Ab welchem Einkommen lohnt sich ein IAB-Direktinvestment in einen Batteriespeicher?

Illustration eines gesichtslosen Mannes in einem grünen Anzug, der neben einem Solarmodul, einer Batterie, einem Sonnensymbol und einem Euro-Symbol steht und die IAB-Investition in Batteriespeicher und Solarenergieeinsparungen darstellt.
Ein Batteriespeicher als Geldanlage? Wer über ein hohes Einkommen verfügt, kann mit einem IAB-Direktinvestment nicht nur in erneuerbare Energie investieren, sondern gleichzeitig Steuern sparen. Doch ab wann lohnt sich das wirklich und für wen ist das Modell geeignet?

Das Wichtigste in Kürze

  • Abzugsfähig sind 50% der geplanten Investitionskosten: bei einer typischen Mindestanlagesumme von 200.000 € sind das bis zu 100.000 €
  • Voraussetzung ist ein zu versteuerndes Einkommen ab ca. 160.000 €, optimal ab 200.000 €, um die Steuerersparnis als Eigenkapital zu nutzen
  • Attraktiv für Selbstständige und Unternehmer:innen mit hoher Steuerlast oder einmalig hohem Einkommen (z. B. Boni, Abfindungen)
  • Relevanz für Investor:innen: Kombination aus Klimaschutz, Zukunftstechnologie und sofort nutzbaren Steuervorteilen

Mit der Energie der Sonne Strom erzeugen: das ist zwar stark vereinfacht, doch so funktioniert Solarenergie. Auf diese setzen in Deutschland immer mehr private Haushalte und Unternehmen. Im März 2025 lieferten bundesweit rund 4,2 Millionen Photovoltaikanlagen den begehrten „Sonnenstrom“.

Damit dieser auch in Zeiten zur Verfügung steht, in denen die Sonne nicht scheint, braucht es Batteriespeicher. Hauptsächlich im öffentlichen und gewerblichen Bereich werden diese auch als Großspeicher betrieben.

Für Personen, die ihr Kapital zukunftssicher anlegen möchten, sind diese Speicheranlagen – oder zumindest einzelne Speicherbatterien – eine attraktive Investition. Wer zusätzlich steuerliche Vorteile nutzen möchte, sollte sich über ein IAB-Direktinvestment in einen Batteriespeicher informieren.

Was ist ein IAB-Direktinvestment in Batteriespeicher?

Strom, der durch Photovoltaikanlagen erzeugt wurde, nimmt einen immer größeren Anteil an der gesamtdeutschen Stromproduktion ein. 2024 deckte er bereits 14 Prozent. Daher verwundert es nicht, dass Solarenergie und alles, was damit in Zusammenhang steht, ins Interesse privater und gewerblicher Investor:innen rückt.

Für Unternehmen und Selbstständige mit einem Spitzeneinkommen kommt etwa eine IAB-Direktinvestition in einen Batteriespeicher infrage. Gemeint ist damit der Kauf eines Batterieschranks, der in einer Großanlage betrieben wird.

Das Batterie-Direktinvestment ist ab einem Mindestbetrag von rund 200.000 Euro möglich. Die Hälfte davon – 100.000 Euro – können die Investor:innen sofort steuerlich geltend machen. Das funktioniert durch den sogenannten IAB. Das Kürzel steht für den Investitionsabzugsbetrag nach Paragraf 7g EStG.

📌 Good to know: Der Investitionsabzugsbetrag (IAB) kann bis zu drei Jahre im Voraus oder rückwirkend für das Vorjahr geltend gemacht werden. Das ist ideal, um hohe Steuerlasten gezielt abzufedern.

Laut dem Einkommenssteuergesetz gestattet es der IAB, 50 Prozent der geplanten Investitionskosten vor der eigentlichen Anschaffung von der Steuer abzusetzen. Allerdings müssen dafür ein paar Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Der IAB begünstigt bewegliche und abnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens. Ob diese neu oder gebraucht sind, spielt dabei keine Rolle.
  • Der IAB deckt maximal 50 Prozent der voraussichtlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
  • Die Summe aller Investitionsabzugsbeträge darf eine Höchstgrenze von 200.000 Euro nicht überschreiten.

Wer den IAB bilden möchte, muss die Art der begünstigten Investition gegenüber dem zuständigen Finanzamt nicht explizit benennen. Allerdings ist eine fast ausschließlich betriebliche Nutzung entscheidend (im Jahr der Anschaffung sowie im Folgejahr).

Bei einem IAB-Direktinvestment in einen Batteriespeicher ist diese gewerbliche Nutzung erfüllt. Denn die in der Großanlage betriebenen Batterieschränke speichern erneuerbare Energie, die einerseits von Unternehmen genutzt werden kann. Andererseits wird Regelenergie für die Stabilisierung des öffentlichen Stromnetzes bereitgestellt.

Wie funktioniert das IAB-Direktinvestment?

Das IAB-Direktinvestment in einen Batteriespeicher ermöglicht es Investor:innen, 50 Prozent ihrer Geldanlage vorab von ihrem zu versteuernden Einkommen abzuziehen. Das funktioniert bis zu drei Jahre im Voraus oder auch rückwirkend.

Der Sinn: Eine Steuerrückzahlung soll generiert werden. Die Rückerstattung soll nun als Eigenkapital dienen, um die eigentliche Investition zu tätigen. In der Regel fordern Banken oder Kreditinstitute 20 Prozent Eigenkapital, um etwa der Finanzierung eines Batteriespeicher-Investments zuzustimmen. Diese Summe soll komplett durch den IAB gedeckt werden.

Allerdings eignet sich ein solches Vorgehen nicht für jede:n Investor:in.

Ein weißer Batteriespeicher steht auf einer Wiese mit Sonnenkollektoren und Bäumen im Hintergrund unter einem strahlend blauen Himmel. Dies veranschaulicht die Investition des IAB in Batteriespeichertechnologie für nachhaltige Energielösungen.
Ein IAB Direktinvestment in Batteriespeicher kann sich lohnen

Ein IAB-Direktinvestment lohnt sich für Spitzenverdiener:innen

Das IAB-Direktinvestment in einen Batteriespeicher kommt nicht für jeden infrage. Denn ist das Einkommen zu niedrig, fällt auch die Steuerrückerstattung zu gering aus, um damit den Eigenkapitalbetrag für die Batteriespeicher-Investition zu decken.

Hauptsächlich kommt die Geldanlage für Spitzenverdiener:innen infrage, die sich in der Spitzenbesteuerung befinden. Der Spitzensteuersatz von 42 Prozent wird in Deutschland bei einem Einkommen von 68.480 Euro erreicht [Stand: 2025].

Die Einkommensbestandteile, die über diesem Betrag liegen, werden mit einem Steuersatz von 42 Prozent belastet. Bereits im Jahr 2020 zahlten bundesweit 1,7 Millionen Menschen den Spitzensteuersatz. 2024 waren es bereits vier Millionen Deutsche. Das entspricht rund sechs Prozent aller Steuerpflichtigen des Landes.

Ab einem Einkommen von 277.826 Euro fordert der Staat zusätzlich die sogenannte „Reichensteuer“. Diese geht mit einem Steuersatz von 45 Prozent einher.

Fazit

Ein IAB-Direktinvestment in Batteriespeicher verbindet steuerliche Vorteile mit einem nachhaltigen Investment in die Energiewende. Besonders lohnenswert ist dieses Modell für Selbstständige und Unternehmer:innen mit hoher Steuerlast oder einmaligem Zusatzeinkommen, da sich der Investitionsabzugsbetrag direkt als Eigenkapital nutzen lässt. Ab einem Jahreseinkommen von rund 160.000€ kann sich ein Einstieg rechnen, ideal sind allerdings 200.000€ oder mehr. Wer heute clever investieren will und dabei Steuern sparen möchte, sollte das IAB-Modell bei der nächsten Investitionsplanung auf dem Schirm haben.

Häufig gestellte Fragen​

Ein IAB-Direktinvestment bedeutet, dass Investor:innen einzelne Batteriespeicher in einem gewerblichen Großspeicher kaufen und durch den Investitionsabzugsbetrag (§ 7g EStG) bereits vor dem Kauf 50 % der Investitionskosten steuerlich geltend machen können.

Ein IAB-Investment lohnt sich ab einem zu versteuernden Einkommen von rund 160.000 €, idealerweise ab 200.000 €, damit die Steuerersparnis hoch genug ist, um als Eigenkapital für das Investment zu dienen.

Grundsätzlich ist der IAB für betriebliche Investitionen gedacht. Wer kein eigenes Unternehmen führt, kann z. B. ein Kleingewerbe anmelden und den Batteriespeicher betrieblich nutzen, etwa durch Beteiligung an einer Speicheranlage, die Strom ins Netz einspeist.

Teile den Beitrag:

Weitere Artikel

Sechseckige Infografik zur EU-Taxonomie-Verordnung: Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Wassernutzung, Vermeidung von Umweltverschmutzung sowie Schutz von Ökosystemen und biologischer Vielfalt. Icons veranschaulichen jedes Thema visuell.
EU Taxonomie und nachhaltiges Investieren

Die Europäische Union hat mit der EU Taxonomie Verordnung ein wegweisendes Regelwerk geschaffen, das europaweit definiert, welche Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig gelten. Die Verordnung ist ein zentraler Baustein des European Green Deals und soll entscheidend dazu

Weiterlesen »