Förderung für Heizungen

Förderplan für Heizung Haus mit Sparschwein

Förderung: Heizen mit erneuerbaren Energien wird attraktiver

In einer Zeit steigender Energiekosten und wachsendem Umweltbewusstsein erweist sich der Umstieg auf Heizsysteme mit erneuerbaren Energien als eine zunehmend attraktive Option. Der Staat unterstützt diese Wende durch attraktive Förderprogramme, die den Einbau solcher Heizsysteme finanziell erleichtern. Insbesondere im Jahr 2024, inmitten einer globalen Energiekrise, bietet der Wechsel zu nachhaltigen Heizlösungen nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch finanzielle Anreize.

Deutsche Förderprogramme sind vielfältig und richten sich an unterschiedliche Bedürfnisse und Voraussetzungen der Nutzer. Sie umfassen nationale, regionale und lokale Initiativen, die allesamt darauf abzielen, den Anteil erneuerbarer Energien in privaten Haushalten zu erhöhen. Durch diese Unterstützung wird der Einsatz von umweltfreundlichen Heizsystemen nicht nur zu einer ökologisch verantwortungsbewussten, sondern auch zu einer wirtschaftlich klugen Entscheidung.

Was kann gefördert werden?

Die Förderung erneuerbarer Heizsysteme in Deutschland deckt eine breite Palette von Technologien ab, die umweltfreundliche und effiziente Alternativen zu herkömmlichen Heizmethoden bieten. Hier ein tieferer Einblick in die verschiedenen Systeme:

Wärmepumpen

Wärmepumpen nutzen Umgebungswärme aus der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich. Ideal für gut isolierte Gebäude, sind sie besonders effektiv in Kombination mit Fußbodenheizungen oder Niedertemperaturheizkörpern. Wärmepumpen erfordern eine geringe Menge an Strom, um zu funktionieren, können jedoch bei Verwendung von Ökostrom nahezu CO2-neutral betrieben werden.

Wärmepumpe
Wärmepumpe als Heizung mit erneuerbarer Energie (Foto:IntelligentVisualDesing/Pixabay)
Ofen als Biomasseheizung mit Holzscheiteln
Biomasseheizungen wie Pelletheizungen können auch gefördert werden (Foto:Matt Seymour/Unsplash)

Biomasseheizungen

Biomasseheizsysteme, wie Pellet-, Hackschnitzel- oder Scheitholzheizungen, sind eine ausgezeichnete Wahl für Gebiete ohne Anschluss an das Gasnetz. Sie sind besonders nachhaltig, wenn sie mit lokal bezogenen Brennstoffen betrieben werden. Die Technologie ist ideal für größere Gebäude oder dort, wo ein regelmäßiger Brennstoffnachschub gesichert ist.

Solarthermische Anlagen

Diese Anlagen nutzen Solarenergie, um Wasser zu erhitzen, das dann für Heizung und Warmwasser verwendet wird. Sie sind besonders effektiv in Kombination mit anderen Heizsystemen, zum Beispiel mit Gas- oder Biomasseheizungen, und können die Energiekosten erheblich senken.

Mann hält Solarthermie Anlage
Solaranlagen mit hoher Effizienz und guter Amortisationszeit (Foto: Kindel Media /Pexels)
Hybridheizung aus erneuerbaren Energien und alten Heizsystemen
Hybridheizung zählt unter bestimmten Bedingungen (Foto: Anton Maksimov 5642.su/Usnplash)

Hybridheizungen

Hybridheizsysteme kombinieren erneuerbare Heiztechnologien mit konventionellen Methoden. Beispielsweise kann eine Luftwärmepumpe mit einer Gasheizung kombiniert werden, um Effizienz und Zuverlässigkeit zu steigern. Diese Systeme bieten Flexibilität und können eine optimale Lösung in Übergangszeiten oder in Regionen mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen sein.

Diese Technologien bieten jeweils einzigartige Vorteile und sind je nach Gebäudetyp, Standort und individuellen Bedürfnissen unterschiedlich gut geeignet. Die Auswahl des passenden Systems hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Isolierung des Gebäudes, des lokalen Klimas und der Verfügbarkeit von Ressourcen.

Förderung für Heizungen: Welche Programme gibt es?

Die Förderlandschaft in Deutschland für erneuerbare Heizsysteme ist vielfältig und umfasst nationale, regionale sowie lokale Programme, die jeweils unterschiedliche Vorteile und Bedingungen bieten:

Nationale Programme

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Dieses Programm bietet Zuschüsse und Kredite für den Einbau von Heizsystemen, die erneuerbare Energien nutzen. Es unterstützt sowohl den Austausch alter Heizungen als auch die Optimierung bestehender Systeme. Die Förderung beträgt bis zu 45% der Investitionskosten, abhängig vom Heizsystem und der Effizienz des Gebäudes. Die Abwicklung des Förderprogramms erfolgt über die BAFA.

KfW-Förderprogramm

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Förderkredite und Zuschüsse für den Einbau erneuerbarer Heizsysteme. Diese umfassen attraktive Zinssätze und Tilgungszuschüsse, wobei die genaue Höhe von der Art des Projekts und den erreichten Effizienzstandards abhängt.

Regionale & lokale Förderprogramme

Viele Bundesländer und Kommunen bieten zusätzliche Fördermittel. Diese Programme können sich in der Höhe der Zuschüsse, den geförderten Technologien und den Anforderungen unterscheiden. Manche sind speziell auf erneuerbare Heizungen ausgerichtet, während andere breitere energetische Sanierungsmaßnahmen unterstützen. Regionalprogramme ergänzen oft die nationalen Angebote und können in manchen Fällen mit diesen kombiniert werden.

Sonstige finanzielle Anreize

  • Steuerliche Abschreibung: Seit 2020 können Eigentümer in Deutschland bis zu 20% der Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen, einschließlich des Einbaus erneuerbarer Heizsysteme, über einen Zeitraum von drei Jahren von ihrer Steuerschuld abziehen.
  • Energieversorger und private Initiativen: Einige Energieversorger und private Organisationen bieten eigene Förderprogramme oder Zuschüsse für den Einbau erneuerbarer Heizsysteme an. Diese sind oft regional begrenzt oder an spezielle Bedingungen geknüpft.

Jedes dieser Programme hat spezifische Vorteile und Einschränkungen. Während nationale Programme in der Regel großzügigere Förderungen bieten, können regionale und lokale Programme flexibler und auf die spezifischen Bedürfnisse der Region abgestimmt sein. Die Kombination verschiedener Förderungen kann eine bedeutende finanzielle Entlastung darstellen, erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Beratung, um die optimale Unterstützung zu gewährleisten

Können Förderungen kombiniert werden?

Die Kombination von Förderprogrammen beim Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme ist ein wichtiger Aspekt, der es Eigentümern ermöglicht, maximal von den verfügbaren finanziellen Vorteilen zu profitieren. Hier sind die wichtigsten Punkte zur Kombinierbarkeit von Förderungen:

Möglichkeiten

  • Bund und Land: Oft ist es möglich, Bundesförderungen wie die BAFA- oder KfW-Förderungen mit regionalen oder lokalen Förderprogrammen zu kombinieren.
  • Verschiedene Förderarten: Kombination von Zuschüssen und zinsvergünstigten Krediten

Einschränkungen

  • Keine Doppelförderung: Generell ist darauf zu achten, dass für dieselbe Maßnahme nicht mehrere Zuschüsse in Anspruch genommen werden
  • Einhaltung spezifischer Kriterien: Jedes Förderprogramm hat eigene Voraussetzungen und Richtlinien, die erfüllt werden müssen

Vorteile

  • Höhere Gesamtförderung: Durch die Kombination können Eigentümer höhere Gesamtförderbeträge für ihre Projekte erreichen.
  • Finanzielle Entlastung: Größere finanzielle Unterstützung reduziert die anfänglichen Investitionskosten und kann die Amortisationszeit verkürzen

Tipps

  • Informationsbeschaffung: Vor der Beantragung ist es ratsam, sich umfassend über mögliche Kombinationen und deren Voraussetzungen zu informieren.
  • Beratung in Anspruch nehmen: Energieberater oder Fördermittelberater können unterstützen, um die optimalen Kombinationsmöglichkeiten zu identifizieren

Zusammengefasst bietet die Kombination von Förderprogrammen eine effektive Möglichkeit, die finanzielle Last der Modernisierung zu reduzieren und gleichzeitig den Umstieg auf nachhaltigere Heizsysteme zu beschleunigen. Es ist jedoch wichtig, sich über die jeweiligen Bestimmungen und Beschränkungen der einzelnen Programme zu informieren und im Zweifelsfall fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen.

Kosten-Nutzen-Aspekte: Lohnt sich die Anschaffung aus finanzieller Sicht für private Nutzer?

Bei der Entscheidung für ein Heizsystem mit erneuerbaren Energien spielen die Anschaffungskosten, verfügbare Förderungen und langfristige Einsparungen durch reduzierte Energiekosten eine zentrale Rolle. Die Investition in solche Systeme kann auf den ersten Blick hoch erscheinen, jedoch führen staatliche Förderprogramme und langfristige Energieeinsparungen zu einer attraktiven finanziellen Perspektive.

Anfangsinvestition und Förderbeträge

Die Anschaffungskosten für Heizsysteme wie Wärmepumpen, Biomasseheizungen oder Solarthermieanlagen variieren je nach System und Umfang der Installation. Diese Kosten werden jedoch durch Förderungen wie die BAFA-Förderung oder KfW-Zuschüsse signifikant gemindert. Beispielsweise können bei einer Wärmepumpe bis zu 45% der Kosten durch solche Programme erstattet werden, was die finanzielle Belastung für die Haushalte deutlich reduziert.

Münzen fallen auf Tisch
Investition in Heizung mit erneuerbaren Energien lohnt sich (Foto: Pixabay/Pixabay)
Pflanze wächst aus Geldglas
Förderung untersützt Investition (Foto: Towfiqu barbhuiya/Unsplash)

Langfristige Einsparungen

Neben den unmittelbaren Kostenvorteilen durch Förderungen sind die langfristigen Einsparungen durch reduzierte Energiekosten ein wesentlicher Vorteil. Heizsysteme mit erneuerbaren Energien haben in der Regel niedrigere Betriebskosten im Vergleich zu traditionellen Öl- oder Gasheizungen. Diese Einsparungen ergeben sich aus der effizienteren Nutzung von Energie und der Unabhängigkeit von schwankenden Brennstoffpreisen. Mit steigenden Preisen für fossile Brennstoffe und der zunehmenden Besteuerung von CO2-Emissionen wird dieser finanzielle Vorteil in Zukunft voraussichtlich noch deutlicher.

70% Maximalförderung möglich

Die staatliche Förderung für Heizungen hat sich mit der Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zum 1. Januar 2024 verändert. Die wichtigsten Änderungen sind:

 

  1. Die Basisförderung wurde auf 30 Prozent festgelegt.
  2. Es gibt zusätzliche Förderungen wie den „Einkommens-Bonus“ und „Klimageschwindigkeits-Bonus“, wodurch der maximale Fördersatz jetzt 70 Prozent betragen kann.
  3. Der „Effizienzbonus“ für Wärmepumpen bleibt bei fünf Prozent.
  4. Die förderfähigen Investitionskosten sind nun auf maximal 30.000 Euro festgelegt (vorher 60.000 Euro).
  5. Anträge können voraussichtlich ab dem 27. Februar 2024 gestellt werden und rückwirkend geltend gemacht werden.

Welche Anlagen werden gefördert?

  • Wärmepumpen
  • Solarthermische Anlagen
  • Biomasseheizungen
  • Brennstoffzellen
  • Innovative Heizungen
  • Errichtung, Umbau oder Erweiterung von Gebäudenetzen
  • Anschlüsse an Gebäude- oder Wärmenetze

Fördersätze & Richtlinien

  • 30% Basiszuschuss für den Umstieg auf Heizsysteme mit mindestens 65% erneuerbaren Energien.
  • Maximal 20% Klimageschwindigkeits-Bonus für den frühzeitigen Umstieg auf erneuerbare Energien.
  • 30% Einkommens-Bonus für Haushalte mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von maximal 40.000 Euro.
  • 5% Effizienz-Bonus für Wärmepumpen, die ein natürliches Kältemittel oder Erd-, Wasser- oder Abwasserwärme als Energiequelle nutzen.

Zusätzlicher Ergänzungskredit

Selbstnutzende Hauseigentümer mit einem Jahreshaushaltseinkommen von unter 90.000 Euro brutto können einen zusätzlichen Ergänzungskredit für den Heizungstausch beantragen. Die Kreditsumme liegt bei maximal 120.000 Euro pro Wohneinheit.

Unterstützung bei der Abwicklung einer Förderung

Die Abwicklung von Förderanträgen für Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energien kann komplex sein, insbesondere wenn es um die Erfüllung spezifischer Anforderungen und das Verständnis der verschiedenen Förderprogramme geht. Hierbei bieten Energieberater, Fördermittelberater und andere Fachleute wertvolle Unterstützung. Sie helfen nicht nur bei der Auswahl des passenden Heizsystems, sondern auch bei der Maximierung der Fördermittel und bei der ordnungsgemäßen Abwicklung des Antragsverfahrens.

Fazit

Die Landschaft der Förderprogramme für Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien in Deutschland ist sowohl vielfältig als auch dynamisch. Mit den zunehmend attraktiven Fördermöglichkeiten durch Programme wie die der KfW und des BAFA wird der Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme finanziell erleichtert und attraktiver für private Nutzer. Die Möglichkeit, Förderungen zu kombinieren und die damit verbundene finanzielle Unterstützung, machen Investitionen in umweltfreundliche Heiztechnologien zunehmend rentabel.

Die langfristigen finanziellen Vorteile, die sich aus niedrigeren Betriebskosten und der Nutzung erneuerbarer Energien ergeben, sowie die steigenden Kosten für fossile Brennstoffe, stärken das Argument für den Umstieg. Zudem wird durch die Förderung der Einsatz von erneuerbaren Energien und die Reduktion von CO2-Emissionen vorangetrieben, was einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Die Unterstützung durch Energieberater und Fördermittelberater ist entscheidend, um den Antragsprozess zu vereinfachen und die maximale Förderung zu sichern. Ihre Expertise gewährleistet, dass alle Anforderungen erfüllt und die besten Optionen für den individuellen Fall ausgewählt werden.

Häufig gestellte Fragen​

2024 werden Wärmepumpen, Solarthermieanlagen, Biomasseheizungen, Hybridheizungen mit einem Anteil an erneuerbaren Energien von mindestens 65%, sowie Anschlüsse an Nah- und Fernwärmenetze mit erneuerbaren Energien gefördert.

Ab 2024 sind der Einbau und die Förderung von neuen Öl- und Gasheizungen eingeschränkt. Stattdessen wird der Fokus auf erneuerbare Energien gelegt.

Für Altbauten eignen sich besonders Wärmepumpen oder Biomasseheizungen, je nach individuellen Gegebenheiten und energetischen Sanierungsmöglichkeiten.

Dies bedeutet, dass die Heizung mindestens zu 65% durch erneuerbare Energien betrieben wird, was ein Schlüsselkriterium für einige Förderprogramme ist.

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