
Finanzplanung ist ein Thema, das viele Menschen als komplex und unübersichtlich empfinden. Dabei geht es nicht nur um Rendite, sondern auch um langfristige Sicherheit und individuelle Werte. Heute möchten wir mit Daniel Wenzel darüber sprechen, welche Grundlagen aus seiner Sicht für eine gute Finanzstrategie entscheidend sind und wie er mit den unterschiedlichen Bedürfnissen seiner Kund:innen umgeht. Dabei interessiert uns besonders, welchen Stellenwert nachhaltige Investments in seiner Beratung haben und ob er eine zunehmende Nachfrage nach ethischen Geldanlagen beobachtet.
EEAktuell: Herr Wenzel, wie sind Sie zur Finanzberatung gekommen, und was hat Sie dazu bewegt, diesen Weg einzuschlagen?
Daniel Wenzel: Meine erste berufliche Tätigkeit begann mit einer Ausbildung als Hotelfachmann. Zur Finanzberatung bin ich durch Zufall geraten. Ich wurde damals von einem Berater eines Strukturvertriebs angesprochen. Was er erzählte, machte mich neugierig. Ich fand den Gedanken schon immer interessant, durch kluge finanzielle Entscheidungen unabhängig(er) zu werden. Allerdings habe ich den Job beim Strukturvertrieb nach 3 Monaten wieder hingeschmissen. Ich wollte das Thema Finanzen lieber von der Pike auf lernen und so entschloss ich mich, bei einer Bank als Kundenberater zu starten. Am Ende blieb ich fast 10 Jahre bei der Commerzbank, bis ich mich dann 2010 entschied, mich selbständig zu machen. Das war wahrscheinlich die beste Entscheidung meines Lebens. Denn jetzt konnte ich Menschen endlich so beraten, wie ich selbst beraten werden möchte. Unabhängig und transparent.
EEAktuell: Wie hat sich Ihr Ansatz in den letzten Jahren entwickelt, und worauf legen Sie in der Beratung besonderen Wert?
Daniel Wenzel: In den letzten Jahren ist mein Beratungsansatz immer strukturierter und einfacher geworden. Wenn sich heute ein:e Interessent:in bei mir meldet, weiß er oder sie nach 30 Minuten genau, mit was er rechnen kann.
Es ist mir extrem wichtig, dass ich mein Gegenüber und seine Ziele und Wünsche so gut wie möglich kenne und verstehe. Daher mache ich auch immer eine sehr gründliche Bestandsaufnahme, bevor ich eine Neuanlage empfehle.
Im Endeffekt möchte ich meinen Kund:innen bei 3 finanziellen Grundfragen die richtigen Antworten liefern:
- Wie erhalte ich mehr Transparenz über bestehende Verträge und meinen Ist-Zustand?
- Wie erhalte ich später mehr Rente oder wie kann ich früher in Rente gehen?
- Wie baue ich schneller und effizienter Vermögen auf, um unabhängiger zu werden?
EEAktuell: Viele Menschen fühlen sich in Finanzfragen unsicher oder überfordert. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Grundlagen, die jede:r verstehen sollte, um finanzielle Entscheidungen gut treffen zu können?
Daniel Wenzel: Ich glaube, die wichtigste Grundlage ist, dass eine gute Finanzplanung immer themenübergreifend ist.
Ich möchte dazu ein kleines Beispiel geben: Wenn heute eine 25 jährige Person einen monatlichen Betrag für die Altersvorsorge investieren möchte und mit diesem Anliegen zu mir kommt, dann spreche ich zuallererst über die Absicherung von Risiken, etwa einer Berufsunfähigkeit. Denn was nützt mir die beste Altersvorsorge oder das effizienteste ETF Depot, wenn ich aufgrund einer längeren Krankheit vorzeitig an mein Geld muss?
Eine Finanzplanung ist wie ein Puzzle, alle Teile müssen passen. Sonst ergibt sich ein falsches Bild.
Eine weitere Grundlage ist, dass nur eine unabhängige Beratung auch eine gute Beratung sein kann. Sobald ein Berater oder eine Beraterin an ein bestimmtes Unternehmen gebunden ist oder nur über eine eingeschränkte Produktauswahl verfügt, geht das zu Lasten des Kunden. Denn die Preis- und Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Gesellschaften sind immens.
EEAktuell: Einige Anleger:innen haben ganz bestimmte ethische oder nachhaltige Vorstellungen, etwa, dass sie nicht in Waffen oder fossile Energien investieren möchten. Wie gehen Sie mit solchen Wünschen in Ihrer Beratung um?
Daniel Wenzel: Grundsätzlich respektiere ich die Wünsche meiner Kund:innen.
Anleger:innen, die mit dem Wunsch zu mir kommen, gezielt in Rüstungswerte zu investieren, lehne ich ab. Als zweifacher Familienvater habe ich da eine ganz klare Haltung. Ich möchte nicht mit dem Tod anderer Menschen Geld verdienen.
Zum Glück kommen aber nur sehr wenige Anfragen dieser Art zu mir. Die meisten Anleger und Anlegerinnen möchten nachhaltige Investitionen tätigen. Und da kann ich mit zahlreichen Empfehlungen aus meinem Produktportfolio weiterhelfen.
EEAktuell: Halten Sie nachhaltige Investments generell für eine sinnvolle Strategie? Gibt es bestimmte Bereiche, in denen nachhaltige Geldanlagen besonders gut funktionieren Ihrer Meinung nach?
Daniel Wenzel: Ja, das tue ich. Ein gutes und aktuelles Beispiel ist der Bereich Microfinance. Die eine oder andere Kundin ist in solchen Fonds investiert. Und was wir aktuell sehen können ist, dass diese Fonds absolut wertstabil geblieben sind.
Mir fällt immer wieder auf, dass Kund:innen die Sorge haben, bei nachhaltigen Anlagen auf Rendite verzichten zu müssen. Doch dem ist nicht so. Es gibt zahlreiche Beispiele, dass nachhaltige Investments mindestens genauso gut laufen können wie konventionelle Anlagen.
EEAktuell: Wie entwickelt sich das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen in Ihrem Beratungsalltag? Haben Sie das Gefühl, dass Kund:innen heute bewusster auf solche Themen achten als noch vor einigen Jahren?
Daniel Wenzel: Definitiv. Und das Schöne ist, dass das Interesse in allen Altersgruppen vorhanden ist.
EEAktuell: Zum Abschluss: Was wäre Ihr wichtigster Tipp für unsere Leser:innen, die ihre Finanzplanung strategisch und langfristig erfolgreich gestalten möchten?
Daniel Wenzel: Ich würde mich zunächst mal nicht zu sehr verunsichern lassen. Für viele sind Finanzen immer noch ein großes Mysterium. Und deswegen schieben Sie das Thema viel zu lange vor sich her. Ich betreue viele Kund:innen, die zu Beginn ebenfalls sehr verunsichert waren. Doch jetzt, nach ein paar Jahren Zusammenarbeit, merken sie, wie gut es sich anfühlt, wenn die eigenen Finanzen gut geplant sind.
Sehen Sie es doch mal so: Ihr Vermögen kann Sie in die Lage versetzen, dass Sie ein weitestgehend unabhängiges Leben führen können. Sie können mit Ihren Investitionen auch anderen Menschen helfen (Stichwort Mikrokredite).
Und wenn Sie mit Ihrer eigenen Finanzplanung nicht weiterkommen, lassen Sie sich unterstützen. Am besten von einem Berater oder einer Beraterin, die unabhängig ist.
Fazit
Daniel Wenzel verfolgt einen klaren, unabhängigen Ansatz in der Finanzberatung: Finanzplanung soll verständlich, strukturiert und individuell sein. Dabei spielen nicht nur Rendite und Altersvorsorge eine Rolle, sondern auch persönliche Werte – etwa der Wunsch, nicht in fossile Energien oder Rüstung zu investieren.
Nachhaltige Geldanlagen gehören für ihn zum festen Bestandteil der Beratung. Produkte wie Mikrofinanzfonds stehen beispielhaft für Investments, die Wirkung und Stabilität vereinen. Die Nachfrage nach solchen Lösungen wächst – und zwar generationsübergreifend.
Wenzels Rat an alle, die ihre Finanzen in den Griff bekommen wollen: Nicht zu lange warten, sich nicht verunsichern lassen – und wenn nötig, auf unabhängige Unterstützung setzen.