iSFP Förderung & Kosten im Überblick

Beratungsbericht iSFP mit Geld daneben

Das Wichtigste in Kürze

  • Maximal-Zuschuss: Die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans wird mit bis 50% bezuschusst, maximal jedoch 650€ (Einfamilienhaus) bzw. 850€ (Mehrfamilienhaus) 
  • 5% iSFP-Bonus: Wer empfohlene Maßnahmen aus dem iSFP umsetzt, erhält zusätzlich zur regulären Förderung einen iSFP-Bonus von 5%
  • Antrag vor Umsetzung: Fördermittel müssen immer vor Vertragsabschluss oder Maßnahmenbeginn beim BAFA beantragt werden – sonst entfällt der Anspruch.
  • Umsetzung mit Energieberater:in: Die Beratung und die Erstellung müssen mit Energieberater:in erfolgen, um für die Förderung zugelassen zu werden

Was ist der iSFP?

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) ist Teil der Energieberatung für Wohngebäude und liefert Ihnen als Eigentümer:in eine klare und langfristige Strategie für die energetische Sanierung Ihrer Immobilie. Der iSFP wird von zertifizierten Energieberater:innen erstellt und besteht aus einer detaillierten Analyse des Ist-Zustands sowie einem strukturierten Maßnahmenplan, der aufeinander abgestimmte Sanierungsschritte über einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren empfiehlt.

Wichtig: Die meisten Förderungen sind nur mittels iSFP nutzbar. Gerade für Hausbesitzer:innen, die ihre Immobilie zukunftssicher und energieeffizient sanieren möchten, lohnt sich dieser Plan mehrfach – fachlich, finanziell und ökologisch.

Wie hoch ist die iSFP Förderung 2025?

Die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans wird vom Staat mit bis zu 50% der förderfähigen Kosten bezuschusst. Die maximale Fördersumme im Jahr 2025 beträgt:

GebäudeartMax. Fördersumme 2024Max. Fördersumme 2025
Ein-und Zweifamilienhäuser1300€650€
Wohngebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten1700€850€

Der Antrag für die Förderung wird beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gestellt – idealerweise durch die Energieberater:innen selbst.

Die Förderung umfasst den Großteil der Beratungskosten inklusive Vor-Ort-Begehung, Datenerhebung, Analyse und Erstellung des Sanierungsfahrplans. Hausbesitzer:innen müssen also in vielen Fällen lediglich einen geringen Eigenanteil tragen.

Achtung! Diese Fördersätze beziehen sich nur auf die Kosten für die Energieberatung und die Erstellung des iSFP, jedoch nicht auf die gesamte energetische Sanierung. Für die Förderung der energetischen Sanierung gelten andere Sätze.

iSFP-Bonus obendrauf

Wird der iSFP als Grundlage für die spätere Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen genutzt, kann ein zusätzlicher Zuschuss von 5% auf die förderfähigen Kosten beantragt werden – der sogenannte iSFP-Bonus. Dieser Bonus gilt für Maßnahmen, die im Fahrplan empfohlen wurden und innerhalb eines bestimmten Zeitraums realisiert werden.

Beispiel: Wird im iSFP etwa die Dämmung der Gebäudehülle empfohlen, können Eigentümer:innen zusätzlich zur regulären Förderung einen iSFP-Bonus von 5% erhalten – vorausgesetzt, die Maßnahme wird wie geplant umgesetzt. Bei förderfähigen Kosten in Höhe von 30.000€ ergibt sich dadurch ein zusätzlicher Zuschuss von 1500€.

Wichtig: Der Bonus gilt nur für Einzelmaßnahmen, nicht für eine Gesamtsanierung zum Effizienzhaus. Zudem muss der iSFP zum Zeitpunkt des Förderantrags bereits vorliegen und darf nicht älter als 15 Jahre sein.

grafik von Sanierungsfahrplan mit Kosten und Förderung
Mit iSFP zu höherer Fördersumme

Welche Förderprogramme gibt es?

Mit dem iSFP sind dann auch weitere Förderungen für die energetischen Sanierungsmaßnahmen umsetzbar. Sie sind Teil der „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ und werden in zwei großen Programmen organisiert:

BEG EM – Einzelmaßnahmen (über BAFA)

Dieses Programm richtet sich an Eigentümer:innen, die einzelne Sanierungsmaßnahmen wie Heizungstausch, Dämmung oder Fenstertausch umsetzen möchten. Die Grundförderung für Einzelmaßnahmen beträgt 15% der förderfähigen Ausgaben. Mit dem iSFP-Bonus erhöht sich die Förderung auf 20%. Die maximal förderfähigen Ausgaben betragen bis zu 60.000€ pro Wohneinheit.

BEG WG – Wohngebäude (über KfW)

Wer eine umfassende Sanierung zum Effizienzhausstandard plant, kann über die KfW zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen beantragen. In diesem Fall ist der iSFP zwar keine zwingende Voraussetzung – wird aber empfohlen, um die Sanierung strategisch zu planen.

Was ist bei der Beantragung von Förderungen zu beachten?

  1. Unabhängig vom Programm gilt: Fördermittel müssen immer vor Beginn der Maßnahme beantragt werden. Wer bereits mit der Umsetzung startet oder Verträge unterschreibt, bevor der Förderbescheid vorliegt, verliert den Anspruch auf die Förderung.
  2. Zertifizierter Energieberater:in nötig: Außerdem muss der iSFP immer von einem oder einer zertifizierten Energieberater:in erstellt werden, da er nur dann bei der Fördermittelstelle eingereicht und akzeptiert werden kann. Auf der Energieeffizienz-Expertenliste der dena (Deutsche Energie-Agentur) finden Sie qualifizierte Fachleute, die Sie sowohl bei der Erstellung des iSFP als auch bei der Antragstellung begleiten.

Qualifizierte Energieberater:in finden

Finden Sie zertifizierte und regionale Energieberater:innen, um sich bei der Erstellung des individuellen Sanierungsfahrplanes unterstützen zu lassen.

Energieberater schreibt Bericht für iSFP
iSFP nur mit zertifizierter:m Energieberater:in möglich

Wie viel kostet der individuelle Sanierungsfahrplan?

Die Kosten für die Erstellung eines iSFP hängen vom Gebäudetyp, der Komplexität und dem Aufwand der Energieberatung ab. Für ein Einfamilienhaus liegen die Gesamtkosten in der Praxis meist zwischen 1000€ und 1400€. Bei größeren oder besonders aufwendigen Gebäuden kann der Preis höher ausfallen.

Wie viel kostet eine energetische Sanierung?

Neben den Kosten für den iSFP müssen Sie auch die Kosten für die energetische Sanierung berücksichtigen. Diese variieren stark, abhängig vom Gebäudezustand, dem Umfang der Maßnahmen und gewünschtem Energiestandard. Die Kosten für die Maßnahmen werden im iSFP vermerkt. Außerdem berät Sie Ihr:e Energieberater:in dazu, wenn Fragen auftreten.

Kosten für die Energieberatung

Da die Energieberatung und die Erstellung des iSFP Hand-in-Hand gehen, ändern sich die Kosten hier nicht zum oben genannten Wert. Für beides zahlen Sie in Summe im Schnitt 1000€ bis 1400€. Gefördert werden davon bis zu 50% bei einer Maximalsumme von 650€ für Einfamilienhäuser.

Kosten für die energetische Sanierung

Bei Einzelmaßnahmen wie Dachdämmung, Fenstertausch oder Heizungsoptimierung können die Kosten zwischen 10.000€ und 40.000€ liegen. Wer eine umfassende energetische Sanierung plant, muss je nach Gebäudegröße mit 60.000€ bis über 150.000€ rechnen. Wichtig: Durch staatliche Förderprogramme lassen sich bis zu 60.000€ pro Wohneinheit und Jahr als förderfähige Ausgaben anrechnen.

haus mit taschenrechner und geldscheinen
Kosten lassen sich durch Förderung deutlich senken

Rechnung für ein Einfamilienhaus

Ein freistehendes Einfamilienhaus (Baujahr 1980) soll energetisch modernisiert werden. Ziel ist die Reduktion des Energieverbrauchs, ohne eine komplette Effizienzhaus-Sanierung. Maßnahmen werden auf Basis eines individuellen Sanierungsfahrplans umgesetzt.

Energieberatung und iSFP

Vor Umsetzung der Maßnahmen wird die Energieberatung durchgeführt und auf dessen Grundlage der individuelle Sanierungsfahrplan erstellt.

Position Kosten brutto Förderung (50% - max 650€) Eigenanteil
Erstellung des iSFP 1.400€ 650€ 750€

Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen

Position Kosten brutto (€) Förderung (15%) iSFP-Bonus (5%) Förderung gesamt Eigenanteil
Dämmung der Gebäudehülle (Fassade & Dach) 30.000€ 4.500€ 1.500€ 6.000€ 24.000€
Austausch der Fenster & Außentüren 15.000€ 2.250€ 750€ 3.000€ 12.000€
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 10.000€ 1.500€ 500€ 2.000€ 8.000€
Heizungsoptimierung 5.000€ 750€ 250€ 1.000€ 4.000€
Gesamt 60.000€ 9.000€ 3.000€ 12.000€ 48.000€

Gesamtrechnung & Amortisation

Kategorie Betrag
Gesamtkosten brutto 61.300€
Gesamte Förderung 12.650€
Verbleibender Eigenanteil 48.650€
Einsparung Energiekosten pro Jahr 1.700€
Amortisationszeit 28,6 Jahre

Achtung! Die Beispielrechnung bietet eine vereinfachte Orientierung. In der Praxis können je nach Gebäude, Förderkombination und Region weitere finanzielle Vorteile entstehen.

Fazit

Der individuelle Sanierungsfahrplan ist weit mehr als nur ein Beratungsdokument – er ist der Schlüssel zu durchdachter, förderfähiger und langfristig sinnvoller energetischer Sanierung. Wer ihn strategisch nutzt, kann nicht nur von einer hohen staatlichen Förderung profitieren, sondern auch den eigenen Sanierungsweg effizient und planbar gestalten. Besonders der iSFP-Bonus macht viele Maßnahmen finanziell noch attraktiver. Für Hausbesitzer:innen, die Kosten, Energieverbrauch und CO₂-Emissionen nachhaltig senken möchten, ist der iSFP ein lohnender erster Schritt.

Häufig gestellte Fragen​

Ja, die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans wird auch weiterhin staatlich gefördert. Seit 2024 übernimmt das BAFA 50% der förderfähigen Beratungskosten, maximal 650€ bei Ein- und Zweifamilienhäusern bzw. 850€ bei Mehrfamilienhäusern.

Der iSFP-Bonus ist ein zusätzlicher Zuschuss von 5% auf förderfähige Kosten, wenn empfohlene Maßnahmen aus dem Sanierungsfahrplan umgesetzt werden. Er gilt nur für Einzelmaßnahmen, nicht für einen Heizungstausch oder Effizienzhaus-Sanierungen.

Ja, die Kosten für energetische Maßnahmen, die im iSFP empfohlen wurden, können unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich geltend gemacht werden (§35c EStG). Der iSFP selbst kann zwar nicht direkt abgesetzt werden, ist aber die Grundlage für viele förderfähige Investitionen.

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