Inhalt des Artikels
- Energetisch Sanieren: Lohnt sich die Maßnahme?
- Was ist eine energetische Sanierung?
- Maßnahmen einer energetischen Sanierung
- Energetisches Sanieren: Kosten im Überblick
- Vorteile durch energetisches Sanieren
- Ablauf einer energetischen Sanierung
- Förderung & Finanzierung
- Gesetzliche Vorgaben
- Fazit
- Häufig gestellte Fragen
Inhalt
Energetisch Sanieren: Lohnt sich die Maßnahme?
Energetische Sanierung – ein Begriff, der nicht nur in Fachkreisen, sondern zunehmend auch in der breiten Öffentlichkeit an Bedeutung gewinnt. Dabei geht es um weit mehr als den bloßen Austausch alter Fenster oder eine neue Heizungsanlage. Es ist eine umfassende Modernisierung, die darauf abzielt, den Energieverbrauch eines Gebäudes signifikant zu reduzieren und gleichzeitig den Wohnkomfort zu steigern. Für viele Eigentümer stellt sich schnell die Frage: Wann lohnt es sich energetisch zu sanieren und wer ist zu einer energetischen Sanierung verpflichtet?
Was ist eine energetische Sanierung?
Eine energetische Sanierung bezeichnet die gezielte Modernisierung eines Gebäudes mit dem Ziel, dessen Energieeffizienz zu steigern. Im Kern geht es darum, den Energiebedarf für Heizung, Warmwasser, Lüftung und zum Teil auch für Kühlung zu minimieren. Dies wird durch eine Kombination aus Maßnahmen erreicht, die darauf abzielen, Energieverluste zu reduzieren und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern. Typische Eingriffe umfassen die Verbesserung der Gebäudehülle durch Dämmung, den Austausch veralteter Fenster und Türen, die Modernisierung oder Ersetzung der Heizungsanlage sowie die Installation von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.
Der Prozess berücksichtigt das Gebäude in seiner Gesamtheit, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen optimal aufeinander abgestimmt sind und Synergien bestmöglich genutzt werden. Ziel ist es nicht nur, den Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten zu senken, sondern auch den Wohnkomfort zu erhöhen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Energetische Sanierungen können auf unterschiedliche Weise gefördert werden, wobei staatliche Unterstützung dazu dient, Anreize für Eigentümer zu schaffen, in die Energieeffizienz ihrer Immobilien zu investieren.
Maßnahmen einer energetischen Sanierung
Bei der energetischen Sanierung eines Eigenheims steht eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verfügung, die gefördert werden können. Die Förderung solcher Projekte durch staatliche Programme und Institutionen wie die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) oder das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) macht die energetische Sanierung für Eigenheimbesitzer finanziell attraktiver. Hier sind einige der typischen Maßnahmen, die für eine Förderung in Betracht kommen:
Außenwanddämmung
Die Dämmung der Außenwände spielt eine zentrale Rolle bei der Reduzierung des Heizenergiebedarfs. Durch das Anbringen von Dämmmaterialien an der Außenseite des Gebäudes oder im Rahmen einer Vorhangfassade wird der Wärmedurchgang reduziert. Moderne Dämmsysteme, wie Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), bieten hier effiziente Lösungen, die nicht nur Wärmeverluste minimieren, sondern auch zur Verbesserung des Raumklimas beitragen.
Dachdämmung
Eine unzureichend gedämmte Dachfläche ist eine der häufigsten Ursachen für hohe Energieverluste. Eine effektive Dachdämmung kann auf verschiedene Arten erfolgen, darunter die Zwischensparren-, Aufsparren- und Untersparrendämmung. Jede Methode hat ihre spezifischen Vorteile und Anforderungen, wobei das Ziel stets ist, den Wärmeverlust über das Dach zu verringern.
Fenstersanierung
Alte, undichte Fenster tragen erheblich zum Energieverlust bei. Der Austausch durch moderne Fenster mit Mehrfachverglasung und verbesserten Rahmenmaterialien kann den Wärmeaustausch signifikant reduzieren. Neben dem verbesserten U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) bieten neue Fenster auch Vorteile in Bezug auf Schallschutz und Einbruchschutz.
Heizungssanierung
Die Modernisierung der Heizanlage ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Steigerung der Energieeffizienz. Innovative Heizsysteme wie Brennwertkessel, Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen können den Energieverbrauch für die Beheizung und Warmwasserbereitung deutlich senken. Die Auswahl des geeigneten Systems hängt von den individuellen Gegebenheiten und Präferenzen ab.
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Moderne Lüftungsanlagen sorgen für einen kontinuierlichen Luftaustausch und verbessern dadurch die Luftqualität im Gebäude. Gleichzeitig ermöglicht die Wärmerückgewinnung die Nutzung der Wärme aus der Abluft zur Vorwärmung der Frischluft, was den Energiebedarf für die Heizung reduziert.
Kellerdeckendämmung
Die Dämmung der Kellerdecke ist eine vergleichsweise kostengünstige Maßnahme, die den Wärmeverlust an das Erdreich verringern kann. Insbesondere in unbeheizten Kellerräumen kann dies zu einer spürbaren Verbesserung der Energieeffizienz führen.
Diese Maßnahmen können einzeln oder in Kombination durchgeführt werden, um die Energieeffizienz eines Eigenheims zu verbessern. Die spezifische Auswahl und Kombination der Maßnahmen hängt von den individuellen Gegebenheiten des Gebäudes sowie den Zielen und finanziellen Möglichkeiten des Eigentümers ab. Eine fachkundige Energieberatung kann dabei helfen, ein maßgeschneidertes Sanierungskonzept zu entwickeln, das die Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln bildet.
Energetisches Sanieren: Kosten im Überblick
Kosten und Förderung müssen miteinander abgewogen werden, um einen Überblick zu erhalten wie viel Hausbesitzer durch die energetische Sanierung einsparen können. Energieeffizient Sanieren bedeutet nicht nur ein Gebäude energetisch zu optimieren, sondern auch wirtschaftliche Vorteile durch kombinieren der Heizungsoptimierung, Dämmen der Wände & Co zu erreichen.
Maßnahme | Methode | Kosten |
---|---|---|
Außenwanddämmung | Einblasdämmung | 25-60 €/m² |
Wärmeverbundsystem | 140 – 170 €/m² | |
hinterlüftete Vorhangfassade | 150 – 250 €/m² | |
Dachdämmung | oberste Geschossdecke | 5 – 50 €/m² |
Zwischensparrendämmung | 70 – 120 €/m² | |
Aufsparrendämmung | 130 – 200 €/m² | |
Flachdachdämmung | 100 – 180 €/m² | |
Kellerdämmung | Kellerdeckendämmung von unten | 18 – 30 €/m² |
Kellerdeckendämmung von oben | 50 – 150 €/m² | |
Perimeterdämmung ohne Erdarbeiten | 40 – 80 €/m² | |
Fenster mit Dreifachverglasung | Holzrahmen | 638 € je Fenster |
Kunststoffrahmen | 479 € je Fenster | |
Aluminiumrahmen | 926 € je Fenster | |
Lüftungsanlage | Abluftanlage | 1.200 – 2.500 € |
Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung | 5.000 – 8.000 € |
Vorteile durch energetisches Sanieren
Entgegen der Kosten stehen die Vorteile einer energetischen Sanierung. Kosten und Nutzen müssen bei der Entscheidung gegeneinander abgewogen werden, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können und langfristig einen Gewinn zu erzielen.
Senkung der Energiekosten
Einer der unmittelbarsten Vorteile energetischer Sanierungsmaßnahmen ist die deutliche Reduktion der Energiekosten. Durch die Verbesserung der Wärmedämmung, den Austausch alter Fenster und Türen sowie die Modernisierung der Heizungsanlage kann der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser signifikant gesenkt werden. Insbesondere in Zeiten steigender Energiepreise kann dies zu erheblichen finanziellen Einsparungen führen, die sich direkt auf die Haushaltskasse auswirken.
Steigerung des Wohnkomforts
Energetische Sanierung verbessert nicht nur die Energieeffizienz eines Gebäudes, sondern erhöht auch den Wohnkomfort. Moderne Dämmtechniken und Fenster reduzieren Zugluft und unangenehme Temperaturschwankungen, während eine moderne Heizungsanlage oder der Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung für eine gleichmäßige und angenehme Raumtemperatur sorgen. Zusätzlich kann der Einbau einer Lüftungsanlage die Luftqualität im Inneren verbessern, indem Feuchtigkeit und Schadstoffe effektiver abgeführt werden.
Beitrag zum Umweltschutz
Durch die Verringerung des Energieverbrauchs leisten energetische Sanierungen einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Weniger Verbrauch fossiler Brennstoffe bedeutet eine Reduktion der CO2-Emissionen und damit eine geringere Belastung für das Klima. Eigentümer, die in erneuerbare Energien investieren, zum Beispiel durch die Installation von Solarthermieanlagen oder Photovoltaik, tragen zusätzlich zur Energiewende bei und nutzen unerschöpfliche Energiequellen.
Wertsteigerung der Immobilie
Energetisch sanierte Gebäude sind nicht nur kosteneffizienter und komfortabler, sondern erfahren oft auch eine Wertsteigerung. Ein verbessertes Energieeffizienzlabel kann die Attraktivität einer Immobilie auf dem Markt erhöhen, was besonders beim Verkauf oder der Vermietung von Vorteil ist. Darüber hinaus können zukünftige gesetzliche Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden bereits jetzt erfüllt werden, was die Immobilie langfristig wettbewerbsfähig macht.
Sicherung gegen steigende Energiepreise
Die energetische Sanierung bietet einen wirksamen Schutz gegen die Volatilität der Energiepreise. Durch die Reduktion des Energiebedarfs und die mögliche Eigenproduktion von Energie werden Haushalte unabhängiger von externen Energiequellen und deren Preisschwankungen. Dies bietet eine langfristige finanzielle Planungssicherheit.
Fördermöglichkeiten und finanzielle Unterstützung
Für die Durchführung energetischer Sanierungsmaßnahmen stehen vielfältige Förderprogramme zur Verfügung, die die Investitionskosten deutlich reduzieren können. Diese staatlichen und teilweise regionalen Förderungen umfassen Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen und steuerliche Vergünstigungen, die speziell darauf ausgelegt sind, Eigentümern den Einstieg in die energetische Sanierung zu erleichtern und attraktiv zu machen.
Die Vorteile energetischer Sanierung reichen von finanziellen Einsparungen über einen erhöhten Wohnkomfort und Umweltschutz bis hin zur Wertsteigerung der Immobilie. Die umfangreichen Fördermöglichkeiten machen die Investition zusätzlich attraktiv und unterstützen Eigentümer dabei, ihr Eigenheim zukunftssicher und nachhaltig zu gestalten.
Ablauf einer energetischen Sanierung
Energetisches Sanieren folgt in der Regel einem klaren Ablaufplan und beginnt immer mit der Beratung durch einen Energieberater. Dieser ist zwingend notwendig, um Fördermittel beantragen zu können und somit ein sinnvoller Begleiter für die Optimierung von Eigenheim und Co.
1. Energieberatung
Der erste Schritt in Richtung einer erfolgreichen energetischen Sanierung ist die Energieberatung. Ein zertifizierter Energieberater bewertet den aktuellen energetischen Zustand Ihres Hauses und identifiziert Einsparpotenziale. Diese professionelle Analyse bietet die Grundlage für alle weiteren Schritte, indem sie aufzeigt, wo Verbesserungsmaßnahmen den größten Nutzen bringen. Dieser Prozess ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Sie Ihre Investitionen gezielt einsetzen und so den maximalen Kosten-Nutzen-Effekt erzielen.
2. Sanierungsfahrplan
Basierend auf den Ergebnissen der Energieberatung erstellt der Energieeffizienz-Experte einen individuellen Sanierungsfahrplan. Dieser detaillierte Plan priorisiert Maßnahmen, schätzt die Kosten und prognostiziert die zu erwartenden Einsparungen. Ein gut durchdachter Sanierungsfahrplan stellt sicher, dass jede Maßnahme nicht nur energetisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Er dient als Ihr persönlicher Leitfaden durch den Sanierungsprozess und hilft, Fehler und unnötige Kosten zu vermeiden.
Der Sanierungsfahrplan kann bis zu 80% gefördert werden, wobei 1300€ das Maximum darstellt.
3. Förderung beantragen
Energetische Sanierungsmaßnahmen können oft durch staatliche Förderprogramme unterstützt werden. Ein entscheidender Schritt ist daher die Beantragung von Fördermitteln. Da ein Energieeffizienz-Experte für die Beantragung solcher Mittel vorgeschrieben ist, unterstützt dieser Sie nicht nur bei der Identifizierung passender Förderprogramme, sondern auch beim Ausfüllen und Einreichen der notwendigen Anträge. Dieser Schritt ist essenziell, um finanzielle Unterstützung zu sichern und die Investitionskosten zu reduzieren.
4. Genehmigungen einholen
Bevor die Sanierungsmaßnahmen beginnen können, müssen gegebenenfalls notwendige Genehmigungen eingeholt werden. Der Energieberater oder Baubegleiter prüft, welche behördlichen Genehmigungen erforderlich sind und unterstützt Sie beim Antragsprozess. Dieser Schritt ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle Arbeiten rechtlich abgesichert sind und den geltenden Vorschriften entsprechen.
5. Maßnahmen einleiten
Nachdem die Planung abgeschlossen, die Förderung gesichert und alle Genehmigungen erteilt wurden, kann mit der Umsetzung der energetischen Sanierungsmaßnahmen begonnen werden. Der Energieeffizienz-Experte kann auch hier unterstützend wirken, indem er die Baubegleitung übernimmt. Er sorgt dafür, dass alle Arbeiten gemäß dem Sanierungsfahrplan ausgeführt werden, überwacht die Qualität der durchgeführten Maßnahmen und steht bei Bedarf für Fragen zur Verfügung. Dieser umfassende Ansatz gewährleistet, dass die Sanierung effektiv durchgeführt wird und die angestrebten Einsparungen realisiert werden können.
Die Baubegleitung kann bis zu 50% gefördert werden, wobei die Grenze bei 5000€ pro Kalenderjahr liegt (für Ein- & Zweifamilienhäuser).
Förderung & Finanzierung
Die Finanzierung einer energetischen Sanierung stellt für viele Hausbesitzer eine große Herausforderung dar. Doch durch eine sorgfältige Planung und die Nutzung verfügbarer Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten kann dieses Vorhaben realisiert werden. Hier ein Überblick über die wichtigsten Optionen:
Förderkredite und Zuschussförderungen (KfW)
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet verschiedene Förderkredite an, die besonders zinsgünstig sind und für umfassende Sanierungsprojekte genutzt werden können. Beispielsweise ermöglicht das KfW-Kreditprogramm 261 eine Kreditsumme von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit. Besonders attraktiv sind die möglichen Tilgungszuschüsse, die in Abhängigkeit von der erreichten Effizienzstufe der Immobilie nach der Sanierung gewährt werden und bis zu 45 Prozent der Kreditsumme betragen können. Dies senkt die Rückzahlungslast erheblich.
BAFA-Zuschüsse
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet ebenfalls Zuschüsse, insbesondere für Einzelmaßnahmen wie die Erneuerung von Fenstern oder die Dämmung. Hier können bis zu 20 Prozent der Kosten erstattet werden, mit einem Maximalbetrag, der je nach Maßnahme variiert. Diese Förderung ist besonders für Eigentümer interessant, die ihre Sanierung schrittweise durchführen möchten.
Heizungsförderung
Seit 2024 unterstützt die KfW auch die Anschaffung klimafreundlicher Heizungssysteme mit einer Kombination aus Grundförderung und Bonusförderungen. Insgesamt sind so bis zu 70 Prozent der Kosten förderfähig, allerdings beschränkt auf Ausgaben bis zu 30.000 Euro.
Ergänzungskredit
Für Hausbesitzer, die die anfallenden Kosten nicht sofort tragen können, besteht die Möglichkeit, einen Ergänzungskredit von bis zu 120.000 Euro aufzunehmen. Dieser Kredit ist speziell darauf ausgelegt, Sanierungsmaßnahmen zu finanzieren, für die bereits eine Förderzusage besteht. Bei einem Haushaltseinkommen unter 90.000 Euro pro Jahr werden zudem zinsvergünstigte Konditionen angeboten.
Steuerliche Abschreibung
Eine weitere Unterstützung bietet die Möglichkeit, Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen steuerlich abzusetzen. Unter bestimmten Bedingungen – wie der Selbstnutzung des sanierten Objekts und einem Mindestalter des Gebäudes von zehn Jahren – können 20 Prozent der Kosten über drei Jahre verteilt von der Steuerschuld abgezogen werden, bis zu einem Höchstbetrag von 200.000 Euro.
Diese Finanzierungsmöglichkeiten erleichtern die Umsetzung energetischer Sanierungsprojekte erheblich. Eine sorgfältige Planung und Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten ist jedoch essentiell, um die passenden Förderungen auszuwählen und den Sanierungsprozess optimal zu gestalten.
Gesetzliche Vorgaben
Die gesetzlichen Vorgaben zur energetischen Sanierung in Deutschland sind primär im Gebäudeenergiegesetz (GEG), welches die bisherige Energieeinsparverordnung (EnEV), das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) und das Energieeinspargesetz (EnEG) zusammenführt und ablöst, festgelegt. Dieses Gesetz definiert die Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden, um den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Es legt fest, wie Gebäude geplant, gebaut und saniert werden müssen, um energieeffizient zu sein.
Wärmedämmung und Energieeffizienzstandards
Das GEG schreibt vor, dass bei Neubauten sowie bei umfassenden Sanierungen von Bestandsgebäuden bestimmte Energieeffizienzstandards eingehalten werden müssen. Diese umfassen unter anderem die Wärmedämmung von Außenwänden, Dächern und Geschossdecken. Für die Außenwände gilt beispielsweise ein maximaler U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient), der nicht überschritten werden darf. Dieser Wert gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil verloren geht. Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Dämmwirkung.
Anforderungen an Heizungs- und Lüftungssysteme
Das Gesetz macht auch Vorgaben hinsichtlich der Heizungs- und Lüftungssysteme in Gebäuden. Alte Heizkessel, die noch mit konventionellen, fossilen Brennstoffen betrieben werden, müssen unter bestimmten Umständen durch effizientere Systeme ersetzt werden. Seit 2024 gelten zudem strengere Anforderungen für den Einbau neuer Heizungen, die den Einsatz erneuerbarer Energien fördern sollen. Für den Neubau und bei größeren Sanierungen ist es zudem erforderlich, Lüftungskonzepte zu erstellen, die sicherstellen, dass der Luftaustausch im Gebäude eine ausreichende Raumluftqualität gewährleistet, ohne dass es zu unnötigen Energieverlusten kommt.
Sanierungspflichten bei Eigentumsübergang
Eine besondere Regelung betrifft den Eigentumsübergang von Immobilien. Neue Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern sind verpflichtet, innerhalb von zwei Jahren nach dem Kauf bestimmte energetische Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, falls diese noch nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Dazu zählt beispielsweise die Dämmung der obersten Geschossdecke oder des Daches.
Förderung und Nachweise
Um die Einhaltung der energetischen Anforderungen zu fördern, bietet der Staat verschiedene Förderprogramme an. Um diese Förderungen in Anspruch nehmen zu können, müssen Eigentümer in der Regel den Nachweis erbringen, dass die geplanten oder durchgeführten Maßnahmen den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Dies erfolgt oft in Form eines Energieausweises oder durch spezielle Nachweise, die von zertifizierten Energieberatern erstellt werden.
Fazit
Die energetische Sanierung eines Eigenheims eröffnet nicht nur Wege zu signifikanten Energieeinsparungen und einer spürbaren Reduzierung der CO2-Emissionen, sondern verbessert auch den Wohnkomfort und steigert den Wert der Immobilie. Wie eingangs erwähnt, geht es dabei um weit mehr als den bloßen Austausch von Fenstern oder eine neue Heizungsanlage; es handelt sich um eine umfassende Modernisierung, die auf eine nachhaltige Senkung des Energieverbrauchs abzielt.
In diesem Sinne bildet die energetische Sanierung eine Brücke zwischen individueller Verantwortung und kollektivem Umweltschutz, die es ermöglicht, die eigenen Lebensräume nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise zu leisten. Mit den richtigen Informationen, der Unterstützung durch Experten und den verfügbaren finanziellen Hilfen kann dieser Prozess für jeden Hausbesitzer zu einer bereichernden Erfahrung werden, die sowohl kurz- als auch langfristig Früchte trägt.
Häufig gestellte Fragen
Ist ein Energieberater notwendig?
Ja, ein Energieberater ist für die Planung einer energetischen Sanierung sehr empfehlenswert, da er nicht nur dabei hilft, den energetischen Zustand des Gebäudes zu analysieren, sondern auch individuelle Sanierungspläne erstellt und über Fördermöglichkeiten informiert. Zudem ist die Einbindung eines Energieberaters für bestimmte Förderprogramme vorgeschrieben.
Ist eine PV-Anlage eine energetische Sanierung?
Ja, die Installation einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) kann Teil einer energetischen Sanierung sein. Sie dient der Erzeugung erneuerbarer Energie und trägt somit zur Reduktion des externen Energiebedarfs und der CO2-Emissionen bei.
Welche Häuser zählen als Altbau?
Als Altbau werden in der Regel Gebäude bezeichnet, die vor den ersten Wärmeschutzverordnungen in den 1970er Jahren erbaut wurden. Allerdings kann die genaue Definition variieren, und auch jüngere Gebäude können sanierungsbedürftig sein, wenn sie nicht den aktuellen Energieeffizienzstandards entsprechen.
Wer und was fällt unter die Sanierungspflicht?
Unter die Sanierungspflicht fallen Eigentümer von Bestandsgebäuden, die bestimmte energetische Standards nicht erfüllen.
Die Sanierungspflicht bezieht sich in der Regel auf:
- Dämmung der obersten Geschossdecke oder des Daches: Wenn der Dachraum beheizt wird oder die oberste Geschossdecke zu einem unbeheizten Dachraum nicht den Mindestanforderungen an den Wärmeschutz entspricht.
- Austausch von Fenstern und Außentüren: Wenn diese einen zu hohen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) aufweisen und somit nicht den Anforderungen an die Energieeffizienz genügen.
- Erneuerung oder Nachrüstung von Heizungsanlagen: Insbesondere der Austausch alter Heizkessel gegen moderne und effizientere Heizsysteme wird gefordert, wenn die bestehende Anlage nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
- Dämmung von Heizungs- und Warmwasserleitungen: Dies gilt vor allem in unbeheizten Bereichen des Gebäudes, um Wärmeverluste zu minimieren.
Was ist das Gebäudeenergiegesetz?
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist die rechtliche Grundlage in Deutschland, die die Energieeffizienz von Gebäuden regelt. Es vereint die Inhalte der Energieeinsparverordnung (EnEV), des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) und des Energieeinspargesetzes (EnEG) und setzt Anforderungen an die energetische Qualität von Neubauten und Bestandsgebäuden, um den Energieverbrauch und CO2-Emissionen zu reduzieren.