Was ist Ökostrom? Herkunft, Qualität und Bedeutung für die Energiewende erklärt

Was ist Ökostrom? Solar- und andere erneuerbare Energien können grünen Strom erzeugen. (Foto: Dad hotel/Unsplash)

Das Wichtigste in Kürze

  • Ökostrom stammt ausschließlich aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne, Wasser, Biomasse oder Geothermie.
  • Herkunftsnachweise und Zertifikate wie ok-power garantieren echten grünen Strom für Verbraucher:innen.
  • Grüner Strom reduziert CO₂-Emissionen und unterstützt aktiv den Ausbau erneuerbarer Energien.
  • Nicht jeder Ökostromtarif ist automatisch nachhaltig: sorgfältige Anbieterwahl bleibt entscheidend.

Was ist Ökostrom und warum ist die Frage heute wichtiger denn je?

Klimawandel, Energiewende und steigende Energiepreise rücken eine Frage zunehmend in den Fokus: Was ist Ökostrom eigentlich genau – und wie unterscheidet er sich von konventionellem Strom? Immer mehr Haushalte möchten bewusst auf grüne Alternativen umsteigen, doch nicht jedes Angebot hält, was es verspricht. Dieser Artikel erklärt verständlich, was grüner Strom ist, woher er stammt, und worauf Verbraucher:innen bei der Auswahl achten sollten.

Was ist Ökostrom? Solar- und andere erneuerbare Energien können grünen Strom erzeugen. (Foto: Dad hotel/Unsplash)
Was ist Ökostrom? Solar- und andere erneuerbare Energien können grünen Strom erzeugen. (Foto: Dad hotel/Unsplash)

Was ist Ökostrom? Eine einfach Definition

Was ist Ökostrom? Um es kurz vorwegzunehmen: Strom, der vollständig aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser, Biomasse oder Geothermie stammt. Im Gegensatz zum konventionellen Strommix wird grüner Strom also nicht durch fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas oder Öl erzeugt.

Rechtlich gibt es jedoch keine einheitliche, geschützte Definition. In Deutschland dient der „Herkunftsnachweis“ als Beleg dafür, dass eine bestimmte Strommenge tatsächlich aus erneuerbaren Quellen stammt. Doch nicht jede Herkunft garantiert automatisch zusätzlichen Umweltnutzen – darauf gehen wir später noch genauer ein.

Was ist grüner Strom? Die wichtigsten Quellen im Überblick

Windenergie

Saubere, nahezu emissionsfreie Energie, die an Land und auf See erzeugt wird.

Solarenergie

Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht direkt in elektrische Energie um.

Wasserkraft

Bewegtes Wasser wird in Strom umgewandelt, etwa über Laufwasser- oder Pumpspeicherkraftwerke.

Biomasse

Organische Abfälle oder Energiepflanzen liefern Energie.

Ökostrom kann aus einer einzelnen Quelle stammen oder als Mix verschiedener erneuerbarer Energien angeboten werden. Wichtig ist, dass keine fossilen Quellen beteiligt sind.

Wie gelangt Ökostrom ins Netz?

Was ist Ökostrom im Alltag eines Verbrauchers? Trotz der klaren Herkunft fließt der erzeugte Ökostrom nicht direkt in die Steckdose eines Haushalts. Er wird (wie alle anderen Stromarten) in das allgemeine Stromnetz eingespeist. Der Strommix, den Verbraucher:innen letztlich erhalten, ist daher immer ein Durchschnitt.

Deshalb sind sogenannte Herkunftsnachweise entscheidend. Anbieter, die echten grünen Strom verkaufen, erwerben Zertifikate, die ihnen bescheinigen, wie viel Strom aus erneuerbaren Quellen sie ins Netz eingespeist haben. Nur so kann gewährleistet werden, dass jede verkaufte Kilowattstunde tatsächlich nachhaltig produziert wurde.

Woran erkennt man echten Ökostrom? Zertifikate und Qualitätssiegel

Nicht jeder Tarif, der sich „grün“ nennt, bietet tatsächlich zusätzlichen Klimanutzen. Woran erkennt man, was grüner Strom wirklich ist?

Folgende Zertifikate gelten als vertrauenswürdig:

  1. ok-power Label: Nur Tarife, die aktiv den Ausbau erneuerbarer Energien fördern.
  2. Grüner Strom-Siegel: Strengere Kriterien, inklusive Förderung von Innovationen im Energiemarkt.
  3. TÜV-Zertifikate: Unterschiedliche Standards, genaue Kriterien prüfen.

Vorsicht ist geboten bei Angeboten, die lediglich mit „Strom aus Wasserkraft“ werben, ohne echte Zusatzleistungen für den Ausbau erneuerbarer Energien zu erbringen. Solche Tarife können rechnerisch „grün“ sein, aber keinen Unterschied für die Energiewende machen.

Warum Ökostrom so wichtig ist: Vorteile für Umwelt und Klima

Die Antwort auf die Frage „Was ist Ökostrom“ wäre unvollständig ohne einen Blick auf seine Wirkung: Der Bezug von grünem Strom trägt erheblich zur Reduzierung der CO₂-Emissionen bei, da erneuerbare Energien kaum Treibhausgase verursachen. Gleichzeitig werden endliche Ressourcen wie Kohle, Gas und Öl geschont, da sie im Boden verbleiben. Zudem verbessert grüner Strom die Luftqualität und schützt die Artenvielfalt, indem Naturzerstörung verringert wird. Auch wenn Ökostrom allein die Klimakrise nicht lösen kann, ist er ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Energiezukunft.

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Photovoltaikspeicher können die Autarkie vom Stromnetz fördern. (Foto: Pexels)
Verbraucher:innen sollten trotz Ökostrom-Siegeln vorsichtig sein. (Foto: Pexels)

Was kostet Ökostrom im Vergleich zu konventionellem Strom?

Noch vor einigen Jahren galt grüner Strom als deutlich teurer. Doch inzwischen hat sich das Preisgefüge geändert: Viele Ökostromtarife sind heute konkurrenzfähig oder sogar günstiger als konventionelle Angebote.

Einflussfaktoren:
  • Staatliche Umlagen und Förderprogramme
  • Steigende Preise für CO₂-Zertifikate verteuern fossilen Strom stärker
  • Wettbewerb unter Ökostromanbietern senkt die Preise

Beim Preisvergleich sollten Verbraucher:innen darauf achten auf das günstigste Angebot zu setzen, aber auch auf die Qualität des Stroms und die Seriosität des Anbieters.

Wie wechsele ich zu echtem Ökostrom?

Ein Wechsel zu echtem grünen Strom ist unkomplizierter, als viele denken. Mit den folgenden Schritten gelingt er sicher und wirkungsvoll:

Kritische Perspektive: Ökostrom ist nicht immer automatisch umweltfreundlich

Wer sich fragt „Was ist grüner Strom“, sollte auch die kritischen Seiten kennen:

  • Wasserkraft kann durch große Staudämme Ökosysteme zerstören.
  • Biomasse kann Flächenkonkurrenz zur Lebensmittelproduktion verursachen.
  • Geothermie birgt geologische Risiken, wenn Bohrungen nicht kontrolliert werden.

Deshalb sollten Verbraucher:innen nicht skepsislos auf „Öko“-Etiketten vertrauen, sondern genau hinterfragen, wie der jeweilige Strom produziert wird.

Fazit: Was ist grüner Strom und warum er der Schlüssel für die Zukunft ist

Wer sich fragt, was grüner Strom ist, erkennt schnell: Es geht um weit mehr als nur eine alternative Stromquelle. Ökostrom bedeutet weniger CO₂, mehr Klimaschutz und ein bewussteres Konsumverhalten.

Doch der Umstieg auf echten grünen Strom erfordert Aufmerksamkeit. Nur wer auf zertifizierte Anbieter setzt und genau hinschaut, unterstützt die Energiewende wirklich. Verbraucher:innen haben damit die Möglichkeit, ihre persönliche Klimabilanz zu verbessern und zugleich aktiv an einer nachhaltigeren Zukunft mitzuwirken.

Häufig gestellte Fragen​

Ökostrom ist elektrischer Strom, der ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne, Wasser, Biomasse oder Geothermie erzeugt wird, ohne fossile Brennstoffe oder Atomkraft.

Nicht unbedingt. Zwar stammen die Energiequellen aus der Natur, doch einige Formen wie große Wasserkraftprojekte oder Biomasse können ökologische Probleme verursachen. Zertifizierungen helfen, echten klimafreundlichen Ökostrom zu erkennen.

Normale Stromtarife bestehen oft aus einem Mix aus fossilen und erneuerbaren Quellen. Grüner Strom hingegen stammt ausschließlich aus erneuerbaren Energien und trägt aktiv zur Energiewende bei.

Achten Sie auf unabhängige Siegel wie das ok-power-Label oder das Grüner Strom-Label. Diese garantieren, dass Ihr Anbieter echten Ökostrom liefert und den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützt.

Der Bezug von echtem Ökostrom reduziert Ihren persönlichen CO₂-Fußabdruck, schützt natürliche Ressourcen und beschleunigt den Umstieg auf ein nachhaltiges Energiesystem.

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