So finden Sie die passende Energiegenossenschaft für Ihr Investment

Ein Arbeiter, der einen gelben Schutzhelm und eine Sicherheitsweste trägt, installiert oder wartet Solarmodule auf einem Dach und benutzt ein Werkzeug, um die Befestigungen der Module zu justieren - ein Beispiel dafür, wie eine Energiegenossenschaft nachhaltige Energielösungen unterstützen kann.
Stellen Sie sich vor, Ihr Geld würde nicht nur auf dem Konto liegen, sondern aktiv dabei mithelfen, saubere Energie zu erzeugen und lokale Projekte voranzubringen. Energiegenossenschaften ermöglichen genau das. Hier geht es nicht nur darum, nachhaltig zu investieren, sondern auch die Energiewende voranzubringen und Wirkung spürbar zu machen. Sinnvoll investieren ist mittlerweile ein Anliegen von sehr vielen Menschen, am besten sicher und langfristig. Doch wo fängt man bei über 1.000 Energiegenossenschaften in Deutschland am besten an? 
  • In Energiegenossenschaften schließen sich Bürger:innen zusammen, um in erneuerbare Energien wie Solar- oder Windkraft zu investieren. Jedes Mitglied hat Mitbestimmungsrechte, eine Stimme und profitiert von langfristiger, stabiler Rendite
  • Vorteile für Anleger:innen sind neben den finanziellen Erträgen, Nachhaltigkeit, demokratische Teilhabe und regionale Wertschöpfung.
  • Wichtige Faktoren bei der Auswahl sind realistische Renditeprognosen, Projektarten, Standortwahl, Kostenstruktur, Kapitalbindung sowie transparente Prüf- und Geschäftsberichte.
  • Regionale und überregionale Genossenschaften können überzeugen, je nachdem ob Nähe oder Diversifizierung wichtiger ist.

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  • Skip the theory → Checkliste für die Auswahl einer Energiegenossenschaft
  • Regionale vs. überregionale Energiegenossenschaften → Das sind die jeweiligen Unterschiede
  • Wirksam Geld anlegen klingt spannend? → Zu unserem Beitrag über nachhaltiges Investieren

Inhaltsverzeichnis

Was sind Energiegenossenschaften überhaupt?

Eine Energiegenossenschaft ist ein Zusammenschluss aus Menschen, um gemeinsam in regenerative Energien zu investieren. Die Mitglieder:innen finanzieren z.B. den Bau einer Solaranlage gemeinschaftlich. Die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft (eG) bringt einige Vorteile mit sich:

  • Mitgliedschaft: Die Energieprojekte sind Miteigentum jedes Mitglieds.
  • Mitbestimmung: Grundsätzlich gilt bei Versammlungen, jede Person hat eine Stimme, unabhängig von der jeweiligen Investitionshöhe.
  • Nachhaltige Rendite: Sie erhalten langfristige Erträge aus Stromverkäufen. Es geht jedoch nicht um kurzfristige Profite.
  • Sicherheit: Nicht nur die Investments zeigen eine gute Beständigkeit als stabile Investmentgrundlage, sondern Genossenschaften unterliegen zudem auch strengen Prüfungen durch Genossenschaftsverbänden.

Energiegenossenschaften und ihre Mitglieder:innen bilden die Brücke zwischen Bürgerbeteiligung, Investment und Umweltbewusstsein. In Deutschland gibt es insgesamt schon über 10.000 Mitglieder.

Ein lächelndes Kind und ein Erwachsener sitzen an einem Tisch und beschäftigen sich mit einem kleinen Modell von Häusern und Bäumen - vielleicht stellen sie sich vor, wie man Energiegenossenschaft klug investieren kann. Auf dem Tisch sind ein Globus und eine Lampe zu sehen, die zu ihrer engagierten Diskussion beitragen.
In Energiegenossenschaften können alle mitbestimmen.

Warum lohnt es sich in eine Energiegenossenschaft zu investieren?

Anleger:innen vergleichen die Gemeinschaftsprojekte in Energiegenossenschaften gern mit klassischen Geldanlagen oder Fonds. Doch nicht nur die Rendite sollte dabei eine Rolle spielen, denn die Mitwirkung lebt von Werten wie:

  1. Nachhaltigkeit, denn das Geld fließt nachweislich in Windenergie, Biomasse, Solar oder in andere Projekte für den Ausbau regenerativer Energien.
  2. Demokratie, Mitgestaltung und Transparenz.
  3. Stärkung der lokalen Infrastruktur und regionale Wertschöpfung durch z.B. Schaffung von Arbeitsplätzen.
  4. Langfristige Stabilität der Einnahmen durch staatlich geförderte Einspeisevergütungen oder Direktvermarktung.
  5. Identifikation für alle, die ihre Finanzprodukte nicht nur anonym abschließen, sondern auch erleben wollen.

Natürlich gibt es für Investor:innen auch mögliche Risiken wie Projektverzögerungen, Förderungsveränderungen oder Wetterabhängigkeit, daher gilt wie bei jeder Investition: Die sorgfältige Auswahl ist entscheidend.

📌 Good-To-Know: Dank des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wird der Ausbau erneuerbarer Energien durch die bevorzugte Einspeisung ins Stromnetz und die garantierte Vergütung von Strom aus Quellen wie Wind, Sonne, Biomasse und Wasserkraft, gefördert. Es soll zu dem Ziel der treibhausgasneutralen Stromversorgung bis 2050 beitragen.

Checkliste für die Auswahl einer Energiegenossenschaft

Mittlerweile gibt es zahlreiche Energiegenossenschaften, bei denen Sie mitwirken könnten. Da hilft es mit einer Checkliste systematisch vorzugehen:

1. Renditeprognose

Welche Renditeaussagen werden getroffen? Liegt die Rendite im realistischen Bereich von 2-5 % ? Wie sind die Erfahrungswerte?

Vorsicht: Überzogene Renditeversprechen könnten ein Warnsignal sein. Seriöse Genossenschaften geben konservative Prognosen heraus.

Investiert die Bürgerenergiegenossenschaft in Biomasse, Windkraft oder Solarparks? Handelt es sich um Neubau, Projektbeteiligungen oder Mischformen? Wie breit sind die Erlösquellen diversifiziert?

Sind die Standorte geografisch sinnvoll gewählt? (z.B. Wind eher im Norden und Solar im Süden) Sind es regionale Projekte, die ich besuchen kann? Für welche Regionen gibt es Wachstumspläne?

Sind Entscheidungsprozesse transparent und können die Mitglieder mitbestimmen? Gibt es eine regelmäßige Generalversammlung und das gleiche Stimmrecht (unabhängig der Investitionshöhe) für alle?

Fallen Gebühren für Eintritt oder Verwaltung an? Wenn ja, wie hoch fallen diese aus? Gibt es Rücklagen? Wie viel bleibt nach Abzug der Kosten übrig?

Wie lange ist das Kapital gebunden? Inwiefern gibt es Kündigungsfristen? Ist ein flexibler Ausstieg möglich?

Regionale vs. überregionale Energiegenossenschaften

Regionale und überregionale Bürgerenergiegenossenschaften haben beide ihre Vorteile, die es sich lohnt vorher genau anzuschauen, um die beste Investitionsentscheidung treffen zu können.

Regionale Genossenschaften 

Regionale Bürgerenergiegenossenschaften haben den Vorteil, dass sie Nähe und Sichtbarkeit des Projekts ermöglichen. Es entsteht ein Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl und die Region wird gestärkt.

Die Projekte sind regional jedoch meist kleiner und schwerer zu diversifizieren. Standortabhängigkeiten treten häufiger auf.

Überregionale Genossenschaften

Verschiedene Standorte ermöglichen eine höhere Projektvielfalt. Das mindert Ausfallrisiken und steigert die Skalierbarkeit. Wirtschaftlich gesehen sind überregionale Projekte also oft attraktiver.

Die Nähe zum Projekt ist hier jedoch eher weniger spürbar und das Gefühl aktiver Beteiligung wird gemindert.

Infografik zeigt regionale und überregionale Genossenschaften mit Icons. Regional: Karte, Häuser, Gruppe, Windrad - hebt Nähe, Gemeinschaft, regionale Stärke hervor. Überregional: Karte, Solaranlage - betont Diversifikation, Stabilität für Energiegenossenschaft investieren.
Regionale und überregionale Genossenschaften haben jeweils ihre Vorteile.

Prüfberichte und Transparenz

Wie vertrauenswürdig eine Genossenschaft ist, zeigt sich meist schon schnell daran, wie offen sie mit Informationen umgeht.

  • Prüfberichte des Verbands sollten für jedes Genossenschaftsmitglied zugänglich sein und Auskunft über Organisation, Finanzen und Geschäftsmodell geben.
  • Geschäftsberichte sollten klare Zahlen über Kapital, Anlagenbestand, Rücklagen und Auszahlungen offen legen.
  • Projektdetails wie Standort, Baupartner, technische Daten und Finanzierungsmodell sind zugänglich.
  • Die Kommunikation mit Geschäftsführung oder Vorstand sollte einfach und transparent gestaltet sein.

Wenn Informationen schwer zugänglich sind, kann es Sinn machen, erst einmal skeptisch zu bleiben.

Value Verde als Suchhilfe

Value Verde will das Kapital der Bürgerinnen und Bürger dafür nutzen, einen Beitrag zur Energiewende in Deutschland zu leisten und diese aktiv mitzugestalten. Es sollen alle die Möglichkeit bekommen, direkt am Ausbau und Betrieb erneuerbarer Energien mitzuwirken, anstatt den Markt institutionellen Investor:innen zu überlassen. Auf der Value Verde Plattform* können Sie verschiedene Bürgerenergiegesellschaften miteinander vergleichen, um das Projekt zu finden, das am besten zu Ihnen passt.

Fazit

Bei einer Bürgerenergiegenossenschaft mitzuwirken, kann viel mehr sein als nur ein sinnvolles Investment. Anleger:innen wollen mit ihrem Geld die Energiewende aktiv regional und nachhaltig mitgestalten. Die Entscheidung zu einer Mitgliedschaft sollte jedoch nicht wahllos getroffen werden. Die Energiegenossenschaften sollten transparent kommunizieren und detaillierte Berichte zur Verfügung stellen. Außerdem sollten Ihre persönlichen Ziele mit denen der Bürger-Energiegenossenschaft übereinstimmen. Es ist wichtig, seriöse Angebote von riskanten unterscheiden zu können. Letztendlich sollen die Projekte mehr als eine lukrative Renditechance darstellen, sondern zusammen die Energieversorgung zukunftsfähig, dezentral und nachhaltiger gestalten. So entsteht Bürgerenergie

Häufig gestellte Fragen​

Welche ist die größte Energiegenossenschaft in Deutschland?

Die größte Energiegenossenschaft Deutschlands ist Green Planet Energy mit mehr als 47.000 Mitgliedern. Bei Green Planet Energy steht nicht der Profit, sondern der Klimaschutz im Fokus und alle Mitglieder bestimmen dabei mit. Es werden Projekte für erneuerbare Energiequellen gefördert, vor allem Solar- und Windkraftanlagen.

Prokon hat ebenfalls über 40.000 Mitglieder und kommt damit fast an Green Planet Energy heran.

Eine Energiegenossenschaft funktioniert wie eine große Gemeinschaft. Menschen können durch die gebündelte Kraft schon mit vergleichsweise wenig Geld wie institutionelle Anleger:innen wirken. Dabei wollen sie vor allem etwas Sinnvolles bewegen, nämlich lokale, erneuerbare Energien erzeugen und nutzen.

Alle Mitglieder engagieren, entscheiden und profitieren dabei gemeinsam. Der Glaube, dass die Masse dabei deutlich mehr bewegen kann, wird zugunsten des Klimaschutzes genutzt.

Eine Energiegemeinschaft lässt sich genossenschaftlich als Bürgerenergiegesellschaft von engagierten Bürger:innen gründen. Dabei braucht es nur ein gemeinsames Konzept, einen Geschäftsplan und eine Satzung. Als erste Schritte sollten dabei die offizielle Anmeldung der Genossenschaft und die Organisation der Gründungsversammlung vorgenommen werden. 

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