Inhalt des Artikels
- Warum in Geothermie investieren?
- In Geothermie investieren: Welche Möglichkeiten gibt es?
- Chance & Risiko: Lohnen sich Investments in Geothermie?
- Geothermie = nachhaltige Geldanlage?
- Worauf müssen Anleger:innen beim Investieren in Geothermie achten?
- Ausblick in die Zukunft - Wie attraktiv bleibt Geothermie?
- Unsere Meinung
- Weitere Investmentbereiche für erneuerbare Energien
- Häufig gestellte Fragen
Inhalt
Warum in Geothermie investieren?
Die Geothermie stellt eine faszinierende und gleichzeitig hoch effiziente Möglichkeit dar, in erneuerbare Energien zu investieren. Sie nutzt die unerschöpfliche Wärme aus dem Erdinneren und ist unabhängig von äußeren Einflüssen wie Wetter oder Jahreszeiten – ein unschlagbarer Vorteil gegenüber anderen erneuerbaren Energiequellen. Die kontinuierliche Verfügbarkeit macht Geothermie zu einer stabilen und planbaren Investition.
Doch es geht nicht nur um Stabilität: Die Geothermiebranche wächst weltweit, vorangetrieben durch die dringende Notwendigkeit, klimafreundliche Energielösungen zu entwickeln. Dennoch steht der Ausbau aktuell noch in den Kinderschuhen – bedeutet, dass sich in der Brache noch viel Wachstumspotential verbirgt. Länder wie Deutschland fördern den Ausbau aktiv, was Investor:innen zusätzlich attraktive Möglichkeiten bietet.
Ein weiterer Anreiz liegt in der Vielseitigkeit der Geothermie. Sie dient nicht nur zur Stromerzeugung, sondern spielt auch eine Schlüsselrolle in der Wärmeversorgung. Gerade in Zeiten steigender Energiepreise und wachsender Umweltauflagen wird die Technologie immer wertvoller. Eine Investition in Geothermie bedeutet also nicht nur, in die Zukunft der Energieversorgung zu investieren, sondern auch in eine nachhaltige, langfristig lukrative Anlage.
In Geothermie investieren: Welche Möglichkeiten gibt es?
Die Geothermie bietet Investierenden eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich am Wachstum der zukunftsweisenden Branche zu beteiligen. Von direkten Beteiligungen an geothermischen Projekten bis hin zu Finanzprodukten, die auf erneuerbare Energien spezialisiert sind – die Optionen sind vielfältig und können je nach Risiko- und Renditevorstellungen individuell gewählt werden.
In geothermische Kraftwerke investieren
Eine Möglichkeit direkt in Geothermieprojekte zu investieren, ist die Beteiligung an geothermischen Kraftwerken. Kraftwerke nutzen die Wärme aus tiefen Erdschichten zur Strom- und Wärmegewinnung. Da Geothermie-Kraftwerke sowohl unabhängig von Wetterbedingungen arbeiten als auch eine hohe Energieausbeute liefern, bieten sie stabile und langfristige Erträge.
Die Investition in eine der Anlagen erfolgt meist über spezielle Investmentfonds oder Beteiligungsgesellschaften, die Anteile der Kraftwerke verwalten. Durch den technischen Fortschritt und den politischen Druck zur Nutzung erneuerbarer Energien stehen die Zeichen für den weiteren Ausbau der Kraftwerke günstig.
Investment in Erdwärme
Neben geothermischen Kraftwerken bietet auch die direkte Nutzung von Erdwärme, etwa über geothermische Heizsysteme, eine attraktive Möglichkeit zur Investition. Die Systeme werden vor allem in der Wärmeversorgung von Gebäuden eingesetzt und bieten eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Unternehmen, die sich auf die Installation und den Betrieb solcher Systeme spezialisieren, bieten häufig Beteiligungen oder Partnerschaften an. Die wachsende Nachfrage nach nachhaltiger Wärmeversorgung macht den Bereich besonders zukunftsträchtig.
Fonds, Aktien & ETFs
Für Anleger:innen, die eine diversifizierte Anlagestrategie bevorzugen, gibt es die Möglichkeit, über Fonds, Aktien oder einen ETF in den Geothermiemarkt zu investieren. Einige spezialisierte Fonds oder ETFs fokussieren sich gezielt auf Unternehmen, die in der Geothermie aktiv sind, wie etwa Anbieter von Bohrtechnologien, Kraftwerksbetreiber oder Dienstleister im Bereich geothermischer Heizsysteme. Solche Finanzprodukte ermöglichen es, an der Entwicklung des Sektors zu partizipieren, ohne direkt in einzelne Projekte investieren zu müssen. Beispiele für Unternehmen in diesem Bereich sind Ormat Technologies oder Vulcan Energy.
Crowdinvesting
Crowdinvesting ist eine weitere spannende Möglichkeit, sich an Geothermieprojekten zu beteiligen. Über spezielle Plattformen können private Investierende bereits mit kleinen Beträgen in konkrete Geothermievorhaben investieren. Dies bietet den Vorteil, dass man sich auch ohne großes Kapital an nachhaltigen Projekten beteiligen kann und gleichzeitig von möglichen Gewinnen profitiert. Crowdinvesting ermöglicht eine direkte Verbindung zwischen Projektentwickler:innen und Investierenden und hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen.
Grüne Anleihen
Grüne Anleihen, sogenannte „Green Bonds“, bieten eine weitere Option für Investierende, die gezielt in nachhaltige Projekte investieren möchten. Anleihen werden von Unternehmen oder Institutionen emittiert, die Mittel für umweltfreundliche Vorhaben, wie etwa den Bau von Geothermieanlagen, einwerben. Der Vorteil von grünen Anleihen liegt darin, dass sie eine geringere Volatilität aufweisen als Aktien und gleichzeitig eine nachhaltige Kapitalanlage darstellen. Sie sind besonders für Investierende geeignet, die ein geringeres Risiko eingehen möchten.
Chance & Risiko: Lohnen sich Investments in Geothermie?
Chancen
- Stetige Energieversorgung: Geothermie liefert konstant Energie, unabhängig von Wetterbedingungen.
- Langfristige Marktperspektive: Wachsende Nachfrage nach erneuerbaren Energien und staatliche Förderung unterstützen den Ausbau.
- Technologischer Fortschritt: Neue Technologien wie petrothermale Geothermie erhöhen die Effizienz und Rentabilität.
- Diversifizierte Nutzung: Sowohl Stromerzeugung als auch Wärmeversorgung ermöglichen vielseitige Ertragsquellen.
Risiken
- Unvorhersehbare Bohrergebnisse: Bohrungen können trotz sorgfältiger Planung weniger ergiebig sein als erwartet, was den Projekterfolg gefährdet.
- Induzierte Seismizität: Tiefengeothermie kann in einigen Fällen kleinere Erdbeben auslösen, was zu rechtlichen und Imageproblemen führen kann.
- Technologische Komplexität: Der Einsatz komplexer Technologien und die Tiefe der Bohrungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit von technischen Störungen.
- Standortabhängigkeit: Der Erfolg von Geothermieprojekten hängt stark von der lokalen geologischen Struktur ab, was die Anzahl potenzieller Standorte einschränkt.
Geothermie = nachhaltige Geldanlage?
Geothermie zählt zweifellos zu den nachhaltigsten Formen der Energiegewinnung und bietet daher auch als Geldanlage interessante Möglichkeiten für Investierende, die Wert auf Umweltbewusstsein und langfristige Rentabilität legen. Die Energiequelle nutzt die nahezu unerschöpfliche Wärme aus dem Erdinneren, ohne dabei nennenswerte Emissionen zu verursachen. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen oder sogar anderen erneuerbaren Energien wie Wind oder Solar ist Geothermie besonders beständig, da sie wetterunabhängig und rund um die Uhr verfügbar ist.
Ein weiterer nachhaltiger Aspekt ist die Langlebigkeit der Geothermieanlagen: Einmal installiert, können sie über Jahrzehnte hinweg kontinuierlich Energie liefern, ohne dass der Einsatz von zusätzlichen Ressourcen erforderlich ist. Dies macht die Technologie nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch ökonomisch attraktiv. Darüber hinaus tragen Investitionen in Geothermie dazu bei, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren und die globale Energiewende voranzutreiben.
Für Anleger:innen, die nicht nur Renditen erzielen, sondern auch aktiv zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen möchten, stellt Geothermie eine zukunftsorientierte und nachhaltige Geldanlage dar.
Dennoch gibt es auch einige Herausforderungen, die beachtet werden sollten. Dazu zählen das Risiko induzierter Erdbeben durch Bohrungen, der hohe Wasserverbrauch und die potenzielle Verschmutzung von Grundwasser, insbesondere bei petrothermalen Projekten. Zudem können Geothermieanlagen lokale Ökosysteme beeinträchtigen und die intensive Nutzung von Reservoiren zu einer allmählichen Abkühlung führen, was ihre Effizienz verringern könnte. Diese Faktoren erfordern eine sorgfältige Planung und nachhaltige Nutzung, um langfristig ökologische Schäden zu vermeiden.
Worauf müssen Anleger:innen beim Investieren in Geothermie achten?
Beim Investieren in Geothermie gibt es, wie generell auch im Finanzmarkt, einige Besonderheiten zu beachten, damit Risiken minimiert und Rendite-Potentiale maximiert werden können.
- Standortwahl und geologische Risiken: Geothermieprojekte sind stark abhängig von den geologischen Gegebenheiten. Anleger:innen sollten sicherstellen, dass das Projekt in einer Region liegt, die für geothermische Energiegewinnung geeignet ist, da eine falsche Standortwahl die Energieausbeute deutlich verringern kann.
- Regulierungen und Genehmigungsverfahren: Geothermieprojekte unterliegen oft strengen Auflagen und langwierigen Genehmigungsverfahren. Anleger:innen sollten sich bewusst sein, dass Verzögerungen durch regulatorische Hürden die Projektrentabilität beeinflussen können.
- Kapitalbedarf und Renditeerwartungen: Geothermieanlagen erfordern hohe Anfangsinvestitionen, insbesondere für die Bohrungen, die bis zu mehreren Tausend Metern Tiefe reichen können. Anleger:innen sollten darauf achten, dass die Finanzierung gesichert ist und realistische Zeitpläne für die Amortisation vorliegen.
- Nachhaltigkeitsrisiken: Obwohl Geothermie als grün gilt, sollten Anleger:innen die möglichen ökologischen Risiken im Blick haben, wie induzierte Seismizität oder die Belastung von Wasserressourcen. Es ist wichtig, dass Projekte nachhaltige Maßnahmen implementieren, um diese Risiken zu minimieren und so langfristig stabil zu bleiben.
- Marktvolatilität und Unternehmensbewertung: Der Geothermiesektor ist noch relativ jung, was zu Schwankungen im Aktienkurs führen kann. Anleger:innen sollten die finanzielle Stabilität und Marktposition der Unternehmen sorgfältig bewerten.
- Dividendenpolitik und Wachstumsaussichten: Bei der Auswahl von Aktien sollten Anleger:innen die Dividendenpolitik und das zukünftige Wachstumspotenzial der Unternehmen berücksichtigen. Geothermieunternehmen, die stabile Dividenden zahlen, können eine solide Einkommensquelle bieten, während Unternehmen mit starkem Expansionsfokus, etwa in neue Märkte oder Technologien, langfristig höhere Wachstumschancen bieten, aber möglicherweise weniger stabile Erträge.
Ausblick in die Zukunft - Wie attraktiv bleibt Geothermie?
Die Geothermie wird voraussichtlich eine immer wichtigere Rolle in der globalen Energieversorgung spielen. Mit zunehmendem politischen Druck zur Reduktion von CO₂-Emissionen und der weltweiten Energiewende wird die Nachfrage nach stabilen, erneuerbaren Energiequellen weiter steigen. Geothermie bietet im Vergleich zu Wind- und Solarenergie einen entscheidenden Vorteil: Sie liefert unabhängig von Wetter und Tageszeit konstant Energie. Diese Zuverlässigkeit macht sie besonders attraktiv für Länder, die ihre Energieversorgung diversifizieren und stabilisieren möchten.
Technologische Fortschritte, insbesondere in den Bereichen Tiefbohrtechnik und Wärmepumpen, dürften die Effizienz und Zugänglichkeit von Geothermie weiter verbessern. Dadurch können auch Regionen mit bislang schwierigen geologischen Voraussetzungen von der Nutzung geothermischer Energie profitieren. Gleichzeitig wird die Forschung zur Verringerung von Risiken wie induzierter Seismizität und Wasserverbrauch weiter vorangetrieben, was das langfristige Potenzial dieser Energiequelle stärkt.
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Unsere Meinung
Aus unserer Sicht bleibt Geothermie damit eine vielversprechende Option. Insbesondere Projekte in politisch stabilen Ländern mit attraktiven Förderprogrammen und innovativen Technologien könnten hohe Renditen bei überschaubarem Risiko bieten. In Anbetracht der globalen Bemühungen nachhaltige Energielösungen zu etablieren, wird Geothermie ihren festen Platz als zuverlässige und rentable Energiequelle behaupten und langfristig noch attraktiver werden.
Weitere Investmentbereiche für erneuerbare Energien
Solarenergie
Wasserkraft
Geothermie
Bioenergie
Häufig gestellte Fragen
Ist Geothermie wirtschaftlich?
Geothermie kann wirtschaftlich sehr attraktiv sein, vor allem aufgrund der konstanten Verfügbarkeit von Energie. Bei der tiefen Geothermie, wie sie etwa bei Projekten von Climeon oder Daldrup eingesetzt wird, fallen jedoch hohe Anfangsinvestitionen für das Bohren und den Aufbau von Geothermieanlagen an. Langfristig kann sich die Nutzung aber lohnen, da sie sowohl für die Stromerzeugung als auch zum Heizen nutzbar ist und gute Renditen erzielt.
Ist Geothermie zukunftssicher?
Ja, Geothermie gilt als zukunftssicher, da sie eine erneuerbare und verlässliche Energiequelle ist, die unabhängig von Wetterbedingungen funktioniert. Der Ausbau der Geothermie schreitet weltweit voran, und in Ländern wie Deutschland wird ihre Bedeutung aufgrund der Energiewende und der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen weiter wachsen. Besonders die Kombination aus oberflächennaher und petrothermaler Geothermie macht sie für verschiedene Märkte attraktiv.
Warum wird Geothermie so wenig genutzt?
Die geringe Nutzung der Geothermie, besonders in Ländern wie Deutschland, liegt an den hohen Kosten für die Erschließung, wie etwa das Bohren bis in Tiefen von mehreren 100 Metern oder sogar 5.000 Metern. Zudem sind geologische Voraussetzungen nicht überall optimal, und viele Projekte erfordern umfangreiche Genehmigungen, was die Entwicklung verlangsamt. Laut dem Informationsportal Tiefe Geothermie gibt es jedoch wachsendes Interesse, insbesondere in der oberflächennahen Geothermie, die einfacher zugänglich ist.
Lohnt sich ein Investment in Geothermie?
Ein Investment in Geothermie kann sich lohnen, insbesondere in Unternehmen, die auf geothermische Heizsysteme oder den Betrieb von Geothermieanlagen spezialisiert sind, wie Viessmann, Nibe aus Schweden oder Climeon. Da Geothermie eine stabile Energiequelle ist, die für Strom und Wärme nutzbar gemacht werden kann, sind gute Renditen möglich. Anleger:innen sollten jedoch sorgfältig prüfen, in welche Projekte oder Technologien sie investieren, da die Kosten für Bohren und technische Herausforderungen hoch sind.