wasser-Wärmepumpen ziehen ihre Energie aus dem Grundwasser und bieten die höchste Effizienz unter den Wärmepumpensystemen. Diese Systeme erfordern allerdings aufwändige Installationen, einschließlich Brunnenbohrungen, und sind daher in der Anschaffung am teuersten.
Art der WP | Kosten |
---|---|
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 8.500 bis 15.500 Euro |
Erdwärme-Wärmepumpe (mit Erdkollektor) | 8.000 bis 14.000 Euro |
Erdwärme-Wärmepumpe (mit Erdsonde) | 8.000 bis 14.000 Euro |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 9.000 bis 15.000 Euro |
Einbaukosten (Installateur)
Neben den Anschaffungskosten sind auch Installations- & Erschließungskosten zu betrachten. Diese Kosten variieren je nach Art der Wärmepumpe, da unterschiedliche Systeme verschiedene Anforderungen an die Installation und Erschließung der Wärmequelle haben.
Installationskosten des Monteurs: Diese Kosten beinhalten die Arbeit des Fachpersonals, das die Wärmepumpe installiert. Dies schließt alles von der Montage der Geräte bis zur Einbindung in das bestehende Heizsystem ein. Fachkenntnisse sind besonders wichtig, da eine korrekt installierte Wärmepumpe effizienter arbeitet und eine längere Lebensdauer hat.
Kosten für die Erschließung der Wärmequelle: Erdwärme- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen erfordern Erschließungsarbeiten, wie Bohrungsarbeiten oder das Verlegen von Erdsonden, was die Kosten erhöht.
Art der WP | Installationskosten | Kosten für Erschließung |
---|---|---|
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 4.000 bis 9.000 Euro | Keine |
Erdwärme-Wärmepumpe (mit Erdkollektor) | 3.000 bis 6.000 Euro | 5.000 bis 10.000 Euro |
Erdwärme-Wärmepumpe (mit Erdsonde) | 3.000 bis 6.000 Euro | 8.000 bis 15.000 Euro |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 5.000 bis 8.000 Euro | 5.000 bis 8.000 Euro |
Laufende Kosten
Die laufenden Kosten einer Wärmepumpe setzen sich aus den Betriebskosten und den Wartungskosten zusammen.
Betriebskosten: Betriebskosten entstehen durch den Stromverbrauch der Wärmepumpe, der für den Betrieb des Kompressors und anderer elektrischer Komponenten erforderlich ist. Die Höhe der Betriebskosten hängt von der Effizienz der Wärmepumpe, den örtlichen Strompreisen und dem individuellen Heizbedarf ab. Eine wichtige Rolle spielt die JAZ. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt an, wie effizient eine Wärmepumpe über ein Jahr verteilt arbeitet; je höher die JAZ, desto geringer sind die Betriebskosten. Da die Betriebskosten, abhängig von den Begebenheiten, stark variieren können, lässt sich keine genaue Zahl ausdrücken. Die Zahlen aus nachfolgender Tabelle beziehen sich auf dieses Beispiel: Einfamilienhaus mit 120 m² Wohnfläche, Gesamtwärmebedarf: 20.000 kWh im Jahr, Strompreise für die Wärmepumpe: 18 bis 25 Cent/kWh.
Wartungskosten: Wärmepumpen benötigen regelmäßige Wartung, um ihre Effizienz und Betriebssicherheit zu gewährleisten. Diese Kosten umfassen Inspektionen, Austausch von Verschleißteilen und gelegentlich auch das Auffüllen oder Ersetzen des Kältemittels. Die Wartungskosten sind im Vergleich zu anderen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen relativ gering, da Wärmepumpen weniger bewegliche Teile haben und sauberer arbeiten.
Art der WP | ⌀ Kosten für Betrieb pro Jahr | ⌀ Kosten für Wartung pro Jahr |
---|---|---|
Luft-Wasser-Wärmepumpe (JAZ = 3,5) | 1000 bis 1.500 Euro | 100 bis 300 Euro |
Erdwärme-Wärmepumpe (JAZ = 4) | 900 bis 1.250 Euro | 100 bis 300 Euro |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe (JAZ = 4,5) | 800 bis 1.100 Euro | 100 bis 300 Euro |
Anpassung des Heizsystem
Bei der Installation einer Wärmepumpe kann auch die Anpassung des vorhandenen Heizsystems erforderlich sein, um die volle Effizienz und Funktionalität der Wärmepumpe zu gewährleisten. Diese Anpassungen verursachen weitere Kosten, abhängig von der Art des bestehenden Systems und der erforderlichen Änderungen.
Anpassung | Kosten |
---|---|
Austausch von Heizkörpern | 400 - 800 € pro Heizkörper |
Installation einer Fußbodenheizung | 50 - 100 € pro Quadratmeter |
Anpassung der Rohrleitungen | 1.000 - 5.000 € gesamt |
Gesamt-Kosten-Überblick
Bei der Beauftragung eines Installateurs werden die Details mit Ihnen besprochen. Professionelle Firmen beraten Sie bei der Wahl des für Sie besten Systems und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis auf langfristige Sicht zu erreichen. Vergleichen Sie gerne die Angebote professioneller Installateure aus Ihrer Region mit unserem Wärmepumpenrechner.
Art der WP | Anschaffung | Installation | Erschließung | Gesamt |
---|---|---|---|---|
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 8.500-15.500 € | 4.000-9.000 € | Keine | 12.500-24.500 € |
Erdwärme-Wärmepumpe (mit Erdkollektor) | 8.000-14.000 € | 3.000-6.000 € | 5.000-10.000 € | 16.000-30.000 € |
Erdwärme-Wärmepumpe (mit Erdsonde) | 8.000-14.000 € | €3.000-6.000 € | 8.000-15.000 € | 19.000-35.000 € |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 9.000-15.000 € | 5.000-8.000 € | 5.000-8.000 € | 19.000-31.000 € |
Förderung & Kredit
Bei der Installation von Wärmepumpen bieten staatliche Zuschüsse und Kredite wesentliche finanzielle Unterstützung. Diese Förderungen zielen darauf ab, den Umstieg auf erneuerbare Heiztechnologien attraktiver zu machen und die Investitionskosten zu senken. Seit 2024 gelten für die Bundesförderung effizienter Gebäude (BEG) neue Konditionen, die insbesondere die Anschaffung und Optimierung von Wärmepumpen unterstützen. So werden Anreize geschaffen, bestehende Heizsysteme durch energieeffizientere Wärmepumpen zu ersetzen.
KfW-Förderung
Private Eigenheimbesitzer können von diesen Förderprogrammen erheblich profitieren. Die KfW-Bank bietet beispielsweise Zuschüsse, die bis zu 70 Prozent der förderfähigen Investitionskosten abdecken können, mit einem Maximalbetrag von 30.000 Euro pro Maßnahme. Der maximale Zuschuss kann also unter optimalen Bedingungen 21.000 Euro erreichen.
KfW-Kredite
Darüber hinaus sind im Rahmen des KfW-Programms auch Ergänzungskredite verfügbar, die die Finanzierung von Heizungstausch und weiteren Effizienzmaßnahmen erleichtern. Diese Kredite sind besonders günstig für Haushalte mit einem Jahresbruttoeinkommen von bis zu 90.000 Euro, die ihr Eigenheim selbst bewohnen. Der Kredit wird zu einem Zinssatz von 0,01 – 2,26% zu 10 Jahres ausgegeben. Es können bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit gestellt werden, mit Laufzeiten von bis zu 35 Jahren.
Die Förderung erstreckt sich auch auf Neubauten, die eine Wärmepumpe einplanen und nach dem Effizienzhausstandard 40 oder besser gebaut werden. Hier sind ebenfalls zinsgünstige Kredite bis zu 150.000 Euro möglich.
Sanierungs-Kredit
Bei der Sanierung stellt die KfW-Bank einen Zuschuss von 150.000€ bereit, wovon nur ein Teil zurückgezahlt werden muss (Tilgungszuschüsse). Im Best Case können Antragstellende bis zu 45% einbehalten, was bei der vollen Ausreizung 67.500€ entspricht. Die Höhe der Zurückzahlung ist abhängig von der Effizienzhaus-Stufe nach der Sanierung.
Für die Optimierung bestehender Heizsysteme bietet zudem das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse an, die 15 bis 20 Prozent der Kosten abdecken, abhängig davon, ob ein individueller Sanierungsfahrplan vorliegt. Diese Investitionszuschüsse erkennen Ausgaben von bis zu 60.000 Euro für Effizienzmaßnahmen an Wohngebäuden an, einschließlich der Optimierung von Wärmepumpen.
Einsparung an Heizkosten
Um die potenziellen jährlichen Einsparungen durch den Einsatz einer Wärmepumpe zu berechnen, vergleichen wir den Energiebedarf und die Kosten eines Einfamilienhauses, das mit einer Wärmepumpe beheizt wird, gegenüber einem konventionellen Heizsystem wie einer Gas- oder Ölheizung. Für unser Beispiel nehmen wir an, dass das Haus eine Wohnfläche von 120 m² hat und einen jährlichen Gesamtwärmebedarf von 20.000 kWh aufweist. Die Stromkosten liegen bei 21,5 cent/kWh.
Berechnung der Einsparungen:
Strombedarf für die Wärmepumpe: Nehmen wir eine mittlere Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 an, was bedeutet, dass die Wärmepumpe pro Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Heizenergie liefert.
Um den Gesamtwärmebedarf von 20.000 kWh zu decken, benötigt die Wärmepumpe:
Stromverbrauch = Gesamtwärmebedarf / JAZ= 20.000 kWh / 4 = 5.000kWhKosten für den Stromverbrauch der Wärmepumpe: Wir rechnen mit einem durchschnittlichen Strompreis von 21,5 Cent/kWh
Jährliche Stromkosten= 5.000 kWh × 0,215 € / kWh = 1.075€Vergleich mit einem konventionellen Heizsystem (z.B. Gas): Die Kosten für Gas liegen derzeit bei etwa 8 Cent pro kWh (dies kann regional und jährlich variieren). Für denselben Energiebedarf von 20.000 kWh würden die Heizkosten betragen:
Jährliche Gaskosten = 20.000 kWh × 0.08 € / kWh = 1.600€Einsparungen pro Jahr:
Einsparungen = Jährliche Gaskosten − Jährliche Stromkosten = 1.600 € − 1.075 € = 525€
Diese einfache Berechnung zeigt, dass die Nutzung einer Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus mit einem jährlichen Gesamtwärmebedarf von 20.000 kWh zu einer jährlichen Einsparung von ungefähr 525 Euro führen kann, verglichen mit einem traditionellen Gasheizsystem.
Ab wann lohnen sich Wärmepumpen? Unsere Beispielrechnung
Um zu bestimmen, ab wann sich eine Wärmepumpe lohnt, müssen Kosten, Förderungen und jährliche Einsparungen in einer Rechnung zusammengebracht werden. Daraus kann die Amortisationszeit bestimmt werden. Für die Rechnung wird das Beispiel des Einfamilienhauses erneut aufgegriffen. Zudem gehen wir von einer Sole-Wasser-Wärmepumpe mit einer JAZ von 4 aus. Der Antragsteller erhält den maximal möglichen Fördersatz von 70% ohne zusätzliche Kredite.
► Fixe Kosten der Wärmepumpe
- 12.000€ Anschaffungskosten
- + 12.000€ Installations- & Erschließungskosten
- + 9000€ Einbau Fußbodenheizung ( = 75€ pro m² * 120 m²)
- = 33.000€
► Förderung der Wärmepumpe
- Fixkosten * Fördersatz/100
- 33.000€ * 70/100
- 33.000€ * 0,7
- = 23.100€
► Jährliche Einsparungen
Entnehmen wir unserem Beispiel mit 525€ pro Jahr. Darin verrechnet sind bereits Betriebskosten. Auf Wartungskosten verzichten wir in diesem Beispiel, da diese auch für andere Heizsysteme anfallen.
Amortisationszeit
Amortisationszeit = (Fixe Kosten – Förderbetrag) / Jährliche Einsparungen
Amortisationszeit = (33.000 € – 23.100 € ) / 525 €/Jahr
Amortisationszeit = 9900€ / 525 €/Jahr
Amortisationszeit = 18,8 Jahre
Eine Amortisationzeit von fast 19 Jahren klingt zunächst sehr hoch und kann Interessenten schnell zum Unmut bewegen. Jedoch sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass eine der teuersten Arten der Wärmepumpen, sowie der notwendige Umbau zu einer Fußbodenheizung gewählt wurde. In einem anderen Rechenbeispiel mit einer Luft-Wärmepumpe ohne Anpassung des Heizsystems hat sich die Wärmepumpe bereits nach 11 Jahren amortisiert.
Zudem muss stets bedacht werden, dass der Einbau einer Wärmepumpe und eines neues Heizsystems den Wert der Immobilie steigern kann.
Was ist vor der Anschaffung zu beachten?
Bei der Überlegung, ob eine Wärmepumpe für Ihr Haus geeignet ist, sollten Sie folgende Punkte vor der Installation überdenken:
Energieeffizienzklasse
Wärmepumpen erreichen ihre höchste Effizienz in gut isolierten Gebäuden, die mit Flächenheizsystemen wie Fußboden- oder Wandheizungen ausgestattet sind. Gebäude, die in den Energieeffizienzklassen A+, A, B, C und D eingestuft sind, eignen sich typischerweise sehr gut für den Einsatz von Wärmepumpen. Bei älteren, unsanierten Gebäuden mit den Energieeffizienzklassen G oder H hingegen könnte die Leistung einer Wärmepumpe für eine adäquate Beheizung nicht ausreichen. Es empfiehlt sich, eine spezialisierte Fachfirma zu konsultieren, die eine präzise Bewertung vornehmen kann, ob eine Wärmepumpe eine sinnvolle Lösung für Ihr Gebäude darstellt und welche Optionen zur Verfügung stehen.
Jahresarbeitszahl (JAZ)
Die JAZ ist ein Maß für die Effizienz einer Wärmepumpe über ein ganzes Jahr. Sie gibt an, wie viel Wärmeenergie die Wärmepumpe aus jeder Einheit elektrischer Energie erzeugt. Eine JAZ von mindestens 4 ist empfehlenswert, um eine effiziente Leistung zu erzielen und Förderkriterien zu erfüllen.
Infrastruktur
Überprüfen Sie die vorhandene Infrastruktur Ihres Hauses, um sicherzustellen, dass es für die Installation einer Wärmepumpe geeignet ist. Dies beinhaltet die Bewertung des Platzbedarfs für das Außengerät, die Zugänglichkeit für Wartungsarbeiten und die Möglichkeit zur Integration in das bestehende Heizsystem. Zudem müssen eventuell notwendige bauliche Anpassungen berücksichtigt werden.
Heizung
Die Art der vorhandenen Heizkörper und das Heizsystem spielen eine entscheidende Rolle für die Effektivität der Wärmepumpe. Niedertemperatur-Heizsysteme wie Fußbodenheizungen sind ideal, da sie die Effizienz der Wärmepumpe maximieren. Bestehende Hochtemperaturheizkörper könnten gegebenenfalls ausgetauscht oder angepasst werden müssen, um die optimale Leistung der Wärmepumpe zu gewährleisten.
Geräuschpegel
Einige Wärmepumpen, insbesondere Luft-Wasser-Wärmepumpen, können während des Betriebs Geräusche erzeugen. Überlegen Sie, ob die Geräuschentwicklung für Ihre Wohnsituation akzeptabel ist und prüfen Sie, ob Schallschutzmaßnahmen erforderlich sind.
Genehmigungen
Für bestimmte Arten von Wärmepumpen, insbesondere solche, die Tiefenbohrungen erfordern, könnten behördliche Genehmigungen notwendig sein. Informieren Sie sich frühzeitig über die lokalen Vorschriften und Genehmigungsverfahren.
Kühlung
Bedenken Sie auch die Möglichkeit der Gebäudekühlung durch die Wärmepumpe. Einige Modelle bieten die Option der reversiblen Kühlung, die besonders in heißen Sommermonaten von Vorteil sein kann.
Fazit
Lohnt sich die Anschaffung einer Wärmepumpe? Ob und ab wann sich eine Wärmepumpe lohnt ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Interessenten müssen in jedem Fall vor einer Entscheidung die finanziellen Aspekte berücksichtigen und eine Rechnung aufstellen, um die Amortisationszeit zu bestimmen. Durch die Unterstützung eines professionellen Installateurs können die genauen Bedingungen besser bestimmt werden – zudem können gemeinsam die passenden Förderungen gewählt und beauftragt werden. Unabhängig von den finanziellen Faktoren, ist die Installation einer Wärmepumpe ein Vorhaben, was dem Erreichen der Klimaziele zuspielt und den ökologischen Fußabdruck von Haus und Besitzer verbessert.
Häufig gestellte Fragen
Lohnt sich eine Wärmepumpe im Altbau?
Ob sich eine Wärmepumpe im Altbau lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab. In der Regel sind Altbauten nicht so gut isoliert wie Neubauten, und die Heizsysteme sind oft für höhere Vorlauftemperaturen ausgelegt, die mit herkömmlichen Gas- oder Ölheizungen besser erreicht werden können. Für die effiziente Nutzung einer Wärmepumpe sind jedoch niedrigere Vorlauftemperaturen erforderlich, wie sie typischerweise durch Fußboden- oder Wandheizungen bereitgestellt werden. Daher kann es notwendig sein, erhebliche Renovierungsarbeiten durchzuführen, um die Dämmung zu verbessern und das Heizsystem anzupassen. In gut sanierten Altbauten, die auf eine niedrigere Heizlast und niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegt sind, kann eine Wärmepumpe jedoch eine sehr effiziente und kostensparende Lösung sein. Um eine solide finanzielle Entscheidung treffen zu können, sollten Hausbesitzer mögliche Förderungen überprüfen.
Wie effizient ist eine Wärmepumpe?
Die Effizienz einer Wärmepumpe wird typischerweise durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben, die das Verhältnis der abgegebenen Heizenergie zur aufgenommenen elektrischen Energie über ein Jahr beschreibt. Moderne Wärmepumpen erreichen oft JAZ-Werte zwischen 3 und 5, was bedeutet, dass sie für jede Einheit Strom drei bis fünf Einheiten Wärme erzeugen können. Dies macht sie deutlich effizienter als traditionelle Heizsysteme, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Wärmepumpen sind besonders effizient in Kombination mit einem gut isolierten Gebäude und einem Heizsystem, das für niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegt ist.
Wie aufwendig ist der Einbau einer Wärmepumpe?
Der Einbau einer Wärmepumpe kann je nach Art der Wärmepumpe und den Gegebenheiten des Gebäudes unterschiedlich aufwendig sein. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind in der Regel am einfachsten zu installieren, da sie keine aufwendigen Erdarbeiten erfordern und flexibel außerhalb des Gebäudes platziert werden können. Erdwärme- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen erfordern hingegen umfangreichere Installationsarbeiten, einschließlich Bohrungen für Erdsonden oder das Verlegen von Erdkollektoren. Diese Installationen können mehrere Tage in Anspruch nehmen und erfordern spezielle Genehmigungen sowie fachkundige Installateure. Zudem müssen oft bestehende Heizsysteme angepasst oder komplett ersetzt werden, was zusätzliche Kosten und Aufwand bedeutet. In jedem Fall ist eine sorgfältige Planung und die Konsultation mit einem Fachbetrieb unerlässlich, um die besten Ergebnisse zu erzielen.