Wie kann man 10.000 Euro nachhaltig anlegen?

IAB kann ein kluges Investment sein. (Foto: Towfiqu barbhuiya/Unsplash)

Wie könnte man 10.000 Euro nachhaltig investieren?

Eine nachhaltige Investition von 10.000 Euro kann eine spannende Möglichkeit sein, finanzielle und ökologische Ziele zu vereinen. Doch was bedeutet es überhaupt, nachhaltig zu investieren und wie könnte man dieses Kapital strategisch aufteilen? Dieser Artikel gibt eine mögliche konservative Anlagestrategie an die Hand, die sich besonders für Anleger:innen eignet, die langfristig orientiert sind und ihr Portfolio nicht ständig im Auge behalten möchten.

IAB kann ein kluges Investment sein. (Foto: Towfiqu barbhuiya/Unsplash)
Nachhaltig investieren: Wie macht man das richtig? (Foto: Towfiqu barbhuiya/Unsplash)

Warum ein nachhaltiges Investment?

Nachhaltige Investments sind mehr als nur ein Trend. Wer sein Geld in grüne Investments anlegt, fördert positive Entwicklungen in Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Das bedeutet konkret: Nachhaltig Investierende entscheiden sich bewusst gegen Investitionen in umweltschädliche Technologien, Atomindustrie, Massentierhaltung, Waffenhersteller, Krieg oder Spekulationen auf Lebensmittel. Stattdessen unterstützen sie Unternehmen und Projekte, die sich für ökologische und soziale Standards sowie ethische Grundsätze einsetzen. Die Grundidee besteht darin, das „magische Dreieck“ der Geldanlage – also Liquidität, Sicherheit und Rendite – mit einem zusätzlichen Faktor zu kombinieren: der Frage, wie und wofür das Geld verwendet wird.

Diese sogenannte doppelte Rendite umfasst einerseits die finanziellen Erträge, andererseits den gesellschaftlichen Mehrwert, der durch das grüne Investment entsteht. Die Herausforderung besteht darin, einen soliden Anlagemix zu finden, der diesen Kriterien gerecht wird.

Nachhaltig 10.000 Euro investieren: Mögliche Strategie

Für Menschen, die nicht aktiv und regelmäßig ihre Geldanlage überprüfen möchten, bietet sich eine konservative Strategie für nachhaltiges Investment an. Diese könnte folgendermaßen aussehen:

  • 60% in nachhaltige ETFs (Exchange Traded Funds)
  • 20% in Aktien mit Potenzial
  • 20% in erneuerbare Energien über digitale Investmentanbieter

Eine solche Mischung bietet eine breite Diversifikation und minimiert das Risiko, während gleichzeitig der Fokus auf Nachhaltigkeit und potenziellen Erträgen bleibt.

Die richtige Strategie für ein nachhaltiges Investment:

Bevor es an die konkrete Aufteilung des Kapitals geht, sollten sich Anleger:innen darüber klar werden, wie lange sie ihr Geld anlegen möchten und welche Ziele sie verfolgen:

  1. Langfristige Ziele und Altersvorsorge: Wer sein Kapital langfristig anlegen möchte – etwa für die Altersvorsorge – sollte einen Anlagehorizont von 15 Jahren oder mehr anstreben. In dieser Zeit lassen sich mögliche Kursschwankungen besser ausgleichen, und es besteht eine größere Chance auf attraktive Erträge. Fonds und nachhaltige ETFs mit einem hohen Aktienanteil eignen sich für diesen Zeitraum besonders gut, da sie durch ihre breite Streuung das Risiko minimieren und gleichzeitig höhere Renditechancen bieten.
  2. Mittelfristige Ziele: Nicht jeder möchte sein Geld so lange binden. Bei einem Anlagehorizont von 8 bis 10 Jahren lässt sich ebenfalls ein nachhaltiges Portfolio aufbauen, allerdings sollte hier der Anteil an riskanteren Investments – wie Aktien mit Potenzial – geringer sein. Eine Mischung aus nachhaltigen Anleihen, Fonds und einem kleineren Aktienanteil kann hier eine gute Lösung sein.
  3. Kurzfristige Ziele: Wer auf sein Geld in 2 bis 5 Jahren zugreifen möchte, sollte eher in weniger schwankungsintensive Anlageformen investieren. Kurzfristige Investments bieten zwar weniger Ertragspotenzial, aber sie garantieren mehr Sicherheit. Zum Beispiel könnten Sparpläne oder nachhaltige Festgeldkonten eine gute Alternative sein. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass es aufgrund der kurzen Laufzeit schwer sein kann, die Inflation vollständig auszugleichen.

Nachhaltiges Investment: Immer schön sauber bleiben

Um sicherzustellen, dass das eigene Geld auch wirklich in grüne Investments fließt, ist es wichtig, bei der Auswahl der Investments genau hinzusehen. Es gibt unterschiedliche Ansätze und Kriterien für nachhaltige Geldanlagen: Manche Fonds schließen bestimmte Branchen (z.B. fossile Energien, Waffenhersteller) aus, während andere gezielt in Unternehmen investieren, die sich durch besonders hohe Nachhaltigkeitsstandards auszeichnen.

Dabei hilft es, sich an etablierten Siegeln und Labels zu orientieren, die nachhaltige Investments zertifizieren. Fonds, die den ESG-Kriterien oder den SRI (Socially Responsible Investment)-Standards folgen, bieten in der Regel eine gute Orientierung. Letztlich entscheiden Anleger:innen selbst, welche Schwerpunkte sie setzen möchten – ob Umwelt, Soziales oder ethische Unternehmensführung.

Pflanze wächst aus Geldglas
Wer nachhaltig investieren will, sollte einige wichtige Dinge beachten. (Foto: Towfiqu barbhuiya/Unsplash)

Sachwerte als interessante Alternative für grüne Investments

Neben Wertpapieren und Crowdinvesting-Projekten können auch Sachwerte eine nachhaltige Anlageform darstellen. Beispiele dafür sind Investitionen in Wald- oder Aufforstungsprojekte. Diese Art von Anlagen bieten nicht nur eine Renditechance, sondern tragen auch aktiv zum Klimaschutz bei. Bäume binden CO2 und fördern die Biodiversität.

Allerdings sind Sachwertinvestitionen mit einem höheren Risiko verbunden. Wer sich für ein solches grünes Investment interessiert, sollte sich im Vorfeld gut informieren und mögliche Risiken – wie Preisschwankungen oder die Gefahr eines Totalverlusts – berücksichtigen.

Gesellschaftlicher Mehrwert eines nachhaltigen Investments

Ein besonderes Merkmal eines nachhaltigen Investments ist die soziale und ökologische Wirkung. Anleger:innen haben die Möglichkeit, mit ihrem Geld direkt Projekte zu fördern, die den Klimaschutz unterstützen, soziale Gerechtigkeit fördern oder fairen Handel ermöglichen. Dadurch entsteht neben der finanziellen Rendite ein zusätzlicher gesellschaftlicher Mehrwert.

Nachhaltiges Investieren bedeutet daher auch, Verantwortung zu übernehmen und das eigene Kapital bewusst einzusetzen. Es ist ein Weg, nicht nur von den Entwicklungen an den Finanzmärkten zu profitieren, sondern auch aktiv zur positiven Veränderung in der Welt beizutragen.

Diversifikation und Ruhe bewahren

Wie bei jeder Anlageform ist Geduld gefragt. Langfristige Investments entfalten ihr volles Potenzial erst über die Jahre. Kursschwankungen sollten Investierende nicht verunsichern – sie sind Teil des Prozesses und gleichen sich im Laufe der Zeit in der Regel aus. Eine breite Diversifikation, also die Streuung des Kapitals über verschiedene Anlageklassen und -märkte, hilft, Risiken zu minimieren und eine stabile Wertentwicklung zu ermöglichen.

Fazit: Nachhaltig 10.000 Euro Investieren mit Strategie und Geduld

Mit 10.000 Euro lässt sich bereits ein solides nachhaltiges Portfolio aufbauen, das ökologische und finanzielle Ziele vereint. Eine konservative Strategie – bestehend aus nachhaltigen ETFs, Aktien mit Potenzial und Projekten im Bereich erneuerbare Energien über Plattformen wie „Viele schaffen mehr“ – kann sowohl den Wunsch nach Sicherheit als auch die Chance auf attraktive Renditen erfüllen.

Hinweis: Dieser Artikel dient nur zur Information und Inspiration. Eine individuelle Finanzberatung ist in jedem Fall empfehlenswert, um die persönliche Situation und die eigenen Anlageziele zu berücksichtigen.

Häufig gestellte Fragen​

Nachhaltig anlegen bedeutet, nicht nur auf finanzielle Renditen zu achten, sondern auch auf die Auswirkungen der eigenen Investition auf Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (ESG-Kriterien). Wer nachhaltig investiert, kann zum Klimaschutz beitragen, soziale Gerechtigkeit fördern und Unternehmen unterstützen, die ethisch und ökologisch verantwortungsbewusst handeln. Diese Art der Anlage bietet somit eine doppelte Rendite: finanzielle Erträge und positiven Einfluss auf die Welt.
Um sicherzustellen, dass Ihr Investment tatsächlich nachhaltig ist, sollten Sie sich an Siegeln und Zertifikaten orientieren, die nachhaltige Finanzprodukte auszeichnen. Fonds, die sich an ESG- oder SRI-Standards orientieren, gelten als besonders zuverlässig. Achten Sie zudem auf die Transparenz der Produkte und prüfen Sie die Berichte der Anbieter. Mit einem gezielten Blick auf die Geschäftsmodelle der Unternehmen können Sie sicherstellen, dass Ihre nachhaltige Anlage auch tatsächlich den gewünschten Impact hat.
Nachhaltige ETFs gelten als eine risikoärmere Möglichkeit, um in nachhaltige Unternehmen zu investieren. Sie bieten eine breite Streuung über verschiedene Branchen und Regionen, was die Risiken minimiert. Darüber hinaus sind sie an der Börse gehandelt und leicht zugänglich. Für Anleger:innen, die nachhaltig anlegen möchten, aber gleichzeitig ein konservativeres Risiko eingehen wollen, bieten nachhaltige ETFs einen guten Einstieg in die Welt des nachhaltigen Investierens.
Nachhaltige Aktien ermöglichen es Investor:innen, gezielt in Unternehmen zu investieren, die einen besonderen Fokus auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung legen. Im Gegensatz zu Fonds oder ETFs haben Anleger:innen hier die Möglichkeit, Aktien von spezifischen Unternehmen zu wählen, die besonders gut zu den eigenen Werten passen. Zudem können nachhaltige Aktien oft höhere Renditechancen bieten, allerdings gehen sie mit mehr Risiko einher, da die Wertentwicklung einzelner Unternehmen stärker schwanken kann.
Ja, nachhaltig anlegen ist auch mit kleineren Beträgen möglich. Viele Plattformen bieten die Möglichkeit, mit kleinen Summen in nachhaltige Projekte zu investieren oder einen Sparplan für nachhaltige ETFs oder Aktien zu erstellen. Dabei können Investierende bereits ab 25 Euro monatlich in nachhaltige Fonds investieren und so langfristig ein Vermögen aufbauen, ohne große Einmalbeträge einsetzen zu müssen. Auch der Bereich des Crowdinvestings in erneuerbare Energieprojekte bietet die Möglichkeit, mit geringen Beträgen ein nachhaltiges Portfolio aufzubauen.
Nachhaltige Anlagen haben in den letzten Jahren eine stabile Wertentwicklung gezeigt und können langfristig eine gute Rendite bieten. Da Unternehmen, die sich an ESG-Kriterien orientieren, oft ein geringeres Risiko für Skandale oder Umweltrisiken haben, kann dies zu einer höheren Stabilität beitragen. Langfristig denken und auf eine breite Diversifikation – zum Beispiel durch nachhaltige ETFs und Aktien – zu setzen, ist jedoch entscheidend, um Kursschwankungen auszugleichen.
Bei der Auswahl nachhaltiger Aktien sollten Anleger:innen nicht nur auf die finanzielle Performance, sondern auch auf die Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen achten. Diese Berichte geben Aufschluss über den Umgang mit Ressourcen, soziale Verantwortung und Unternehmensführung. Auch die langfristigen Strategien des Unternehmens im Bereich Nachhaltigkeit spielen eine wichtige Rolle. Es empfiehlt sich zudem, in Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zu investieren, um das Risiko zu streuen.
Ja, Sie können Ihre bestehende Geldanlage durchaus nachhaltig umgestalten. Viele Banken und Finanzdienstleister bieten mittlerweile die Möglichkeit an, bestehende Fonds, Aktien oder Sparpläne in nachhaltige Alternativen umzuwandeln. Bevor Sie jedoch Ihr Portfolio umstellen, empfiehlt es sich, eine genaue Analyse der aktuellen Anlagen durchzuführen und die passenden nachhaltigen Produkte zu wählen, die Ihren Anlagezielen und ethischen Vorstellungen entsprechen.
Nachhaltiges Investieren schließt gute finanzielle Erträge nicht aus. In der Vergangenheit haben nachhaltige ETFs und Aktien oft eine ähnliche oder sogar bessere Performance gezeigt als konventionelle Anlageformen. Dies liegt daran, dass nachhaltige Unternehmen oft ein zukunftsorientiertes Geschäftsmodell verfolgen und weniger Risiken in Bereichen wie Umweltskandalen oder schlechten Arbeitsbedingungen haben. Dennoch sollte immer eine individuelle Risikobewertung durchgeführt werden, da die Performance von vielen Faktoren abhängt.
Wie bei jeder Geldanlage gibt es auch beim nachhaltig Anlegen Risiken. Kursschwankungen, finanzielle Schwierigkeiten von Unternehmen oder Verzögerungen bei Projekten – etwa im Bereich erneuerbarer Energien – können den Wert einer nachhaltigen Investition beeinflussen. Eine gründliche Recherche und Streuung über verschiedene Anlageklassen wie nachhaltige ETFs, Aktien und Crowdinvesting-Projekte minimieren jedoch das Risiko und erhöhen die Chancen auf stabile Erträge.

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